
22.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Philipper Kap.2
Leben in der Gemeinschaft mit Christus
1Ist nun bei euch Ermahnung in Christo, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist herzliche Liebe und Barmherzigkeit, 2so erfüllet meine Freude, daß ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einhellig seid. 3Nichts tut durch Zank oder eitle Ehre; sondern durch Demut achte einer den andern höher denn sich selbst, 4und ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was des andern ist.
5Ein jeglicher sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war: 6welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war, hielt er’s nicht für einen Raub, Gott gleich sein, 7sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward gleich wie ein anderer Mensch und an Gebärden als ein Mensch erfunden; 8er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. 9Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm einen Namen gegeben, der über alle Namen ist, 10daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Kniee, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, 11und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr sei, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Sorge um das Heil
12Also, meine Liebsten, wie ihr allezeit seid gehorsam gewesen, nicht allein in meiner Gegenwart, sondern auch nun viel mehr in meiner Abwesenheit, schaffet, daß ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern. 13Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
14Tut alles ohne Murren und ohne Zweifel, 15auf daß ihr seid ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter welchem ihr scheinet als Lichter in der Welt, 16damit daß ihr haltet an dem Wort des Lebens, mir zu einem Ruhm an dem Tage Christi, als der ich nicht vergeblich gelaufen noch vergeblich gearbeitet habe. 17Und ob ich geopfert werde über dem Opfer und Gottesdienst eures Glaubens, so freue ich mich und freue mich mit euch allen. 18Dessen sollt ihr euch auch freuen und sollt euch mit mir freuen.
Sendung des Timotheus und Rückkehr des Epaphroditus
19Ich hoffe aber in dem Herrn Jesus, daß ich Timotheus bald werde zu euch senden, daß ich auch erquickt werde, wenn ich erfahre, wie es um euch steht. 20Denn ich habe keinen, der so gar meines Sinnes sei, der so herzlich für euch sorgt. 21Denn sie suchen alle das Ihre, nicht, das Christi Jesu ist.
22Ihr aber wisset, daß er rechtschaffen ist; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir gedient am Evangelium.
23Ihn, hoffe ich, werde ich senden von Stund an, wenn ich erfahren habe, wie es um mich steht. 24Ich vertraue aber in dem Herrn, daß auch ich selbst bald kommen werde.
25Ich habe es aber für nötig angesehen, den Bruder Epaphroditus zu euch zu senden, der mein Gehilfe und Mitstreiter und euer Gesandter und meiner Notdurft Diener ist; 26sintemal er nach euch allen Verlangen hatte und war hoch bekümmert, darum daß ihr gehört hattet, daß er krank war gewesen. 27Und er war todkrank, aber Gott hat sich über ihn erbarmt; nicht allein aber über ihn sondern auch über mich, auf daß ich nicht eine Traurigkeit über die andere hätte. 28Ich habe ihn aber desto eilender gesandt, auf daß ihr ihn sehet und wieder fröhlich werdet und ich auch der Traurigkeit weniger habe. 29So nehmet ihn nun auf in dem Herrn mit allen Freuden und habt solche Leute in Ehren. 30Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode so nahe gekommen, da er sein Leben gering bedachte, auf daß er mir diente an eurer Statt.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Philipper Kapitel 2 vertieft die Themen Einheit, Demut und selbstlose Liebe in der Gemeinschaft der Gläubigen. Der Apostel Paulus fordert die Gemeinde in Philippi auf, ein Leben zu führen, das von der Gesinnung Jesu Christi geprägt ist. Christus wird als das höchste Vorbild für Demut und Gehorsam dargestellt, der sich selbst erniedrigte und bis zum Tod am Kreuz gehorsam blieb. Zudem ermutigt Paulus die Gläubigen, ihren Glauben mit Ernsthaftigkeit zu leben, als Lichter in einer dunklen Welt zu strahlen und den Dienst aneinander zu schätzen. Die Erwähnung von Timotheus und Epaphroditus unterstreicht die Bedeutung von treuen Mitarbeitern im Dienst für das Evangelium.
Kommentar
Verse 1-4: Ermahnung zur Einheit und Demut
Paulus ruft die Gemeinde auf, in Liebe und Einmütigkeit zusammenzustehen. Dies gelingt durch Demut, indem jeder den anderen höher achtet als sich selbst. Selbstsucht und Ehrsucht sollen keinen Platz haben. Paulus betont, dass jeder nicht nur auf seine eigenen Interessen, sondern auch auf die der anderen achten soll. Diese Haltung stärkt die Gemeinschaft und fördert den Frieden.
