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12.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.16
In Kleinasien
1Er kam aber gen Derbe und Lystra; und siehe, ein Jünger war daselbst mit Namen Timotheus, eines jüdischen Weibes Sohn, die war gläubig, aber eines griechischen Vaters. 2Der hatte ein gut Gerücht bei den Brüdern unter den Lystranern und zu Ikonion. 3Diesen wollte Paulus mit sich ziehen lassen und nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die an den Orten waren; denn sie wußten alle, daß sein Vater war ein Grieche gewesen. 
4Wie sie aber durch die Städte zogen, überantworteten sie ihnen, zu halten den Spruch, welcher von den Aposteln und den Ältesten zu Jerusalem beschlossen war. 5Da wurden die Gemeinden im Glauben befestigt und nahmen zu an der Zahl täglich. 
6Da sie aber durch Phrygien und das Land Galatien zogen, ward ihnen gewehrt von dem heiligen Geiste, zu reden das Wort in Asien. 
7Als sie aber kamen an Mysien, versuchten sie, durch Bithynien zu reisen; und der Geist ließ es ihnen nicht zu.
8Sie zogen aber an Mysien vorüber und kamen hinab gen Troas. 
Der Ruf nach Mazedonien
9Und Paulus erschien ein Gesicht bei der Nacht; das war ein Mann aus Mazedonien, der stand und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Mazedonien und hilf uns! 10Als er aber das Gesicht gesehen hatte, da trachteten wir alsobald, zu reisen nach Mazedonien, gewiß, daß uns der Herr dahin berufen hätte, ihnen das Evangelium zu predigen. 
In Philippi
11Da fuhren wir aus von Troas; und geradewegs kamen wir gen Samothrazien, des andern Tages gen Neapolis 12und von da gen Philippi, welches ist die Hauptstadt des Landes Mazedonien und eine Freistadt. Wir hatten aber in dieser Stadt unser Wesen etliche Tage. 13Am Tage des Sabbats gingen wir hinaus vor die Stadt an das Wasser, da man pflegte zu beten, und setzten uns und redeten zu den Weibern, die da zusammenkamen. 
Die Bekehrung der Lydia
14Und ein gottesfürchtiges Weib mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt der Thyatirer, hörte zu; dieser tat der Herr das Herz auf, daß sie darauf achthatte, was von Paulus geredet ward. 15Als sie aber und ihr Haus getauft ward, ermahnte sie uns und sprach: So ihr mich achtet, daß ich gläubig bin an den Herrn, so kommt in mein Haus und bleibt allda. Und sie nötigte uns.
Die Magd mit dem Wahrsagegeist
16Es geschah aber, da wir zu dem Gebet gingen, daß eine Magd uns begegnete, die hatte einen Wahrsagergeist und trug ihren Herren viel Gewinst zu mit Wahrsagen. 17Die folgte allenthalben Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Menschen sind Knechte Gottes des Allerhöchsten, die euch den Weg der Seligkeit verkündigen. 18Solches tat sie manchen Tag. Paulus aber tat das wehe, und er wandte sich um und sprach zu dem Geiste: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, daß du von ihr ausfahrest. Und er fuhr aus zu derselben Stunde. 
19Da aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung ihres Gewinstes war ausgefahren, nahmen sie Paulus und Silas, zogen sie auf den Markt vor die Obersten 20und führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen machen unsre Stadt irre; sie sind Juden 21und verkündigen eine Weise, welche uns nicht ziemt anzunehmen noch zu tun, weil wir Römer sind. 22Und das Volk ward erregt wider sie; und die Hauptleute ließen ihnen die Kleider abreißen und hießen sie stäupen. 
Paulus und Silas im Gefängnis
23Und da sie sie wohl gestäupt hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und geboten dem Kerkermeister, daß er sie wohl verwahrte. 24Der, da er solches Gebot empfangen hatte, warf sie in das innerste Gefängnis und legte ihre Füße in den Stock.
