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1.5 Jesu Ansprüche
Der Anspruch auf Göttlichkeit
Lies Johannes 5,16–18. Warum wurde Jesus wegen seines Handelns am Sabbat verfolgt?
Das Wunder am Teich Betesda bietet Johannes eine hervorragende Gelegenheit, nicht nur das Handeln Jesu zu schildern, sondern auch seine Identität als Sohn Gottes zu offenbaren. In Johannes 5,16–18 wird deutlich, warum die religiösen Führer Jesus wegen seines Handelns am Sabbat verfolgten. Für sie stellte seine Heilung am Sabbat einen Bruch der Sabbatgesetze dar. Doch die Wut der Führer ging weit über den bloßen „Sabbatbruch“ hinaus – es war Jesu Anspruch auf Göttlichkeit, der sie besonders erzürnte.
Warum wurde Jesus wegen seines Handelns am Sabbat verfolgt?
Jesus erklärte, dass sein Wirken am Sabbat im Einklang mit dem Handeln seines Vaters steht. In Johannes 5,17 sagt er: „Mein Vater wirkt bis jetzt, und ich wirke auch.“ Damit stellte Jesus klar, dass Gottes Wirken nicht am Sabbat aufhört. Gott erhält das Universum auch am Sabbat, und genauso bringt Jesus Heilung und Leben, unabhängig vom Tag. Dies war für die religiösen Führer ein massiver Affront, weil Jesus sich damit nicht nur über die menschlichen Sabbatvorschriften hinwegsetzte, sondern sich auch als gleichberechtigt mit Gott darstellte.
Ein tieferer Blick auf Johannes 5,18
Auf den ersten Blick könnte Johannes 5,18 den Eindruck erwecken, dass Jesus den Sabbat „gebrochen“ habe. Doch was Jesus tat, war im Einklang mit Gottes Wesen und Handeln. Seine Heilung und seine Worte machen deutlich, dass der Sabbat ein Tag der Erlösung, des Friedens und der Wiederherstellung ist – ein Tag, an dem Gottes Gnade sichtbar wird. Indem Jesus am Sabbat heilte, stellte er nicht das Gesetz infrage, sondern offenbarte die tiefere Bedeutung des Sabbats: Gott bringt Heilung und Leben, nicht nur Ruhe. In diesem Sinn beanspruchte Jesus eine besondere göttliche Autorität, die über menschliche Traditionen und Vorschriften hinausgeht.
Der Anspruch Jesu auf Göttlichkeit
Die religiösen Führer sahen Jesu Handeln am Sabbat als Herausforderung ihrer Autorität und ihrer Auslegung des Gesetzes. Doch was sie noch mehr beunruhigte, war sein Anspruch, Gott gleich zu sein. Für sie war dies Gotteslästerung. Doch für Johannes und die Gläubigen, die sein Evangelium lesen, wird hier die wahre Identität Jesu offenbart: Er ist der Sohn Gottes, der eins ist mit dem Vater. Jesus’ Heilung am Sabbat war nicht nur ein Wunder, sondern ein klares Zeichen für seine Göttlichkeit und seine einzigartige Beziehung zum Vater.
Fazit
Johannes nutzt das Wunder am Teich Betesda, um deutlich zu machen, wer Jesus wirklich ist: der Sohn Gottes, der Herr über den Sabbat und das Leben selbst. Die religiösen Führer verfolgten Jesus, weil er gegen ihre starren Regeln verstieß und sich als Gott offenbarte. Doch gerade in diesem Konflikt wird die wahre Natur Jesu sichtbar – er ist derjenige, der die Schriften erfüllt und das wahre Wesen Gottes offenbart.
Lies Johannes 5,19–47. Was sagt Jesus, um den Führern zu helfen, ihn als den zu erkennen, der er wirklich ist – eine Behauptung, die durch das Wunder, das er gerade vollbracht hatte, auf kraftvolle ­Weise bestätigt wurde?
In Johannes 5,19–47 verteidigt Jesus sein Handeln und offenbart den religiösen Führern auf kraftvolle Weise, wer er wirklich ist. Er tut dies in drei Schritten, um ihnen zu helfen, ihn als den von Gott gesandten Messias zu erkennen – eine Behauptung, die durch das Wunder der Heilung am Teich Betesda bestätigt wurde.
