14 Minuten 2 Tagen

📅 19. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 14 – Der Durchzug durchs Rote Meer: Gottes Macht und Israels Vertrauen

Vom Zweifel zur Befreiung – Gottes Handeln in der größten Not

══════════════════════════════════════════════

📜 Bibeltext – 2.Mose 14 (Luther 1912)

Israels Durchzug durchs Schilfmeer

1Und der Herr redete mit Mose und sprach: 2Rede mit den Kindern Israel und sprich, daß sie sich herumlenken und sich lagern bei Pihachiroth, zwischen Migdol und dem Meer, gegen Baal-Zephon, und daselbst gegenüber sich lagern ans Meer. 3Denn Pharao wird sagen von den Kindern Israel: Sie sind verirrt im Lande; die Wüste hat sie eingeschlossen. 4Und ich will sein Herz verstocken, daß er ihnen nachjage, und will an Pharao und an aller seiner Macht Ehre einlegen, und die Ägypter sollen innewerden, daß ich der Herr bin. Und sie taten also. 

5Und da es dem König in Ägypten angesagt ward, daß das Volk geflohen war, ward sein Herz verwandelt und das Herz seiner Knechte gegen das Volk, und sie sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel haben gelassen, daß sie uns nicht dienten? 6Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich 7und nahm sechshundert auserlesene Wagen und was sonst von Wagen in Ägypten war und die Hauptleute über all sein Heer. 8Denn der Herr verstockte das Herz Pharaos, des Königs in Ägypten, daß er den Kindern Israel nachjagte. Aber die Kinder Israel waren durch eine hohe Hand ausgezogen. 9Und die Ägypter jagten ihnen nach und ereilten sie (da sie sich gelagert hatten am Meer) mit Rossen und Wagen und Reitern und allem Heer des Pharao bei Pihachiroth, gegen Baal-Zephon.

10Und da Pharao nahe zu ihnen kam, hoben die Kinder Israel ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und sie fürchteten sich sehr und schrieen zu dem Herrn 11und sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, daß du uns mußtest wegführen, daß wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das getan, daß du uns aus Ägypten geführt hast? 12Ist’s nicht das, das wir dir sagten in Ägypten: Höre auf und laß uns den Ägyptern dienen? Denn es wäre uns ja besser den Ägyptern dienen als in der Wüste sterben. 

13Mose sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird. Denn diese Ägypter, die ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen ewiglich. 14Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet still sein. 

15Der Herr sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? Sage den Kindern Israel, daß sie ziehen. 16Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand über das Meer und teile es voneinander, daß die Kinder Israel hineingehen, mitten hindurch auf dem Trockenen. 17Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, daß sie euch nachfolgen. So will ich Ehre einlegen an dem Pharao und an aller seiner Macht, an seinen Wagen und Reitern. 18Und die Ägypter sollen innewerden, daß ich der Herr bin, wenn ich Ehre eingelegt habe an Pharao und an seinen Wagen und Reitern.

19Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels her zog, und machte sich hinter sie; und die Wolkensäule machte sich auch von ihrem Angesicht und trat hinter sie 20und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Es war aber eine finstere Wolke und erleuchtete die Nacht, daß sie die ganze Nacht, diese und jene, nicht zusammenkommen konnten. 21Da nun Mose seine Hand reckte über das Meer, ließ es der Herr hinwegfahren durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das Meer trocken; und die Wasser teilten sich voneinander. 22Und die Kinder Israel gingen hinein, mitten ins Meer auf dem Trockenen; und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken. 

Der Untergang der Ägypter

23Und die Ägypter folgten und gingen hinein ihnen nach, alle Rosse Pharaos und Wagen und Reiter, mitten ins Meer. 

24Als nun die Morgenwache kam, schaute der Herr auf der Ägypter Heer aus der Feuersäule und Wolke und machte einen Schrecken in ihrem Heer 25und stieß die Räder von ihren Wagen, stürzte sie mit Ungestüm. Da sprachen die Ägypter: Laßt uns fliehen von Israel; der Herr streitet für sie wider die Ägypter. 

26Aber der Herr sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß das Wasser wieder herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter. 27Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam wieder vor morgens in seinen Strom, und die Ägypter flohen ihm entgegen. Also stürzte sie der Herr mitten ins Meer, 28daß das Wasser wiederkam und bedeckte Wagen und Reiter und alle Macht des Pharao, die ihnen nachgefolgt waren ins Meer, daß nicht einer aus ihnen übrigblieb. 29Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer; und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken. 

30Also half der Herr Israel an dem Tage von der Ägypter Hand. Und sie sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres 31und die große Hand, die der Herr an den Ägyptern erzeigt hatte. Und das Volk fürchtete den Herrn, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.

