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18.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.24
Das Gleichnis vom rostigen Topf.
1Und es geschah das Wort des Herrn zu mir im neunten Jahr, am zehnten Tage des zehnten Monats, und sprach: 2Du Menschenkind, schreib diesen Tag an, ja, eben diesen Tag; denn der König zu Babel hat sich eben an diesem Tage wider Jerusalem gelagert. 3Und gib dem ungehorsamen Volk ein Gleichnis und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Setze einen Topf zu, setze zu und gieß Wasser hinein; 4tue die Stücke zusammen darein, die hinein sollen, alle besten Stücke, die Lenden und Schultern, und fülle ihn mit den besten Knochenstücken; 5nimm das Beste von der Herde und mache ein Feuer darunter, Knochenstücke zu kochen, und laß es getrost sieden und die Knochenstücke darin wohl kochen. 
6Darum spricht der Herr Herr: O der mörderischen Stadt, die ein solcher Topf ist, da der Rost daran klebt und nicht abgehen will! Tue ein Stück nach dem andern heraus; und darfst nicht darum losen, welches zuerst heraus soll. 7Denn ihr Blut ist darin, das sie auf einen bloßen Felsen und nicht auf die Erde verschüttet hat, da man’s doch hätte mit Erde können zuscharren. 8Und ich habe auch darum sie lassen das Blut auf einen bloßen Felsen schütten, daß es nicht zugescharrt würde, auf daß der Grimm über sie käme und es gerächt würde. 
9Darum spricht der Herr Herr also: O du mörderische Stadt, welche ich will zu einem großen Feuer machen! 
10Trage nur viel Holz her, zünde das Feuer an, daß das Fleisch gar werde, und würze es wohl, und die Knochenstücke sollen anbrennen. 11Lege auch den Topf leer auf die Glut, auf daß er heiß werde und sein Erz entbrenne, ob seine Unreinigkeit zerschmelzen und sein Rost abgehen wolle. 12Aber wie sehr er brennt, will sein Rost doch nicht abgehen, denn es ist zuviel des Rosts; er muß im Feuer verschmelzen. 
13Deine Unreinigkeit ist so verhärtet, daß, ob ich dich gleich gern reinigen wollte, dennoch du nicht willst dich reinigen lassen von deiner Unreinigkeit. Darum kannst du hinfort nicht wieder rein werden, bis mein Grimm sich an dir gekühlt habe. 14Ich, der Herr, habe es geredet! Es soll kommen, ich will’s tun und nicht säumen; ich will nicht schonen noch mich’s reuen lassen; sondern sie sollen dich richten, wie du gelebt und getan hast, spricht der Herr Herr.
Das Verhalten des Propheten beim Tod seiner Frau – ein Zeichen.
15Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 16Du Menschenkind, siehe, ich will dir deiner Augen Lust nehmen durch eine Plage. Aber du sollst nicht klagen noch weinen noch eine Träne lassen. 17Heimlich magst du seufzen, aber keine Totenklage führen; sondern du sollst deinen Schmuck anlegen und deine Schuhe anziehen. Du sollst deinen Mund nicht verhüllen und nicht das Trauerbrot essen. 
18Und da ich des Morgens früh zum Volke geredet hatte, starb mir am Abend mein Weib. Und ich tat des andern Morgens, wie mir befohlen war. 19Und das Volk sprach zu mir: Willst du uns denn nicht anzeigen, was uns das bedeutet, was du tust? 20Und ich sprach zu ihnen: Der Herr hat mit mir geredet und gesagt: 21Sage dem Hause Israel, daß der Herr Herr spricht also: Siehe, ich will mein Heiligtum, euren höchsten Trost, die Lust eurer Augen und eures Herzens Wunsch, entheiligen; und eure Söhne und Töchter, die ihr verlassen mußtet, werden durchs Schwert fallen. 22Und müsset tun, wie ich getan habe: euren Mund sollt ihr nicht verhüllen und das Trauerbrot nicht essen, 23sondern sollt euren Schmuck auf euer Haupt setzen und eure Schuhe anziehen. Ihr werdet nicht klagen noch weinen, sondern über euren Sünden verschmachten und untereinander seufzen. 24Und soll also Hesekiel euch ein Wunderzeichen sein, daß ihr tun müsset, wie er getan hat, wenn es nun kommen wird, damit ihr erfahret, daß ich der Herr Herr bin. 
