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26.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Sacharja Kap.14
Jerusalem und die Völkerwelt am Tage des Herrn.
1Siehe, es kommt dem Herrn die Zeit, daß man deinen Raub austeilen wird in dir. 
2Denn ich werde alle Heiden wider Jerusalem sammeln zum Streit. Und die Stadt wird gewonnen, die Häuser geplündert und die Weiber geschändet werden; und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden, und das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. 
3Aber der Herr wird ausziehen und streiten wider diese Heiden, gleichwie er zu streiten pflegt zur Zeit des Streites. 
4Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberge, der vor Jerusalem liegt gegen Morgen. Und der Ölberg wird sich mitten entzwei spalten, vom Aufgang bis zum Niedergang, sehr weit voneinander, daß sich eine Hälfte des Berges gegen Mitternacht und die andere gegen Mittag geben wird. 
5Und ihr werdet fliehen in solchem Tal zwischen meinen Bergen – denn das Tal zwischen den Bergen wird nahe hinanreichen an Azel – und werdet fliehen, wie ihr vorzeiten flohet vor dem Erdbeben zur Zeit Usias, des Königs Juda’s. Da wird dann kommen der Herr, mein Gott, und alle Heiligen mit dir. 
6Zu der Zeit wird kein Licht sein, sondern Kälte und Frost. 
7Und wird ein Tag sein – der dem Herrn bekannt ist – weder Tag noch Nacht; und um den Abend wird es licht sein.
8Zu der Zeit werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen, die Hälfte zum Meer gegen Morgen und die andere Hälfte zum Meer gegen Abend; und es wird währen des Sommers und des Winters.
9Und der Herr wird König sein über alle Lande. Zu der Zeit wird der Herr nur einer sein und sein Name nur einer. 
10Und man wird gehen im ganzen Lande umher wie auf einem Gefilde, von Geba nach Rimmon zu, gegen Mittag von Jerusalem. Und sie wird erhaben sein und wird bleiben an ihrem Ort, vom Tor Benjamin bis an den Ort des ersten Tors, bis an das Ecktor, und vom Turm Hananeel bis an des Königs Kelter. 
11Und man wird darin wohnen, und wird kein Bann mehr sein; denn Jerusalem wird ganz sicher wohnen.
12Und das wird die Plage sein, womit der Herr plagen wird alle Völker, so wider Jerusalem gestritten haben: ihr Fleisch wird verwesen, dieweil sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in den Löchern verwesen und ihre Zunge im Mund verwesen. 
13Zu der Zeit wird der Herr ein großes Getümmel unter ihnen anrichten, daß einer wird den andern bei der Hand fassen und seine Hand wider des andern Hand erheben. 
14Denn auch Juda wird wider Jerusalem streiten, und es werden versammelt werden die Güter aller Heiden, die umher sind, Gold, Silber, Kleider über die Maßen viel. 
15Und da wird dann diese Plage gehen über Rosse, Maultiere, Kamele, Esel und allerlei Tiere, die in demselben Heer sind, gleich wie jene geplagt sind.
16Und alle übrigen unter allen Heiden, die wider Jerusalem zogen, werden jährlich heraufkommen, anzubeten den König, den Herrn Zebaoth, und zu halten das Laubhüttenfest. 
17Welches Geschlecht aber auf Erden nicht heraufkommen wird gen Jerusalem, anzubeten den König, den Herrn Zebaoth, über die wird’s nicht regnen. 
18Und wo das Geschlecht der Ägypter nicht heraufzöge und käme, so wird’s über sie auch nicht regnen. Das wird die Plage sein, womit der Herr plagen wird alle Heiden, die nicht heraufkommen, zu halten das Laubhüttenfest. 
19Denn das wird eine Sünde sein der Ägypter und aller Heiden, die nicht heraufkommen, zu halten das Laubhüttenfest.
Alles wird dem HErrn heilig.
20Zu der Zeit wird auf den Schellen der Rosse stehen: Heilig dem Herrn! und werden die Kessel im Hause des Herrn gleich sein wie die Becken vor dem Altar. 
21Und es werden alle Kessel in Jerusalem und Juda dem Herrn Zebaoth heilig sein, also daß alle, die da opfern wollen, werden kommen und sie nehmen und darin kochen. Und wird kein Kanaaniter mehr sein im Hause des Herrn Zebaoth zu der Zeit.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Sacharja 14 beschreibt ein eindrucksvolles und oft beängstigendes Bild des „Tages des Herrn“, eines zukünftigen Tages, an dem Gott in die Geschichte eingreift, um sein Volk zu retten und die Ungerechtigkeit in der Welt zu beseitigen. Diese Prophezeiung spricht sowohl von Zerstörung als auch von Erneuerung und Heilung, und sie trägt wichtige theologische und eschatologische Bedeutung.
