17 Minuten 3 Wochen
20.Juni 2024
Botschaft des Buches Obadja
Das biblische Buch Obadja ist das kürzeste Buch im Alten Testament, bestehend aus nur einem Kapitel mit 21 Versen. Es enthält die Visionen und Botschaften des Propheten Obadja und konzentriert sich hauptsächlich auf das Gericht über Edom, ein Nachbarland und Verwandter Israels. Die Hauptbotschaften des Buches Obadja können in mehrere zentrale Themen unterteilt werden:
Hauptbotschaften des Buches Obadja:
  1. Gericht über Edom:
    • Das Hauptthema des Buches ist das Gericht Gottes über Edom wegen seines Hochmuts und seiner feindseligen Handlungen gegenüber Israel. Edom hatte sich an den Unglücken Israels erfreut und aktiv daran teilgenommen, als Israel in Not war. Obadja verurteilt diese Handlungen scharf und verkündet das bevorstehende göttliche Gericht.
  2. Vergeltung und Gerechtigkeit:
    • Obadja betont das Prinzip der göttlichen Vergeltung: „Wie du getan hast, so wird dir getan werden“ (Obadja 1:15). Diese Botschaft unterstreicht, dass Gottes Gerechtigkeit letztendlich siegen wird und dass diejenigen, die Böses tun, dafür bestraft werden.
  3. Verteidigung des Volkes Gottes:
    • Das Buch verteidigt das Volk Israel und zeigt, dass Gott auf der Seite seines Volkes steht. Obwohl Israel gelitten hat, wird Gott eingreifen, um es zu retten und seine Feinde zu bestrafen. Diese Botschaft soll Israel ermutigen und ihnen Hoffnung geben, dass Gott ihre Unterdrücker richten wird.
  4. Warnung vor Hochmut:
    • Ein wiederkehrendes Thema im Buch Obadja ist die Warnung vor Hochmut. Edom wird für seinen Stolz verurteilt, der sich in seiner geografischen Lage und seiner vermeintlichen Unbesiegbarkeit ausdrückt. Gott macht deutlich, dass kein Hochmut vor seinem Gericht standhalten kann.
  5. Der Tag des Herrn:
    • Obadja spricht vom „Tag des Herrn“, der sowohl Gericht als auch Erlösung mit sich bringt. Für Edom bedeutet dieser Tag Zerstörung und Bestrafung, während er für Israel die Wiederherstellung und das Gericht über seine Feinde bedeutet.
  6. Zukunft und Hoffnung für Israel:
    • Das Buch endet mit einer Verheißung der Wiederherstellung für Israel. Es wird prophezeit, dass das Haus Jakobs (Israel) das Land der Edomiter und andere Gebiete zurückerobern wird. Gott wird sein Volk wiederherstellen und sein Reich wird triumphieren.
Zusammenfassung
Das Buch Obadja ist eine eindringliche prophetische Schrift, die sich auf das Gericht Gottes über Edom konzentriert und gleichzeitig die Gerechtigkeit und Treue Gottes gegenüber Israel betont. Es verurteilt den Hochmut und die feindlichen Handlungen Edoms und warnt davor, dass solche Einstellungen und Handlungen vor Gott nicht bestehen können. Das Buch bietet Trost und Hoffnung für Israel, indem es die bevorstehende Wiederherstellung und die Verteidigung des Volkes Gottes verkündet. Obadjas Botschaft ist eine starke Erinnerung an die Prinzipien der göttlichen Vergeltung und Gerechtigkeit sowie an die letztendliche Souveränität Gottes über alle Nationen.
TÄGLICHES BIBELLESEN – Obadja Kap.1
Gottes Strafgericht über die Edomiter.
1Dies ist das Gesicht Obadjas. So spricht der Herr Herr von Edom: Wir haben vom Herrn gehört, daß eine Botschaft unter die Heiden gesandt sei: Wohlauf, und laßt uns wider sie streiten! 
2Siehe, ich habe dich gering gemacht unter den Heiden und sehr verachtet. 
3Der Hochmut deines Herzens hat dich betrogen, weil du in der Felsen Klüften wohnst, in deinen hohen Schlössern, und spricht in deinem Herzen: Wer will mich zu Boden stoßen? 
4Wenn du gleich in die Höhe führest wie ein Adler und machtest dein Nest zwischen den Sternen, dennoch will ich dich von dort herunterstürzen, spricht der Herr. 
5Wenn Diebe oder Räuber zu Nacht über dich kommen werden, wie sollst du so zunichte werden! Ja, sie sollen genug stehlen; und wenn die Weinleser über dich kommen, so sollen sie dir kein Nachlesen übriglassen. 
