21.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.9
Die Aussendung der Zwölf.
1Er forderte aber die Zwölf zusammen und gab ihnen Gewalt und Macht über alle Teufel und daß sie Seuchen heilen konnten,
2und sandte sie aus, zu predigen das Reich Gottes und zu heilen die Kranken.
3Und sprach zu ihnen: Ihr sollt nichts mit euch nehmen auf den Weg, weder Stab noch Tasche noch Brot noch Geld; es soll auch einer nicht zwei Röcke haben.
4Und wo ihr in ein Haus geht, da bleibet, bis ihr von dannen zieht.
5Und welche euch nicht aufnehmen, da gehet aus von derselben Stadt und schüttelt auch den Staub ab von euren Füßen zu einem Zeugnis über sie.
6Und sie gingen hinaus und durchzogen die Märkte, predigten das Evangelium und machten gesund an allen Enden.
Herodes und Jesus.
7Es kam aber vor Herodes, den Vierfürsten, alles, was durch ihn geschah; und er ward betreten, dieweil von etlichen gesagt ward: Johannes ist von den Toten auferstanden;
8von etlichen aber: Elia ist erschienen; von etlichen aber: Es ist der alten Propheten einer auferstanden.
9Und Herodes sprach: Johannes, den habe ich enthauptet; wer ist aber dieser, von dem ich solches höre? Und begehrte ihn zu sehen.
Die Speisung der Fünftausend.
10Und die Apostel kamen wieder und erzählten ihm, wie große Dinge sie getan hatten. Und er nahm sie zu sich und entwich besonders in eine Wüste bei der Stadt, die da heißt Bethsaida.
11Da das Volk des inneward, zog es ihm nach. Und er ließ sie zu sich und sagte ihnen vom Reich Gottes und machte gesund, die es bedurften. Aber der Tag fing an, sich zu neigen.
12Da traten zu ihm die Zwölf und sprachen zu ihm: Laß das Volk von dir, daß sie hingehen in die Märkte umher und in die Dörfer, daß sie Herberge und Speise finden; denn wir sind hier in der Wüste.
13Er aber sprach zu ihnen: Gebt ihr ihnen zu essen. Sie sprachen: Wir haben nicht mehr als fünf Brote und zwei Fische; es sei denn, daß wir hingehen sollen und Speise kaufen für so großes Volk.
14(Denn es waren bei fünftausend Mann.) Er sprach aber zu seinen Jüngern: Lasset sie sich setzen in Schichten, je fünfzig und fünfzig.
15Und sie taten also, und es setzten sich alle.
16Da nahm er die fünf Brote und zwei Fische und sah auf gen Himmel und dankte darüber, brach sie und gab sie den Jüngern, daß sie dem Volk vorlegten.
17Und sie aßen und wurden alle satt; und wurden aufgehoben, was ihnen überblieb von Brocken, zwölf Körbe.
Das Bekenntnis des Petrus.
18Und es begab sich, da er allein war und betete und seine Jünger zu ihm traten, fragte er sie und sprach: Wer sagen die Leute, daß ich sei?
19Sie antworteten und sprachen: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; etliche aber, du seiest Elia; etliche aber, es sei der alten Propheten einer auferstanden.
20Er aber sprach zu ihnen: Wer saget ihr aber, daß ich sei? Da antwortete Petrus und sprach: Du bist der Christus Gottes!
Die erste Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung.
21Und er bedrohte sie und gebot, daß sie das niemand sagten,
22und sprach: Des Menschen Sohn muß noch viel leiden und verworfen werden von den Ältesten und Hohenpriestern und Schriftgelehrten und getötet werden und am dritten Tage auferstehen.
Von der Nachfolge.
23Da sprach er zu ihnen allen: Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.
24Denn wer sein Leben erhalten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird’s erhalten.
25Und welchen Nutzen hätte der Mensch, ob er die ganze Welt gewönne, und verlöre sich selbst oder beschädigte sich selbst?
