8.Dezember 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.14
Von den Schwachen und Starken im Glauben
1Den Schwachen im Glauben nehmet auf und verwirret die Gewissen nicht 2Einer glaubt, er möge allerlei essen; welcher aber schwach ist, der ißt Kraut. 3Welcher ißt, der verachte den nicht, der da nicht ißt; und welcher nicht ißt, der richte den nicht, der da ißt; denn Gott hat ihn aufgenommen.
4Wer bist du, daß du einen fremden Knecht richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn. Er mag aber wohl aufgerichtet werden; denn Gott kann ihn wohl aufrichten.
5Einer hält einen Tag vor dem andern; der andere aber hält alle Tage gleich. Ein jeglicher sei in seiner Meinung gewiß. 6Welcher auf die Tage hält, der tut’s dem Herrn; und welcher nichts darauf hält, der tut’s auch dem Herrn. Welcher ißt, der ißt dem Herrn, denn er dankt Gott; welcher nicht ißt, der ißt dem Herrn nicht und dankt Gott.
7Denn unser keiner lebt sich selber, und keiner stirbt sich selber. 8Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. 9Denn dazu ist Christus auch gestorben und auferstanden und wieder lebendig geworden, daß er über Tote und Lebendige Herr sei.
10Du aber, was richtest du deinen Bruder? Oder, du anderer, was verachtest du deinen Bruder? Wir werden alle vor den Richtstuhl Christi dargestellt werden; 11denn es steht geschrieben: »So wahr als ich lebe, spricht der Herr, mir sollen alle Kniee gebeugt werden, und alle Zungen sollen Gott bekennen.« 12So wird nun ein jeglicher für sich selbst Gott Rechenschaft geben. 13Darum laßt uns nicht mehr einer den andern richten; sondern das richtet vielmehr, daß niemand seinem Bruder einen Anstoß oder Ärgernis darstelle.
14Ich weiß und bin gewiß in dem Herrn Jesus, daß nichts gemein ist an sich selbst; nur dem, der es rechnet für gemein, dem ist’s gemein. 15So aber dein Bruder um deiner Speise willen betrübt wird, so wandelst du schon nicht nach der Liebe. Verderbe den nicht mit deiner Speise, um welches willen Christus gestorben ist. 16Darum schaffet, daß euer Schatz nicht verlästert werde. 17Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem heiligen Geiste. 18Wer darin Christo dient, der ist Gott gefällig und den Menschen wert.
19Darum lasset uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und was zur Besserung untereinander dient. 20Verstöre nicht um der Speise willen Gottes Werk. Es ist zwar alles rein; aber es ist nicht gut dem, der es ißt mit einem Anstoß seines Gewissens. 21Es ist besser, du essest kein Fleisch und trinkest keinen Wein und tuest nichts, daran sich dein Bruder stößt oder ärgert oder schwach wird. 22Hast du den Glauben, so habe ihn bei dir selbst vor Gott. Selig ist, der sich selbst kein Gewissen macht in dem, das er annimmt. 23Wer aber darüber zweifelt, und ißt doch, der ist verdammt; denn es geht nicht aus dem Glauben. Was aber nicht aus dem Glauben geht, das ist Sünde.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Römer 14 beschäftigt sich mit einem zentralen Thema für das christliche Zusammenleben: der Akzeptanz und Toleranz innerhalb der Glaubensgemeinschaft. In einer Zeit, in der die frühen Christen oft aus verschiedenen kulturellen und religiösen Hintergründen kamen, ruft Paulus dazu auf, den Glauben und die Überzeugungen der anderen zu respektieren. Anstatt Unterschiede über Rituale oder Lebensgewohnheiten zu verurteilen, sollen die Gläubigen einander in Liebe annehmen und danach streben, den Frieden und die Einheit zu fördern. Dieses Kapitel erinnert uns daran, dass unser Verhalten von Liebe geprägt sein soll, da jeder vor Gott allein Rechenschaft ablegen muss.
Kommentar
In Römer 14 ermahnt Paulus die Gläubigen, sich gegenseitig nicht aufgrund unterschiedlicher Überzeugungen zu richten oder zu verachten. Er thematisiert Streitpunkte wie Speisegebote und das Halten bestimmter Tage, die für manche Christen von Bedeutung waren und für andere nicht. Paulus betont, dass es wichtiger ist, dass jede Handlung „dem Herrn“ gewidmet ist (Vers 6). Solange jemand aus Glauben handelt und Gott dankt, ist sein Tun Gott wohlgefällig.
Ein zentraler Gedanke dieses Kapitels ist, dass niemand nur für sich selbst lebt oder stirbt (Vers 7-8). Christus ist Herr über Lebende und Tote, und jeder Einzelne wird vor Gott Rechenschaft ablegen (Vers 10-12). Dies entlastet uns von der Versuchung, über andere zu urteilen, da nur Gott der gerechte Richter ist.
