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3.4 Die Urgemeinde und Komfortzonen
Überwindung von Komfortzonen und Erweiterung der Missionsperspektive
Lies Apostelgeschichte 8,1–4. Was führte in der Urgemeinde dazu, dass die Gläubigen über ihre Komfortzone hinaus zerstreut wurden?
Die Gläubigen der Urgemeinde wurden über ihre Komfortzone hinaus zerstreut, weil eine Verfolgung begann, an der Saulus aktiv beteiligt war. Diese Verfolgung zwang die Gläubigen, Jerusalem zu verlassen und sich über ganz Judäa und Samarien zu verbreiten. Dies erfüllte die Prophezeiung Jesu in Apostelgeschichte 1,8, dass sie seine Zeugen in Jerusalem, ganz Judäa und Samarien sein würden.
Obwohl die Gemeinde begann, sich über Jerusalem hinaus zu verbreiten, beschränkten sich die Predigten weiterhin auf jüdische Gebiete oder auf die jüdische Bevölkerung in anderen Städten. Die Jünger Jesu hatten zunächst begrenzte Vorstellungen von ihrer Missionsarbeit und dachten nicht daran, auch die Heiden zu erreichen.
Petrus, einer der führenden Persönlichkeiten der Urgemeinde, war anfangs nicht bereit, die Botschaft des Evangeliums zu den Heiden zu bringen. Er hielt sich strikt an seine Rolle als Apostel der Beschnittenen (Juden) und vermied es sogar, mit Heiden in Kontakt zu kommen. Doch Gott brachte Petrus aus seiner Komfortzone heraus und veränderte sein Herz, um zu verstehen, dass das Evangelium für die ganze Welt bestimmt war, nicht nur für die Juden.
Diese Ereignisse zeigen, dass die Gläubigen der Urgemeinde über ihre Komfortzone hinausgehen mussten, um den Auftrag Jesu zu erfüllen, sein Evangelium bis an die Enden der Erde zu bringen. Sie mussten ihre begrenzten Vorstellungen von Mission überwinden und erkennen, dass das Evangelium für alle Menschen bestimmt war, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder religiösen Überzeugung.
Lies Apostelgeschichte 10,9–15.28–29. Wie lautete die Botschaft, die der Herr Petrus gab, und wie müssen wir in unserer Zeit dieses Prinzip auf die Missionsarbeit anwenden?
In Apostelgeschichte 10,9–15 wird Petrus in einer Vision von Gott aufgefordert, Tiere zu schlachten und zu essen, die nach jüdischem Gesetz als unrein galten. Petrus zögerte zunächst, aber dann erklärte ihm Gott, dass er nichts für unrein halten solle, was Gott für rein erklärt hat.
In den Versen 28–29 erklärt Petrus dann den Menschen im Haus des römischen Hauptmanns Kornelius, dass es für einen Juden gesetzlich verboten sei, mit einem Nichtjuden zu verkehren oder sein Haus zu betreten. Aber Gott habe ihm gezeigt, dass er keinen Menschen für unrein halten solle, und dass er daher ohne Zögern gekommen sei, als Kornelius ihn gerufen hatte.
Die Botschaft, die Petrus in dieser Situation erhielt und weitergab, war, dass Gott keine Unterscheidung zwischen Juden und Nichtjuden macht. Gott erklärte, dass alles, was er erschaffen hat, rein ist, und dass das Evangelium für alle Menschen bestimmt ist, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft oder religiösen Zugehörigkeit. Diese Offenbarung war bahnbrechend für Petrus und die frühe Gemeinde, da sie ihnen zeigte, dass sie über ihre begrenzten Vorstellungen von Mission und Gottes Reich hinausdenken mussten.
In unserer Zeit müssen wir dieses Prinzip auf die Missionsarbeit anwenden, indem wir die Botschaft des Evangeliums offen und zugänglich für alle Menschen machen, unabhängig von ihrer ethnischen Zugehörigkeit, ihrer sozialen Klasse oder ihrem religiösen Hintergrund. Wir müssen erkennen, dass Gott alle Menschen liebt und dass das Evangelium für jeden einzelnen von ihnen bestimmt ist.
Wir müssen auch bereit sein, unsere eigenen Vorurteile und Vorstellungen von Mission und Gottes Reich zu überwinden. Dies bedeutet, dass wir uns nicht auf bestimmte Gruppen oder Gemeinschaften beschränken dürfen, sondern bereit sein müssen, über unsere Komfortzone hinauszugehen und die Liebe und Botschaft Jesu Christi zu jedem zu bringen, den wir treffen, ungeachtet ihrer Unterschiede oder Hintergründe.

Die Verbindung zwischen diesen biblischen Ereignissen und unserem Alltagsleben sowie unserem Glauben ist von entscheidender Bedeutung. Hier sind einige wichtige Punkte:
  1. Überwindung von Komfortzonen: Wie die Gläubigen der Urgemeinde müssen auch wir bereit sein, über unsere Komfortzone hinauszugehen, um den Auftrag Jesu zu erfüllen. Das bedeutet, dass wir uns nicht auf vertraute Umgebungen oder Menschen beschränken dürfen, sondern bereit sein müssen, neue Menschen zu erreichen und neue Orte zu erkunden, um das Evangelium zu verbreiten.
  2. Erweiterung der Missionsperspektive: Die Vision, die Petrus in Bezug auf die Reinheit aller Menschen erhielt, zeigt uns, dass Gott keine Unterschiede macht und dass das Evangelium für alle bestimmt ist. In unserer Missionsarbeit müssen wir unsere Perspektive erweitern und erkennen, dass Gott alle Menschen liebt und dass seine Botschaft für jeden einzelnen von ihnen gilt, unabhängig von ihrer Herkunft oder Überzeugung.
  3. Überwindung von Vorurteilen und Begrenzungen: Wie Petrus müssen auch wir bereit sein, unsere eigenen Vorurteile und Begrenzungen zu überwinden, um das Evangelium zu verbreiten. Das bedeutet, dass wir uns von Vorurteilen gegenüber anderen ethnischen Gruppen, Kulturen oder Religionen lösen müssen und bereit sein müssen, die Liebe und Botschaft Jesu Christi zu jedem zu bringen, den wir treffen, ohne Vorbehalte oder Vorurteile.
Insgesamt lehren uns diese biblischen Ereignisse, dass Missionsarbeit mehr erfordert als nur den Aufenthalt in vertrauten Umgebungen oder die Predigt an vertraute Menschen. Wir müssen bereit sein, über unsere Komfortzone hinauszugehen, unsere Perspektive zu erweitern und unsere Vorurteile zu überwinden, um das Evangelium zu verbreiten und Gottes Liebe zu allen Menschen zu bringen.

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