25Und du, Menschenkind, zu der Zeit, wann ich wegnehmen werde von ihnen ihre Macht und ihren Trost, die Lust ihrer Augen und ihres Herzens Wunsch, ihre Söhne und Töchter, 26ja, zur selben Zeit wird einer, so entronnen ist, zu dir kommen und dir’s kundtun. 27Zur selben Zeit wird dein Mund aufgetan werden samt dem, der entronnen ist, daß du reden sollst und nicht mehr schweigen; denn du mußt ihr Wunderzeichen sein, daß sie erfahren, ich sei der Herr.
Luther 1912Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Hesekiel Kapitel 24 enthält zwei zentrale Teile: das Gleichnis vom rostigen Topf und das Verhalten des Propheten beim Tod seiner Frau. In diesem Kapitel wird die Belagerung Jerusalems durch den König von Babylon beschrieben und als ein unaufhaltsames Gericht Gottes dargestellt. Die Metapher des rostigen Topfes symbolisiert die Unreinheit und Schuld Jerusalems, die nicht mehr gereinigt werden kann, während Hesekiels persönliches Leid, der Tod seiner Frau, als symbolische Botschaft an das Volk Israel dient. Diese Passage zeigt die Konsequenzen für das fortwährende Fehlverhalten und den Ungehorsam des Volkes gegenüber Gott.
Kommentar:
Das Gleichnis vom rostigen Topf (Verse 1-14) symbolisiert die Sündhaftigkeit Jerusalems, die wie ein Topf mit eingebranntem Rost ist, der nicht gereinigt werden kann. Gott erklärt, dass die Stadt aufgrund ihres Blutvergießens und ihrer Verunreinigungen durch ein großes Feuer gerichtet wird, das alle Sünden offenbart und das Volk unbarmherzig bestraft. Der Rost, der trotz der Hitze nicht verschwindet, verweist auf die tiefe Verstrickung Jerusalems in Schuld und Sünde, die sich nicht einfach abwaschen lässt.
Im zweiten Teil des Kapitels (Verse 15-27) wird der Tod von Hesekiels Frau als ein prophetisches Zeichen für das Volk interpretiert. Hesekiel wird von Gott angewiesen, nicht zu trauern, um zu verdeutlichen, dass das Volk Israel bei der Zerstörung Jerusalems und dem Verlust des Tempels ebenfalls nicht trauern wird, sondern in der Not ihrer eigenen Sünden verschmachten wird. Diese ungewöhnliche Verhaltensweise des Propheten soll das Volk erschüttern und auf die Schwere der bevorstehenden Ereignisse hinweisen.
Zusammenfassung:
Hesekiel Kapitel 24 verkündet das unausweichliche Gericht Gottes über Jerusalem und sein Volk. Das Gleichnis vom rostigen Topf veranschaulicht die Unreinheit und Schuld der Stadt, die durch kein Mittel mehr beseitigt werden kann. Ebenso steht der Tod von Hesekiels Frau symbolisch für den bevorstehenden Verlust des Tempels und der Söhne und Töchter Jerusalems, der das Volk in Trauer stürzen wird, obwohl ihnen keine Zeit für die traditionelle Klage bleibt. Durch diese kraftvollen Bilder und Zeichen wird klar, dass Gottes Gericht unvermeidlich ist, und dass das Volk die Konsequenzen seiner Taten tragen muss.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 24: “Ist er nicht des Zimmermanns Sohn?”  |
Auf der Grundlage von Lukas 4,16-30.
Hier online lesen.

 

 

Kommentar 
Einleitung
In Kapitel 24, das auf Lukas 4,16-30 basiert, wird eine entscheidende Episode aus dem Leben Jesu beschrieben: Seine Rückkehr nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und sein Besuch in der Synagoge. Dort wird er gebeten, aus den Schriften zu lesen und wählt eine Passage aus Jesaja, die sich auf den Messias bezieht. Als er verkündet, dass diese Prophezeiung in ihm erfüllt wird, reagieren die Einwohner Nazareths mit Unglauben und Ablehnung, da sie ihn lediglich als „den Zimmermannssohn“ sehen. Dieser Vorfall verdeutlicht die Schwierigkeiten, die Jesus in seiner Heimatstadt erlebte, und reflektiert den Konflikt zwischen menschlichen Erwartungen und göttlicher Wahrheit.
Kommentar
In dieser Kapitel wird die Spannung zwischen Bekanntheit und Glaube deutlich. Die Menschen von Nazareth kannten Jesus seit seiner Kindheit und konnten nicht akzeptieren, dass der Mann, den sie als einfachen Zimmermann sahen, der verheißene Messias sein sollte. Ihre Vorurteile und der Stolz, die sie durch ihre familiäre Nähe zu Jesus hegten, hinderten sie daran, die geistliche Realität zu erkennen, dass er der Gesalbte Gottes war.
