Christus hätte früher kommen können | 1.12.2024
Die verzögerte Wiederkunft – Gottes Barmherzigkeit und unser Auftrag
“Die Sehnsucht nach der Wiederkunft Christi brennt in den Herzen der Gläubigen seit Generationen. Doch warum hat sich sein Kommen verzögert? Die Botschaft, die wir heute betrachten, zeigt uns, wie der Unglaube und das Zögern seines Volkes dazu führten, dass andere in den Dienst berufen wurden und die Welt weiter auf die letzte Warnung warten musste. Gleichzeitig erinnert uns diese Verzögerung an Gottes unendliche Geduld und Barmherzigkeit gegenüber den Sündern. Lassen wir uns von dieser Botschaft ermutigen, treu unsere Aufgabe zu erfüllen und das Licht seiner Wahrheit in die Welt zu tragen.”
“Herr, wirst du auf diese Zeit wieder aufrichten das Reich Israel?” Apostelgeschichte 1,6
Wenn alle, die sich 1844 an der Erweckungsbewegung beteiligt und sich ihr angeschlossen hatten, die Botschaft des dritten Engels angenommen und sie in der Kraft des Heiligen Geistes verkündigt hätten, hätte Gott mächtig durch sie gewirkt. Ein Strom von Licht wäre über die Welt ausgegossen worden. Die Bewohner der Erde wären Jahre zuvor gewarnt worden, das Evangelium wäre allen verkündet worden, und Christus wäre gekommen, um sein Volk zu erlösen.
Es war nicht Gottes Wille, dass die Israeliten vierzig Jahre in der Wüste umherirrten. Er wollte sie direkt ins Land Kanaan führen und sie dort als ein heiliges und glückliches Volk ansiedeln. Doch „sie konnten nicht hineinkommen wegen ihres Unglaubens“ (Hebräer 3,19). Sie starben in der Wüste wegen ihres Ungehorsams und Abfalls, und andere betraten das verheißene Land. Ebenso war es nicht Gottes Wille, dass die Wiederkunft Christi so lange hinausgezögert wird und sein Volk so viele Jahre in dieser Welt voller Sünde und Leid verweilt. Doch der Unglaube hat die Menschen von Gott getrennt. Weil sie sich weigerten, die Aufgabe zu erfüllen, die er ihnen anvertraut hatte, wurden andere berufen, seine Botschaft zu verkündigen. Aus Barmherzigkeit gegenüber der Welt verzögert Jesus sein Kommen, damit die Sünder die Gelegenheit haben, die Warnung zu hören und in ihm Zuflucht zu finden, bevor sich der Zorn Gottes ausgießt.
Heute, wie auch in den vergangenen Jahrhunderten, ruft die Verkündigung einer Wahrheit, die die Sünden und Irrtümer der Zeit tadelt, Widerstand hervor. „Denn jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht aufgedeckt werden“ (Johannes 3,20). Wenn Menschen feststellen, dass sie ihre Position nicht mit der Schrift verteidigen können, beschließen viele, sie um jeden Preis zu halten, und greifen die Motive und den Charakter derer, die die unpopuläre Wahrheit verteidigen, heftig und bösartig an. Diese Methode wurde zu allen Zeiten angewandt. Elia wurde beschuldigt, Israel ins Unglück zu stürzen; Jeremia, ein Verräter zu sein; Paulus, den Tempel zu entweihen. Seitdem und bis heute wurden diejenigen, die der Wahrheit treu bleiben wollten, als Aufrührer, Häretiker oder Schismatiker bezeichnet. […]
Was soll der Botschafter der Wahrheit in dieser Situation tun? […] Hat Gott den Dienern seiner Generation Licht gegeben? Dann müssen sie dieses Licht in die Welt hinaustragen.
Ellen White, Der große Kampf, S. 458-459
Lieber Himmlischer Vater,
wir danken Dir für Deine Barmherzigkeit und Geduld, die Du der Welt immer wieder entgegenbringst. Herr, vergib uns, wo wir versagt haben, Deine Botschaft treu zu tragen und sie mit ganzer Hingabe zu verkündigen. Stärke unseren Glauben, unseren Mut und unsere Bereitschaft, in dieser Zeit treue Botschafter Deiner Wahrheit zu sein. Hilf uns, das Licht, das Du uns anvertraut hast, nicht zurückzuhalten, sondern es in eine dunkle Welt hinauszutragen. Mögen wir mit Freude und Entschlossenheit auf Deine Wiederkunft vorbereitet sein.
In Jesu Namen, Amen.
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