7.August 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Matthäus Kap.8
Die Heilung eines Aussätzigen.
1Da er aber vom Berge herabging, folgte ihm viel Volks nach.
2Und siehe, ein Aussätziger kam und betete ihn an und sprach: Herr, so du willst, kannst du mich wohl reinigen.
3Und Jesus streckte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will’s tun; sei gereinigt! Und alsbald ward er von seinem Aussatz rein.
4Und Jesus sprach zu ihm: Siehe zu, sage es niemand; sondern gehe hin und zeige dich dem Priester und opfere die Gabe, die Mose befohlen hat, zu einem Zeugnis über sie.
Der Hauptmann von Kapernaum.
5Da aber Jesus einging zu Kapernaum, trat ein Hauptmann zu ihm, der bat ihn
6und sprach: Herr, mein Knecht liegt zu Hause und ist gichtbrüchig und hat große Qual.
7Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen.
8Der Hauptmann antwortete und sprach: Herr, ich bin nicht wert, daß du unter mein Dach gehest; sondern sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund.
9Denn ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untertan, und habe unter mir Kriegsknechte; und wenn ich sage zu einem: Gehe hin! so geht er; und zum andern: Komm her! so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das! so tut er’s.
10Da das Jesus hörte, verwunderte er sich und sprach zu denen, die ihm nachfolgten: Wahrlich ich sage euch: Solchen Glauben habe ich in Israel nicht gefunden!
11Aber ich sage euch: Viele werden kommen vom Morgen und vom Abend und mit Abraham und Isaak und Jakob im Himmelreich sitzen;
12aber die Kinder des Reichs werden ausgestoßen in die Finsternis hinaus; da wird sein Heulen und Zähneklappen.
13Und Jesus sprach zu dem Hauptmann: Gehe hin; dir geschehe, wie du geglaubt hast. Und sein Knecht ward gesund zu derselben Stunde.
Jesus im Haus des Petrus.
14Und Jesus kam in des Petrus Haus und sah, daß seine Schwiegermutter lag und hatte das Fieber.
15Da griff er ihre Hand an, und das Fieber verließ sie. Und sie stand auf und diente ihnen.
16Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus mit Worten und machte allerlei Kranke gesund,
17auf daß erfüllet würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: »Er hat unsre Schwachheiten auf sich genommen, und unsre Seuchen hat er getragen.«
Vom Ernst der Nachfolge.
18Und da Jesus viel Volks um sich sah, hieß er hinüber jenseit des Meeres fahren.
19Und es trat zu ihm ein Schriftgelehrter, der sprach zu ihm: Meister, ich will dir folgen, wo du hin gehst.
20Jesus sagt zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege.
21Und ein anderer unter seinen Jüngern sprach zu ihm: Herr, erlaube mir, daß ich hingehe und zuvor meinen Vater begrabe.
22Aber Jesus sprach zu ihm: Folge du mir und laß die Toten ihre Toten begraben!
Die Stillung des Sturms.
23Und er trat in das Schiff, und seine Jünger folgten ihm.
24Und siehe, da erhob sich ein großes Ungestüm im Meer, also daß auch das Schifflein mit Wellen bedeckt ward; und er schlief.
25Und die Jünger traten zu ihm und weckten ihn auf und sprachen: Herr, hilf uns, wir verderben!
26Da sagt er zu ihnen: Ihr Kleingläubigen, warum seid ihr so furchtsam? Und stand auf und bedrohte den Wind und das Meer; da ward es ganz stille.
27Die Menschen aber verwunderten sich und sprachen: Was ist das für ein Mann, daß ihm Wind und Meer gehorsam ist?
Die Heilung der zwei besessenen Gadarener.
28Und er kam jenseit des Meeres in die Gegend der Gergesener. Da liefen ihm entgegen zwei Besessene, die kamen aus den Totengräbern und waren sehr grimmig, also daß niemand diese Straße wandeln konnte.
29Und siehe, sie schrieen und sprachen: Ach Jesu, du Sohn Gottes, was haben wir mit dir zu tun? Bist du hergekommen, uns zu quälen, ehe denn es Zeit ist?
30Es war aber ferne von ihnen eine große Herde Säue auf der Weide.
