
🌊 DAS 2. BUCH MOSE
⛪ Lektion 7 : Brot und Wasser des Lebens
📘 7.7 Fragen
✨ Wie unser Leben ein Zeugnis für Gottes Wesen sein kann – damals wie heute
🟦 Einleitung
In 2. Mose 18 erleben wir eine kraftvolle Szene: Jitro, Moses Schwiegervater und Priester von Midian, hört von den großen Taten Gottes und bekennt, dass Jahwe größer ist als alle anderen Götter. Dies geschieht nicht durch eine theologische Diskussion, sondern durch das, was Gott für sein Volk getan hat.
Auch wir leben heute in einer Welt, die weniger an unseren Worten als an unserem Handeln interessiert ist. Was zeigt unser Leben über Gott? Welche Botschaft sendet unsere Gemeinde an unsere Nachbarschaft, an unsere Stadt, an unsere Gesellschaft?
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📖 Antworten zu den Fragen
❓Frage 1: Denkt darüber nach, wie Jitro den wahren Gott besser durch das kennenlernte, was Gott für sein Volk getan hatte (2. Mose 18,8–10). Warum ist dieses Prinzip auch heute noch gültig?
Jitro war ein Priester von Midian, also ein religiöser Mann, der bereits ein gewisses spirituelles Weltbild hatte. Doch sein bisheriges Gottesbild wurde nicht durch eine theologische Diskussion oder Predigt verändert, sondern durch das lebendige Zeugnis von Mose. Dieser berichtete nicht abstrakt, sondern konkret, wie Gott sein Volk aus der Unterdrückung Ägyptens befreit, sie durch das Rote Meer geführt und mit Nahrung und Wasser versorgt hatte.
Was Jitro beeindruckte, war nicht nur das Wunderbare, sondern das persönlich Erlebte. Er sah einen Gott, der handelt, sich kümmert, eingreift und treu bleibt. Das führte ihn zur Erkenntnis: „Nun erkenne ich, dass der HERR größer ist als alle Götter“ (2. Mo 18,11).
➡ Warum ist dieses Prinzip heute noch gültig?
Weil sich Menschen auch heute nach Echtheit, Erfahrung und Veränderung sehnen. Viele sind müde von theoretischer Religion oder dogmatischer Rechthaberei. Aber wenn sie erleben, wie Gott real in deinem Leben wirkt, wenn du aus Liebe dienst, wenn du vergeben kannst, wo andere Rache üben würden, wenn du Frieden ausstrahlst inmitten von Chaos – dann wird Gott sichtbar.
Die Gemeinde heute hat die gleiche Aufgabe wie Mose: Nicht nur zu lehren, sondern zu erzählen, zu bezeugen und vorzuleben, was Gott getan hat.
Fragen zur Selbstprüfung:
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Welche Geschichte erzähle ich mit meinem Leben?
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Wie ermutige ich andere, Gottes Wirken in meinem Alltag zu sehen?
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Spiegelt unsere Gemeinde einen lebendigen Gott wider?
❓ Frage 2: Lest noch einmal 1. Korinther 10,4. Was sollte uns dieser Vers über die antike Irrlehre sagen – an die manche heute noch glauben –, die besagt, dass der Gott des Alten Testaments rachsüchtig, hasserfüllt und nicht vergebungsbereit war im Gegensatz zu dem, was wir bei Jesus sehen? Wie zeigt dieser Vers, dass diese Annahme falsch ist?
1.Korinther 10,4 ist ein kraftvoller Vers, in dem Paulus schreibt:
„… sie tranken aus dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte. Der Fels aber war Christus.“
Das bedeutet: Jesus selbst war schon bei Israel in der Wüste gegenwärtig. Er war nicht ein neuer, netter Gott, der den alten, strengen Vater ablöste – sondern derselbe. Jesus war der Fels, der das Volk begleitete, versorgte, führte und rettete.
➡ Warum ist das so wichtig?
Weil es die Vorstellung widerlegt, dass Gott im Alten Testament grausam und unbarmherzig sei, während Jesus im Neuen Testament liebevoll und vergebungsbereit ist. Diese falsche Dichotomie ist nicht nur theologisch inkorrekt – sie entstellt auch Gottes Charakter.
Gott ist einer. Sein Wesen ist unveränderlich:
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Er war schon immer voller Barmherzigkeit (siehe z. B. 2. Mo 34,6–7).
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Er war auch schon immer gerecht – wie ein liebevoller Vater, der schützt, aber auch Grenzen setzt.
Jesus zeigte uns das Wesen Gottes nicht als Gegensatz, sondern als Verkörperung:
„Wer mich sieht, der sieht den Vater.“ (Joh 14,9)
Warum halten manche Menschen dennoch an dieser Irrlehre fest?
Weil es einfacher ist, schwere Bibelstellen aus dem Alten Testament zu ignorieren oder falsch zu deuten, anstatt den Zusammenhang und Gottes Geduld über Generationen hinweg zu betrachten. Doch wenn wir die ganze Bibel als eine große Geschichte der Erlösung sehen, erkennen wir Gottes Konsequenz in Liebe und Gerechtigkeit durch alle Zeitalter hinweg.