Verse 5-11: Christus als Vorbild der Demut
Die Verse enthalten einen der bedeutendsten christologischen Texte des Neuen Testaments. Jesus Christus, obwohl göttlich, verzichtete auf seine Herrlichkeit, wurde Mensch und war bereit, bis zum Kreuzestod zu gehen. Für diese Selbsterniedrigung hat Gott ihn erhöht und ihm den höchsten Namen gegeben, vor dem sich jedes Knie beugen wird. Diese Passage ruft dazu auf, Christus in seiner Demut und Hingabe nachzuahmen.
Verse 12-18: Verantwortung für das eigene Heil und das Zeugnis in der Welt
Paulus fordert die Gläubigen auf, ihr Heil mit „Furcht und Zittern“ zu wirken – nicht aus Angst, sondern aus Ehrfurcht vor Gott. Dabei betont er, dass Gott selbst in ihnen das Wollen und Vollbringen bewirkt. Sie sollen ohne Murren und Zweifel handeln, damit sie als „Lichter in der Welt“ leuchten. Paulus zeigt seine Bereitschaft, sein eigenes Leben für den Glauben der Gemeinde hinzugeben, und drückt zugleich seine Freude über ihren Glauben aus.
Verse 19-24: Timotheus als treuer Mitarbeiter
Paulus lobt Timotheus als einen treuen Mitarbeiter, der nicht seine eigenen Interessen verfolgt, sondern sich von Herzen für Christus und die Gemeinde einsetzt. Paulus hebt hervor, dass Timotheus wie ein Sohn dem Vater mit ihm im Dienst am Evangelium steht. Seine geplante Entsendung soll den Philippern Mut und Freude bringen.
Verse 25-30: Epaphroditus – Vorbildlichen Dienst anerkennen
Epaphroditus, ein weiterer treuer Diener, war schwer krank, als er Paulus unterstützte. Paulus betont, wie sehr er sich um ihn sorgte und wie Gott ihn bewahrte. Er fordert die Gemeinde auf, solche Menschen mit Respekt und Freude aufzunehmen, da Epaphroditus sein Leben für den Dienst am Evangelium riskiert hat.
Zusammenfassung
Philipper Kapitel 2 betont die zentrale Rolle von Einheit, Demut und selbstloser Liebe in der christlichen Gemeinschaft. Jesus Christus wird als das höchste Vorbild dargestellt, der durch seine Selbsterniedrigung und seinen Gehorsam bis zum Kreuz den Weg zur Erhöhung durch Gott fand. Die Gläubigen sind aufgerufen, diese Haltung nachzuahmen und ihren Glauben mit Ernsthaftigkeit zu leben, indem sie als Lichter in der Welt leuchten. Paulus hebt die Bedeutung treuer Mitarbeiter hervor und zeigt am Beispiel von Timotheus und Epaphroditus, wie wertvoll selbstloser Dienst für das Evangelium ist. Das Kapitel ruft dazu auf, Christus nachzufolgen und in Einheit und Demut gemeinsam den Glauben zu leben.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 1: Gottes Liebe zu uns Menschen
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung:
Das erste Kapitel des Buches “Der Weg zu Christus” schildert in eindrucksvoller Weise die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen. Es zeigt, wie diese Liebe durch die Natur, die Offenbarung und vor allem durch das Leben und das Opfer Jesu Christi sichtbar wird. Gott wird als die Quelle von Leben, Freude und Wahrheit beschrieben, dessen Handeln stets darauf ausgerichtet ist, die Menschheit zu segnen und zu erlösen. Selbst in einer Welt, die von der Sünde gezeichnet ist, bleibt seine Liebe erkennbar, sei es durch die Schönheit der Schöpfung oder durch das Erlösungswerk Jesu, das Gottes Wesen und seinen Heilsplan in aller Klarheit offenbart.
