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27.Juli 2024
Die Botschaft des Buches Maleachi
Das Buch Maleachi, das letzte Buch im Alten Testament, ist eine prophetische Schrift, die Israel aufruft, zu Gott zurückzukehren und die Ehrfurcht und Treue wiederherzustellen, die ihrem Bund mit ihm entspricht. Die zentrale Botschaft des Buches kann in mehreren Schlüsselthemen zusammengefasst werden:
1. Gottes Liebe und Erwählung:
Maleachi beginnt mit der Betonung der beständigen Liebe Gottes zu Israel (Maleachi 1,2-5). Trotz der Zweifel und Fragen des Volkes erinnert Gott sie daran, dass er sie erwählt und gesegnet hat, im Gegensatz zu Esau und seinen Nachkommen. Dies unterstreicht, dass Gottes Liebe und Treue zu Israel unverändert bleiben, auch wenn das Volk in Sünde und Untreue gefallen ist.
2. Kritik an den Priestern und dem Volk:
Das Buch richtet sich scharf gegen die Priester und das Volk wegen ihrer Respektlosigkeit und ihres Versagens, Gottes Gebote zu halten (Maleachi 1,6-2,9). Die Priester werden für das Darbringen minderwertiger Opfer und das Verachten des Altars kritisiert. Diese mangelnde Ehrfurcht und Disziplin zeigt eine tiefe spirituelle Krise und eine Entfremdung von Gott.
3. Aufruf zur Treue in Ehe und Familie:
Maleachi betont die Bedeutung der ehelichen Treue und die Rolle der Familie als grundlegende Einheit des Glaubens (Maleachi 2,10-16). Gott hasst Scheidung und Untreue, weil sie das Wesen des Bundes bricht. Die Treue in der Ehe wird als Spiegel der Treue zu Gott dargestellt.
4. Der kommende Tag des Herrn:
Ein weiteres zentrales Thema ist die Ankündigung des kommenden Tages des Herrn, eines Tages des Gerichts und der Reinigung (Maleachi 3,1-5; 4,1-6). Maleachi prophezeit das Kommen eines Boten, der den Weg für den Herrn bereiten wird. Diese Ankündigung weist auf Johannes den Täufer und letztlich auf das Kommen Jesu Christi hin. Der Tag des Herrn wird sowohl ein Tag der Läuterung für die Gerechten als auch ein Tag des Gerichts für die Bösen sein.
5. Die Bedeutung des Zehnten:
Maleachi fordert das Volk auf, Gott die vollen Zehnten zu geben und ihn dadurch zu ehren (Maleachi 3,8-12). Die Vernachlässigung dieser Pflicht wird als Raub an Gott bezeichnet. Gott verspricht, diejenigen zu segnen, die treu den Zehnten geben, und ihre Nation zu segnen.
6. Hoffnung und Erneuerung:
Das Buch schließt mit einer Note der Hoffnung und Erneuerung (Maleachi 4,2-6). Denen, die Gott fürchten und ehren, wird Heilung und Gerechtigkeit verheißen. Die Rückkehr des Propheten Elia vor dem großen und furchtbaren Tag des Herrn wird angekündigt, was auf eine zukünftige geistliche Erneuerung und Wiederherstellung hinweist.
Zusammenfassung
Die Botschaft des Buches Maleachi ist ein Aufruf zur Buße und zur Rückkehr zu Gott. Es betont die Notwendigkeit der Ehrfurcht, der Treue und des Gehorsams gegenüber Gott und seinen Geboten. Es erinnert Israel an die beständige Liebe und Treue Gottes, fordert sie auf, ihre spirituelle Verantwortung ernst zu nehmen, und bietet Hoffnung auf Erlösung und Erneuerung für diejenigen, die Gott treu bleiben.

 

TÄGLICHES BIBELLESEN – Maleachi Kap.1
Gottes Liebe zu Israel.
1Dies ist die Last, die der Herr redet wider Israel durch Maleachi.
2Ich habe euch lieb, spricht der Herr. So sprecht ihr: »Womit hast du uns lieb?« Ist nicht Esau Jakobs Bruder? spricht der Herr; und doch habe ich Jakob lieb 
3und hasse Esau und habe sein Gebirge öde gemacht und sein Erbe den Schakalen zur Wüste. 