❓ Frage 3: Lest noch einmal, was Ellen White im obigen Zitat darüber schrieb, wie die Amalekiter Gelegenheit hatten, den wahren Gott kennenzulernen. Stellt die Haltung der Amalekiter der von Jitro gegenüber. Was können wir daraus lernen, warum Gott nicht nur über sie Gericht brachte, sondern über viele der Stämme, mit denen Israel in Kontakt kam?
Laut Ellen White hatten die Amalekiter Zugang zum Wissen um den wahren Gott. Sie kannten die Befreiung Israels aus Ägypten, die Durchquerung des Roten Meeres und weitere Wunder. Dieses Wissen hätte sie dazu bringen können, wie Jitro, offen zu werden für Gottes Größe. Doch sie verhärteten ihre Herzen, begegneten Israel mit Hass und Gewalt, griffen die Schwächsten an – Frauen, Kinder, Alte (5. Mo 25,17–18).
Im Gegensatz dazu reagierte Jitro mit Offenheit, Interesse und Demut. Er ließ sich belehren, segnete Mose und bekannte sich sogar zum Gott Israels.
➡ Was lernen wir daraus?
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Gott richtet nie ohne Licht.
Die Völker, über die Gericht kam, hatten zuvor Zeugnisse gehört, Gelegenheiten gehabt und Warnungen gesehen – und lehnten dennoch bewusst ab. -
Gottes Gericht ist gerecht.
Es ist eine Reaktion auf anhaltenden Widerstand gegen Wahrheit und Barmherzigkeit. Es ist keine Willkür, sondern die Konsequenz aus langem, hartnäckigem Ungehorsam. -
Unsere Reaktion auf Gottes Wirken entscheidet, nicht unser Hintergrund.
Jitro war Heide – aber offen. Amalek war Nachkomme Esaus – und dennoch feindlich. Herkunft ist kein Hindernis zur Erkenntnis – aber Herzenshaltung ist entscheidend.
➡ Für uns heute:
Wenn Menschen in unserer Gesellschaft Gottes Liebe in Wort und Tat erleben – wie reagieren sie? Offen oder ablehnend? Wir können nicht alle bekehren, aber wir sind verantwortlich, ein klares, liebevolles Zeugnis zu geben.
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✨ Geistliche Prinzipien
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Gottes Wirken überzeugt mehr als Worte.
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Wahre Erkenntnis zeigt sich in der Reaktion auf Gottes Gnade.
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Gott bleibt in seinem Wesen unverändert – gestern, heute, in Ewigkeit.
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Gericht ist gerecht – es folgt auf Licht, das abgelehnt wurde.
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🛠️ Anwendung im Alltag
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Erzähle deinen Mitmenschen nicht nur von Gott – zeige ihnen, was er in deinem Leben getan hat.
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Sei ein „lebendiges Zeugnis“: durch deine Vergebung, deinen Frieden, deine Hoffnung.
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Achte auf deine Gemeinde: Wird dort Gottes Charakter sichtbar? Wenn nicht, beginne mit dir selbst.
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Lerne, Gott im Alten wie im Neuen Testament zu entdecken – als den Einen und Wahren.
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✅ Fazit
Gottes Wesen wird sichtbar durch das, was er tut und wie wir darauf antworten.
Wie Jitro erkennen Menschen Gottes Größe, wenn sie sein Handeln in unserem Leben sehen können.
Die Entscheidung liegt dann bei jedem selbst – wie bei Jitro oder wie bei Amalek.
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💭 Gedanke des Tages
„Gott offenbart sich der Welt nicht nur durch Worte, sondern durch Leben – unser Leben.“
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✍️ Illustration – „Der Ruf hinter den Mauern“
Eine Geschichte über Wahrheit, Gnade und Entscheidung im Europa des 21. Jahrhunderts
📖 Kapitel 1 – Die leere Kathedrale
Es war ein kalter Frühlingsmorgen in Gent, Belgien. Die Straßen glänzten noch feucht vom nächtlichen Regen, während sich vereinzelte Touristen durch das historische Zentrum bewegten. In der alten Kathedrale St. Bavo hallte das Echo von Schritten. Doch es war kein Besucher – es war Marc, ein junger Belgier, Anfang 30, Lehrer für Geschichte – und Atheist.
Er liebte alte Gebäude, besonders Kirchen, obwohl er nicht an Gott glaubte. „Nur Relikte aus einer dunklen Vergangenheit“, sagte er oft. Und doch kehrte er immer wieder zurück – nicht aus Glaube, sondern aus Sehnsucht, die er nicht verstand.
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📖 Kapitel 2 – Die Ankunft der Fremden
In derselben Woche kam eine Gruppe aus verschiedenen Teilen Europas in Gent zusammen: Ehrenamtliche aus einer christlichen Initiative namens „Living Testimony“. Darunter war Giulia, eine warmherzige Italienerin aus Florenz, die sich dem Dienst an Flüchtlingen und Obdachlosen verschrieben hatte.