25Um die Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott. Und es hörten sie die Gefangenen. 26Schnell aber ward ein großes Erdbeben, also daß sich bewegten die Grundfesten des Gefängnisses. Und von Stund an wurden alle Türen aufgetan und aller Bande los. 27Als aber der Kerkermeister aus dem Schlafe fuhr und sah die Türen des Gefängnisses aufgetan, zog er das Schwert aus und wollte sich selbst erwürgen; denn er meinte, die Gefangenen wären entflohen. 28Paulus aber rief laut und sprach: Tu dir nichts Übles; denn wir sind alle hier! 
29Er forderte aber ein Licht und sprang hinein und ward zitternd und fiel Paulus und Silas zu den Füßen 30und führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was soll ich tun, daß ich selig werde? 31Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst du und dein Haus selig! 32Und sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren. 33Und er nahm sie zu sich in derselben Stunde der Nacht und wusch ihnen die Striemen ab; und er ließ sich taufen und alle die Seinen alsobald. 34Und führte sie in sein Haus und setzte ihnen einen Tisch und freute sich mit seinem ganzen Hause, daß er an Gott gläubig geworden war. 
35Und da es Tag ward, sandten die Hauptleute Stadtdiener und sprachen: Laß die Menschen gehen! 36Und der Kerkermeister verkündigte diese Rede Paulus: Die Hauptleute haben hergesandt, daß ihr los sein sollt. Nun ziehet aus und gehet hin mit Frieden! 37Paulus aber sprach zu ihnen: Sie haben uns ohne Recht und Urteil öffentlich gestäupt, die wir doch Römer sind, und in das Gefängnis geworfen, und sollten uns nun heimlich ausstoßen? Nicht also; sondern lasset sie selbst kommen und uns hinausführen! 38Die Stadtdiener verkündigten diese Worte den Hauptleuten. Und sie fürchteten sich, da sie hörten, daß sie Römer wären, 39und kamen und redeten ihnen zu, führten sie heraus und baten sie, daß sie auszögen aus der Stadt. 40Da gingen sie aus dem Gefängnis und gingen zu der Lydia. Und da sie die Brüder gesehen hatten und getröstet, zogen sie aus.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Apostelgeschichte Kapitel 16 beschreibt die Reisen und das Wirken des Apostels Paulus in Kleinasien und Mazedonien, und es zeigt, wie Paulus und seine Begleiter durch den Heiligen Geist geleitet wurden, um das Evangelium zu verkünden. In diesem Kapitel finden sich bedeutende Begebenheiten: die Berufung nach Mazedonien, die Bekehrung der Lydia, die Begegnung mit einer Wahrsagerin sowie die spektakuläre Befreiung von Paulus und Silas aus dem Gefängnis in Philippi. Diese Ereignisse verdeutlichen die göttliche Leitung und den Einfluss des Evangeliums, selbst unter schwierigen Umständen.
Kommentar:
In Kapitel 16 der Apostelgeschichte wird die Ausbreitung des Evangeliums in neuen Gebieten veranschaulicht und betont die übernatürliche Führung durch den Heiligen Geist. Paulus trifft auf Timotheus, den er zu seinem Begleiter und Mitarbeiter beruft, und passt dessen Verhalten den kulturellen Erwartungen der Juden an, um besser mit den jüdischen Gemeinden zu kommunizieren. Die Berufung nach Mazedonien, die Paulus in einer nächtlichen Vision erhält, zeigt die Dringlichkeit und die Weite der christlichen Mission und führt zur ersten Evangelisation auf europäischem Boden.
Ein zentraler Abschnitt des Kapitels ist die Geschichte der Purpurhändlerin Lydia, die sich bekehrt und ihr Haus für Paulus und seine Begleiter öffnet. Diese Begegnung zeigt, wie das Evangelium über kulturelle und soziale Grenzen hinweg wirkte und die Herzen der Menschen verwandelte. Der Konflikt mit der Wahrsagerin und die darauffolgende Gefangenschaft von Paulus und Silas unterstreichen die Konfrontation mit spirituellen und sozialen Widerständen, denen die frühen Christen oft ausgesetzt waren. Die nächtliche Lobpreis-Szene im Gefängnis und das darauf folgende Erdbeben symbolisieren Gottes Macht und die Befreiung, die das Evangelium selbst unter schwierigsten Umständen bringt. Das Kapitel schließt mit der Bekehrung des Gefängniswärters, der durch das Zeugnis von Paulus und Silas gläubig wird – eine weitere Erinnerung daran, dass Gottes Wirken auch an unerwarteten Orten geschieht.
