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22.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Sacharja Kap.10
Der rechte Helfer.
1So bittet nun vom Herrn Spätregen, so wird der Herr Gewölk machen und euch Regen genug geben zu allem Gewächs auf dem Felde. 
2Denn die Götzen reden, was eitel ist; und die Wahrsager sehen Lüge und reden vergebliche Träume, und ihr Trösten ist nichts; darum gehen sie in der Irre wie eine Herde und sind verschmachtet, weil kein Hirte da ist. 
Gott rüstet sein Volk zum Kampf und führt es heim.
3Mein Zorn ist ergrimmt über die Hirten, und die Böcke will ich heimsuchen; denn der Herr Zebaoth wird seine Herde heimsuchen, das Haus Juda, und wird sie zurichten wie ein Roß, das zum Streit geschmückt ist. 
4Die Ecksteine, Nägel, Streitbogen, alle Herrscher sollen aus ihnen selbst herkommen; 
5und sie sollen sein wie die Riesen, die den Kot auf der Gasse treten im Streit, und sollen streiten; denn der Herr wird mit ihnen sein, daß die Reiter zu Schanden werden. 
6Und ich will das Haus Juda stärken und das Haus Joseph erretten und will sie wieder einsetzen; denn ich erbarme mich ihrer; und sie sollen sein, wie sie waren, da ich sie nicht verstoßen hatte. Denn ich, der Herr, ihr Gott, will sie erhören. 
7Und Ephraim soll sein wie ein Riese, und ihr Herz soll fröhlich werden wie vom Wein; dazu ihre Kinder sollen’s sehen und sich freuen, daß ihr Herz am Herrn fröhlich sei.
8Ich will ihnen zischen und sie sammeln, denn ich will sie erlösen; und sie sollen sich mehren, wie sie sich zuvor gemehrt haben. 
9Und ich will sie unter die Völker säen, daß sie mein gedenken in fernen Landen; und sie sollen mit ihren Kindern leben und wiederkommen. 
10Denn ich will sie wiederbringen aus Ägyptenland und will sie sammeln aus Assyrien und will sie ins Land Gilead und Libanon bringen, daß man nicht Raum für sie finden wird. 
11Und er wird durchs Meer der Angst gehen und die Wellen im Meer schlagen, daß alle Tiefen des Wassers vertrocknen werden. Da soll denn erniedrigt werden die Pracht von Assyrien, und das Zepter in Ägypten soll aufhören. 
12Ich will sie stärken in dem Herrn, daß sie sollen wandeln in seinem Namen, spricht der Herr.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
  1. Spätregen und Segen (Vers 1)
Der Vers beginnt mit einer Aufforderung, den Herrn um Spätregen zu bitten. Der Spätregen war in Israel entscheidend für die Landwirtschaft, da er die Ernte reifen ließ. Hier symbolisiert der Regen Gottes Segen und Fürsorge. Der Herr verspricht, Wolken zu schaffen und Regen zu senden, um das Wachstum der Felder zu gewährleisten. Dies ist ein Bild für Gottes Bereitschaft, sein Volk zu segnen und ihre Bedürfnisse zu erfüllen.
  1. Falsche Propheten und fehlende Hirten (Vers 2)
In diesem Vers wird die Vergeblichkeit von Götzen und falschen Propheten betont. Die Götzen reden nur Eitelkeiten, und die Wahrsager lügen und bieten falsche Tröstungen. Weil das Volk diesen falschen Führern folgt, wandern sie wie Schafe ohne Hirten umher und sind verzweifelt. Hier wird die Notwendigkeit eines wahren Hirten, eines Führers, der das Volk recht leitet, hervorgehoben.
  1. Zorn über die schlechten Hirten und Verheißung der Rettung (Vers 3-5)
Gott drückt seinen Zorn über die schlechten Hirten aus, die sein Volk irregeführt haben. Er kündigt an, dass er diese falschen Führer bestrafen wird. Gleichzeitig verspricht der Herr, sich seiner Herde, dem Haus Juda, anzunehmen und sie wie ein prächtig geschmücktes Kriegsross zu stärken. Aus ihnen sollen starke Führer hervorgehen, die in der Lage sind, ihre Feinde zu besiegen, weil der Herr mit ihnen sein wird.