31Da baten ihn die Teufel und sprachen: Willst du uns austreiben, so erlaube uns, in die Herde Säue zu fahren.
32Und er sprach: Fahret hin! Da fuhren sie aus und fuhren in die Herde Säue. Und siehe, die ganze Herde Säue stürzte sich von dem Abhang ins Meer und ersoffen im Wasser.
33Und die Hirten flohen und gingen hin in die Stadt und sagten das alles und wie es mit den Besessenen ergangen war.
34Und siehe, da ging die ganze Stadt heraus Jesu entgegen. Und da sie ihn sahen, baten sie ihn, daß er aus ihrer Gegend weichen wollte.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Matthäus Kapitel 8 schildert eine Reihe von Wundern und Begegnungen, die das Wesen und die Macht Jesu offenbaren. In diesem Kapitel sehen wir, wie Jesus Aussätzige heilt, den Glauben eines römischen Hauptmanns lobt, der Heilung suchte, und wie er die Stürme auf dem See Genezareth stillt. Diese Ereignisse unterstreichen nicht nur die physische Heilung, die Jesus bringt, sondern auch die geistliche Macht, die er über die Natur und die Geisterwelt hat. Das Kapitel illustriert auch die Ernsthaftigkeit der Nachfolge Jesu und die tiefgreifende Bedeutung des Glaubens.
Kommentar:
Matthäus 8 ist ein kraftvolles Kapitel, das die verschiedenen Dimensionen von Jesu Dienst aufzeigt. Die Heilung des Aussätzigen und des Knechtes des Hauptmanns demonstriert Jesu Fähigkeit und Bereitschaft, sowohl physische als auch soziale Barrieren zu überwinden. Der Glaube des Hauptmanns, der nicht einmal ein Jude war, beeindruckte Jesus so sehr, dass er ihn als Beispiel für die wahre Glaubenshaltung hervorhob. Dies zeigt, dass der Glaube und die Beziehung zu Gott nicht an ethnische oder kulturelle Grenzen gebunden sind.
Die Episode der Sturmstillung ist besonders bedeutungsvoll, da sie die menschliche Angst der Jünger angesichts der Naturgewalten und die göttliche Ruhe Jesu inmitten des Chaos zeigt. Jesus macht seinen Jüngern klar, dass wahrer Glaube Vertrauen in seine Macht und seine Präsenz bedeutet, selbst in den stürmischsten Zeiten.
Die Heilung der Besessenen in der Region der Gergesener zeigt Jesu absolute Autorität über die Mächte der Finsternis. Interessanterweise wird er jedoch von den Einwohnern der Stadt gebeten, ihre Gegend zu verlassen, was darauf hindeutet, dass sie die transformative Kraft Jesu fürchteten.
Zusammenfassung:
Matthäus Kapitel 8 zeigt eindrucksvoll die Macht Jesu über Krankheit, Natur und böse Geister, während es die Notwendigkeit eines tiefen Glaubens und einer entschlossenen Nachfolge unterstreicht. Durch seine Wunder und Lehren ruft Jesus seine Anhänger dazu auf, ihm ohne Vorbehalte zu folgen und auf seine göttliche Macht zu vertrauen. Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass der Glaube, der Jesus wirklich berührt, einer ist, der mit Vertrauen, Demut und einem offenen Herzen einhergeht, unabhängig von den Umständen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 52: Der gute Hirte
Auf der Grundlage von Johannes 10,1-30.
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Kommentar
In Johannes 10,1-30 offenbart sich Jesus Christus als der „gute Hirte“, ein Bild, das tief in der Kultur und den Herzen der Menschen seiner Zeit verwurzelt war. Dieses vertraute Bild eines Hirten, der liebevoll und schützend über seine Herde wacht, dient als kraftvolles Gleichnis für die enge, persönliche Beziehung, die Jesus zu seinen Gläubigen pflegt. Er ist nicht nur ein Hirte, sondern der Hirte, der bereit ist, sein Leben für seine Schafe hinzugeben – ein Ausdruck der höchsten Form von Liebe und Hingabe.