6Wie sollen sie dann Esau ausforschen und seine Schätze suchen! 
7Alle deine eigenen Bundesgenossen werden dich zum Lande hinausstoßen; die Leute, auf die du deinen Trost setzest, werden dich betrügen und überwältigen; die dein Brot essen, werden dich verraten, ehe du es merken wirst. 
8Was gilt’s? spricht der Herr, ich will zur selben Zeit die Weisen zu Edom zunichte machen und die Klugheit auf dem Gebirge Esau. 
9Und deine Starken zu Theman sollen zagen, auf daß alle auf dem Gebirge Esau ausgerottet werden durch Morden. 
10Um des Frevels willen, an deinem Bruder Jakob begangen, sollst du zu allen Schanden werden und ewiglich ausgerottet sein. 
11Zu der Zeit, da du wider ihn standest, da die Fremden sein Heer gefangen wegführten und Ausländer zu seinen Toren einzogen und über Jerusalem das Los warfen, da warst du gleich wie deren einer. 
12Du sollst nicht mehr so deine Lust sehen an deinem Bruder zur Zeit seines Elends und sollst dich nicht freuen über die Kinder Juda zur Zeit ihres Jammers und sollst mit deinem Maul nicht so stolz reden zur Zeit ihrer Angst; 
13du sollst nicht zum Tor meines Volks einziehen zur Zeit ihres Jammers; du sollst nicht deine Lust sehen an ihrem Unglück zur Zeit ihres Jammers; du sollst nicht nach seinem Gut greifen zur Zeit seines Jammers; 
14du sollst nicht stehen an den Wegscheiden, seine Entronnenen zu morden; du sollst seine übrigen nicht verraten zur Zeit der Angst. 
Die Rettung Israels.
15Denn der Tag des Herrn ist nahe über alle Heiden. Wie du getan hast, soll dir wieder geschehen; und wie du verdient hast, so soll dir’s wieder auf deinen Kopf kommen. 
16Denn wie ihr auf meinem heiligen Berge getrunken habt, so sollen alle Heiden täglich trinken; ja sie sollen’s aussaufen und verschlingen und sollen sein, als wären sie nie gewesen.
17Aber auf dem Berge Zion wird eine Errettung sein, und er soll heilig sein, und das Haus Jakob soll seine Besitzer besitzen. 
18Und das Haus Jakob soll ein Feuer werden und das Haus Joseph eine Flamme, aber das Haus Esau Stroh; das werden sie anzünden und verzehren, daß dem Hause Esau nichts übrigbleibe; denn der Herr hat’s geredet. 
19Und die gegen Mittag werden das Gebirge Esau, und die in den Gründen werden die Philister besitzen; ja sie werden das Feld Ephraims und das Feld Samarias besitzen, und Benjamin das Gebirge Gilead. 
20Und die Vertriebenen dieses Heeres der Kinder Israel, so unter den Kanaanitern bis gen Zarpath sind, und die Vertriebenen der Stadt Jerusalem, die zu Sepharad sind, werden die Städte gegen Mittag besitzen. 
21Und es werden Heilande heraufkommen auf den Berg Zion, das Gebirge Esau zu richten; und das Königreich wird des Herrn sein.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Vers 1-4: Der Stolz der Edomiter
Obadja beginnt sein Buch mit einer Botschaft des Herrn gegen Edom. Die Edomiter, Nachkommen Esaus, lebten in den felsigen Regionen und waren bekannt für ihren Stolz und ihre scheinbare Unbesiegbarkeit. Ihr Hochmut, geboren aus ihrer scheinbar uneinnehmbaren Lage in den Bergen, hatte sie jedoch getäuscht. Gott macht klar, dass er sie, trotz ihrer Höhenflüge und der Sicherheit ihrer Festungen, herabstürzen wird.
Vers 5-7: Die totale Zerstörung
Die Metapher des nächtlichen Diebes zeigt die Totalität der bevorstehenden Zerstörung. Während Diebe nur das nehmen, was sie brauchen, und Weinleser einige Trauben übriglassen, wird Edom vollständig ausgeraubt und nichts bleibt übrig. Ihre Verbündeten werden sie verraten, ihre Freunde werden sich gegen sie wenden und ihre Vertrauenspersonen werden ihnen Schaden zufügen. Dies betont die völlige Isolation und das Vertrauen auf falsche Sicherheiten, die Edom zum Verhängnis werden.