26Wer sich aber mein und meiner Worte schämt, des wird sich des Menschen Sohn auch schämen, wenn er kommen wird in seiner Herrlichkeit und seines Vaters und der heiligen Engel.
27Ich sage euch aber wahrlich, daß etliche sind von denen, die hier stehen, die den Tod nicht schmecken werden, bis daß sie das Reich Gottes sehen.
Die Verklärung Jesu.
28Und es begab sich nach diesen Reden bei acht Tagen, daß er zu sich nahm Petrus, Johannes und Jakobus und ging auf einen Berg, zu beten.
29Und da er betete, ward die Gestalt seines Angesichts anders, und sein Kleid ward weiß und glänzte.
30Und siehe, zwei Männer redeten mit ihm, welche waren Mose und Elia;
31die erschienen in Klarheit und redeten von dem Ausgang, welchen er sollte erfüllen zu Jerusalem.
32Petrus aber und die mit ihm waren, waren voll Schlafs. Da sie aber aufwachten, sahen sie seine Klarheit und die zwei Männer bei ihm stehen.
33Und es begab sich, da die von ihm wichen, sprach Petrus zu Jesu: Meister, hier ist gut sein. Lasset uns drei Hütten machen: dir eine, Mose eine und Elia eine. Und er wußte nicht, was er redete.
34Da er aber solches redete, kam eine Wolke und überschattete sie; und sie erschraken, da sie die Wolke überzog.
35Und es fiel eine Stimme aus der Wolke, die sprach: Dieser ist mein lieber Sohn; den sollt ihr hören!
36Und indem solche Stimme geschah, fanden sie Jesum allein. Und sie verschwiegen es und verkündigten niemand in jenen Tagen, was sie gesehen hatten.
Die Heilung eines besessenen Knaben.
37Es begab sich aber den Tag hernach, da sie von dem Berge kamen, kam ihnen entgegen viel Volks.
38Und siehe, ein Mann unter dem Volk rief und sprach: Meister, ich bitte dich, besiehe doch meinen Sohn; denn er ist mein einziger Sohn.
39Siehe, der Geist ergreift ihn, so schreit er alsbald, und reißt ihn, daß er schäumt, und mit Not weicht er von ihm, wenn er ihn gerissen hat.
40Und ich habe deine Jünger gebeten, daß sie ihn austrieben, und sie konnten nicht.
41Da antwortete Jesus und sprach: O du ungläubige und verkehrte Art, wie lange soll ich bei euch sein und euch dulden? Bringe deinen Sohn her!
42Und da er zu ihm kam, riß ihn der Teufel und zerrte ihn. Jesus aber bedrohte den unsaubern Geist und machte den Knaben gesund und gab ihn seinem Vater wieder.
43Und sie entsetzten sich alle über die Herrlichkeit Gottes. Da sie sich aber alle verwunderten über alles, was er tat, sprach er zu seinen Jüngern:
Die zweite Ankündigung von Jesu Leiden und Auferstehung.
44Fasset ihr zu euren Ohren diese Rede: Des Menschen Sohn muß überantwortet werden in der Menschen Hände.
45Aber das Wort verstanden sie nicht, und es war vor ihnen verborgen, daß sie es nicht begriffen. Und sie fürchteten sich, ihn zu fragen um dieses Wort.
Der Rangstreit der Jünger.
46Es kam auch ein Gedanke unter sie, welcher unter ihnen der Größte wäre.
47Da aber Jesus den Gedanken ihres Herzens sah, ergriff er ein Kind und stellte es neben sich
48und sprach zu ihnen: Wer dies Kind aufnimmt in meinem Namen, der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt den auf, der mich gesandt hat. Welcher aber der Kleinste ist unter euch allen, der wird groß sein.
Der fremde Wundertäter.