  1. Wiederherstellung und Freude (Vers 6-7)
Der Herr verspricht, das Haus Juda und das Haus Joseph zu stärken und zu erretten. Er wird sich ihres erbarmen und sie wiederherstellen, als ob er sie nie verstoßen hätte. Dies führt zu einer Erneuerung ihrer Beziehung zu Gott und einer Wiederherstellung ihrer früheren Herrlichkeit. Ephraim, das im Text für das Nordreich Israel steht, wird wie ein Riese sein und vor Freude über den Herrn jubeln.
  1. Sammlung und Rückkehr (Vers 8-10)
Gott verspricht, sein Volk aus der Zerstreuung zu sammeln und zurückzuführen. Er wird sie aus Ägypten und Assyrien, den Orten ihrer früheren Gefangenschaft, zurückbringen. Der Herr wird sie ins Land Gilead und Libanon bringen, und sie werden so zahlreich sein, dass das Land nicht genug Platz für sie haben wird. Dies symbolisiert eine erneute Blütezeit und Fülle für das Volk Gottes.
  1. Sieg über die Feinde und Stärkung in Gott (Vers 11-12)
Gott wird das Meer der Angst durchqueren und die Wellen schlagen, um das Wasser zu vertrocknen, was auf eine Befreiung und Rettung hinweist, ähnlich wie bei der Durchquerung des Roten Meeres. Die Macht Assyriens und das Zepter Ägyptens werden gebrochen, was die völlige Befreiung von den früheren Unterdrückern bedeutet. Der Herr wird sein Volk stärken, damit sie in seinem Namen wandeln können.
Fazit
Sacharja 10 vermittelt eine Botschaft der Hoffnung und Wiederherstellung. Trotz der aktuellen Notlage und der Irreführung durch falsche Hirten, verspricht Gott, sein Volk zu retten, zu stärken und zurückzuführen. Der Herr wird ihre Bedürfnisse erfüllen und sie in ihrer Beziehung zu ihm erneuern. Diese Verheißungen laden dazu ein, Vertrauen in Gottes Plan und seine treue Fürsorge zu setzen, auch in Zeiten der Unsicherheit.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.49: Auf dem Laubhüttenfest
Auf der Grundlage von Johannes 7,1-15; Johannes 7,37-39.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Laubhüttenfest, wie in Johannes 7 beschrieben, war eine bedeutende Feier im jüdischen Kalender. Dreimal jährlich sollten sich die Juden in Jerusalem versammeln, um den Herrn anzubeten, der sie durch die Wüste geführt hatte. Nach der Babylonischen Gefangenschaft konnten sie diesen Brauch wieder aufnehmen, und es wurde ihnen sehr wichtig, diese Gedächtnistage zu feiern. Doch mit der Zeit hatten die religiösen Führer den ursprünglichen Zweck der Feste vergessen. Christus, der diese Feste verordnet hatte, erkannte dies und zeigte, dass sie ihren Sinn verloren hatten.
Das Laubhüttenfest war das letzte der jährlichen Feste und sollte Israel an Gottes Güte und Gnade erinnern. Während dieser Zeit war das Land von Gottes Segen überflutet worden. Die Ernte war eingebracht, Oliven geerntet, und die Weintrauben gekeltert worden. Sieben Tage lang kamen Menschen aus allen Teilen des Landes und aus anderen Ländern nach Jerusalem, um zu feiern und Gott für seine Güte zu danken. Sie lebten in Hütten aus grünen Zweigen, um an das Zeltleben in der Wüste zu erinnern.
Mit geistlichen Liedern und Dankgebeten wurde dieses Fest gefeiert. Der große Versöhnungstag, der kurz vorher begangen worden war, hatte Frieden in die Herzen gebracht und den Weg für das freudige Laubhüttenfest geebnet. Der Tempel war der Mittelpunkt der Feierlichkeiten, und die Opferzeremonien erreichten ihren Höhepunkt. Bei Dunkelheit erleuchtete künstliches Licht den Tempel, und die Pracht der Feier beeindruckte die Anwesenden tief.