Vers 8-9: Das Ende der Weisheit
Gott erklärt, dass er die Weisheit und die Stärke Edoms vernichten wird. Die Weisen, auf die sie sich verlassen, und die Starken, die ihre Verteidigung gewährleisten sollen, werden versagen. Dies zeigt, dass menschliche Weisheit und Stärke im Angesicht des göttlichen Gerichts bedeutungslos sind.
Vers 10-14: Die Sünden gegen Jakob
Edoms Verbrechen gegen Israel, besonders in Zeiten der Not, sind der Grund für ihre Bestrafung. Ihre Teilnahme an der Plünderung Jerusalems und die Freude über das Leid der Juden werden ihnen angerechnet. Gott verurteilt Edom für ihre Grausamkeit und Untreue gegenüber ihren Verwandten, den Nachkommen Jakobs. Diese Versuche, das Leid Israels auszunutzen und zu verschlimmern, haben Gottes Zorn über sie gebracht.
Vers 15-16: Der Tag des Herrn Der Tag des Herrn wird über alle Nationen kommen. Was Edom Israel angetan hat, wird ihnen widerfahren. Dies ist ein universelles Prinzip der göttlichen Gerechtigkeit: „Wie du getan hast, soll dir wieder geschehen.“ Die Heiden werden den Zorn Gottes trinken und vollständig verschlungen werden, als ob sie nie existiert hätten. Diese Umkehrung zeigt die Gerechtigkeit und das unfehlbare Urteil Gottes.
Vers 17-18: Rettung für Israel
Obwohl die Nationen gerichtet werden, wird es auf dem Berg Zion Rettung geben. Das Haus Jakob wird seine Besitztümer wiedererlangen und die Feinde, symbolisiert durch das Haus Esau, werden vernichtet. Diese Rettung und Wiederherstellung Israels ist ein Zeichen der Treue Gottes gegenüber seinen Versprechen.
Vers 19-21: Das zukünftige Königreich
Die Besitztümer der Feinde Israels werden an Israel fallen. Die Vertriebenen werden zurückkehren und das Land wieder in Besitz nehmen. Schließlich wird das Königreich des Herrn aufgerichtet. Dies zeigt die endgültige Souveränität Gottes und die Erfüllung seiner Verheißungen. Der Berg Zion wird der Ort der Erlösung und des göttlichen Gerichts sein, und das Königreich wird dem Herrn gehören.
Zusammenfassung:
Obadja Kapitel 1 ist eine eindringliche Botschaft über Stolz, Verrat und göttliche Gerechtigkeit. Edom, stolz auf seine vermeintliche Sicherheit, wird aufgrund seines Hochmuts und seiner Grausamkeit gegenüber Israel vernichtet. Diese Prophezeiung unterstreicht das Prinzip, dass menschliche Macht und Weisheit im Angesicht von Gottes Gericht unbedeutend sind und dass letztendlich Gottes Gerechtigkeit und Souveränität triumphieren werden.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.38 – “Ruhet ein wenig!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,1-2; Matthäus 12-13 ; Markus 6,30-32; Lukas 9,7-10.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Kapitel 38 von “Leben Jesu” von Ellen White betont die Notwendigkeit der Ruhe und Reflexion im Dienst für Gott. Nachdem die Jünger von ihrer Missionsreise zurückkehrten und Jesus alles berichteten, was sie getan und gelehrt hatten, erkannte Jesus ihren Bedarf an physischer und geistiger Erholung. Inmitten ihrer anstrengenden Arbeit forderte er sie auf, an einen einsamen Ort zu gehen und sich auszuruhen.
Ellen White hebt hervor, dass die Jünger trotz ihrer spirituellen Erfolge auch Fehler gemacht hatten und lehrreiche Erfahrungen sammelten, die sie mit Jesus teilten. Diese Gespräche boten ihnen nicht nur Trost, sondern auch weitere Unterweisungen. Jesus erkannte ihre Erschöpfung und die Notwendigkeit einer Pause, da die Menschenmengen, die sich um sie drängten, keine Zeit zum Essen oder Ausruhen ließen.
Die Suche nach einem ruhigen Ort war nicht nur eine körperliche Erholung, sondern auch eine geistige Vorbereitung. In der stillen Natur konnten die Jünger die Gemeinschaft mit Jesus genießen, frei von den Störungen der Menschenmengen und den Anklagen der Pharisäer. Diese Zeit der Zurückgezogenheit diente dazu, ihre Kraft zu erneuern und ihnen neue Anweisungen für ihren zukünftigen Dienst zu geben.