49Da antwortete Johannes und sprach: Meister, wir sahen einen, der trieb die Teufel aus in deinem Namen; und wir wehrten ihm, denn er folgt dir nicht mit uns.
50Und Jesus sprach zu ihm: Wehret ihm nicht; denn wer nicht wider uns ist, der ist für uns.
Aufbruch nach Jerusalem. Ablehnung Jesu durch Samariter.
51Es begab sich aber, da die Zeit erfüllet war, daß er sollte von hinnen genommen werden, wendete er sein Angesicht, stracks gen Jerusalem zu wandeln.
52Und er sandte Boten vor sich hin; die gingen hin und kamen in einen Markt der Samariter, daß sie ihm Herberge bestellten.
53Und sie nahmen ihn nicht an, darum daß er sein Angesicht gewendet hatte, zu wandeln gen Jerusalem.
54Da aber das seine Jünger Jakobus und Johannes sahen, sprachen sie: Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle und verzehre sie, wie Elia tat.
55Jesus aber wandte sich und bedrohte sie und sprach: Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seid?
56Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, der Menschen Seelen zu verderben, sondern zu erhalten.
Vom Ernst der Nachfolge.
57Und sie gingen in einen andern Markt. Es begab sich aber, da sie auf dem Wege waren, sprach einer zu ihm: Ich will dir folgen, wo du hin gehst.
58Und Jesus sprach zu ihm: Die Füchse haben Gruben, und die Vögel unter dem Himmel haben Nester; aber des Menschen Sohn hat nicht, da er sein Haupt hin lege.
59Und er sprach zu einem andern: Folge mir nach! Der sprach aber: Herr, erlaube mir, daß ich zuvor hingehe und meinen Vater begrabe.
60Aber Jesus sprach zu ihm: Laß die Toten ihre Toten begraben; gehe du aber hin und verkündige das Reich Gottes!
61Und ein anderer sprach: Herr, ich will dir nachfolgen; aber erlaube mir zuvor, daß ich einen Abschied mache von denen, die in meinem Hause sind.
62Jesus aber sprach zu ihm: Wer seine Hand an den Pflug legt und sieht zurück, der ist nicht geschickt zum Reich Gottes.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Lukas Kapitel 9 beschreibt eine Phase intensiver Aktivität im Dienst Jesu. Von der Aussendung der Zwölf Apostel bis hin zu Wundern wie der Speisung der Fünftausend und der Verklärung auf dem Berg zeigt das Kapitel sowohl die göttliche Macht Jesu als auch die Anforderungen an seine Nachfolger. Besonders hervorzuheben sind die Themen Nachfolge, Glauben und das Verständnis des Reiches Gottes. Durch diese Ereignisse fordert Jesus seine Jünger auf, sich selbst zu verleugnen und die wahre Bedeutung seiner Mission zu erkennen.
Kommentar
Lukas 9 zeigt mehrere bedeutende Ereignisse aus dem Leben Jesu, die seine göttliche Autorität unterstreichen und zugleich den Glauben seiner Jünger fordern. Die Aussendung der Zwölf ist ein Schlüsselmoment, in dem Jesus seine Jünger ermächtigt, das Evangelium zu verkünden und Kranke zu heilen. Dies markiert den Beginn ihrer aktiven Teilnahme an seiner Mission.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Speisung der Fünftausend, die nicht nur Jesu Macht über die physische Versorgung zeigt, sondern auch als ein Bild für seine spirituelle Versorgung dient. Die Jünger sind aufgefordert, nicht nur auf ihre eigene Stärke zu vertrauen, sondern auf das Wunder, das Jesus vollbringen kann. Das Bekenntnis des Petrus “Du bist der Christus Gottes!” offenbart ein entscheidendes Verständnis von Jesu Identität, doch unmittelbar danach kündigt Jesus zum ersten Mal sein Leiden, seinen Tod und seine Auferstehung an, was den Jüngern schwer zu begreifen fällt.
