
29.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Offenbarung Kap.4
Vor dem Thron Gottes
1Darnach sah ich, und siehe, eine Tür war aufgetan im Himmel; und die erste Stimme, die ich gehört hatte mit mir reden wie eine Posaune, die sprach: Steig her, ich will dir zeigen, was nach diesem geschehen soll.
2Und alsobald war ich im Geist. Und siehe, ein Stuhl war gesetzt im Himmel, und auf dem Stuhl saß einer; 3und der dasaß, war gleich anzusehen wie der Stein Jaspis und Sarder; und ein Regenbogen war um den Stuhl, gleich anzusehen wie ein Smaragd. 4Und um den Stuhl waren vierundzwanzig Stühle, und auf den Stühlen saßen vierundzwanzig Älteste, mit weißen Kleidern angetan, und hatten auf ihren Häuptern goldene Kronen.
5Und von dem Stuhl gingen aus Blitze, Donner und Stimmen; und sieben Fackeln mit Feuer brannten vor dem Stuhl, welches sind die sieben Geister Gottes. 6Und vor dem Stuhl war ein gläsernes Meer gleich dem Kristall, und mitten am Stuhl und um den Stuhl vier Tiere, voll Augen vorn und hinten. 7Und das erste Tier war gleich einem Löwen, und das andere Tier war gleich einem Kalbe, und das dritte hatte ein Antlitz wie ein Mensch, und das vierte Tier war gleich einem fliegenden Adler. 8Und ein jegliches der vier Tiere hatte sechs Flügel, und sie waren außenherum und inwendig voll Augen und hatten keine Ruhe Tag und Nacht und sprachen: Heilig, heilig, heilig ist Gott der Herr, der Allmächtige, der da war und der da ist und der da kommt!
9Und da die Tiere gaben Preis und Ehre und Dank dem, der da auf dem Stuhl saß, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, 10fielen die vierundzwanzig Ältesten nieder vor dem, der auf dem Stuhl saß, und beteten an den, der da lebt von Ewigkeit zu Ewigkeit, und warfen ihre Kronen vor den Stuhl und sprachen: 11Herr, du bist würdig, zu nehmen Preis und Ehre und Kraft; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen haben sie das Wesen und sind geschaffen.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
🟦 Einleitung
Offenbarung 4 ist der Übergang von den Sendschreiben an die Gemeinden (Kap. 2–3) zur himmlischen Perspektive, die Johannes in Visionen gezeigt wird. Dieses Kapitel öffnet symbolisch den Blick in den Himmel, zu Gottes Thron selbst. Es zeigt nicht nur eine majestätische Szene, sondern offenbart auch zentrale Wahrheiten über Gottes Wesen, seine Herrschaft und die Anbetung, die Ihm im Himmel zuteilwird.
🟨 Kommentar
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Die geöffnete Tür und die Einladung (V. 1)
Johannes sieht eine offene Tür im Himmel – ein Bild der Offenbarung und der Einladung in die göttliche Sphäre. Die Stimme (wie eine Posaune – vgl. Kap. 1,10) fordert ihn auf, „heraufzusteigen“: Ein Übergang vom Irdischen zum Himmlischen.
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Die Vision des Thrones (V. 2–3)
Im Geist sieht Johannes den Thron Gottes – Zentrum des Himmels. Die Beschreibung Gottes („wie Jaspis und Sarder“) verweist auf Herrlichkeit und Heiligkeit. Der Regenbogen symbolisiert Barmherzigkeit und Treue (vgl. Gottes Bund mit Noah).
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Die Ältesten (V. 4)
Die 24 Ältesten symbolisieren wohl die vereinte Gemeinschaft der Erlösten (12 Stämme Israels + 12 Apostel). Ihre weißen Kleider und Kronen stehen für Gerechtigkeit und den Sieg durch Christus.
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Macht und Heiligkeit (V. 5–6)
Donner und Blitze weisen auf Gottes Macht und Gericht hin (vgl. Sinai). Die sieben Feuerfackeln sind ein Bild für den Heiligen Geist. Das gläserne Meer steht für Reinheit, Klarheit und Erhabenheit.
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Die vier lebendigen Wesen (V. 6b–8)
Diese symbolischen Wesen stehen für die gesamte Schöpfung in ihrer Vielfalt und Lebenskraft (Löwe = Wildtiere, Kalb = Haustiere, Mensch = Menschheit, Adler = Vögel). Ihre vielen Augen deuten auf Erkenntnis und Wachsamkeit. Ihre ständige Anbetung betont Gottes Heiligkeit.
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Ewige Anbetung (V. 9–11)
Die Ältesten werfen sich nieder und legen ihre Kronen nieder – ein Ausdruck völliger Unterwerfung unter Gottes Herrschaft. Sie preisen Gott als den Schöpfer, durch dessen Willen alles entstanden ist. Die Anbetung Gottes ist das Zentrum des Himmels.