4Und ob Edom sprechen würde: Wir sind verderbt, aber wir wollen das Wüste wieder erbauen! so spricht der Herr Zebaoth also: Werden sie bauen, so will ich abbrechen, und es soll heißen die verdammte Grenze und ein Volk, über das der Herr zürnt ewiglich. 
5Das sollen eure Augen sehen, und ihr werdet sagen: Der Herr ist herrlich in den Grenzen Israels.
Verachtung Gottes durch minderwertige Opfer.
6Ein Sohn soll seinen Vater ehren und ein Knecht seinen Herrn. Bin ich nun Vater, wo ist meine Ehre? bin ich Herr, wo fürchtet man mich? spricht der Herr Zebaoth zu euch Priestern, die meinen Namen verachten. So sprecht ihr: »Womit verachten wir deinen Namen?« 
7Damit daß ihr opfert auf meinem Altar unreines Brot. So sprecht ihr: »Womit opfern wir dir Unreines?« Damit daß ihr sagt: »Des Herrn Tisch ist verachtet.« 
8Und wenn ihr ein Blindes opfert, so muß es nicht böse heißen; und wenn ihr ein Lahmes oder Krankes opfert, so muß es auch nicht böse heißen. Bringe es deinem Fürsten! was gilt’s, ob du ihm gefallen werdest, oder ob er deine Person ansehen werde? spricht der Herr Zebaoth. 
9So bittet nun Gott, daß er uns gnädig sei! denn solches ist geschehen von euch. Meinet ihr, er werde eure Person ansehen? spricht der Herr Zebaoth. 
10Daß doch einer unter euch die Türen zuschlösse, damit ihr nicht umsonst auf meinem Altar Feuer anzündet! Ich habe kein Gefallen an euch, spricht der Herr Zebaoth, und das Speisopfer von euren Händen ist mir nicht angenehm. 
11Aber vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang soll mein Name herrlich werden unter den Heiden, und an allen Orten soll meinem Namen geräuchert und ein reines Speisopfer geopfert werden; denn mein Name soll herrlich werden unter den Heiden, spricht der Herr Zebaoth. 
12Ihr aber entheiligt ihn damit, daß ihr sagt: »Des Herrn Tisch ist unheilig, und sein Opfer ist verachtet samt seiner Speise.« 
13Und ihr sprecht: »Siehe, es ist nur Mühe!« und schlaget’s in den Wind, spricht der Herr Zebaoth. Und ihr bringt her, was geraubt, lahm und krank ist, und opfert dann Speisopfer. Sollte mir solches gefallen von eurer Hand? spricht der Herr. 
14Verflucht sei der Betrüger, der in seiner Herde ein Männlein hat, und wenn er ein Gelübde tut, opfert er dem Herrn ein untüchtiges. Denn ich bin ein großer König, spricht der Herr Zebaoth, und mein Name ist schrecklich unter den Heiden.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Gottes Liebe zu Israel (Verse 1-5)
Das Buch Maleachi beginnt mit einer starken Betonung der Liebe Gottes zu Israel. Der Herr stellt seine Liebe in den Vordergrund, indem er auf die Beziehung zwischen Jakob und Esau verweist. Gott zeigt, dass er Jakob liebt und Esau hasst, was durch die Zerstörung von Esaus Erbe und Land sichtbar wird. Diese Wahl und Unterscheidung betonen die besondere Gnade, die Israel zuteil wird. Die Botschaft ist klar: Trotz aller Schwierigkeiten und Zweifel an Gottes Liebe soll Israel erkennen, dass Gottes Vorliebe und Schutz sie umgibt.
Verachtung Gottes durch minderwertige Opfer (Verse 6-14)
Maleachi kritisiert die Priester und das Volk Israel dafür, dass sie Gott nicht die Ehre erweisen, die ihm gebührt. Anstatt Gott reine und wertvolle Opfer darzubringen, opfern sie blinde, lahme und kranke Tiere. Diese minderwertigen Opfer zeigen eine tiefgreifende Missachtung und Respektlosigkeit gegenüber Gott. Maleachi fordert sie heraus, ihre Opferpraxis zu überdenken, indem er sie daran erinnert, dass sie solche Gaben niemals ihren irdischen Herrschern anbieten würden.
