15 Minuten 3 Stunden

📅 8. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 3 – Berufung am Dornbusch – Wenn Gott deinen Namen ruft

Moses Begegnung mit Gott am Horeb – Eine Geschichte über Berufung, Ausreden und Vertrauen

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📜 Bibeltext – 2.Mose 3 (Luther 1912)

Moses Berufung

1Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinter die Wüste und kam an den Berg Gottes, Horeb. 2Und der Engel des Herrn erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Busch. Und er sah, daß der Busch mit Feuer brannte und ward doch nicht verzehrt; 3und sprach: Ich will dahin und beschauen dies große Gesicht, warum der Busch nicht verbrennt. 4Da aber der Herr sah, daß er hinging, zu sehen, rief ihm Gott aus dem Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich. 

5Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen; denn der Ort, darauf du stehst, ist ein heilig Land! 

6Und sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht; denn er fürchtete sich, Gott anzuschauen. 7Und der Herr sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volks in Ägypten und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid erkannt 8und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land, darin Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter. 9Weil denn nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist und ich auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten, 10so gehe nun hin, ich will dich zu Pharao senden, daß du mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägypten führest. 

11Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, daß ich zu Pharao gehe und führe die Kinder Israel aus Ägypten? 12Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir das Zeichen sein, daß ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast, werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.

13Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie mir sagen werden: Wie heißt sein Name? was soll ich ihnen sagen? 14Gott sprach zu Mose: Ich werde sein, der ich sein werde. Und sprach: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Ich werde sein hat mich zu euch gesandt. 

Weitere Aufträge an Mose

15Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du zu den Kindern Israel sagen: Der Herr, eurer Väter Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei soll man mein gedenken für und für. 

16Darum so gehe hin und versammle die Ältesten in Israel und sprich zu ihnen: Der Herr, eurer Väter Gott, ist mir erschienen, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch heimgesucht, und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist, 17und habe gesagt: Ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, in das Land, darin Milch und Honig fließt. 18Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten in Israel hineingehen zum König in Ägypten und zu ihm sagen: Der Herr, der Hebräer Gott, hat uns gerufen. So laß uns nun gehen drei Tagereisen in die Wüste, daß wir opfern dem Herrn, unserm Gott. 19Aber ich weiß, daß euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen, außer durch eine starke Hand. 20Denn ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allerlei Wundern, die ich darin tun werde. Darnach wird er euch ziehen lassen. 21Und ich will diesem Volk Gnade geben vor den Ägyptern, daß, wenn ihr auszieht, ihr nicht leer auszieht; 22sondern ein jeglich Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin fordern silberne und goldene Gefäße und Kleider; die sollt ihr auf eure Söhne und Töchter legen und von den Ägyptern zur Beute nehmen.

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🔵 Einleitung

Die Geschichte von Mose am brennenden Dornbusch ist eine der bekanntesten Berufungsgeschichten der Bibel. Sie geschieht nicht in einem Tempel, nicht in einem königlichen Palast, sondern mitten im Alltag – beim Schafehüten in der Wüste. Gott erscheint Mose in einer Flamme, die brennt, aber nicht verzehrt – ein Zeichen für Gottes Gegenwart: heilig, aber barmherzig.

In einer Welt, die voller Unsicherheit ist und in der viele Menschen nach Sinn und Aufgabe suchen, spricht dieses Kapitel direkt zu uns: Gott ruft – persönlich, mit Namen, mitten in unserem Alltag. Doch wie Mose stellen auch wir oft Fragen: Wer bin ich? Warum gerade ich? Was, wenn ich versage?

Diese Geschichte zeigt, wie Gott nicht nur ruft, sondern auch befähigt, begleitet und offenbart: „Ich werde mit dir sein.“

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🟡 Kommentar

🔹 1. Ort der Berufung – die Wüste als Schule Gottes (Vers 1)

Mose ist weit weg von der Macht Ägyptens. Er lebt zurückgezogen, hat sich vielleicht abgefunden mit einem „einfachen Leben“. Doch gerade hier begegnet ihm Gott.