  1. Belagerung und Plünderung Jerusalems (Verse 1-2): Das Kapitel beginnt mit der Ankündigung eines Angriffs auf Jerusalem, bei dem die Stadt geplündert und viele ihrer Einwohner verschleppt werden. Dies könnte als eine symbolische Darstellung der Prüfungen und Leiden interpretiert werden, die das Volk Gottes ertragen muss.
  2. Das Eingreifen des Herrn (Verse 3-5): Der Herr selbst wird in den Kampf eingreifen und seine Füße werden auf dem Ölberg stehen, der sich in zwei Teile spalten wird. Diese dramatische Veränderung der Landschaft symbolisiert das machtvolle Eingreifen Gottes in die menschliche Geschichte und seine Fähigkeit, die Schöpfung zu verändern.
  3. Der einzigartige Tag des Herrn (Verse 6-7): Es wird ein Tag sein, der weder Tag noch Nacht ist, aber am Abend wird Licht sein. Dies symbolisiert eine Zeit, in der Gottes Gegenwart und Herrschaft alle bisherigen Ordnungen und Erwartungen übersteigen.
  4. Lebendiges Wasser und universelle Herrschaft (Verse 8-9): Aus Jerusalem werden lebendige Wasser fließen, was auf eine Quelle des Lebens und der Heilung hinweist. Der Herr wird König über die ganze Erde sein, was die universale Herrschaft Gottes und die Einheit seines Namens betont.
  5. Erneuerung und Sicherheit Jerusalems (Verse 10-11): Jerusalem wird erhöht und stabilisiert, und die Menschen werden sicher darin wohnen. Diese Vision bietet ein Bild des zukünftigen Friedens und der Sicherheit für das Volk Gottes.
  6. Plagen über die Völker (Verse 12-15): Die Völker, die gegen Jerusalem gekämpft haben, werden mit schrecklichen Plagen heimgesucht. Dies stellt Gottes gerechte Vergeltung für die Feinde seines Volkes dar.
  7. Anbetung und Feier (Verse 16-19): Alle überlebenden Völker werden jährlich nach Jerusalem kommen, um das Laubhüttenfest zu feiern und den Herrn zu verehren. Dies betont die universelle Anbetung Gottes und die Erfüllung der prophetischen Vision eines vereinten und geheiligten Volkes.
  8. Heiligkeit und Reinheit (Verse 20-21): Alles in Jerusalem, selbst die alltäglichen Gegenstände, wird heilig sein und dem Herrn gehören. Dies unterstreicht die umfassende Heiligkeit und Reinheit, die Gottes Gegenwart mit sich bringt.
Schlussfolgerung: Sacharja 14 zeichnet ein Bild der endzeitlichen Rettung und Wiederherstellung Jerusalems durch das Eingreifen Gottes. Es unterstreicht die Themen von Gericht, Erlösung, universeller Herrschaft Gottes und der Heiligkeit. Diese Vision bietet sowohl Trost als auch eine ernste Warnung, indem sie die Macht und Heiligkeit Gottes betont und die Notwendigkeit der Treue und Anbetung unterstreicht.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.49: Auf dem Laubhüttenfest
Auf der Grundlage von Johannes 7,1-15; Johannes 7,37-39.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Das Laubhüttenfest, wie in Johannes 7 beschrieben, war eine bedeutende Feier im jüdischen Kalender. Dreimal jährlich sollten sich die Juden in Jerusalem versammeln, um den Herrn anzubeten, der sie durch die Wüste geführt hatte. Nach der Babylonischen Gefangenschaft konnten sie diesen Brauch wieder aufnehmen, und es wurde ihnen sehr wichtig, diese Gedächtnistage zu feiern. Doch mit der Zeit hatten die religiösen Führer den ursprünglichen Zweck der Feste vergessen. Christus, der diese Feste verordnet hatte, erkannte dies und zeigte, dass sie ihren Sinn verloren hatten.
Das Laubhüttenfest war das letzte der jährlichen Feste und sollte Israel an Gottes Güte und Gnade erinnern. Während dieser Zeit war das Land von Gottes Segen überflutet worden. Die Ernte war eingebracht, Oliven geerntet, und die Weintrauben gekeltert worden. Sieben Tage lang kamen Menschen aus allen Teilen des Landes und aus anderen Ländern nach Jerusalem, um zu feiern und Gott für seine Güte zu danken. Sie lebten in Hütten aus grünen Zweigen, um an das Zeltleben in der Wüste zu erinnern.
Mit geistlichen Liedern und Dankgebeten wurde dieses Fest gefeiert. Der große Versöhnungstag, der kurz vorher begangen worden war, hatte Frieden in die Herzen gebracht und den Weg für das freudige Laubhüttenfest geebnet. Der Tempel war der Mittelpunkt der Feierlichkeiten, und die Opferzeremonien erreichten ihren Höhepunkt. Bei Dunkelheit erleuchtete künstliches Licht den Tempel, und die Pracht der Feier beeindruckte die Anwesenden tief.