Ellen White betont die Wichtigkeit der Abhängigkeit von Gott in allen Dingen. Die Jünger mussten lernen, dass ihre Kraft und ihr Erfolg im Dienst von Gott kamen und nicht aus eigener Anstrengung. Die Ruhezeit war notwendig, um ihre Beziehung zu Gott zu vertiefen und ihre spirituelle Kraft zu erneuern.
Jesus selbst war ein Beispiel für die Notwendigkeit der Ruhe und des Gebets. Trotz seines geschäftigen Lebens zog er sich oft in die Einsamkeit zurück, um im Gebet Kraft und Verbindung mit Gott zu suchen. Diese Praxis betonte die Notwendigkeit einer ständigen geistigen Erneuerung und Abhängigkeit von Gott.
Die Lektionen aus diesem Kapitel sind zeitlos und relevant für jeden, der im Dienst für Gott steht. Es ist wichtig, die Balance zwischen Arbeit und Ruhe zu finden, sich Zeit für Reflexion und Gebet zu nehmen und sich ständig der Abhängigkeit von Gottes Kraft bewusst zu sein. Die wahre Effektivität im Dienst kommt aus einer tiefen und beständigen Verbindung mit Gott, die durch Zeiten der Stille und des Gebets gepflegt wird.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.39 – “Gebt ihr ihnen zu essen!”
Auf der Grundlage von Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17; Johannes 6,1-13.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Kapitel 39 von “Leben Jesu” thematisiert eine der beeindruckendsten Wundertaten Jesu: die Speisung der Fünftausend. Diese Episode, die in allen vier Evangelien – Matthäus 14,13-21; Markus 6,32-44; Lukas 9,10-17 und Johannes 6,1-13 – beschrieben wird, offenbart nicht nur Jesu Macht und Mitgefühl, sondern vermittelt auch tiefere spirituelle Lektionen.
Jesus und seine Jünger hatten sich an einen entlegenen Ort zurückgezogen, um Ruhe zu finden, doch die Menge folgte ihnen. Der Anblick der Menschenmenge bewegte Jesus zutiefst, und er begann, sie zu lehren und zu heilen. Diese Szene zeigt Jesu unermüdliche Bereitschaft, den Menschen zu dienen, trotz seiner eigenen Erschöpfung.
Das Wunder der Vermehrung der Brote und Fische unterstreicht mehrere wesentliche Punkte. Erstens demonstriert es Jesu göttliche Fürsorge und seine Fähigkeit, für die physischen Bedürfnisse der Menschen zu sorgen. Indem er fünf Brote und zwei Fische nahm und diese in ein Mahl für Tausende verwandelte, zeigte er, dass Gott aus dem Wenigen Großes machen kann. Dies betont die Botschaft, dass Gott selbst in scheinbar ausweglosen Situationen für uns sorgen kann.
Zweitens wird die Wichtigkeit von Dankbarkeit und Sparsamkeit hervorgehoben. Nachdem alle gesättigt waren, sammelte Jesus die übriggebliebenen Brocken ein, um nichts zu verschwenden. Dies lehrt uns, dass wir die Gaben Gottes schätzen und verantwortungsvoll mit ihnen umgehen sollen, seien sie materiell oder spirituell.
Eine tiefere spirituelle Lehre liegt in der Rolle der Jünger. Sie waren die Mittler zwischen Jesus und der Menge. Dieses Prinzip gilt auch heute: Als Nachfolger Christi sind wir berufen, seine Gaben und sein Wort an andere weiterzugeben. Dabei dürfen wir uns nicht auf unsere eigenen Fähigkeiten verlassen, sondern müssen unsere Abhängigkeit von Gott anerkennen und im Glauben handeln. Jesu Aufforderung „Gebt ihr ihnen zu essen!“ (Markus 6,37) ist ein klarer Aufruf, unsere Ressourcen und Fähigkeiten im Dienst an anderen zu nutzen, im Vertrauen darauf, dass Gott das Wenige vermehren wird.
Letztlich erinnert uns das Wunder daran, dass wahre Erfüllung und Segen aus der Verbindung mit Gott kommen. Die Speisung der Fünftausend ist nicht nur eine Geschichte der physischen Versorgung, sondern auch ein Bild für die geistige Nahrung, die Christus uns bietet. Indem wir uns an ihn wenden und seine Lehren in die Tat umsetzen, können wir sowohl unsere eigenen Bedürfnisse als auch die unserer Mitmenschen erfüllen.
Dieses Kapitel ermutigt uns, in allen Dingen auf Gott zu vertrauen, großzügig zu teilen und die Wunder seiner Fürsorge in unserem täglichen Leben zu erkennen und zu schätzen.

(Visited 7 times, 1 visits today)