Geistliches Prinzip:
Gottes Berufungen geschehen oft in der Wüste – im Rückzug, in der Stille, im Verborgenen.

🔹 2. Die Erscheinung – ein brennender, aber nicht verzehrender Dornbusch (Verse 2–3)

Das Feuer ist Symbol für Gottes Gegenwart: heilig, reinigend, geheimnisvoll. Aber auch: Gott zerstört nicht, was er berührt.

Anwendung:
Wenn Gott dich berührt, verbrennt er dich nicht – er verwandelt dich.

🔹 3. Gottes Ruf und Moses Reaktion (Verse 4–6)

Gott ruft Mose mit Namen – zweimal. Mose antwortet: „Hier bin ich.“ Doch sofort folgt die Aufforderung: „Zieh deine Schuhe aus – der Ort ist heilig.“
Gott stellt sich vor als der Gott der Väter, der Treue, der Geschichte, der Identität.

Geistliches Prinzip:
Gott ist persönlich und heilig zugleich. Er kennt deinen Namen – aber fordert Ehrfurcht.

🔹 4. Gottes Auftrag – die Befreiung Israels (Verse 7–10)

Gott hat das Elend seines Volkes gesehen, gehört, erkannt – und jetzt handelt er. Und er tut es durch einen Menschen: Mose.

Anwendung:
Gott verändert die Welt nicht allein durch Wunder, sondern durch Menschen, die sich senden lassen.

🔹 5. Moses Einwände und Gottes Antwort (Verse 11–12)

Mose fragt: Wer bin ich? Gott antwortet nicht mit Lob oder Aufmunterung, sondern mit dem Kern aller Berufung:
„Ich will mit dir sein.“

Lehre:
Es geht nicht um wer du bist, sondern um wer mit dir ist.

🔹 6. Gottes Name offenbart – „Ich bin, der ich bin“ (Verse 13–15)

Mose will wissen: Was soll ich sagen, wer du bist? Gott antwortet mit einem der tiefsten Offenbarungen:
„Ich bin, der ich bin.“
Ein Name, der auf Sein, Beständigkeit, Ewigkeit, Gegenwart und Treue hinweist.

Geistliches Prinzip:
Gott ist nicht ein ferner „Gott der Vergangenheit“, sondern Ich bin da – jetzt, für dich.

🔹 7. Gott verspricht Wirkung – auch wenn es Widerstand gibt (Verse 16–22)

Gott kennt auch die Zukunft: Er sagt voraus, dass Pharao sich weigern wird – und dass es Wunder brauchen wird. Doch am Ende wird das Volk befreit werden – mit Gunst, mit Gaben, nicht leer.

Anwendung:
Gott kennt auch deinen Weg, auch die Widerstände – und verspricht, dass du am Ende nicht leer ausgehen wirst.

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🟢 Zusammenfassung

  1. Mose 3 ist nicht nur die Berufungsgeschichte eines Mannes – es ist das Muster für jede göttliche Berufung:

  • Gott ruft persönlich,

  • offenbart sich selbst,

  • schenkt eine Aufgabe,

  • antwortet auf unsere Ängste,

  • und verspricht seine Nähe.

Mose wird nicht aus eigener Kraft zum Befreier, sondern durch die Kraft dessen, der ihn sendet.

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🔴 Botschaft für uns heute

Diese Geschichte ruft auch dich. Vielleicht bist du – wie Mose – in der „Wüste“ deines Lebens: im Rückzug, in der Unsicherheit, in der Frage: Was ist meine Aufgabe?

Dann sagt Gott auch zu dir:

  • „Ich sehe deinen Schmerz.“

  • „Ich habe einen Auftrag für dich.“

  • „Ich bin mit dir.“

  • „Ich bin, der ich bin – dein Gott.“

Der Dornbusch brennt heute noch in anderer Form: in einer Predigt, in einem Gespräch, in der Bibelstelle, die dich nicht loslässt.
Die Frage ist: Gehst du näher hin? Hörst du? Sagst du auch: „Hier bin ich“?

