7.2 Das Zeugnis von Maria
Marias kostbare Gabe als Ausdruck des Glaubens
Welche Bedeutung hatte Marias Verhalten hier? Inwiefern war dies ein Zeugnis dafür, wer Jesus wirklich war? Johannes 12,1–3
Marias Handlung im Haus von Simon war ein zutiefst bedeutsames Zeugnis ihrer Dankbarkeit und ihres Glaubens an Jesus. Indem sie das kostbare Salböl verwendete, zeigte sie, dass sie die Einzigartigkeit Jesu als den Erlöser und den kommenden König erkannte. Ihr Opfer war nicht nur ein materielles Geschenk, sondern eine Demonstration tiefer Hingabe und Liebe, die über logische Erwägungen hinausging. Sie war bereit, das Wertvollste, das sie besaß, für Jesus zu opfern, was ihren Glauben und ihre Erkenntnis über ihn als den Messias widerspiegelt.
Marias Tat war ein starker Kontrast zu Judas’ Reaktion. Während Judas das Geschenk kritisierte und sich hinter scheinbarer Wohltätigkeit verbarg, zeigte Marias Handlung eine reine Liebe und ein intuitives Verständnis dafür, dass Jesu Zeit auf Erden begrenzt war. Ihre Gabe, die das ganze Haus mit ihrem Duft erfüllte, wurde zu einem Zeugnis, das nicht verborgen blieb. Johannes beschreibt diesen Duft, als Zeichen dafür, dass wahrer Glaube und echte Hingabe unausweichlich Einfluss haben und die Atmosphäre verändern können.
Jesus schützte Maria vor der Kritik und würdigte ihre Handlung als Vorbereitung für sein Begräbnis. Damit zeigte er, dass ihre Hingabe einen tieferen geistlichen Sinn hatte, den sie vielleicht selbst nicht völlig verstand, aber aus echtem Glauben und Liebe handelte. Ihre Geste war nicht nur eine liebevolle Tat, sondern auch ein prophetisches Zeugnis, das Jesus als den wahren Erlöser ehrte und ihn in den letzten Tagen seines Lebens stärkte. Marias Handlung lehrt uns, dass wahre Liebe und Hingabe an Jesus oft unbeachtet, vielleicht sogar missverstanden bleiben, aber vor Gott unendlich kostbar und bedeutungsvoll sind.
Jesus wusste, was im Herzen von Maria und im Herzen von Judas vor sich ging. Er weiß auch, was in deinem Herzen vor sich geht. Was sollte uns diese Wahrheit darüber sagen, dass wir Christus als unsere Gerechtigkeit brauchen, die uns verwandelt und auch bedeckt?
Die Tatsache, dass Jesus wusste, was in den Herzen von Maria und Judas vorging, zeigt uns, dass er auch die tiefsten Beweggründe, Kämpfe und Sehnsüchte in unserem Herzen kennt. Diese Erkenntnis macht deutlich, dass wir Christus als unsere Gerechtigkeit brauchen, weil unser eigenes Herz oft unvollkommen, verletzt und fehlbar ist. Obwohl wir vielleicht nach außen hin gute Absichten und Taten zeigen, sieht Jesus auch die Unsicherheiten, die Zweifel und die Neigungen, die uns immer wieder dazu bringen, falsche Entscheidungen zu treffen oder uns auf eigene Gerechtigkeit zu verlassen.
Wir brauchen Christus nicht nur, um uns von außen zu verändern, sondern auch, um unser Herz zu verwandeln und uns von innen heraus zu heilen. Seine Gerechtigkeit ist nicht nur eine Abdeckung für unsere Unvollkommenheiten, sondern auch eine Kraft, die uns innerlich erneuert und uns mehr wie er werden lässt. Das bedeutet, dass Jesus uns sowohl vergibt und uns mit seiner Gerechtigkeit „bedeckt“ als auch unsere innersten Neigungen und Charakterzüge formen will, damit wir in Übereinstimmung mit seinem Willen leben.
Diese Wahrheit ruft uns dazu auf, demütig zu sein und zu erkennen, dass wir aus eigener Kraft nicht vollkommen sein können. Nur durch seine Gnade und Gerechtigkeit können wir ein Leben führen, das Gott gefällt. Christus als unsere Gerechtigkeit erinnert uns daran, dass wir nicht perfekt sein müssen, um angenommen zu werden, sondern dass er selbst unsere Gerechtigkeit ist – und dass diese Gerechtigkeit uns zugleich verändert, damit wir ihm immer ähnlicher werden.
Die Geschichte von Maria und ihrem kostbaren Geschenk erinnert uns daran, wie unser Glaube im Alltag Ausdruck finden kann. Marias Bereitschaft, das Wertvollste für Jesus zu opfern, zeigt, dass echter Glaube nicht nur in Worten, sondern in mutigen und vielleicht auch unerwarteten Handlungen sichtbar wird. Marias Glaube war so tief, dass er sie dazu brachte, Jesus auf eine Weise zu ehren, die anderen unvernünftig oder verschwenderisch erschien. Dies ist eine Einladung, uns zu fragen: Wo investieren wir unser Wertvollstes – sei es Zeit, Liebe oder Ressourcen – als Ausdruck unserer Dankbarkeit und Liebe zu Gott?
In unserem Alltagsleben zeigt uns Marias Beispiel, dass wahre Hingabe oft auch bedeutet, die Kritik oder Missverständnisse anderer auszuhalten, weil der Wert unseres Glaubensopfers oft nur von Gott voll verstanden wird. Genauso wie das Haus mit dem Duft des Öls erfüllt war, können unsere Handlungen des Glaubens – ob groß oder klein – die Atmosphäre um uns herum verändern und ein Zeugnis der Liebe und Dankbarkeit sein.
Marias Tat weist auch darauf hin, dass unser Glaube manchmal prophetisch ist, dass unsere Hingabe ein tieferes Bild von Gottes Wirken in der Welt offenbart, selbst wenn wir das selbst nicht vollständig begreifen. In einer Zeit, die oft materielle Werte und Eigeninteressen betont, lädt uns Marias Glaube ein, über den Wert unserer Hingabe an Christus nachzudenken, auch wenn wir uns dadurch von anderen abheben. Es ist ein lebendiger Glaube, der bereit ist, Opfer zu bringen und Gott zu ehren, weil wir wissen, dass er uns kennt und unser Herz sieht.
Im Alltag erinnert uns diese Geschichte daran, dass Jesus die Bedürfnisse, Hoffnungen und Schwächen unseres Herzens kennt und uns durch seine Gnade verwandelt. Unser Glaube an ihn erlaubt uns, unsere Ängste und Unvollkommenheiten vor ihm zu bringen, während wir darauf vertrauen, dass er unser Herz heilt, uns vergibt und uns befähigt, ihm immer ähnlicher zu werden.
Wahrer Glaube zeigt sich oft in stillen Opfern, die nur Gott vollkommen versteht und wertschätzt.
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