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24.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Apostelgeschichte Kap.28
Auf der Insel Malta
1Und da wir gerettet waren, erfuhren wir, daß die Insel Melite hieß. 2Die Leutlein aber erzeigten uns nicht geringe Freundschaft, zündeten ein Feuer an und nahmen uns alle auf um des Regens, der über uns gekommen war, und um der Kälte willen. 
3Da aber Paulus einen Haufen Reiser zusammenraffte und legte sie aufs Feuer, kam eine Otter von der Hitze hervor und fuhr Paulus an seine Hand. 4Da aber die Leutlein sahen das Tier an seiner Hand hangen, sprachen sie untereinander: Dieser Mensch muß ein Mörder sein, welchen die Rache nicht leben läßt, ob er gleich dem Meer entgangen ist. 5Er aber schlenkerte das Tier ins Feuer, und ihm widerfuhr nichts Übles. 6Sie aber warteten, wenn er schwellen würde oder tot niederfallen. Da sie aber lange warteten und sahen, daß ihm nichts Ungeheures widerfuhr, wurden sie anderes Sinnes und sprachen; er wäre ein Gott.
7An diesen Örtern aber hatte der Oberste der Insel, mit Namen Publius, ein Vorwerk; der nahm uns auf und herbergte uns drei Tage freundlich. 8Es geschah aber, daß der Vater des Publius am Fieber und an der Ruhr lag. Zu dem ging Paulus hinein und betete und legte die Hand auf ihn und machte ihn gesund. 9Da das geschah, kamen auch die andern auf der Insel herzu, die Krankheiten hatten, und ließen sich gesund machen. 
10Und sie taten uns große Ehre; und da wir auszogen, luden sie auf, was uns not war.
Von Malta nach Rom
11Nach drei Monaten aber fuhren wir aus in einem Schiffe von Alexandrien, welches bei der Insel überwintert hatte und hatte ein Panier der Zwillinge. 12Und da wir gen Syrakus kamen, blieben wir drei Tage da. 13Und da wir umschifften, kamen wir gen Rhegion; und nach einem Tage, da der Südwind sich erhob, kamen wir des andern Tages gen Puteoli. 14Da fanden wir Brüder und wurden von ihnen gebeten, daß wir sieben Tage dablieben. Und also kamen wir gen Rom. 15Und von dort, da die Brüder von uns hörten, gingen sie aus, uns entgegen, bis gen Appifor und Tretabern. Da die Paulus sah, dankte er Gott und gewann eine Zuversicht. 
16Da wir aber gen Rom kamen, überantwortete der Unterhauptmann die Gefangenen dem obersten Hauptmann. Aber Paulus ward erlaubt zu bleiben, wo er wollte, mit einem Kriegsknechte, der ihn hütete.
Paulus in Rom
17Es geschah aber nach drei Tagen, daß Paulus zusammenrief die Vornehmsten der Juden. Da die zusammenkamen, sprach er zu ihnen: Ihr Männer, liebe Brüder, ich habe nichts getan wider unser Volk noch wider väterliche Sitten, und bin doch gefangen aus Jerusalem übergeben in der Römer Hände. 18Diese, da sie mich verhört hatten, wollten sie mich losgeben, dieweil keine Ursache des Todes an mir war. 19Da aber die Juden dawider redeten, ward ich genötigt, mich auf den Kaiser zu berufen; nicht, als hätte ich mein Volk um etwas zu verklagen. 20Um der Ursache willen habe ich euch gebeten, daß ich euch sehen und ansprechen möchte; denn um der Hoffnung willen Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. 
21Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben weder Schrift empfangen aus Judäa deinethalben, noch ist ein Bruder gekommen, der von dir etwas Arges verkündigt oder gesagt habe. 22Doch wollen wir von dir hören, was du hältst; denn von dieser Sekte ist uns kund, daß ihr wird an allen Enden widersprochen. 23Und da sie ihm einen Tag bestimmt hatten, kamen viele zu ihm in die Herberge, welchen er auslegte und bezeugte das Reich Gottes; und er predigte ihnen von Jesu aus dem Gesetze Mose’s und aus den Propheten von frühmorgens an bis an den Abend. 24Und etliche fielen dem zu, was er sagte; etliche aber glaubten nicht. 