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💬 Gedankenimpuls

„Gott ruft nicht die Fähigen – er befähigt die Gerufenen.“

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📆 8 – 14 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 10

✨ Der Turm zu Babel

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach der Sintflut sollte Noahs Familie die gereinigte Erde bevölkern. Doch schon bald offenbarten Sem, Ham und Japheth unterschiedliche Charaktereigenschaften, die sich in ihren Nachkommen fortsetzten. Im Zentrum steht das sündhafte Bauprojekt in der Ebene Sinear: eine Stadt mit einem Turm, der bis in den Himmel reichen sollte. Gottes Eingreifen durch Verwirrung der Sprache brachte den Bau zum Erliegen und erfüllte zugleich seinen Plan, die Erde zu bevölkern.

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🟡 Kommentar

1. Vorgeschichte und Prophezeiung Noahs

1.1 Die drei Söhne und ihre Linien

    • Noahs Segen über Sem und Japheth versus Fluch über Kanaan (1. Mose 9,25–27).
    • Erbanlagen: Frömmigkeit bei Sems Nachkommen, Verderbtheit bei Hams Linie.

1.2 Folgen für die Nachkommen

    • Sem: Auserwähltes Volk und Erben des Bundes.
    • Japheth: Teilhabe an den Segnungen des Evangeliums.
    • Kanaan: Niedergang in heidnische Götzendienste und spätere Versklavung.

2. Ansiedlung in Sinear und Turmbau

2.1 Gründe für Gemeinschaft und Bau

    • Wunsch nach Sicherheit und Einheit nach gemeinsamer Geschichte.
    • Fruchtbarer Boden und vermeintliche Unabhängigkeit von göttlicher Bedrohung.

2.2 Architektur als Macht- und Religionssymbol

    • Stadt als Mittelpunkt eines Weltreiches.
    • Turm als Denkmal menschlicher Weisheit, Sicherheit und Götzenverehrung.

2.3 Motive und Irrglaube

    • Zweifel an Gottes Bund: „Keine neue Flut werde kommen.“
    • Streben nach wissenschaftlicher Erkenntnis über das „Geheimnis“ der Sintflut.

3. Gottes Eingreifen und Urteil

3.1 Sprachverwirrung

    • Postensystem und schrittweise Kommunikation brechen zusammen.
    • Vollständige Zerstreuung durch unverständliche Worte.

3.2 Zerstörung des Bauwerks und Zerstreuung

    • Blitzschlag als Zeichen göttlichen Missfallens.
    • Erfüllung des göttlichen Plans: Völkerverteilung und Sprachenvielfalt (1. Mose 11,1–8).

4. Theologische Bedeutung

  • Warnung vor menschlicher Selbstüberschätzung und Gottesferne.
  • Gottes Geduld, Gnade und Gerechte Strafe in der Geschichte.
  • Bild für spätere geistliche „Babel“-Phänomene: Einheit ohne Gottes Wort führt ins Chaos.
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🟢 Zusammenfassung

Der Turmbau zu Babel zeigt, wie menschlicher Hochmut und der Versuch, sich unabhängig von Gott zu verbinden, in Sprachverwirrung, Zerstreuung und göttliches Gericht münden. Gottes Eingreifen bewahrte seinen ursprünglichen Plan, die Erde mit verschiedenen Völkern und Sprachen zu füllen.

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🔴 Botschaft für uns heute

Auch heute existieren „Babel“-Bauprojekte: Ideologien, die sich gegen Gottes Autorität erheben und vermeintliche Einheit ohne biblische Grundlage predigen. Wir werden daran erinnert, unsere Pläne stets im Licht von Gottes Wort und Demut vor seiner Souveränität zu prüfen.

