
19.06.25 | Frei gemacht – ein Leben ohne Joch | HERZANKER
In der Freiheit stehen, die Christus schenkt
Galater 5,1
⸻
📖 Bibeltext
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit. So steht nun fest und lasst euch nicht erneut unter das Joch der Knechtschaft zwingen!“
Galater 5,1
⸻
🌿 Einleitung
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit!“ – mit diesen Worten beginnt Galater 5,1. Freiheit ist eines der stärksten Sehnsuchtsworte unserer Zeit: frei von Zwängen, frei von Schuld, frei von Erwartungen, die erdrücken. Doch was bedeutet es konkret, in Christus wirklich frei zu sein? Und wie bewahren wir diese Freiheit im Alltag?
⸻
Andacht
Paulus richtet diesen Aufruf an Gemeinden, die versucht waren, wieder in das alte Gesetzesdenken zurückzufallen. Sie glaubten, ohne genaue Befolgung religiöser Regeln und Traditionen könne man Gott nicht gefallen. Paulus aber betont: Unsere Beziehung zu Gott beruht nicht auf äußerlichen Leistungen, sondern auf dem einen, vollbrachten Werk Jesu.
-
Freiheit von Leistungsschuld
Früher oder später erleben wir alle das Gefühl, „nicht genug“ zu tun – im Job, in der Schule, in Freundschaften oder vor Gott. Die gewonnene Freiheit heißt: Wir sind nicht länger Sklaven unserer eigenen Erfolge und Misserfolge. Gottes Liebe gilt uns unabhängig davon, wie gut wir uns fühlen. -
Freiheit zur Liebe
Gelöst von dem Druck, Regeln perfekt einzuhalten, können wir aus vollem Herzen lieben: unsere Mitmenschen, unsere Familien, sogar Menschen, die uns enttäuscht haben. Die Freiheit in Christus befreit uns von Selbstbezogenheit und öffnet uns für echte Gemeinschaft. -
Freiheit zur Verantwortung
Freiheit ist kein Freibrief für Egoismus! Christus befreit uns, damit wir freiwillig Verantwortung übernehmen – füreinander, für unsere Gesellschaft, für Gottes Schöpfung. Wer echte Freiheit kennt, setzt sie ein zum Wohl anderer.
⸻
📝 Geschichte – Der Garten der Freiheit
Lisa war in einer christlichen Jugendgruppe, in der alle über ihre geistlichen „Erfolge“ sprachen: Bibellese-Strecken, Gebets-Statistiken und freiwillige Mitarbeit. Bald fühlte sie sich, als müsste sie immer mehr leisten, um dazuzugehören. Eines Tages besuchte sie ihre Großmutter auf dem Land. Im verwilderten Garten hinter dem alten Bauernhaus stand ein verlassener Apfelbaum voller knorriger Äste und überwuchert von Brombeersträuchern.
Die Großmutter überreichte ihr eine kleine Handsäge und sagte sanft: „Dieser Baum ist zwar alt und beschädigt, aber er kann wieder blühen. Du musst einfach all das Überflüssige und Hindernisbringende wegschneiden.“ Zögernd begann Lisa, die Brombeeren und morschen Äste abzutrennen. Stück für Stück gewann der Baum Luft und Licht zurück – und schon im nächsten Frühjahr hing er voller Blüten.
Als sie zurückkam, spürte Lisa etwas in ihrem Inneren: So wie der Apfelbaum erst aufblühen konnte, wenn er von allem Ballast befreit wurde, merkte sie, dass ihre eigene Freiheit darunter litt, ständig zuletzt noch ein Extra-Gebet zu sprechen oder eine zusätzliche Bibellese vorzuweisen. Sie beschnitt bewusst die „Brombeeren“ ihres Alltags: die Vergleiche mit anderen, das Bedürfnis nach Lob und die Angst, nicht genug zu tun. Und in dieser neuen Leichtigkeit entdeckte sie, dass echte Nachfolge keine Listen abarbeitet, sondern eine lebendige Beziehung mit Jesus ist – frei, fruchtbar und voller Blüten des Geistes.
⸻
🧠 Gedanken: Was bedeutet das für dich?
-
Wo spürst du Leistungsdruck? Vielleicht in der Schule, im Job oder im Engagement.
-
Gibt es Gewohnheiten, die dich eher versklaven als befreien? Soziale Medien, Vergleiche, Erwartungen anderer.
-
Wofür möchtest du deine Freiheit einsetzen? Für Freundschaft, für Gerechtigkeit, für Großzügigkeit?
⸻
💡 Impulse für heute
-
Kurz innehalten: Nimm dir fünf Minuten, um zu bitten: „Jesus, zeig mir, wo ich unfrei lebe.“
-
Bewusst abschalten: Lege Handy oder Laptop für eine Stunde weg und suche ein echtes Gespräch.
-
Freiheit teilen: Tu heute eine gute Tat ohne Gegenleistung – verschenke Zeit, ein Lächeln oder ein ermutigendes Wort.
⸻
Gebet
Herr Jesus,
danke, dass Du mich aus der Knechtschaft der Leistung und der Angst befreit hast. Öffne meine Augen für die Mauern, die ich mir selbst errichte, und schenke mir Mut, mich von allem zu lösen, was mich versklaven will. Lehre mich, meine Freiheit in Liebe und Verantwortung zu leben – für Dich und für meine Mitmenschen. Amen.