In Vers 10 äußert Gott seinen Wunsch, dass die Tempeltüren geschlossen würden, um diese wertlosen Opfergaben zu verhindern. Dies zeigt, wie stark Gott über die Qualität und Aufrichtigkeit der Opfer enttäuscht ist.
Gottes Name unter den Heiden (Vers 11)
Ein bemerkenswerter Aspekt dieses Kapitels ist die Prophezeiung, dass Gottes Name unter den Heiden groß werden wird. Dies deutet auf eine zukünftige Zeit hin, in der Menschen aus allen Nationen den wahren Gott erkennen und verehren werden. Es ist ein Aufruf an Israel, sich ihrer Verantwortung bewusst zu werden und ein würdiges Beispiel für andere Nationen zu sein.
Schlussfolgerung (Verse 12-14)
Das Kapitel endet mit einer scharfen Warnung an diejenigen, die betrügerische und minderwertige Opfer bringen. Gott verflucht diejenigen, die geloben, etwas Wertvolles zu opfern, aber letztlich ein minderwertiges Opfer bringen. Diese Handlungen zeigen nicht nur Respektlosigkeit, sondern auch Betrug und Täuschung.
Maleachi Kapitel 1 ruft Israel zur Selbstreflexion auf und erinnert sie daran, dass Gott ein großer König ist, der Respekt und Ehre verdient. Durch das Erbringen reiner und aufrichtiger Opfer sollen sie Gottes Heiligkeit und Herrlichkeit anerkennen und widerspiegeln.
Diese Botschaft bleibt auch heute relevant: Sie erinnert uns daran, dass unsere Hingabe an Gott aufrichtig und ehrenhaft sein sollte, und dass Gott die Ehre gebührt, die ihm gebührt, durch unser Leben und unsere Taten.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.49: Auf dem Laubhüttenfest
Auf der Grundlage von Johannes 7,1-15; Johannes 7,37-39.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Laubhüttenfest, wie in Johannes 7 beschrieben, war eine bedeutende Feier im jüdischen Kalender. Dreimal jährlich sollten sich die Juden in Jerusalem versammeln, um den Herrn anzubeten, der sie durch die Wüste geführt hatte. Nach der Babylonischen Gefangenschaft konnten sie diesen Brauch wieder aufnehmen, und es wurde ihnen sehr wichtig, diese Gedächtnistage zu feiern. Doch mit der Zeit hatten die religiösen Führer den ursprünglichen Zweck der Feste vergessen. Christus, der diese Feste verordnet hatte, erkannte dies und zeigte, dass sie ihren Sinn verloren hatten.
Das Laubhüttenfest war das letzte der jährlichen Feste und sollte Israel an Gottes Güte und Gnade erinnern. Während dieser Zeit war das Land von Gottes Segen überflutet worden. Die Ernte war eingebracht, Oliven geerntet, und die Weintrauben gekeltert worden. Sieben Tage lang kamen Menschen aus allen Teilen des Landes und aus anderen Ländern nach Jerusalem, um zu feiern und Gott für seine Güte zu danken. Sie lebten in Hütten aus grünen Zweigen, um an das Zeltleben in der Wüste zu erinnern.
Mit geistlichen Liedern und Dankgebeten wurde dieses Fest gefeiert. Der große Versöhnungstag, der kurz vorher begangen worden war, hatte Frieden in die Herzen gebracht und den Weg für das freudige Laubhüttenfest geebnet. Der Tempel war der Mittelpunkt der Feierlichkeiten, und die Opferzeremonien erreichten ihren Höhepunkt. Bei Dunkelheit erleuchtete künstliches Licht den Tempel, und die Pracht der Feier beeindruckte die Anwesenden tief.