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💬 Gedankenimpuls

Welche „Türme“ bauen wir heute—in Technologie, Kultur oder Religion—die uns von Gott wegführen? Wie können wir echte Einheit im Gehorsam und in der Wahrheit fördern?

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📆 8 – 14 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 11

Abrahams Berufung

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Nach der Babel-Zerstreuung und weltweitem Götzendienst erwählt Gott Abraham aus Sems Linie, um sein Gesetz und seine Verheißungen an künftige Generationen weiterzugeben. Aus einer Familie, die dem heidnischen Aberglauben umgab, folgte Abraham treu dem Ruf Gottes und begründete so das Volk, aus dem der Erlöser der Welt hervorgehen sollte.

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🟡 Kommentar

1. Historischer und theologischer Hintergrund

1.1 Welt nach Babel

    • Verbreitung des Götzendienstes und Abfall von Gott.
    • Gott überlässt die Unbußfertigen ihrem Weg (Psalm 145,18).

1.2 Sems Linie und der Erhalt des Glaubens

    • Kontinuierliche Weitergabe göttlicher Offenbarungen von Adam bis Noah und Sem.
    • Abraham als Erbe dieses heiligen Glaubensguts.

2. Gottes Verheißung an Abraham

2.1 Zusagen und Bedingungen

    • Zahlreiche Nachkommenschaft und großer Name (1. Mose 12,2).
    • Segen für alle Geschlechter in ihm (1. Mose 12,3).

2.2 Prüfung durch Gehorsam

    • Aufruf zum Verlassen von Heimat und Verwandtschaft (1. Mose 12,1).
    • Glaube als „gewisse Zuversicht“ und „Nichtzweifeln“ (Hebräer 11,1.8).

3. Abrahams Antworten und Erfahrungen

3.1 Der Aufbruch nach Haran und Kanaan

    • Gehorsam in Ungewissheit, Begleitung durch Verwandte und Lot.
    • Erste Etappen: Haran als Zwischenaufenthalt, dann Sichem und Bethel mit Altären.

3.2 Lebensumstände und Prüfung in Kanaan

    • Fruchtbares, aber heidnisches Land mit Götzenaltären.
    • Abraham baut Altäre als Zeichen der Gegenwart Gottes.

3.3 Hungersnot und Flucht nach Ägypten

    • Prüfung von Demut, Geduld und Glauben.
    • Glaubensversagen: Sara wird als Schwester ausgegeben (1. Mose 12,11–13).

3.4 Gottes Bewahrung und Lektionscharakter

    • Pharao wird durch Plagen gewarnt und ehrt Abraham (1. Mose 12,17–20).
    • Lektionen über Gottes Schutz und die Folgen menschlichen Misstrauens.

4. Theologische Erkenntnisse

  • Glaube erfordert Loslösung von Sicherheiten.
  • Prüfungen dienen der Läuterung und Vorbereitung für Gottes Werk.
  • Gottes Verheißungen bleiben gültig trotz menschlicher Schwächen.
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🟢 Zusammenfassung

Gott beruft Abraham, aus einer heidnischen Umgebung auszuziehen und seinem Ruf im Vertrauen zu folgen. Abraham gehorcht, erlebt Prüfungen in Kanaan und Ägypten, zeigt aber trotz Fehltritten fortwährende Treue. So legt Gott den Grundstein für das auserwählte Volk und offenbart seine Bewahrung und Geduld.

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🔴 Botschaft für uns heute

Auch wir sind zum Vertrauen auf Gottes Verheißungen aufgerufen und müssen vielleicht Komfortzonen verlassen. Prüfungen offenbaren unsere Schwächen, dienen aber der Charakterbildung und zeigen Gottes Treue selbst in unseren Fehlern.

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💬 Gedankenimpuls

Welchen „Aufrufen“ Gottes in deinem Leben müsstest du folgen, auch wenn sie Unsicherheit und Opfer bedeuten? Wie kannst du im Alltag deinem Glauben durch Gehorsam und Vertrauen Ausdruck verleihen?

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