Besonders hervorgehoben wird die Liebe als Leitprinzip des christlichen Lebens. Wenn eine Freiheit, wie das Essen bestimmter Speisen, einen anderen Gläubigen in seinem Glauben verletzt oder schwächt, sollte man aus Liebe darauf verzichten (Vers 15, 21). Das Reich Gottes ist nicht durch äußere Dinge wie Essen und Trinken definiert, sondern durch Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist (Vers 17). Paulus fordert dazu auf, den Frieden und den Aufbau der Gemeinschaft zu suchen (Vers 19).
Zusammenfassung
Römer 14 lehrt uns, die Unterschiede in Überzeugungen und Praktiken innerhalb der Glaubensgemeinschaft mit Liebe und Respekt zu behandeln. Paulus betont, dass wir niemanden richten sollen, da jeder vor Gott Rechenschaft ablegen wird. Das christliche Leben soll von Liebe und Rücksicht geprägt sein, um niemanden zu verletzen oder zu schwächen. Das Reich Gottes besteht nicht aus äußeren Ritualen, sondern aus innerer Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist. Dieses Kapitel fordert uns auf, den Glauben in Einheit zu leben und durch Liebe die Gemeinschaft zu stärken.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 79: “Es ist vollbracht!”
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Kapitel „Es ist vollbracht!“ beschreibt den Höhepunkt des Erlösungswerks Christi, das mit seinem letzten Atemzug am Kreuz vollendet wurde. Dieser Sieg über Sünde und Tod hat nicht nur die Menschheit, sondern auch den Himmel und die nicht gefallenen Welten tief berührt. Jesu Ruf „Es ist vollbracht!“ verkündete den Triumph über Satan und seine Rebellion. Dieses Kapitel beleuchtet, wie durch Christus Gottes Liebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit vollkommen offenbart wurden und wie das Kreuz die Grundlage für die ewige Sicherheit des Universums legte.
Kommentar
Das Kapitel hebt die universelle Bedeutung von Jesu Sieg am Kreuz hervor. Sein Ausruf „Es ist vollbracht!“ signalisiert, dass das Erlösungswerk abgeschlossen ist und die Liebe und Gerechtigkeit Gottes triumphieren.
Satan, einst ein hoch erhobener Engel, wurde am Kreuz endgültig entlarvt. Durch seinen Verrat und die Hinrichtung Christi wurde sein wahrer Charakter für den Himmel und die nicht gefallenen Welten offenbar. Gott erlaubte Satan, seine Prinzipien vollständig zu entwickeln, um das Wesen der Sünde sichtbar zu machen. Diese Offenbarung war nötig, um die Unantastbarkeit von Gottes Gesetz und die Untrennbarkeit von Gnade und Gerechtigkeit zu verdeutlichen.
Das Opfer Jesu zeigte, dass Gnade die Gerechtigkeit nicht aufhebt, sondern sie vollkommen erfüllt. Sein Leben war ein unübertreffliches Beispiel für Gehorsam, und durch seinen Tod bewies Christus, dass das Gesetz Gottes gerecht ist und gehalten werden kann. Satan behauptete, dass Gerechtigkeit und Barmherzigkeit unvereinbar seien. Doch das Kreuz zeigte, dass beide Prinzipien in Gott harmonisch vereint sind.
Das Kapitel beleuchtet auch, wie Christus trotz der ständigen Angriffe Satans von seiner Geburt bis zur Kreuzigung standhaft blieb. Seine Treue und sein Gehorsam gegenüber Gott übertrafen alle Versuche des Feindes, ihn zu überwinden. Damit widerlegte er Satans Behauptungen und sicherte die Erlösung für die Menschheit.
Zusammenfassung
Kapitel 79: „Es ist vollbracht!“ zeigt die Tiefe und Vollständigkeit des Sieges Christi am Kreuz. Sein Opfer offenbarte Gottes Liebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in vollem Maße und widerlegte alle Anklagen Satans. Das Kreuz offenbarte, dass Sünde und Rebellion unweigerlich zu Zerstörung führen, während Gottes Gesetz und Prinzipien die Grundlage für ewige Sicherheit sind. Durch seinen Gehorsam und seinen Sieg über den Tod brachte Christus Heil für die Menschheit und die Gewissheit, dass Sünde und Satan endgültig besiegt werden. Das Kapitel erinnert uns daran, dass die Erlösung in Christus das zentrale Ereignis der gesamten Schöpfungsgeschichte ist und eine ewige Botschaft von Hoffnung und Liebe vermittelt.
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