══════════════════════════════════════════════

🔵 Einleitung

2.Mose 14 beschreibt einen der dramatischsten Momente der biblischen Geschichte: den Durchzug der Israeliten durch das geteilte Rote Meer. Was als aussichtslos erscheint – das Volk eingekesselt zwischen Meer und Verfolger – wird zum Schauplatz von Gottes großem Eingreifen. Die Geschichte zeigt den Kontrast zwischen menschlicher Angst und göttlicher Souveränität. Gott kämpft für sein Volk, führt es hindurch – und besiegt die überlegene Macht Ägyptens, nicht durch Waffen, sondern durch sein Wort und Wirken.

══════════════════════════════════════════════

🟡 Kommentar

1. Die scheinbare Sackgasse (Verse 1–9)

  • Gottes Führung führt das Volk bewusst in eine Situation der Ausweglosigkeit – ans Meer, mit dem Feind im Rücken.

  • Pharaos Entscheidung: Getrieben von Stolz und Machtverlust zieht er mit einem übermächtigen Heer gegen Israel.

  • Göttliche Absicht: Gott will sich verherrlichen an Pharao – sein Eingreifen soll sichtbar machen, dass er der HERR ist.

2. Die Angst des Volkes und Gottes Zusage (Verse 10–14)

  • Die Reaktion Israels: Panik, Vorwürfe, Todesangst. Das Volk vergisst schnell Gottes frühere Wundertaten.

  • Mose antwortet mit Glaube: „Fürchtet euch nicht… Der HERR wird für euch streiten.“

  • Göttliche Ruhe: Sie sollen still sein – Gott handelt, wenn der Mensch an seine Grenze kommt.

3. Gottes Anweisung und das Wunder (Verse 15–22)

  • Gott sagt zu Mose: „Warum schreist du zu mir?“ – Jetzt ist Handeln angesagt.

  • Der Befehl: Stab heben, Hand ausstrecken – ein Zeichen von Gottes Vollmacht durch Mose.

  • Das Wunder: Das Meer teilt sich durch den nächtlichen Ostwind. Israel zieht trockenen Fußes hindurch – Wasser wie Mauern zu beiden Seiten.

4. Der Untergang der Ägypter (Verse 23–28)

  • Die Ägypter folgen: Getrieben von Verblendung und Hochmut.

  • Gottes Eingreifen: Er verwirrt sie, bremst die Wagen, stiftet Chaos.

  • Das Ende: Auf Gottes Befehl schließt sich das Meer. Die Streitmacht des Pharaos geht unter. Keiner bleibt übrig.

5. Der Glaube Israels (Verse 29–31)

  • Israel überlebt: Dasselbe Wasser, das Ägypten vernichtet, ist für Israel Rettung.

  • Gottes Macht wird offenbar: Das Volk erkennt, wer ihr Gott ist.

  • Vertrauen wächst: Sie fürchten den Herrn und glauben – erstmals wird Mose als vertrauenswürdiger Mittler genannt.

══════════════════════════════════════════════

🟢 Zusammenfassung

In 2. Mose 14 zeigt sich Gottes Herrschaft über Natur, Geschichte und menschliche Macht. Israel befindet sich in einer ausweglosen Lage – und erlebt ein Wunder. Gottes Eingreifen ist nicht nur Rettung, sondern auch Gericht. Der Pharao, Symbol menschlicher Arroganz, wird gestürzt. Israels Glaube wird gestärkt. Dieser Abschnitt ist nicht nur Geschichte, sondern ein geistliches Bild für alle Zeiten: Gott macht einen Weg, wo keiner sichtbar ist.

══════════════════════════════════════════════

🔴 Botschaft für uns heute

Gott führt manchmal absichtlich in Situationen, die aussichtslos scheinen – nicht, um zu quälen, sondern um zu zeigen: Ich bin der HERR. Wenn wir den Ausweg nicht sehen, will er, dass wir ihm vertrauen. Unsere Kraft reicht oft nicht aus – aber Gott streitet für uns. Das Meer, das Angst macht, wird durch seine Macht zum Weg der Befreiung. Glaube beginnt dort, wo menschliche Lösungen enden.

