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28.April 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hesekiel Kap.34
Die schlechten Hirten und der rechte Hirt.
1Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 
2Du Menschenkind, weissage wider die Hirten Israels, weissage und sprich zu ihnen: So spricht der Herr Herr: Weh den Hirten Israels, die sich selbst weiden! Sollen nicht die Hirten die Herde weiden? 
3Aber ihr fresset das Fette und kleidet euch mit der Wolle und schlachtet das Gemästete; aber die Schafe wollt ihr nicht weiden. 
4Der Schwachen wartet ihr nicht, und die Kranken heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht, und das Verlorene sucht ihr nicht; sondern streng und hart herrschet ihr über sie. 
5Und meine Schafe sind zerstreut, als die keinen Hirten haben, und allen wilden Tieren zur Speise geworden und gar zerstreut. 
6Und gehen irre hin und wieder auf den Bergen und auf den hohen Hügeln und sind auf dem ganzen Lande zerstreut; und ist niemand, der nach ihnen frage oder ihrer achte. 
7Darum höret, ihr Hirten, des Herrn Wort! 
8So wahr ich lebe, spricht der Herr Herr, weil ihr meine Schafe lasset zum Raub und meine Herde allen wilden Tieren zur Speise werden, weil sie keinen Hirten haben und meine Hirten nach meiner Herde nicht fragen, sondern sind solche Hirten, die sich selbst weiden, aber meine Schafe wollen sie nicht weiden: 
9darum, ihr Hirten, höret des Herrn Wort! 
10So spricht der Herr Herr: Siehe, ich will an die Hirten und will meine Herde von ihren Händen fordern und will mit ihnen ein Ende machen, daß sie nicht mehr sollen Hirten sein und sollen sich nicht mehr selbst weiden. Ich will meine Schafe erretten aus ihrem Maul, daß sie sie forthin nicht mehr fressen sollen.
11Denn so spricht der Herr Herr: Siehe, ich will mich meiner Herde selbst annehmen und sie suchen. 
12Wie ein Hirte seine Schafe sucht, wenn sie von seiner Herde verirrt sind, also will ich meine Schafe suchen und will sie erretten von allen Örtern, dahin sie zerstreut waren zur Zeit, da es trüb und finster war. 
13Ich will sie von allen Völkern ausführen und aus allen Ländern versammeln und will sie in ihr Land führen und will sie weiden auf den Bergen Israels und in allen Auen und auf allen Angern des Landes. 
14Ich will sie auf die beste Weide führen, und ihre Hürden werden auf den hohen Bergen in Israel stehen; daselbst werden sie in sanften Hürden liegen und fette Weide haben auf den Bergen Israels. 
15Ich will selbst meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, spricht der Herr Herr. 
16Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte wiederbringen und das Verwundete verbinden und des Schwachen warten; aber was fett und stark ist, will ich vertilgen und will es weiden mit Gericht.
17Aber zu euch, meine Herde, spricht der Herr Herr also: Siehe, ich will richten zwischen Schaf und Schaf und zwischen Widdern und Böcken. 
18Ist’s euch nicht genug, so gute Weide zu haben, daß ihr das übrige mit Füßen tretet, und so schöne Borne zu trinken, daß ihr auch noch dareintretet und sie trüb macht, 
19daß meine Schafe essen müssen, was ihr mit euren Füßen zertreten habt, und trinken, was ihr mit euren Füßen trüb gemacht habt? 
20Darum so spricht der Herr Herr zu ihnen: Siehe, ich will richten zwischen den fetten und magern Schafen, 
21darum daß ihr mit der Seite und Schulter drängt und die Schwachen von euch stoßt mit euren Hörnern, bis ihr sie alle von euch zerstreut. 
22Und ich will meiner Herde helfen, daß sie nicht mehr sollen zum Raub werden, und will richten zwischen Schaf und Schaf. 
Der rechte Hirte aus dem Hause David.
23Und ich will ihnen einen einigen Hirten erwecken, der sie weiden soll, nämlich meinen Knecht David. Der wird sie weiden und soll ihr Hirte sein, 
24und ich, der Herr, will ihr Gott sein; aber mein Knecht David soll der Fürst unter ihnen sein; das sage ich, der Herr. 
25Und ich will einen Bund des Friedens mit ihnen machen und alle bösen Tiere aus dem Lande ausrotten, daß sie in der Wüste sicher wohnen und in den Wäldern schlafen sollen. 
26Ich will sie und alles, was um meinen Hügel her ist, segnen und auf sie regnen lassen zu rechter Zeit; das sollen gnädige Regen sein, 
27daß die Bäume auf dem Felde ihre Früchte bringen und das Land sein Gewächs geben wird; und sie sollen sicher auf dem Lande wohnen und sollen erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich ihr Joch zerbrochen und sie errettet habe von der Hand derer, denen sie dienen mußten. 
28Und sie sollen nicht mehr den Heiden zum Raub werden, und kein Tier auf Erden soll sie mehr fressen, sondern sollen sicher wohnen ohne alle Furcht. 
29Und ich will ihnen eine herrliche Pflanzung aufgehen lassen, daß sie nicht mehr sollen Hunger leiden im Lande und ihre Schmach unter den Heiden nicht mehr tragen sollen. 
30Und sie sollen erfahren, daß ich, der Herr, ihr Gott, bei ihnen bin und daß sie vom Haus Israel mein Volk seien, spricht der Herr Herr. 
31Ja, ihr Menschen sollt die Herde meiner Weide sein, und ich will euer Gott sein, spricht der Herr Herr.
Luther 1912Public Domain
Kommentar
In Hesekiel 34 tadelt der Herr die untreuen Hirten Israels, die sich selbst weiden, anstatt für die Herde zu sorgen. Sie nehmen sich das Beste für sich selbst und kümmern sich nicht um die Bedürfnisse der Schafe. Die Folge davon ist, dass die Herde zerstreut wird und kein Hirte sie sucht oder sich um sie kümmert. Doch Gott verspricht, selbst einzuschreiten. Er wird die Hirten zur Rechenschaft ziehen und selbst die Herde suchen und erretten, egal wo sie zerstreut wurden. Er wird die Schafe auf gute Weiden führen und für sie sorgen. Gott verspricht, dass er einen einzigen Hirten erwecken wird, nämlich seinen Knecht David, der über sie herrschen wird. Unter seiner Führung werden sie sicher und in Frieden leben. Gott wird einen Bund des Friedens mit ihnen machen und alle bösen Tiere ausrotten, damit sie sicher wohnen können. Er wird sie segnen und für sie sorgen, damit sie erfahren, dass er der Herr ist und sie sein Volk sind. Somit zeigt dieses Kapitel Gottes Barmherzigkeit und Treue gegenüber seinem Volk, sowie sein Versprechen, einen gerechten Hirten zu senden, der für sie sorgt und sie in Sicherheit führt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.27 – “So du willst, kannst du mich wohl reinigen …”
Auf der Grundlage von Matthäus 8,2-4; Matthäus 9,1-8; Matthäus 8,32-43; Markus 1,40-45; Markus 2,1-12; Lukas 5,12-28.
Hier online lesen.