  1. Jesu Beziehung zum Vater (Joh 5,19–30):
Jesus beginnt damit, seine einzigartige und innige Beziehung zu Gott, dem Vater, zu erklären. Er stellt klar, dass er nichts aus eigener Initiative tut, sondern nur das, was der Vater ihm zeigt. Jesus und der Vater handeln in perfekter Übereinstimmung. Diese enge Verbindung verleiht Jesus die Macht, sowohl zu richten als auch Tote aufzuerwecken (V. 25–30). Er macht deutlich, dass das Leben und die Autorität über das Gericht allein vom Vater kommen und ihm als dem Sohn gegeben sind. Mit dieser Erklärung betont Jesus, dass sein Handeln – auch die Heilung am Sabbat – vollkommen im Einklang mit Gottes Willen steht.
  1. Die vier Zeugen (Joh 5,31–38):
Jesus ruft vier Zeugen auf, um seine göttliche Autorität zu bestätigen:
  • Johannes der Täufer: Johannes legte Zeugnis von Jesus ab, indem er ihn als das „Lamm Gottes“ bezeichnete und die Menschen zur Umkehr aufrief (V. 31–35).
  • Die Wunder: Jesus weist darauf hin, dass die Werke, die er tut – einschließlich der Heilung des Gelähmten – Zeugnis für ihn ablegen und seine göttliche Sendung bestätigen (V. 36).
  • Gott der Vater: Jesus betont, dass der Vater selbst Zeugnis für ihn abgelegt hat. Dies geschah sowohl bei Jesu Taufe als auch durch die fortwährende Führung und das Wirken Gottes in Jesu Dienst (V. 37–38).
  • Die Heilige Schrift: Jesus erinnert die Führer daran, dass die Schriften, die sie studieren, ebenfalls von ihm zeugen. Die ganze Schrift weist auf ihn hin, und doch verfehlen sie es, ihn zu erkennen (V. 39).
  1. Anklage gegen die religiösen Führer (Joh 5,40–47):
Im letzten Schritt konfrontiert Jesus die Führer mit ihrer eigenen Blindheit und Selbstsucht. Trotz all dieser Zeugen weigern sie sich, zu glauben und das ewige Leben durch Jesus zu empfangen. Ihre Herzenshärte und ihr Streben nach Ehre von Menschen anstelle von Gott machen sie unfähig, die Wahrheit zu erkennen. Schließlich bringt Jesus Mose ins Spiel, den sie verehren und auf den sie ihre Hoffnung setzen. Doch Mose, sagt Jesus, wird sie verurteilen, weil er von ihm geschrieben hat und sie seine Worte nicht verstanden haben (V. 45–47).
Fazit:
In diesem Abschnitt zeigt Jesus den religiösen Führern auf, dass es genügend Beweise gibt, um ihn als den von Gott gesandten Erlöser zu erkennen – seine Beziehung zum Vater, die Wunder, die Zeugnisse anderer und die Schriften. Doch ihre eigene Blindheit und Selbstgerechtigkeit hindern sie daran, die Wahrheit zu sehen. Diese Worte Jesu fordern auch uns heraus, zu prüfen, ob wir wirklich offen sind für Gottes Wirken oder ob wir uns durch falsche Vorstellungen und Selbstsucht von der Wahrheit abhalten lassen.
Wie können wir uns davor hüten, an Gott zu glauben, sogar die richtigen Lehren zu vertreten, uns aber nicht völlig Christus zu unterstellen? Bereite deinen Gesprächsbeitrag zu dieser Frage für Sabbat vor.
Um sicherzustellen, dass unser Glaube an Gott nicht nur ein intellektuelles Bekenntnis oder das Befolgen von Lehren bleibt, sondern zu einer vollständigen Hingabe an Christus führt, können wir einige wesentliche Punkte bedenken:
  1. Persönliche Beziehung statt bloße Theorie:
Es ist möglich, die richtigen Lehren zu kennen und zu vertreten, ohne eine tief persönliche Beziehung zu Jesus zu pflegen. Eine Beziehung zu Christus erfordert mehr als bloßes Wissen über die Bibel. Wir müssen täglich Zeit im Gebet und im Nachdenken über sein Wort verbringen, um ihm wirklich zu begegnen. Diese persönliche Beziehung wird unser Herz transformieren und unser Leben lenken, weit über das Befolgen von Lehren hinaus.