Ein bedeutendes Ritual während des Festes war das Schöpfen von Wasser aus der Quelle Siloah, das den Durst Israels in der Wüste stillen sollte. Dies symbolisierte den geistlichen Durst, den Christus stillen wollte. Als Jesus seinen Brüdern sagte, dass seine Zeit noch nicht gekommen sei, zeigte er, dass er nicht von menschlichen Erwartungen, sondern von göttlichem Timing geleitet wurde.
Jesus kam schließlich mitten im Fest nach Jerusalem und lehrte im Tempel. Seine Weisheit und Kenntnis des Gesetzes erstaunten alle. Trotz der Feindschaft der religiösen Führer sprach er mutig und überzeugend. Am letzten Tag des Festes rief er laut: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Dies war eine Einladung, den geistlichen Durst durch den Glauben an ihn zu stillen.
Jesus wusste um die Bedürfnisse der Menschen und bot ihnen an, ihren inneren Durst zu stillen. Seine Einladung gilt auch heute noch: Jeder, der dürstet, kann zu ihm kommen und das Wasser des Lebens umsonst nehmen. Seine Worte bieten Trost, Hoffnung und Erfrischung für alle, die in ihm den wahren Messias erkennen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.50: In der Schlinge
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53; Johannes 8,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53 und Johannes 8,1-11 wird in diesem Kapitel die zunehmende Feindseligkeit der jüdischen Führer gegenüber Jesus beschrieben. Während des Laubhüttenfestes in Jerusalem war Jesus ständig von Priester und Pharisäern umgeben, die versuchten, ihn in eine Falle zu locken. Sie stellten seine Vollmacht in Frage und versuchten, seine Lehre zu diskreditieren.
Jesus antwortete ihnen mit den Worten: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat“ (Johannes 7,16). Er machte deutlich, dass die Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen, weniger vom Verstand als vom Herzen abhängt. Ein Mensch muss bereit sein, seinen Willen Gott zu unterstellen, um die Wahrheit wirklich zu erfassen. Die Pharisäer hatten diese Bereitschaft nicht, weshalb sie seine Lehre nicht verstehen konnten.
Jesus offenbart ihre bösen Absichten, indem er ihnen ihre Gedanken vor Augen führt und sie daran erinnert, dass sie selbst das Gesetz brechen, indem sie seinen Tod planen. Obwohl sie ihn töten wollen, sind sie durch eine unsichtbare Macht daran gehindert. Viele vom Volk beginnen, an Jesus zu glauben, doch die religiösen Führer bleiben stur in ihrem Unglauben.
Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rates, stellt die Frage: „Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?“ (Johannes 7,51). Diese Frage bringt die Ankläger zum Schweigen, und Jesus entkommt der unmittelbaren Gefahr.
Am nächsten Morgen wird Jesus im Tempel von Schriftgelehrten und Pharisäern unterbrochen, die eine Frau vor ihn bringen, die des Ehebruchs beschuldigt wird. Sie versuchen, Jesus eine Falle zu stellen: Wenn er die Frau freispricht, könnten sie ihn der Missachtung des Gesetzes bezichtigen; wenn er sie verurteilt, könnten sie ihn bei den Römern anzeigen. Jesus aber reagiert weise, indem er sagt: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“ (Johannes 8,7). Die Ankläger ziehen sich beschämt zurück, und Jesus spricht die Frau frei und ermutigt sie, nicht mehr zu sündigen.
Diese Episode zeigt die tiefe Gnade und Barmherzigkeit Jesu. Er verurteilt die Frau nicht, sondern gibt ihr eine neue Chance. Dies steht im starken Kontrast zu den religiösen Führern, die nur auf Verurteilung und Bestrafung aus sind. Jesus zeigt, dass wahre Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit und Vergebung verbunden ist. Seine Worte und Taten offenbaren, dass er gekommen ist, um zu retten und nicht zu verdammen.
Die Geschichte mahnt uns, nicht zu richten, sondern Barmherzigkeit zu üben und anderen eine zweite Chance zu geben. Sie zeigt die Unterscheidung zwischen einer oberflächlichen, selbstgerechten Religion und einem echten, von Liebe geprägten Glauben. Jesus lädt uns ein, seine Nachfolger zu sein, indem wir seine Barmherzigkeit und Liebe in unserem Leben widerspiegeln.

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