Die Verklärung Jesu auf dem Berg, wo Mose und Elia erscheinen, zeigt seine Herrlichkeit und bestätigt seine Rolle als der verheißene Messias. Doch es folgt auch der Aufruf zur Nachfolge, bei dem Jesus deutlich macht, dass das Dasein als sein Jünger Opfer, Hingabe und die Bereitschaft erfordert, das eigene Leben um seines Willens zu verlieren.
Zusammenfassung
Lukas Kapitel 9 enthält zentrale Ereignisse, die die Macht und Mission Jesu verdeutlichen und die Jünger in ihrem Glauben herausfordern. Die Aussendung der Zwölf, die Speisung der Fünftausend und die Verklärung stellen Jesu göttliche Autorität unter Beweis, während die erste Ankündigung seines Leidens die Jünger auf die wahren Kosten der Nachfolge hinweist. Das Kapitel betont die Wichtigkeit des Glaubens, der Hingabe und des Gehorsams, indem es zeigt, dass das wahre Leben nur durch die Nachfolge Christi erlangt werden kann.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 63: Dein König kommt!
Auf der Grundlage von Matthäus 21,1-11; Markus 11,1-10; Lukas 19,29-44; Johannes 12,12-19.
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Kommentar
Einleitung
Kapitel 63 beleuchtet den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem, basierend auf den Berichten der Evangelien Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Es stellt den Moment dar, in dem Jesus öffentlich als der Messias anerkannt wird und die Erfüllung der alttestamentlichen Prophezeiungen in Sacharja 9,9 deutlich wird. Die Ereignisse sind geprägt von Jubel, Hoffnung und tiefen Missverständnissen über die wahre Natur von Jesu Mission. Der Kontrast zwischen der Volksfreude und Jesu persönlichem Schmerz und Trauer über das Schicksal Jerusalems verleiht der Erzählung eine besondere emotionale Tiefe.
Kommentar
Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem ist ein bedeutendes Ereignis, das sich nahtlos in die prophetischen Schriften des Alten Testaments einfügt. Sacharja 9,9 prophezeite die Ankunft eines demütigen Königs auf einem Esel, und dieser Moment wird nun in voller Pracht realisiert. Jesus, der lange Zeit königliche Ehren ablehnte, erlaubt nun, als Messias gefeiert zu werden. Dies zeigt sowohl seine Selbstoffenbarung als König als auch seine bewusste Vorbereitung auf das bevorstehende Opfer.
Die Volksmenge, die Jesus auf seinem Weg begleitet, ist von großer Euphorie erfüllt. Sie sehen in ihm den irdischen Befreier, der das römische Joch abwerfen und das Königreich Israel wiederherstellen soll. Diese Missdeutung verdeutlicht, wie sehr die Menschen Jesu wahre Mission nicht erkannten. Sie erwarteten einen politischen Herrscher, doch Jesu Reich war geistlicher Natur. Während die Menge „Hosianna“ ruft, empfindet Jesus tiefen Schmerz. Er weiß um das kommende Leid, das sowohl ihn selbst als auch Jerusalem erwarten wird. Diese Spannung zwischen der Freude der Menschen und Jesu Trauer über das verstockte Herz der Stadt macht diesen Abschnitt so ergreifend.
Besonders bedeutsam ist der Moment, in dem Jesus über Jerusalem weint. Trotz des Jubels um ihn herum erkennt er, dass die Stadt das wahre Heil nicht annimmt. Die Vorhersage der Zerstörung Jerusalems und die symbolische Bedeutung dieses Ereignisses sind zentral für das Verständnis von Jesu Mission: Er kam, um zu retten, doch viele lehnten ihn ab.