  1. Demut und Selbstprüfung:
Jesus konfrontierte die religiösen Führer, weil sie stolz auf ihr Wissen und ihre Positionen waren, aber nicht bereit, sich der Wahrheit zu beugen. Wir müssen uns regelmäßig selbst prüfen und fragen: Bin ich bereit, mich von Christus in jeder Lebenssituation leiten zu lassen, auch wenn es meinen eigenen Vorstellungen oder Bequemlichkeiten widerspricht? Echte Hingabe an Christus erfordert Demut – die Bereitschaft, korrigiert und geführt zu werden.
  1. Liebe und Dienst als Zeichen echter Hingabe:
Die Bibel lehrt uns, dass der Glaube ohne Werke tot ist (Jakobus 2,26). Unser Leben sollte die Liebe und Barmherzigkeit Christi widerspiegeln. Wenn wir unsere Liebe zu Gott nicht in praktischen Dienst an anderen umsetzen, können wir Gefahr laufen, unseren Glauben nur theoretisch zu leben. Christus unterstellt zu sein bedeutet, anderen in Liebe zu dienen und sein Mitgefühl zu teilen.
  1. Geistliche Früchte als Maßstab:
Jesus sagt, dass man die Menschen an ihren Früchten erkennen wird (Matthäus 7,16). Wenn wir uns Christus wirklich unterstellen, sollte dies durch die Frucht des Geistes in unserem Leben sichtbar werden: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung (Galater 5,22–23). Wir müssen uns fragen: Wächst diese Frucht in mir, oder konzentriere ich mich nur auf das äußere Befolgen von Regeln?
  1. Offenheit für Gottes Willen in allen Bereichen:
Es kann leicht passieren, dass wir Gott in bestimmten Bereichen unseres Lebens vertrauen, aber andere Bereiche kontrollieren wollen. Wahre Hingabe an Christus bedeutet, ihm in jedem Lebensbereich zu vertrauen – sei es in unseren Beziehungen, unserem Beruf, unseren Entscheidungen oder sogar unseren Sorgen. Wir müssen lernen, Gott die Kontrolle zu überlassen und seinen Willen über unseren eigenen zu stellen.
  1. Vertrauen auf Gottes Gnade, nicht auf eigene Leistung:
Es besteht die Gefahr, dass wir uns auf unsere religiösen Leistungen oder unser Wissen stützen, anstatt uns völlig auf die Gnade Gottes zu verlassen. Wir müssen erkennen, dass unsere Erlösung allein durch Christus und nicht durch unsere Werke oder unser Wissen kommt. Dieses Vertrauen auf seine Gnade führt uns zu echter Hingabe und Demut vor Gott.
Gesprächsbeitrag für den Sabbat:
Wir können leicht in die Falle tappen, die richtigen Lehren zu vertreten, ohne uns ganz Christus zu unterstellen. Der Weg zur wahren Hingabe beginnt mit der Bereitschaft, unser Herz und unser Leben in seine Hände zu legen. Dazu gehört die tägliche Pflege unserer Beziehung zu ihm durch Gebet, Selbstprüfung, demütige Offenheit und den Dienst an anderen. Letztlich bedeutet Christus nachzufolgen, dass wir ihm in allen Bereichen vertrauen und unser ganzes Leben nach seiner Führung ausrichten. So vermeiden wir die Gefahr, nur „formal“ zu glauben, und erfahren die tiefe, verwandelnde Kraft seines Wirkens in uns.
Die Verbindung zwischen den Ansprüchen Jesu und unserem Alltagsleben und Glauben ist von zentraler Bedeutung. In Johannes 5,16–18 und den folgenden Versen zeigt sich, dass Jesus nicht nur ein Lehrer oder Prophet ist, sondern der Sohn Gottes, der eine einzigartige Beziehung zu Gott, dem Vater, hat. Diese Erkenntnis fordert uns im Alltag heraus, uns ihm nicht nur intellektuell anzuschließen, sondern unser ganzes Leben in seine Hände zu legen.