🟩 Zusammenfassung
Offenbarung 4 eröffnet den Blick auf Gottes Thron und die himmlische Anbetung. Johannes wird in den Himmel versetzt und sieht einen Thron, umgeben von leuchtender Herrlichkeit, Ältesten und symbolischen Wesen. Diese beten Gott unaufhörlich an und bekennen seine Heiligkeit, Allmacht und schöpferische Autorität. Alles im Himmel richtet sich auf Gottes Thron aus – dort ist der Mittelpunkt der Macht, der Ehre und der Anbetung.
🟥 Botschaft für uns heute
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Gott sitzt auf dem Thron – Er hat alles unter Kontrolle.
In einer Welt voller Unsicherheiten erinnert uns diese Vision daran, dass Gott souverän regiert. Unser Leben, unsere Zukunft und die Geschichte liegen in Seiner Hand.
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Anbetung ist keine Nebensache.
Der Himmel ist erfüllt von Anbetung – nicht als Pflicht, sondern als Antwort auf Gottes Wesen. Auch unser Leben soll eine tägliche Anbetung sein: durch Worte, Handlungen und Vertrauen.
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Gottes Heiligkeit ist ehrfurchtgebietend.
Die unaufhörliche Anbetung „Heilig, heilig, heilig“ ruft uns zur Ehrfurcht vor Gott auf – ein Gegenmittel zu unserer oft oberflächlichen Gottesbeziehung.
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Wir sind eingeladen, teilzuhaben.
Wie Johannes dürfen auch wir „durch die offene Tür“ blicken. Die Bibel lädt uns ein, durch Christus Zugang zum himmlischen Thron zu haben (Hebr. 4,16).
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 10: Erkenntnis Gottes
Hier online lesen.
Kommentar
🟦 Einleitung
Kapitel 10 ist ein tiefgehender Aufruf, Gottes Wesen, Wirken und Liebe in der Natur, im Wort und im eigenen Leben zu erkennen. Die Schöpfung, das Wort Gottes und der Einfluss des Heiligen Geistes sind drei zentrale Wege, auf denen Gott mit uns in Verbindung tritt. Diese Betrachtung lädt dazu ein, über die Herrlichkeit Gottes nachzudenken und ihn tiefer kennenzulernen.
🟨 Kommentar
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Gott offenbart sich in der Natur
Die Natur spricht beständig von ihrem Schöpfer. Wer ein offenes Herz und ein lauschendes Ohr hat, kann die Stimme Gottes in der Schöpfung hören. Jesu Gleichnisse aus der Natur zeigen, wie eng Himmel und Erde verbunden sind. Die Natur ist nicht nur zur Bewunderung da, sondern als Lehrer und Mittler zwischen Gott und Mensch.
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Gottes Fürsorge ist allumfassend
Vom Universum bis zum Sperling, vom Palast bis zur einfachen Mahlzeit – Gottes Blick ruht auf jedem. Diese allgegenwärtige Liebe soll uns von Ängsten befreien und in eine tiefe Ruhe führen.
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Die Zukunft in der Herrlichkeit
Die gegenwärtige Schönheit ist nur ein schwacher Abglanz dessen, was Gott für die bereitet, die ihn lieben. Die Hoffnung auf eine Welt ohne Sünde und Tod gibt Trost und Perspektive.
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Die Bibel als Quelle der Erkenntnis
Gott spricht zu uns durch sein Wort. In ihm offenbart sich Christus. Der Heilige Geist hilft uns, diese Wahrheiten zu verstehen. Die Schrift ist klar, zugänglich und für alle da. Doch nicht oberflächliches Lesen, sondern tiefes Forschen bringt Erkenntnis.
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Die Wirkung des Wortes auf unser Leben
Wie natürliche Nahrung den Leib stärkt, so stärkt das Wort Gottes unser geistliches Leben. Betrachtung, Gebet und der Heilige Geist wirken zusammen, um den Charakter zu verändern und Christus ähnlicher zu werden.
🟩 Zusammenfassung
Gott offenbart sich in vielfältiger Weise – durch die Natur, durch sein Wort und durch den Heiligen Geist. Wer bereit ist zu hören, wird seine Stimme erkennen. Die Bibel ist dabei der deutlichste Ausdruck seines Willens. Nur durch tiefes Forschen, Gebet und Demut können wir Gottes Wesen wirklich erfassen. Seine Liebe zeigt sich in der Fürsorge für das Kleinste und Größte zugleich. Die Betrachtung dieser Wahrheiten führt zur Veränderung unseres Herzens.
🟥 Botschaft für uns heute
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Sei achtsam für Gottes Stimme in der Natur und im Alltag.
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Nimm dir Zeit für das Wort Gottes und studiere es mit Hingabe.
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Bitte den Heiligen Geist um Verständnis und Leitung.
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Lass dich von Gottes Fürsorge trösten und leiten.
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Lebe mit dem Blick auf die kommende Herrlichkeit.
Gottes Erkenntnis ist kein Geheimwissen, sondern eine Einladung zur Beziehung. Wer sucht, der wird finden. Wer hört, wird verstehen. Und wer glaubt, wird verwandelt werden.
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