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18.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Sacharja Kap.6
Die achte Vision: die vier Wagen.
1Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die gingen zwischen zwei Bergen hervor; die Berge aber waren ehern. 
2Am ersten Wagen waren rote Rosse, am andern Wagen waren schwarze Rosse, 
3am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige, starke Rosse. 
4Und ich antwortete und sprach zu dem Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese? 
5Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande. 
6An dem die schwarzen Rosse waren, die gingen gegen Mitternacht, und die weißen gingen ihnen nach; aber die scheckigen gingen gegen Mittag. 
7Die starken gingen und zogen um, daß sie alle Lande durchzögen. Und er sprach: Gehet hin und durchziehet die Erde! Und sie durchzogen die Erde. 
8Und er rief mich und redete mit mir und sprach: Siehe, die gegen Mitternacht ziehen, machen meinen Geist ruhen im Lande gegen Mitternacht.
Die Krönung Jeschuas.
9Und des Herrn Wort geschah zu mir und sprach: 
10Nimm von den Gefangenen, von Heldai und von Tobia und von Jedaja, und komm du dieses selben Tages und gehe in Josias, des Sohnes Zephanjas, Haus, wohin sie von Babel gekommen sind, 
11und nimm Silber und Gold und mache Kronen und setze sie aufs Haupt Josuas, des Hohenpriesters, des Sohnes Jozadaks, 
12und sprich zu ihm: So spricht der Herr Zebaoth: Siehe, es ist ein Mann, der heißt Zemach; denn unter ihm wird’s wachsen, und er wird bauen des Herrn Tempel. 
13Ja, den Tempel des Herrn wird er bauen und wird den Schmuck tragen und wird sitzen und herrschen auf seinem Thron, wird auch Priester sein auf seinem Thron, und es wird Friede sein zwischen den beiden. 
14Und die Kronen sollen dem Helem, Tobia, Jedaja und der Freundlichkeit des Sohnes Zephanjas zum Gedächtnis sein im Tempel des Herrn. 
15Und es werden kommen von fern, die am Tempel des Herrn bauen werden. Da werdet ihr erfahren, daß mich der Herr Zebaoth zu euch gesandt hat. Und das soll geschehen, so ihr gehorchen werdet der Stimme des Herrn, eures Gottes.
Luther 1912Public Domain

Kommentar
Die achte Vision: Die vier Wagen
Vers 1: Die Vision der vier Wagen
Sacharja hebt erneut seine Augen und sieht vier Wagen, die zwischen zwei ehernen (bronzenen) Bergen hervorkommen. Diese Berge symbolisieren Stärke und Beständigkeit und bilden eine Art Portal für die kommenden Wagen.
Verse 2-3: Die vier Wagen und ihre Rosse
Die Wagen sind jeweils von verschiedenen Pferden gezogen: rote, schwarze, weiße und scheckige (mehrfarbige). Diese unterschiedlichen Farben der Pferde symbolisieren verschiedene Aspekte und Aufgaben der göttlichen Botschaften und Handlungen.
Vers 4: Sacharjas Frage
Sacharja fragt den Engel, was diese Wagen und Pferde bedeuten. Seine Neugier zeigt sein tiefes Interesse und die Notwendigkeit, die Vision vollständig zu verstehen.
Vers 5: Die Antwort des Engels
Der Engel erklärt, dass die vier Wagen die vier Winde des Himmels sind, die nach ihrer Erscheinung vor dem Herrscher aller Lande hervorkommen. Die Winde repräsentieren göttliche Kräfte oder Engel, die ausgesandt werden, um Gottes Willen auf der Erde zu vollbringen.
Vers 6: Die Richtung der Wagen
Die schwarzen Pferde ziehen nach Norden, die weißen folgen ihnen, und die scheckigen Pferde ziehen nach Süden. Dies deutet darauf hin, dass diese göttlichen Kräfte in alle Richtungen gesandt werden, um Gottes Gericht und Frieden zu verbreiten.