25Da sie aber untereinander mißhellig waren, gingen sie weg, als Paulus das eine Wort redete: Wohl hat der heilige Geist gesagt durch den Propheten Jesaja zu unsern Vätern 26und gesprochen: »Gehe hin zu diesem Volk und sprich: Mit den Ohren werdet ihr’s hören, und nicht verstehen; und mit den Augen werdet ihr’s sehen, und nicht erkennen. 27Denn das Herz dieses Volks ist verstockt, und sie hören schwer mit den Ohren und schlummern mit ihren Augen, auf daß sie nicht dermaleinst sehen mit den Augen und hören mit den Ohren und verständig werden im Herzen und sich bekehren, daß ich ihnen hülfe.« 28So sei es euch kundgetan, daß den Heiden gesandt ist dies Heil Gottes; und sie werden’s hören. – 29Und da er solches redete, gingen die Juden hin und hatten viel Fragens unter sich selbst.
30Paulus aber blieb zwei Jahre in seinem eigenen Gedinge und nahm auf alle, die zu ihm kamen, 31predigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus mit aller Freudigkeit unverboten.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Apostelgeschichte Kapitel 28 ist ein kraftvolles Zeugnis für Gottes Vorsehung und die Treue seines Dieners Paulus, selbst unter schwierigen Umständen. Von der gastfreundlichen Aufnahme durch die Malteser bis hin zu seiner mutigen Verkündigung in Rom erleben wir, wie Paulus trotz Gefangenschaft und Widrigkeiten das Evangelium mit unerschütterlichem Glauben verkündigt. Dieses Kapitel zeigt uns, dass Gott selbst in Zeiten der Prüfung wirkt, um seinen Plan zu erfüllen und sein Heil zu verkünden.
Kommentar:
Kapitel 28 der Apostelgeschichte verdeutlicht, wie Gott Paulus sowohl körperlich als auch geistlich schützt und segnet, um seine Botschaft zu verbreiten:
Auf der Insel Malta:
Paulus zeigt praktischen Einsatz und Gottes Schutz, als er von einer Schlange gebissen wird, jedoch unversehrt bleibt. Die Wunder, die er im Namen Gottes vollbringt, wie die Heilung des Vaters von Publius und vieler Kranker, bestätigen seine Botschaft. Die Einwohner von Malta erleben Gottes Macht durch Paulus’ Gegenwart.
Reise nach Rom:
Nach drei Monaten bricht Paulus nach Rom auf. Er wird von Brüdern auf dem Weg herzlich empfangen, was die Stärke der Gemeinschaft der frühen Christen zeigt. Diese Begegnungen geben ihm Zuversicht und verdeutlichen die Ausbreitung des Evangeliums.
Paulus in Rom:
Trotz seiner Gefangenschaft nutzt Paulus die Möglichkeit, das Reich Gottes zu verkündigen. Er ruft die jüdischen Führer zusammen, erklärt die Bedeutung Jesu und zitiert die Prophetie Jesajas, um die Ablehnung einiger zu erklären. Während einige die Botschaft annehmen, lehnen andere sie ab – ein Muster, das Paulus’ gesamtes Wirken durchzieht.
Das Kapitel endet mit einem positiven Ausblick: Paulus bleibt in Rom, predigt freimütig und unbegrenzt. Es zeigt, dass keine äußeren Umstände die Verkündigung des Evangeliums aufhalten können.