Zusammenfassung:
In Apostelgeschichte 16 brechen Paulus und seine Gefährten nach Mazedonien auf, nachdem Paulus in einer Vision dazu berufen wurde. In Philippi begegnen sie Lydia, die gläubig wird und ihre Gastfreundschaft anbietet. Sie treffen auch auf eine Wahrsagerin, deren Befreiung von ihrem Wahrsagegeist zur Verhaftung von Paulus und Silas führt. Im Gefängnis loben die beiden Gott, und ein Erdbeben öffnet die Gefängnistore, was den Gefängniswärter zur Frage führt, wie er gerettet werden kann. Durch das Zeugnis von Paulus und Silas wird er gläubig. Das Kapitel endet mit der Freilassung von Paulus und Silas und ihrer Rückkehr zur Gemeinde.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 75: Jesus vor Hannas und Kaiphas
Auf der Grundlage von Matthäus 26,57-75; Matthäus 27,1; Markus 14,53-72; 15,1 ; Lukas 22,54-71; Johannes 18,13-27.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 75 beschreibt die Ereignisse, als Jesus in den Häusern von Hannas und Kaiphas vor Gericht steht. Hier wird er von den jüdischen Führern verspottet, verhöhnt und vor ein illegitimes Verfahren gestellt, das den Tod zur Folge haben soll. Der Bericht beleuchtet die tiefen Gegensätze zwischen Jesu majestätischer Haltung und der Grausamkeit seiner Gegner. Die Einsicht, wie Jesus Verachtung und Leid ohne Zorn erträgt, zeigt seinen unerschütterlichen Gehorsam gegenüber dem Willen des Vaters und sein grenzenloses Mitgefühl für die Menschheit.
Kommentar:
In dieser Prüfungsszene wird die innere Kraft Jesu besonders deutlich. Er steht in unerschütterlicher Ruhe vor seinen Anklägern, während er beschimpft und körperlich misshandelt wird. Die Priester, die in ihrer Bosheit verfangen sind, versuchen alles, um Jesus der Gotteslästerung zu überführen und sein Wirken als aufrührerisch darzustellen. Doch Jesu Haltung, seine weise Zurückhaltung und seine Worte legen die Verderbtheit seiner Feinde bloß und führen sie letztlich selbst zur Anklage. Petrus’ Verleugnung Jesu verdeutlicht die menschliche Schwäche, die alle Gläubigen betrifft, und das Versagen, das ohne geistliche Wachsamkeit eintreten kann. Dieses Kapitel fordert dazu auf, die Bedeutung von Glaubensstärke, Gehorsam und Opferbereitschaft zu erkennen, besonders in Momenten größter Prüfung.
Zusammenfassung:
Kapitel 75 beschreibt, wie Jesus in der Nacht nach seiner Verhaftung von Hannas und Kaiphas vor Gericht gestellt wird. Während Jesus unbegründete Anklagen und Misshandlungen über sich ergehen lässt, zeigt er unerschütterliche Gelassenheit und Sanftmut. Die jüdischen Führer bemühen sich, eine Anklage gegen ihn zu konstruieren, die sowohl für die Römer als auch für das jüdische Volk akzeptabel ist, und behandeln ihn als Verbrecher, obwohl keine Schuld an ihm gefunden wird. Am Ende wird Jesus zum Tode verurteilt, während die Verachtung und Verleumdung weitergehen. Petrus, der zuvor mutig gesprochen hatte, verleugnet Jesus aus Angst. Die Ereignisse veranschaulichen Jesu bedingungslose Hingabe an seinen göttlichen Auftrag und das endgültige Scheitern der Menschen, die ihn verurteilen.

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