Ein bedeutendes Ritual während des Festes war das Schöpfen von Wasser aus der Quelle Siloah, das den Durst Israels in der Wüste stillen sollte. Dies symbolisierte den geistlichen Durst, den Christus stillen wollte. Als Jesus seinen Brüdern sagte, dass seine Zeit noch nicht gekommen sei, zeigte er, dass er nicht von menschlichen Erwartungen, sondern von göttlichem Timing geleitet wurde.
Jesus kam schließlich mitten im Fest nach Jerusalem und lehrte im Tempel. Seine Weisheit und Kenntnis des Gesetzes erstaunten alle. Trotz der Feindschaft der religiösen Führer sprach er mutig und überzeugend. Am letzten Tag des Festes rief er laut: „Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke!“ Dies war eine Einladung, den geistlichen Durst durch den Glauben an ihn zu stillen.
Jesus wusste um die Bedürfnisse der Menschen und bot ihnen an, ihren inneren Durst zu stillen. Seine Einladung gilt auch heute noch: Jeder, der dürstet, kann zu ihm kommen und das Wasser des Lebens umsonst nehmen. Seine Worte bieten Trost, Hoffnung und Erfrischung für alle, die in ihm den wahren Messias erkennen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.50: In der Schlinge
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53; Johannes 8,1-11.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Auf der Grundlage von Johannes 7,16-36.40-53 und Johannes 8,1-11 wird in diesem Kapitel die zunehmende Feindseligkeit der jüdischen Führer gegenüber Jesus beschrieben. Während des Laubhüttenfestes in Jerusalem war Jesus ständig von Priester und Pharisäern umgeben, die versuchten, ihn in eine Falle zu locken. Sie stellten seine Vollmacht in Frage und versuchten, seine Lehre zu diskreditieren.
Jesus antwortete ihnen mit den Worten: „Meine Lehre ist nicht mein, sondern des, der mich gesandt hat“ (Johannes 7,16). Er machte deutlich, dass die Fähigkeit, die Wahrheit zu erkennen, weniger vom Verstand als vom Herzen abhängt. Ein Mensch muss bereit sein, seinen Willen Gott zu unterstellen, um die Wahrheit wirklich zu erfassen. Die Pharisäer hatten diese Bereitschaft nicht, weshalb sie seine Lehre nicht verstehen konnten.
Jesus offenbart ihre bösen Absichten, indem er ihnen ihre Gedanken vor Augen führt und sie daran erinnert, dass sie selbst das Gesetz brechen, indem sie seinen Tod planen. Obwohl sie ihn töten wollen, sind sie durch eine unsichtbare Macht daran gehindert. Viele vom Volk beginnen, an Jesus zu glauben, doch die religiösen Führer bleiben stur in ihrem Unglauben.
Nikodemus, ein Mitglied des Hohen Rates, stellt die Frage: „Richtet unser Gesetz auch einen Menschen, ehe man ihn verhört hat und erkannt, was er tut?“ (Johannes 7,51). Diese Frage bringt die Ankläger zum Schweigen, und Jesus entkommt der unmittelbaren Gefahr.
Am nächsten Morgen wird Jesus im Tempel von Schriftgelehrten und Pharisäern unterbrochen, die eine Frau vor ihn bringen, die des Ehebruchs beschuldigt wird. Sie versuchen, Jesus eine Falle zu stellen: Wenn er die Frau freispricht, könnten sie ihn der Missachtung des Gesetzes bezichtigen; wenn er sie verurteilt, könnten sie ihn bei den Römern anzeigen. Jesus aber reagiert weise, indem er sagt: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie“ (Johannes 8,7). Die Ankläger ziehen sich beschämt zurück, und Jesus spricht die Frau frei und ermutigt sie, nicht mehr zu sündigen.
Diese Episode zeigt die tiefe Gnade und Barmherzigkeit Jesu. Er verurteilt die Frau nicht, sondern gibt ihr eine neue Chance. Dies steht im starken Kontrast zu den religiösen Führern, die nur auf Verurteilung und Bestrafung aus sind. Jesus zeigt, dass wahre Gerechtigkeit mit Barmherzigkeit und Vergebung verbunden ist. Seine Worte und Taten offenbaren, dass er gekommen ist, um zu retten und nicht zu verdammen.
Die Geschichte mahnt uns, nicht zu richten, sondern Barmherzigkeit zu üben und anderen eine zweite Chance zu geben. Sie zeigt die Unterscheidung zwischen einer oberflächlichen, selbstgerechten Religion und einem echten, von Liebe geprägten Glauben. Jesus lädt uns ein, seine Nachfolger zu sein, indem wir seine Barmherzigkeit und Liebe in unserem Leben widerspiegeln.

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