Ein bedeutendes Ritual während des Festes war das Schöpfen von Wasser aus der Quelle Siloah, das den Durst Israels in der Wüste stillen sollte. Dies symbolisierte den geistlichen Durst, den Christus stillen wollte. Als Jesus seinen Brüdern sagte, dass seine Zeit noch nicht gekommen sei, zeigte er, dass er nicht von menschlichen Erwartungen, sondern von göttlichem Timing geleitet wurde.
Jesus kam schließlich mitten im Fest nach Jerusalem und lehrte im Tempel. Seine Weisheit und Kenntnis des Gesetzes erstaunten alle. Trotz der Feindschaft der religiösen Führer sprach er mutig und überzeugend. Am letzten Tag des Festes rief er laut: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Dies war eine Einladung, den geistlichen Durst durch den Glauben an ihn zu stillen.
Jesus wusste um die Bedürfnisse der Menschen und bot ihnen an, ihren inneren Durst zu stillen. Seine Einladung gilt auch heute noch: Jeder, der dürstet, kann zu ihm kommen und das Wasser des Lebens umsonst nehmen. Seine Worte bieten Trost, Hoffnung und Erfrischung für alle, die in ihm den wahren Messias erkennen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.50: In der Schlinge
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53; Johannes 8,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53 und Johannes 8,1-11 wird in diesem Kapitel die zunehmende Feindseligkeit der jüdischen Führer gegenüber Jesus beschrieben. Während des Laubhüttenfestes in Jerusalem war Jesus ständig von Priester und Pharisäern umgeben, die versuchten, ihn in eine Falle zu locken. Sie stellten seine Vollmacht in Frage und versuchten, seine Lehre zu diskreditieren.
Jesus antwortete ihnen mit den Worten: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat“ (Johannes 7,16). Er machte deutlich, dass die Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen, weniger vom Verstand als vom Herzen abhängt. Ein Mensch muss bereit sein, seinen Willen Gott zu unterstellen, um die Wahrheit wirklich zu erfassen. Die Pharisäer hatten diese Bereitschaft nicht, weshalb sie seine Lehre nicht verstehen konnten.
Jesus offenbart ihre bösen Absichten, indem er ihnen ihre Gedanken vor Augen führt und sie daran erinnert, dass sie selbst das Gesetz brechen, indem sie seinen Tod planen. Obwohl sie ihn töten wollen, sind sie durch eine unsichtbare Macht daran gehindert. Viele vom Volk beginnen, an Jesus zu glauben, doch die religiösen Führer bleiben stur in ihrem Unglauben.
Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rates, stellt die Frage: „Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?“ (Johannes 7,51). Diese Frage bringt die Ankläger zum Schweigen, und Jesus entkommt der unmittelbaren Gefahr.
Am nächsten Morgen wird Jesus im Tempel von Schriftgelehrten und Pharisäern unterbrochen, die eine Frau vor ihn bringen, die des Ehebruchs beschuldigt wird. Sie versuchen, Jesus eine Falle zu stellen: Wenn er die Frau freispricht, könnten sie ihn der Missachtung des Gesetzes bezichtigen; wenn er sie verurteilt, könnten sie ihn bei den Römern anzeigen. Jesus aber reagiert weise, indem er sagt: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“ (Johannes 8,7). Die Ankläger ziehen sich beschämt zurück, und Jesus spricht die Frau frei und ermutigt sie, nicht mehr zu sündigen.
Diese Episode zeigt die tiefe Gnade und Barmherzigkeit Jesu. Er verurteilt die Frau nicht, sondern gibt ihr eine neue Chance. Dies steht im starken Kontrast zu den religiösen Führern, die nur auf Verurteilung und Bestrafung aus sind. Jesus zeigt, dass wahre Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit und Vergebung verbunden ist. Seine Worte und Taten offenbaren, dass er gekommen ist, um zu retten und nicht zu verdammen.
Die Geschichte mahnt uns, nicht zu richten, sondern Barmherzigkeit zu üben und anderen eine zweite Chance zu geben. Sie zeigt die Unterscheidung zwischen einer oberflächlichen, selbstgerechten Religion und einem echten, von Liebe geprägten Glauben. Jesus lädt uns ein, seine Nachfolger zu sein, indem wir seine Barmherzigkeit und Liebe in unserem Leben widerspiegeln.

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