Kommentar:
Kapitel 1 bietet eine tiefgreifende Reflexion über Gottes Liebe, die in der gesamten Schöpfung sowie in der Erlösung durch Christus sichtbar wird. Ein zentrales Thema ist dabei die Idee, dass Gott die Menschen trotz ihrer Sünde weiterhin liebt und sich bemüht, sie wieder mit sich zu vereinen. Die Darstellung der Natur als ein Ausdruck von Gottes Fürsorge ist besonders bewegend: Jeder Sonnenstrahl, jedes Blütenblatt und jedes Lied der Vögel wird als ein Zeugnis seiner unermesslichen Liebe interpretiert. Dies erinnert uns daran, dass Gottes Fürsorge nicht abstrakt, sondern in jeder Facette des Lebens greifbar ist.
Das Kapitel geht jedoch auch auf die dunkle Realität der Sünde ein, die den ursprünglichen Zustand der Welt – als vollkommen und frei von Leid – zerstörte. Interessanterweise wird das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, nicht als sinnlos oder willkürlich dargestellt, sondern als ein Werkzeug, das im Heilsplan Gottes eine erziehende und wiederherstellende Funktion erfüllt. Diese Perspektive lädt uns ein, selbst in schwierigen Momenten die Absicht Gottes zu suchen und zu erkennen, dass er auch im Leid seine Kinder nicht verlässt.
Ein weiterer Höhepunkt des Kapitels ist die Beschreibung von Jesus Christus als der vollkommenen Offenbarung von Gottes Liebe. Christus nahm die menschliche Natur an, um der Welt die wahre Natur Gottes zu zeigen und den Menschen den Weg zu ihrer Erlösung zu ermöglichen. Das Kapitel betont, dass Jesus nicht nur ein Lehrer oder Prophet war, sondern die lebendige Verkörperung der göttlichen Liebe. Seine Werke der Heilung, seine Freundlichkeit gegenüber den Schwachen und seine Bereitschaft, das ultimative Opfer am Kreuz zu bringen, zeigen die Tiefe von Gottes Mitgefühl und Selbstlosigkeit.
Gleichzeitig wird ein wichtiges Missverständnis ausgeräumt: Das Opfer Jesu war nicht dazu gedacht, Gott erst zur Liebe oder Vergebung zu bewegen, sondern es war eine Folge seiner bereits bestehenden Liebe zu den Menschen. Johannes 3,16 wird hier als zentrales Leitmotiv hervorgehoben: Gott gab seinen Sohn, weil er die Welt liebte. Diese Wahrheit stellt nicht nur die Grundlage des christlichen Glaubens dar, sondern auch einen Aufruf an die Leser, sich von dieser Liebe transformieren zu lassen.
Das Kapitel ist nicht nur eine theologische Abhandlung, sondern auch eine Einladung zur persönlichen Reflexion. Es fordert die Leser auf, über die Tiefe und Breite von Gottes Liebe nachzudenken und darauf zu antworten, indem sie sich ihm in Vertrauen und Dankbarkeit zuwenden. Besonders beeindruckend ist die Schilderung, dass die Menschen durch Christus zu „Kindern Gottes“ werden können – eine Berufung, die nicht nur Würde, sondern auch eine besondere Verantwortung mit sich bringt.
Insgesamt ist Kapitel 1 ein ermutigender und inspirierender Auftakt, der den Leser mit der zentralen Botschaft des christlichen Glaubens verbindet: Gottes Liebe ist unendlich, sie sucht uns und will uns zu sich ziehen, ungeachtet unserer Fehler und Schwächen. Diese Liebe ist der Weg zu wahrer Freude, Frieden und Hoffnung.
Zusammenfassung:
Das erste Kapitel von “Der Weg zu Christus” beschreibt die unermessliche Liebe Gottes zu den Menschen, die durch Natur, Offenbarung und das Leben Jesu Christi offenbar wird. Die Schöpfung spiegelt Gottes Fürsorge wider, während selbst das Leid, das durch die Sünde in die Welt kam, als ein Teil seines Heilsplans verstanden wird. Durch das Leben und das Opfer Jesu wird Gottes Wesen sichtbar – ein Wesen voller Mitgefühl, Selbstlosigkeit und Erlösungswillen. Christus zeigte nicht nur Gottes Liebe, sondern machte es durch seinen Tod am Kreuz möglich, dass Menschen wieder „Kinder Gottes“ werden können. Das Kapitel lädt dazu ein, über diese Liebe nachzudenken und in einer persönlichen Beziehung zu Gott die Hoffnung, Freude und Erlösung zu finden, die er anbietet.
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