Zusammenfassung:
Apostelgeschichte 28 unterstreicht die Treue Gottes und die Entschlossenheit seines Dieners Paulus. Trotz Gefangenschaft, Ablehnung und Herausforderungen setzt Paulus seinen Auftrag fort, das Evangelium zu verkünden. Es ist ein ermutigendes Kapitel, das uns daran erinnert, dass Gott selbst in schwierigen Situationen wirkt und seine Pläne verwirklicht. Paulus dient als Vorbild dafür, wie wir in allen Umständen den Glauben bewahren und Gottes Botschaft verbreiten können.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 77: Bei Pilatus
Auf der Grundlage von Matthäus 27,2.11-31; Markus 15,1-20 ; Lukas 23,1-25; Johannes 18,28-40; Johannes 19,1-16.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus ist ein Höhepunkt der Evangelien, in dem göttliche Wahrheit und menschliche Schwäche aufeinandertreffen. Pilatus steht vor der Herausforderung, zwischen Gerechtigkeit und seinen eigenen Interessen zu wählen, während die jüdischen Führer ihren Hass durch Lügen und Manipulation ausdrücken. Die Geschichte offenbart tiefgreifende Lektionen über Macht, Heuchelei und die Standhaftigkeit Christi.
Kommentar:
Die Rolle von Pilatus:
Pilatus, der römische Statthalter, erscheint schwach und unentschlossen, hin- und hergerissen zwischen seiner Erkenntnis von Jesu Unschuld und seinem Wunsch, den Forderungen der jüdischen Anführer nachzugeben. Seine Unfähigkeit, nach seinen Überzeugungen zu handeln, führt nicht nur zur Verurteilung Christi, sondern auch zu seiner eigenen moralischen und politischen Niederlage. Pilatus’ Handeln zeigt, wie gefährlich es ist, Prinzipien zugunsten persönlicher Vorteile zu opfern.
Die Haltung Jesu:
Jesus bleibt während der gesamten Verhandlung ruhig und majestätisch. Seine Stille ist beredter als Worte, und sein Verhalten spiegelt seine völlige Hingabe an den göttlichen Plan wider. Er bietet Pilatus die Möglichkeit, die Wahrheit zu erkennen, aber dieser verpasst die Gelegenheit. Jesu Geduld und Sanftmut stehen im starken Kontrast zu den Schreien der Priester und der Volksmenge.
Die Verantwortung der jüdischen Führer:
Die Priester und Obersten nutzen Lügen und falsche Anklagen, um ihren Willen durchzusetzen. Sie schreien: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Matthäus 27,25), ohne die weitreichenden Konsequenzen ihrer Worte zu begreifen. Ihre Ablehnung Christi bringt sie und ihr Volk unter eine Last, die sich durch die Geschichte zieht.
Barabbas oder Jesus:
Die Wahl zwischen Barabbas und Jesus ist symbolisch für die Entscheidung, die jeder Mensch treffen muss. Barabbas, ein Mörder und Rebell, wird bevorzugt, während Jesus, der Erlöser, verworfen wird. Diese Wahl spiegelt die Tragödie wider, wenn Menschen die Wahrheit ablehnen, um sich für das Falsche zu entscheiden.
Die Folgen:
Pilatus versucht, sich von der Schuld zu distanzieren, indem er seine Hände in Unschuld wäscht, aber seine Verantwortung bleibt. Die Entscheidung, Christus zu verurteilen, wird zu einem Wendepunkt, der die menschliche Geschichte für immer verändert. Gleichzeitig zeigt die Geschichte die Erfüllung des göttlichen Plans, durch Jesu Tod die Welt zu retten.
Zusammenfassung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus offenbart die tiefen Abgründe menschlicher Sünde und die erhabene Größe göttlicher Gnade. Pilatus’ Schwäche, die Heuchelei der jüdischen Führer und die Wahl der Volksmenge lehren uns, dass die Ablehnung der Wahrheit verheerende Folgen hat. Jesus steht jedoch fest als Verkörperung von Gnade und Wahrheit, der den Plan der Erlösung erfüllt, selbst angesichts von Verrat und Ungerechtigkeit. Dieses Kapitel fordert uns heraus, in unserem Leben mutig für die Wahrheit einzutreten und Jesu Beispiel von Geduld und Hingabe zu folgen.

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