 

Kommentar 
Dieses Kapitel beschreibt ein außergewöhnliches Ereignis in der Heilung eines Aussätzigen durch Jesus. Die Aussatzkrankheit galt als eine der furchtbarsten Krankheiten im Orient, geprägt von Ansteckungsgefahr und als Zeichen göttlicher Strafe für Sünde betrachtet. Der Aussätzige wurde von der Gemeinschaft ausgeschlossen und galt als unrein, sein Kontakt wurde gemieden.
Der Glaube des Aussätzigen, trotz seiner Isolation und Verzweiflung zu Jesus zu gelangen, ist bewegend. Seine Bitte um Heilung und Jesu sofortige Antwort offenbaren die Macht und Barmherzigkeit Christi. Die Heilung geht jedoch über die körperliche Ebene hinaus; sie symbolisiert die Reinigung der Seele von Sünde und Schuld. Jesus zeigt, dass er nicht nur die physischen Leiden lindert, sondern auch die geistigen.
Die Reaktionen der Umstehenden, von Bewunderung bis hin zu Furcht und Misstrauen, spiegeln die verschiedenen Haltungen gegenüber Jesus wider. Während einige die göttliche Macht erkennen und preisen, bleiben andere in ihrem Unglauben und ihrer Feindschaft verhaftet. Jesus zeigt durch solche Wunder seine Liebe und sein Erbarmen, aber auch die Notwendigkeit eines Glaubens, der über äußere Erscheinungen hinausgeht.

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