Verbindung mit unserem Alltagsleben und Glauben:
  1. Christus über Traditionen stellen: Genau wie die religiösen Führer zur Zeit Jesu, die an ihren Traditionen und Vorschriften festhielten, können auch wir in Gefahr sein, unsere eigenen religiösen oder kulturellen Vorstellungen über das lebendige Wirken Gottes zu stellen. Jesu Heilung am Sabbat lehrt uns, dass Gottes Handeln und Liebe über menschliche Traditionen hinausgehen. Wir sollten in unserem Alltag offen dafür sein, wie Gott in unser Leben hineinwirkt, selbst wenn es anders ist, als wir es erwarten.
  2. Gott in allen Bereichen wirken lassen: Jesus erklärte, dass er das tut, was der Vater ihm zeigt. Auch wir sind eingeladen, in enger Verbindung mit Gott zu leben und ihn in allen Bereichen unseres Lebens wirken zu lassen. Dies bedeutet, dass wir nicht nur in religiösen Dingen nach Gottes Willen fragen, sondern in unserem Alltag – in unseren Beziehungen, im Beruf, in unseren Entscheidungen. Jesus als Sohn Gottes lehrt uns, dass unser Glaube ganzheitlich sein muss und alle Lebensbereiche umfassen soll.
  3. Vertrauen auf Gottes Gnade: Die religiösen Führer verfolgten Jesus, weil er den Sabbatbrach und sich Gott gleichstellte. Sie konnten nicht erkennen, dass seine Handlungen ein Ausdruck von Gottes Gnade und Barmherzigkeit waren. In unserem Glaubensleben geht es darum, nicht auf eigene Leistungen oder Verdienste zu vertrauen, sondern auf die Gnade Gottes, die uns in Christus offenbart wird. Diese Gnade sollte unser tägliches Leben prägen und uns zu Menschen machen, die Gottes Liebe weitergeben.
  4. Offenheit für Jesu Göttlichkeit und Führung: Jesu Anspruch auf Göttlichkeit stellt uns vor die Frage, ob wir ihm unser Leben wirklich unterstellen. Oft können wir Gott zwar intellektuell anerkennen und die „richtigen Lehren“ vertreten, aber uns nicht völlig seiner Führung überlassen. In unserem Alltag sollten wir uns immer wieder fragen, ob wir bereit sind, Gottes Willen in jedem Aspekt unseres Lebens zu akzeptieren, selbst wenn es unsere eigenen Pläne oder Vorstellungen über den Haufen wirft.
  5. Der Sabbat als Tag der Wiederherstellung: Jesus zeigte durch seine Handlungen, dass der Sabbat nicht nur ein Tag der Ruhe, sondern auch ein Tag der Heilung und Wiederherstellung ist. Diese tiefere Bedeutung des Sabbats kann auch unseren Glauben und Alltag prägen. Der Sabbat ist eine Gelegenheit, nicht nur körperliche Ruhe zu finden, sondern auch innerlich Heilung und Erneuerung in Gottes Gegenwart zu erfahren. Wir können dieses Prinzip der Heilung und Wiederherstellung in unseren Alltag mitnehmen, indem wir uns selbst und anderen regelmäßig Raum für Erneuerung und Frieden geben.
Fazit:
Die Ansprüche Jesu auf Göttlichkeit und seine Offenbarung als der Sohn Gottes, der im Einklang mit dem Vater handelt, laden uns ein, unseren Glauben in unserem täglichen Leben vollständig zu leben. Dies bedeutet, nicht nur religiöse Regeln zu befolgen, sondern eine lebendige, transformative Beziehung zu Christus zu pflegen. Es fordert uns auf, offen für sein Wirken zu sein und ihn als den zu erkennen, der die tiefste Wahrheit und das Leben selbst ist. In unserem Alltag zeigt sich das durch Vertrauen, Hingabe und die Bereitschaft, Gottes Gnade in jedem Lebensbereich anzunehmen und weiterzugeben.

Vertraue darauf, dass Gottes Wirken über menschliche Vorstellungen hinausgeht und Heilung sowie Erneuerung in dein Leben bringt.

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