══════════════════════════════════════════════

💡Gedankenimpuls

Wo stehst du gerade „zwischen Ägyptern und Meer“?
Gibt es Situationen in deinem Leben, in denen du das Gefühl hast, eingekesselt zu sein – ohne Ausweg? Vielleicht will Gott dir gerade dort begegnen.
Was wäre, wenn du wie Mose einfach die Hand ausstreckst, im Glauben?
Bist du bereit, still zu sein – und Gott streiten zu lassen?

~~~~~⛺~~~~~

📆 15 – 21 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 12

Abraham in Kanaan

📖 Hier online lesen

══════════════════════════════════════════════

🔵 Einleitung

Nach seiner Rückkehr aus Ägypten lässt sich Abraham erneut in Kanaan nieder. Reich an Vieh, Silber und Gold, zeigt sich bald: wahrer Wohlstand fordert selbstlose Haltung und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Abraham demonstriert, wie Glaube, Güte und Gottesfurcht nicht nur ihn, sondern sein Umfeld und sein ganzes Erbe prägen.

══════════════════════════════════════════════

🟡 Kommentar

  1. Rückkehr, Trennung von Lot und demütige Selbstlosigkeit

    • 13,2–13,12: Abraham kehrt „sehr reich“ heim, teilt das Land freundschaftlich mit Lot. Obwohl Gott ihm das ganze Gebiet zugesprochen hat, überlässt er Lot die Wahl (vgl. 1 Mo 13,8–9). Lot wählt das fruchtbare Jordantal und übersieht geistliche Risiken. Abraham zieht sich demütig nach Hebron zurück und errichtet seinen Altar in Mamre.

  2. Patriarch als Lichtträger: Zeugnis in Kanaan

    • 13,13–17: In seinem einfachen Hirtenleben im Hochland lebt Abraham Glauben vor: Gastfreundschaft, gottesfürchtige Gespräche, Vertrauen auf Gottes Bewahrung. Seine Persönlichkeit übt eine unschuldige, doch wirksame Anziehung auf die heidnischen Fürsten aus.

  3. Krieg zur Rettung des Neffen: Gerechtigkeit und Edelmut

    • 14,1–16: Nach der Gefangenschaft Lots zieht Abraham mit 318 getreuen Knechten gegen die mächtigen Elamiter. Er befreit Lot und seine Familie, ohne an der reichen Beute habgierig teilzunehmen (1 Mo 14,22–23). Sein Handeln bezeugt, dass Glaube keine Feigheit ist und gerecht eroberte Freiheit nicht zum Eigennutz dienen darf.

  4. Bundesschluss mit Gott: Sternenglaube und Opferzeremonie

    • 15,1–21: Nach quälenden Zweifeln an der Verheißung eines Erben zeigt Abraham tiefen Glauben: Er betrachtet den Sternenhimmel und glaubt Gottes Wort, dass seine Nachkommen so zahlreich sein würden (15,5–6). Im Bundesschluss durchschreitet er als Zeichen bedingungslosen Gehorsams die geopferten Tiere, während Gott selbst als Feuerflamme zwischen den Opfern erscheint (15,17–18).

  5. Bund der Beschneidung und Namensänderung

    • 17,1–27: Gott erneuert und bestätigt den Bund, gibt Abraham und Sara neue Namen („Vater vieler Völker“, „Fürstin“) und stiftet die Beschneidung als ewiges Siegel des Glaubens (Römer 4,11).

  6. Gastfreundschaft und Fürbitte: Vom Zelt zur Interzession

    • 18,1–33: In Mamres Eichenhain ehrt Abraham drei himmlische Besucher mit vorbildlicher Gastfreundschaft (Hebr 13,2). Er erfährt Gottes Plan gegen Sodom und tritt in mutiger Fürbitte für die Gerechten ein (1 Mo 18,23–33), bis Gott zusagt, die Stadt bei kaum zehn Gerechten zu verschonen.

══════════════════════════════════════════════

🟢 Zusammenfassung

Abrahams Leben in Kanaan zeigt die Facetten echten Glaubens: selbstlose Weite (Trennung von Lot), überzeugendes Zeugnis (Hirtenleben), tapfere Gerechtigkeit (Befreiung Lots), standhafter Bundesglaube (Sternenzählung und Beschneidung) sowie leidenschaftliche Fürbitte (Sodom). Immer wieder bezeugt er, dass Gottes Segnung und Berufung ein Leben in Demut, Gehorsam und tätiger Liebe voraussetzen.

══════════════════════════════════════════════

🔴 Botschaft für uns heute

  • Selbstlose Großmut schafft Frieden und gibt Gott Gelegenheit zu segnen.

  • Zeugnis durch Lebensführung berührt mehr als Worte allein.

  • Glaubensschritte – auch im Zweifel – führen zu neuen Verheißungen.

  • Familienbund & Gemeinde leben von sichtbaren Zeichen und beständigem Gehorsam.

  • Fürbitte & Gastfreundschaft sind Ausdruck eines Herzens, das Gottes Liebe widerspiegelt.

══════════════════════════════════════════════

💬 Gedankenimpuls

  1. Wo darf ich heute wie Abraham selbstlos auf mein Recht verzichten, um Frieden zu stiften?

  2. In welchem „Hochland“ meiner Gewohnheiten leuchte ich als biblisches Zeugnis?

  3. Welche Schritte des Glaubens–Sternenzählens könnte ich wagen, auch wenn meine Umstände zweifelhaft erscheinen?

  4. Wie praktiziere ich im Alltag echte Gastfreundschaft und Fürbitte, wie es Abraham vorlebte?

(Visited 1 times, 1 visits today)