Die Verheißung, dass der gute Hirte seine Schafe mit Namen kennt, zeigt die tiefe persönliche Bindung, die Jesus zu jedem einzelnen Gläubigen hat. Er kennt unsere Sorgen, unsere Ängste und unsere Kämpfe. In einer Welt voller Unsicherheiten bietet der gute Hirte Sicherheit, Führung und Trost. Jesus stellt sich in scharfem Kontrast zu den falschen Hirten seiner Zeit dar, die das Volk in die Irre führten und ihre Verantwortung gegenüber der Herde vernachlässigten.
Durch das Bild des Hirten, der vorangeht und seine Schafe zu sicheren Weiden führt, verdeutlicht Jesus, dass der Weg zu Gott nicht durch menschliche Weisheit oder religiöse Systeme erreicht werden kann, sondern nur durch ihn selbst. Er ist die Tür zum Leben, und nur durch ihn finden wir wahre Erfüllung und Frieden. Dieses Bild des Hirten, der für seine Schafe kämpft und sie behütet, vermittelt den tiefen Trost und die Sicherheit, die in der Nachfolge Jesu zu finden sind.
Der gute Hirte gibt nicht nur sein Leben für die Schafe, sondern nimmt es auch wieder, um ihnen das ewige Leben zu schenken. Diese Bereitschaft, sich selbst zu opfern, zeigt die tiefe Liebe Jesu, die keine Grenzen kennt. Es ist eine Liebe, die uns in unsere dunkelsten Momente folgt, uns aus der Verlorenheit rettet und uns in die Gemeinschaft mit Gott führt.
Der Aufruf Jesu, seiner Stimme zu folgen, ist eine Einladung zu einem Leben in Fülle – ein Leben, das durch seine Führung und Fürsorge geprägt ist. In ihm finden wir nicht nur Schutz und Versorgung, sondern auch die Gewissheit, dass er uns niemals verlässt. Dieser Hirte, der uns durch das Leben führt, wird uns schließlich in die ewige Heimat bringen, wo wir in seiner Gegenwart völlige Sicherheit und Freude finden werden.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 53: Die letzte Reise von Galiläa
Auf der Grundlage von Lukas 9,51-56; Lukas 10,1-24.
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Kommentar
In Kapitel 53 von “Das Leben Jesu” wird die letzte Reise Jesu von Galiläa nach Jerusalem beschrieben, eine Reise, die sowohl von inneren als auch äußeren Herausforderungen geprägt ist. Mit dem Wissen um sein bevorstehendes Leiden und Tod änderte Jesus sein Auftreten und wandte sich bewusst dem Kreuz zu. Während er zuvor die Aufmerksamkeit der Massen mied, tritt er nun öffentlich auf, um die Menschen auf den bevorstehenden Höhepunkt seines irdischen Wirkens vorzubereiten.
Auf diesem letzten Weg durch Galiläa lehrte Jesus intensiv und sprach in vielen Gleichnissen, um seine Botschaft weiterzugeben und seine Jünger auf die kommende Zeit vorzubereiten. Trotz der wachsenden Feindseligkeit der religiösen Führer blieb Jesus unerschütterlich in seiner Mission und wandte sich entschieden Jerusalem zu, wissend, dass sein Opfer notwendig war, um die Menschheit zu retten.
Die Reaktion der Menschen auf Jesu letzte Reise war gemischt. Während einige seine Lehren bereitwillig annahmen, begegneten ihm andere mit Ablehnung und Feindseligkeit. Die Samariter, die seine Botschaft nicht annahmen, sowie die Städte, die seine Werke und Lehren ignorierten, wurden zu einem warnenden Beispiel für die Gefahr, das göttliche Angebot der Rettung zurückzuweisen.
Dieser Abschnitt unterstreicht die Bestimmtheit und den Gehorsam Jesu gegenüber dem Willen seines Vaters sowie seine tiefe Liebe und Fürsorge für die Menschheit. Er zeigt uns, dass der Weg des Gehorsams und der Hingabe nicht immer einfach ist, aber dass er letztlich zur Erfüllung des göttlichen Plans führt. Die Worte und Taten Jesu auf dieser letzten Reise erinnern uns daran, dass der wahre Schatz im Himmel liegt und dass wir, wenn wir unsere Herzen auf Gott ausrichten, Teil seines ewigen Reiches werden können.
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