Vers 7: Die starken Rosse
Die starken Pferde durchziehen die ganze Erde. Der Engel erteilt ihnen den Befehl, die Erde zu durchziehen, und sie erfüllen diesen Befehl. Dies symbolisiert die allumfassende Reichweite und Macht Gottes, der überall gegenwärtig ist.
Vers 8: Der Geist Gottes im Norden
Der Engel erklärt, dass die Rosse, die nach Norden ziehen, Gottes Geist im Land des Nordens ruhen lassen. Dies bedeutet, dass Gottes göttliches Gericht und sein Friede sich im Norden manifestieren werden, was möglicherweise auf das babylonische Exil und dessen Ende hinweist.
Die Krönung Jeschuas
Verse 9-10: Die Rückkehr der Gefangenen
Das Wort des Herrn kommt zu Sacharja, und er wird angewiesen, von den Rückkehrern aus der Gefangenschaft, namentlich Heldai, Tobia und Jedaja, Silber und Gold zu nehmen. Diese Männer symbolisieren die Rückkehr und den Wiederaufbau Israels nach dem babylonischen Exil.
Vers 11: Die Krönung des Hohenpriesters
Sacharja soll Kronen aus Silber und Gold machen und sie auf das Haupt des Hohenpriesters Jeschua setzen. Dies ist eine symbolische Handlung, die die kommende Erneuerung und das Heiligtum Israels darstellt.
Verse 12-13: Der „Spross“ und der Tempelbau
Sacharja spricht zu Jeschua, dass der Herr Zebaoth verkündet, dass ein Mann namens „Zemach“ (Spross) kommen wird. Unter ihm wird Wachstum stattfinden, und er wird den Tempel des Herrn bauen. Dieser „Spross“ wird sowohl als König als auch als Priester herrschen und Frieden zwischen diesen beiden Ämtern bringen. Dies ist eine messianische Prophezeiung, die auf Jesus Christus hinweist, der sowohl König als auch Hoherpriester ist.
Vers 14: Die Kronen als Gedächtnis
Die Kronen sollen im Tempel des Herrn als Gedächtnis für Helem, Tobia, Jedaja und die Freundlichkeit des Sohnes Zephanjas dienen. Dies soll zukünftigen Generationen die Rückkehr aus dem Exil und den Wiederaufbau des Tempels in Erinnerung rufen.
Vers 15: Hilfe von fern
Es wird verkündet, dass Menschen aus der Ferne kommen werden, um am Tempel des Herrn zu bauen. Dies deutet darauf hin, dass Gottes Volk Unterstützung von außen erhalten wird. Dies wird als Bestätigung gesehen, dass der Herr Zebaoth Sacharja gesandt hat, und es wird geschehen, wenn das Volk dem Herrn gehorsam ist.
Zusammenfassung
Sacharja Kapitel 6 enthält zwei bedeutende Visionen. Die erste, die Vision der vier Wagen, zeigt die allumfassende Macht und das Gericht Gottes, das über die ganze Erde ausgedehnt wird. Die zweite Vision beschreibt die Krönung Jeschuas, des Hohenpriesters, und die messianische Prophezeiung des kommenden „Sprosses“, der den Tempel des Herrn bauen wird. Diese Visionen ermutigen die Gläubigen, in Gottes Pläne zu vertrauen, seine Gerechtigkeit und seinen Frieden zu erkennen und auf die kommende Erfüllung seiner Verheißungen zu hoffen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.47: Fähig zum Dienst
Auf der Grundlage von Matthäus 17,9-21; Markus 9,9-29; Lukas 9,37-45.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Jesus hatte die ganze Nacht mit seinen Jüngern auf dem Berg verbracht. Als der Morgen anbrach, stiegen sie hinab in die Ebene. Die Jünger schwiegen ehrfürchtig, tief beeindruckt von den Ereignissen der Nacht. Der Ort, an dem sie das himmlische Licht und Jesu Herrlichkeit erlebt hatten, schien ihnen heilig. Doch unten wartete das Volk auf sie, das nach Jesus verlangte.