Jesus las einen Abschnitt aus dem Propheten Jesaja, der von Befreiung, Heilung und Verkündigung des Evangeliums spricht. Er identifizierte sich mit diesen Worten und machte deutlich, dass er diese göttliche Mission erfüllt. Doch anstatt ihn als Messias zu akzeptieren, zeigten die Menschen von Nazareth Skepsis und Missgunst. Sie wollten, dass Jesus Beweise seiner Macht in ihrer Stadt erbringt, wie er es anderswo getan hatte. Doch Jesus machte deutlich, dass ein Prophet in seiner eigenen Heimat oft verachtet wird.
Die Ablehnung der Nazarenen war nicht nur eine persönliche Zurückweisung Jesu, sondern auch eine Ablehnung der Erlösung, die er bot. Sie erwarteten einen politischen Befreier, der Israel von der römischen Herrschaft erlösen würde, und konnten sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass der Messias als demütiger Diener kommt, um geistliche Freiheit zu bringen. Ihre festgefahrenen Vorstellungen verhinderten, dass sie die Größe der Botschaft Jesu erkannten.
Zusammenfassung
Kapitel 24 thematisiert die Ablehnung Jesu in Nazareth, wo er aufgewachsen war. Trotz seiner beeindruckenden Lehre und seiner göttlichen Berufung konnten die Bewohner ihn nicht als Messias akzeptieren, da sie ihn nur als „den Zimmermannssohn“ kannten. Ihre Skepsis und Vorurteile verhinderten, dass sie die geistliche Bedeutung seines Dienstes erkannten. Jesus’ Worte in der Synagoge betonten, dass ein Prophet in seiner Heimat oft keine Anerkennung findet. Dieser Vorfall zeigt die schmerzliche Realität, dass Jesus auch in seiner eigenen Stadt abgelehnt wurde, weil die Menschen nicht bereit waren, ihre Erwartungen und Vorstellungen zu hinterfragen.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White |
Das Leben Jesu 25: Die Berufung am See  |
Auf der Grundlage von Matthäus 4,18-22; Markus 1,16-20; Lukas 5,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar 
Einleitung
Kapitel 25 beschreibt die Berufung der ersten Jünger Jesu am See Genezareth. Während die Fischer eine erfolglose Nacht hinter sich haben, begegnet ihnen Jesus am Ufer des Sees. Nach einer Predigt vom Boot aus fordert er sie auf, ihre Netze noch einmal auszuwerfen. Wider Erwarten gelingt ihnen ein überaus großer Fang. Diese Begebenheit ist der Wendepunkt für Simon Petrus, Jakobus, Johannes und andere Jünger, die daraufhin alles verlassen, um Jesus nachzufolgen und „Menschenfischer“ zu werden.
Kommentar
Die Berufung der Jünger am See Genezareth symbolisiert die Umwandlung von gewöhnlichen Menschen in göttliche Werkzeuge. Petrus, Jakobus und Johannes sind einfache Fischer, die nach einer erfolglosen Nacht auf Jesus treffen. Trotz der Enttäuschung und Zweifel gehorchen sie seinem Befehl und werfen erneut die Netze aus – und erleben ein Wunder. Petrus’ Reaktion zeigt seine Erkenntnis der göttlichen Macht Jesu und seine eigene Unwürdigkeit, was eine tiefere spirituelle Einsicht offenbart.
Jesus zeigt durch dieses Ereignis, dass das Vertrauen auf Gott entscheidend ist, um Erfolg zu haben – sei es beim Fischfang oder im geistlichen Leben. Die „Fischernetze“ sind ein Symbol für das Evangelium, das ausgebreitet wird, um Menschen in Gottes Reich zu sammeln. Die Demut der Jünger und ihr Gehorsam machen sie empfänglich für die göttliche Führung, die sie zu den ersten „Menschenfischern“ macht.
Zusammenfassung
In der Berufung der ersten Jünger am See Genezareth offenbart Jesus, dass er diejenigen auswählt, die bereit sind, sich auf Gott zu verlassen, unabhängig von ihrer gesellschaftlichen Stellung oder ihrem Beruf. Die Fischer, die Jesus nach diesem Wunder nachfolgen, lassen alles zurück, um seine Mission zu unterstützen. Diese Geschichte zeigt, dass Christus jeden befähigen kann, ein Werkzeug in seinem Dienst zu sein, wenn man sich ihm in Demut und Vertrauen hingibt.

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