In einem kleinen Café kam es zum ersten Gespräch zwischen Marc und Giulia. Es begann oberflächlich – über Architektur, Kultur und Kaffee. Doch als Giulia beiläufig erwähnte, dass sie mit ihrer Gemeinde arbeitete, reagierte Marc scharf:
„Gott? Welcher Gott? Der, der im Mittelalter Hexen verbrennen ließ? Oder der, der Kriege segnete?“
Giulia antwortete ruhig:
„Ich kann dir keine perfekte Kirche zeigen. Aber ich kann dir erzählen, was Gott in meinem Leben getan hat.“
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📖 Kapitel 3 – Die Geschichten, die wirken
In den nächsten Tagen besuchte Marc immer wieder das Café. Er sagte, es sei wegen des Kaffees. Doch es war wegen ihrer Geschichten.
Giulia erzählte von ihrer rebellischen Jugend, von ihrer Depression, von ihrer Flucht aus der Sinnlosigkeit – und davon, wie Gott sie nicht durch Dogmen, sondern durch Menschen voller Liebe erreichte.
Einmal sagte sie:
„Ich habe Gott nicht in der Theorie kennengelernt. Ich habe ihn erlebt. Wie Jitro in der Bibel. Er hörte, was Gott getan hat – und erkannte, dass es wahr ist.“
Marc schwieg. Er kannte Jitro nicht. Aber er spürte, dass etwas Wahres in diesen Worten lag.
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📖 Kapitel 4 – Die alten Mauern bröckeln
Giulia lud ihn zu einem Abendgottesdienst ein. Widerwillig ging er mit. Es war keine prunkvolle Messe, sondern eine einfache Versammlung in einem Gemeindezentrum. Keine großen Worte. Keine Show. Nur Menschen, die beteten, sangen – und Gott dankten.
Was Marc berührte, war nicht das Predigen. Es war ein älterer Mann, der mit Tränen in den Augen erzählte, wie Gott ihn von Alkohol und Selbsthass befreit hatte. Oder die junge Polin, die trotz Krebserkrankung Hoffnung ausstrahlte.
Marc konnte es nicht erklären. Aber er fühlte sich wie Jitro – bewegt durch das, was Gott tat. Nicht überzeugt, aber nachdenklich.
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📖 Kapitel 5 – Der innere Kampf
Nachts konnte Marc nicht schlafen. Seine wissenschaftliche Welt, sein Bild von Religion, seine Wut über die Vergangenheit der Kirche – all das kämpfte in ihm. Doch etwas Neues hatte sich gezeigt: Menschen, die Gott wirklich veränderte.
Er las heimlich in der Bibel, die ihm Giulia geschenkt hatte. Besonders blieb er an 1. Korinther 10,4 hängen:
„Der Fels aber war Christus …“
War dieser Gott wirklich von Anfang an derselbe? War er nicht rachsüchtig, sondern gerecht? Nicht hart, sondern heilig – und dennoch voller Gnade?
Marc begann zu verstehen: Gottes Wesen ist beständig. Nicht der Mensch hat ihn domestiziert – der Mensch hat ihn oft falsch dargestellt. Doch Gottes Herz war immer das eines Vaters.
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📖 Kapitel 6 – Die Entscheidung
Zwei Monate vergingen. Giulia war längst wieder in Italien. Marc schrieb ihr manchmal, stellte Fragen. Doch die Entscheidung musste er selbst treffen.
Eines Morgens stand er wieder in der Kathedrale von Gent. Dieselbe Leere, dieselben Mauern. Doch diesmal betete er. Nicht laut, nicht sicher – aber ehrlich:
„Gott, wenn du wirklich bist wie diese Menschen, wie Giulia sagt – zeig es mir. Ich will dich kennen – nicht wie eine Idee. Sondern wie du bist.“
Tränen liefen über sein Gesicht. Zum ersten Mal nicht aus Wut, sondern aus Hoffnung.
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📖 Kapitel 7 – Das neue Zeugnis
Ein Jahr später. Marc ist ein anderer Mensch. Nicht perfekt. Aber wahrhaft verändert.
Er besucht eine kleine internationale Gemeinde. Er engagiert sich bei der Stadtmission. Und er erzählt seine Geschichte – oft vor skeptischen Zuhörern, so wie er früher war.
Er beginnt oft so:
„Ich habe Gott nicht durch Dogmen gefunden. Sondern durch Menschen, durch ihr Leben, durch das, was Gott in ihnen getan hat. Wie Jitro in der Wüste. Ich habe gehört – und erkannt: Dieser Gott ist real.“
✨ Epilog – Der Fels in Europa
In einer Zeit, in der Europa Gott vergessen hat oder ihn ablehnt – spricht Gott noch immer.
Nicht durch Blitze oder Dogmen, sondern durch Menschen, die leben, was sie glauben.
Die lieben, dienen, vergeben – und so ein anderes Bild von Gott zeigen.
Marc ist einer davon.
Und du?