Am Fuß des Berges hatte sich eine Menschenmenge um die zurückgebliebenen Jünger versammelt. Keiner wusste, wo Jesus sich befand. Als er sich näherte, befahl er den Jüngern, über das Geschehene zu schweigen, bis er von den Toten auferstanden sei. Diese Offenbarung sollten sie im Herzen bewahren, um sie nicht den Spott und die Verachtung der Menschen preiszugeben. Auch die anderen Jünger sollten erst später davon erfahren, da sie das Ereignis noch nicht verstehen konnten.
Beim Anblick Jesu liefen viele ihm freudig entgegen, doch er bemerkte sofort die Verlegenheit und Unruhe in der Menge. Auch seine Jünger waren niedergeschlagen. Während ihrer Abwesenheit hatte ein Vater seinen von einem bösen Geist geplagten Sohn zu ihnen gebracht, doch die Jünger konnten ihn nicht heilen. Obwohl Jesus ihnen Macht über unreine Geister verliehen hatte, scheiterten sie diesmal, was den Schriftgelehrten Anlass gab, sie zu verhöhnen und als Betrüger darzustellen. Die Stimmung in der Menge kippte gegen die Jünger.
Als Jesus erschien, wendete sich das Blatt schlagartig. Seine Anwesenheit brachte Ruhe und Ehrfurcht. Er ging direkt auf den besessenen Jungen zu und fragte, worüber die Leute sich stritten. Der Vater des Jungen erzählte von seinen vergeblichen Bemühungen, Hilfe zu finden. Jesus, betrübt über den Unglauben, befahl, den Jungen zu ihm zu bringen.
Als der Junge vor Jesus gebracht wurde, warf der Geist ihn zu Boden. In diesem Augenblick standen sich wieder der Herr des Lebens und der Fürst der Finsternis gegenüber. Jesus ließ den bösen Geist seine Macht zeigen, um die anschließende Erlösung umso deutlicher zu machen. Der Vater, verzweifelt über das Leiden seines Sohnes, bat Jesus um Hilfe und wurde auf seine Zweifel hingewiesen. Jesus erklärte, dass alles möglich sei dem, der glaubt. Der Vater rief aus: „Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“
Mit einem Befehl trieb Jesus den Geist aus. Der Junge, zuerst regungslos, wurde von Jesus ergriffen und aufgerichtet. Er war vollständig geheilt, und Vater und Sohn lobten Gott. Die Menge war erstaunt und ehrfürchtig, während die Schriftgelehrten sich beschämt zurückzogen.
Jesu Macht war nicht beschränkt, und er zeigte, dass Glaube alles möglich macht. Der Glaube verbindet uns mit dem Himmel und gibt uns Kraft, die Mächte der Finsternis zu überwinden. Die Jünger hatten versagt, weil ihr Glaube schwach war. Ihre Zweifel und Eifersüchteleien hatten sie unvorbereitet gemacht. Jesus erklärte ihnen, dass diese Art von Geist nur durch Gebet und Fasten ausgetrieben werden könne. Sie mussten ihren Glauben stärken und ihr Vertrauen auf Gott setzen.
Das Senfkorn, klein und unscheinbar, enthält das Potenzial zu großem Wachstum. So ist es auch mit dem Glauben. Wenn wir unseren Glauben nähren und pflegen, wird er wachsen und uns mit himmlischer Kraft erfüllen. Nichts wird unmöglich sein für den, der glaubt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.48: Wer ist der Größte?
Auf der Grundlage von Matthäus 17,22-27; Matthäus 18,1-20; Markus 9,30-50; Lukas 9,46-48.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Als Jesus nach Kapernaum zurückkehrte, suchte er nicht die bekannten Orte auf, sondern zog sich mit seinen Jüngern in ein Haus zurück. Sein Ziel war es, seine Jünger zu unterweisen, anstatt vor den Massen zu wirken.
Während ihrer Reise durch Galiläa hatte Jesus versucht, seine Jünger auf die bevorstehenden Ereignisse vorzubereiten. Er sprach erneut von seinem Tod und seiner Auferstehung und fügte hinzu, dass er verraten würde. Die Jünger verstanden ihn nicht und waren mehr mit Rangstreitigkeiten beschäftigt, wer im kommenden Reich der Größte sein würde. Diese Diskussionen versuchten sie vor Jesus zu verbergen.