Zusammenfassung
Kapitel 63 schildert den triumphalen Einzug Jesu in Jerusalem, begleitet von der Erfüllung der Prophezeiung Sacharjas über den kommenden Messias. Während die Volksmenge in Erwartung eines irdischen Königs jubelt, ist Jesus tief bewegt, da er das kommende Leid Jerusalems voraussieht. Sein Einzug markiert den Beginn der letzten Phase seines Lebens, in der er als Erlöser der Welt sein Opfer bringen wird. Die Ereignisse veranschaulichen den Kontrast zwischen der Erwartung eines irdischen Königs und der tatsächlichen geistlichen Mission Jesu als Retter der Menschheit.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 64: Ein verurteiltes Volk
Auf der Grundlage von Markus 11,11-14.20.21; Matthäus 21,17-19.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Kapitel 64 basiert auf den Berichten in Markus 11,11-14.20.21 und Matthäus 21,17-19. Es schildert die symbolische Verfluchung des unfruchtbaren Feigenbaums durch Jesus und setzt dies in den Kontext des geistlichen Zustands des Volkes Israel. Die Verfluchung steht als Zeichen für die Folgen von Heuchelei und geistlicher Fruchtlosigkeit, und sie ist eine Warnung an das jüdische Volk und an alle Generationen, die die Gnade Gottes zurückweisen. Jesus spricht mit Trauer über das zukünftige Gericht über Jerusalem, das aus der Ablehnung des Messias resultiert.
Kommentar
Das Gleichnis des Feigenbaums ist von zentraler Bedeutung in diesem Kapitel. Jesus verwendet den unfruchtbaren Feigenbaum als Bild für das Volk Israel, das äußerlich Frömmigkeit zeigt, aber innerlich keine wahren Früchte des Glaubens trägt. Die Juden zur Zeit Jesu hatten den äußeren Anschein eines tiefen religiösen Lebens, mit ihrem prächtigen Tempel und ausgefeilten Gottesdiensten. Doch wie der Feigenbaum, der nur Blätter trägt, fehlt es ihnen an innerer Frucht: an Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit.
Jesus kommt zu dem Baum, hungrig auf Früchte, so wie er zu seinem Volk kam, um echte Frucht des Glaubens zu finden. Stattdessen findet er nur Heuchelei und Selbstgerechtigkeit. Die Verfluchung des Baumes ist ein starkes Symbol für das kommende Gericht über Jerusalem. Die Zerstörung des Feigenbaums verdeutlicht die Konsequenzen, wenn die göttliche Gnade abgelehnt wird.
Diese Begebenheit veranschaulicht nicht nur die Strafe für Israel, sondern ist eine Mahnung für alle Zeiten. Jeder, der vorgibt, Gott zu dienen, aber keine Früchte des Glaubens zeigt, steht unter demselben Gericht. Die Gnade Gottes kann nicht unbegrenzt missbraucht werden, und die Ablehnung seiner Botschaft führt zur geistlichen Verdorrung.
Jesus weint über Jerusalem, da er weiß, dass die Stadt das Heilmittel — ihn selbst als den Messias — ablehnen wird. In seiner Trauer wird die unendliche Liebe Gottes sichtbar, die vergeblich auf die Umkehr seines Volkes hofft. Dennoch liegt die Verantwortung für die kommende Zerstörung allein bei denen, die seine Gnade nicht annehmen.
Zusammenfassung
Kapitel 64 veranschaulicht die Verfluchung des Feigenbaums als symbolische Darstellung des geistlichen Zustands Israels. Der Baum, der Blätter trägt, aber keine Früchte, steht für das Volk, das äußerlich fromm erscheint, aber innerlich keine wahre Gerechtigkeit hervorbringt. Jesus nutzt dieses Bild, um die Folgen der Ablehnung seiner Gnade aufzuzeigen: geistliche Verdorrung und das kommende Gericht über Jerusalem. Die Trauer Jesu über die Stadt verdeutlicht die tiefe Liebe Gottes, die selbst angesichts der Ablehnung bis zum letzten Moment auf Umkehr hofft. Diese Warnung gilt für alle, die die göttliche Gnade zurückweisen.
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