Nachdem sie Kapernaum erreicht hatten, fragte der Steuerbeamte Petrus, ob Jesus den Tempelgroschen bezahle. Diese Abgabe war eine jährliche Zahlung für den Unterhalt des Tempels. Petrus, eifrig die Ehre seines Meisters zu verteidigen, antwortete ohne Rücksprache, dass Jesus die Steuer bezahlen werde.
Jesus nutzte diese Gelegenheit, um Petrus und die anderen Jünger zu unterweisen. Er fragte Petrus, ob die Könige der Erde von ihren eigenen Kindern oder von Fremden Steuern erheben. Petrus antwortete: „Von den Fremden.“ Jesus erklärte daraufhin, dass die Kinder frei seien. Dies bedeutete, dass Jesus als Sohn Gottes nicht verpflichtet war, den Tempelgroschen zu zahlen. Dennoch wies er Petrus an, den Betrag durch ein Wunder zu beschaffen, um keinen Anstoß zu erregen.
Kurz nach ihrer Ankunft in Kapernaum fragte Jesus die Jünger, worüber sie auf dem Weg diskutiert hatten. In Anbetracht seiner Gegenwart und Frage schwiegen sie beschämt, denn sie hatten über ihre Rangordnung gestritten. Jesus erklärte ihnen, dass derjenige, der der Größte sein will, der Letzte und der Diener aller sein müsse.
Um seine Lehre zu verdeutlichen, stellte Jesus ein kleines Kind in ihre Mitte und sagte: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Er betonte die Bedeutung von Schlichtheit, Selbstvergessenheit und zutraulicher Liebe.
Jesus wies darauf hin, dass wahre Größe nicht in irdischer Würde oder Machtentfaltung besteht. Reiche, Arme, Gelehrte und Unwissende sind in seinem Reich vereint und abhängig von ihm. Er erklärte, dass ein aufrichtiges und reumütiges Herz in Gottes Augen kostbar ist.
Ein Vorfall veranlasste Johannes, Jesus zu fragen, ob sie richtig gehandelt hätten, als sie einem Mann verboten, in Jesu Namen Dämonen auszutreiben. Jesus antwortete, dass sie es ihm nicht hätten verbieten sollen, denn niemand, der in seinem Namen ein Wunder tue, könne schlecht von ihm reden. Jesus betonte die Bedeutung von Mitgefühl und Offenheit gegenüber allen, die in seinem Namen wirken.
Jesus sprach auch über die ernste Verantwortung, keinen Anstoß zu geben, der andere zum Sündigen verleiten könnte. Er sagte, dass es besser sei, sich selbst zu verstümmeln, als eine Sünde zu begehen, die zum Tod führen könne. Er betonte, dass jeder Gläubige eine Verantwortung gegenüber den Schwachen habe.
Jesus erklärte den Jüngern die Schritte, die zu unternehmen sind, wenn ein Bruder sündigt. Sie sollten ihn zunächst unter vier Augen zurechtweisen, dann mit ein oder zwei Zeugen und schließlich die Gemeinde hinzuziehen, falls er nicht hört. Wenn der Sünder alle diese Schritte ablehnt, sollte er wie ein Heide und Zöllner behandelt werden, jedoch weiterhin mit Mitgefühl.
Jesus versicherte den Jüngern, dass ihre Handlungen auf Erden himmlische Konsequenzen haben. Er versprach seine Gegenwart und Unterstützung, wo immer sich zwei oder drei in seinem Namen versammeln und im Gebet eins werden.
Die Lehren Jesu betonen die Wichtigkeit von Demut, Mitgefühl und Einheit im Glauben. Er zeigte den Jüngern, dass wahre Größe im Dienst für andere und in der Hingabe an Gottes Willen besteht. Sein Beispiel und seine Worte sollten sie dazu inspirieren, sein Reich auf Erden durch Liebe und selbstlosen Dienst zu repräsentieren.

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