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📅 31. Mai 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 45 – Joseph offenbart sich seinen Brüdern

🌍 Von Trennung zur Versöhnung durch Gottes Vorsehung

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📜 Bibeltext – 1.Mose 45 (Luther 1912)

Josef gibt sich seinen Brüdern zu erkennen

1Da konnte sich Joseph nicht länger enthalten vor allen, die um ihn her standen, und er rief: Laßt jedermann von mir hinausgehen! Und stand kein Mensch bei ihm, da sich Joseph seinen Brüdern zu erkennen gab. 2Und er weinte laut, daß es die Ägypter und das Gesinde Pharaos hörten, 3und sprach zu seinen Brüdern: Ich bin Joseph. Lebt mein Vater noch? Und seine Brüder konnten ihm nicht antworten, so erschraken sie vor seinem Angesicht. 

4Er aber sprach zu seinen Brüdern: Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5Und nun bekümmert euch nicht und denkt nicht, daß ich darum zürne, daß ihr mich hieher verkauft habt; denn um eures Lebens willen hat mich Gott vor euch her gesandt. 6Denn dies sind zwei Jahre, daß es teuer im Lande ist; und sind noch fünf Jahre, daß kein Pflügen noch Ernten sein wird. 7Aber Gott hat mich vor euch her gesandt, daß er euch übrig behalte auf Erden und euer Leben errette durch eine große Errettung. 8Und nun, ihr habt mich nicht hergesandt, sondern Gott; der hat mich Pharao zum Vater gesetzt und zum Herrn über all sein Haus und zum Fürsten in ganz Ägyptenland. 9Eilet nun und ziehet hinauf zu meinem Vater und sagt ihm: Das läßt dir Joseph, dein Sohn, sagen: Gott hat mich zum Herrn in ganz Ägypten gesetzt; komm herab zu mir, säume nicht; 10du sollst im Lande Gosen wohnen und nahe bei mir sein, du und deine Kinder und deine Kindeskinder, dein kleines und großes Vieh und alles, was du hast. 11Ich will dich daselbst versorgen; denn es sind noch fünf Jahre der Teuerung, auf daß du nicht verderbest mit deinem Hause und allem, was du hast. 12Siehe, eure Augen sehen und die Augen meines Bruders Benjamin, daß ich mündlich mit euch rede. 13Verkündigt meinem Vater alle meine Herrlichkeit in Ägypten und alles, was ihr gesehen habt; eilet und kommt hernieder mit meinem Vater hieher. 

14Und er fiel seinem Bruder Benjamin um den Hals und weinte; und Benjamin weinte auch an seinem Halse. 15Und er küßte alle seine Brüder und weinte über ihnen. Darnach redeten seine Brüder mit ihm.

16Und da das Gerücht kam in Pharaos Haus, daß Josephs Brüder gekommen wären, gefiel es Pharao wohl und allen seinen Knechten. 17Und Pharao sprach zu Joseph: Sage deinen Brüdern: Tut also, beladet eure Tiere, ziehet hin; 18und wenn ihr kommt ins Land Kanaan, so nehmt euren Vater und alle die Euren und kommt zu mir; ich will euch Güter geben in Ägyptenland, daß ihr essen sollt das Mark im Lande; 19und gebiete ihnen: Tut also, nehmet zu euch aus Ägyptenland Wagen für eure Kinder und Weiber und führet euren Vater und kommt; 20und seht euren Hausrat nicht an; denn die Güter des ganzen Landes Ägypten sollen euer sein. 

21Die Kinder Israels taten also. Und Joseph gab ihnen Wagen nach dem Befehl Pharaos und Zehrung auf den Weg 22und gab ihnen allen, einem jeglichen ein Feierkleid; aber Benjamin gab er dreihundert Silberlinge und fünf Feierkleider. 23Und seinem Vater sandte er dabei zehn Esel, mit Gut aus Ägypten beladen, und zehn Eselinnen mit Getreide und Brot und Speise seinem Vater auf den Weg. 

24Also ließ er seine Brüder von sich, und sie zogen hin; und er sprach zu ihnen: Zanket nicht auf dem Wege! 

25Also zogen sie hinauf von Ägypten und kamen ins Land Kanaan zu ihrem Vater Jakob 26und verkündigten ihm und sprachen: Joseph lebt noch und ist ein Herr im ganzen Ägyptenland. Aber sein Herz dachte gar viel anders, denn er glaubte ihnen nicht. 

Jakobs Freude

27Da sagten sie ihm alle Worte Josephs, die er zu ihnen gesagt hatte. Und da er sah die Wagen, die ihm Joseph gesandt hatte, ihn zu führen, ward der Geist Jakobs, ihres Vaters, lebendig, 28und Israel sprach: Ich habe genug, daß mein Sohn Joseph noch lebt; ich will hin und ihn sehen, ehe ich sterbe.

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🔵 Einleitung

  1. Mose 45 bildet den Höhepunkt der Josef-Erzählung: Nach jahrelanger Trennung offenbart sich Joseph seinen Brüdern in voller Autorität und vergebender Liebe. Dieses Kapitel zeigt, wie Gottes Plan in aller Härte Menschlichkeit und Barmherzigkeit vereint.

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🟡 Kommentar

1. Die Enthüllung Josephs (Verse 1–4)

  • Emotionale Eskalation: Joseph kann vor Rührung nicht länger schweigen. Er lässt alle entfernen und offenbart sich in Tränenfluten.
  • Identitätsbekundung: „Ich bin Joseph“ – drei Worte, die Schuld und Schmerz mit Hoffnung und Versöhnung verbinden.

2. Die Brücken der Vergebung (Verse 5–11)

  • Aufruf zur Heilsgeschichte: Joseph zeigt seinen Brüdern, dass ihr Verrat Teil eines göttlichen Heilsplans war:
    • Nicht aus Zorn, sondern „um eures Lebens willen“ sandte ihn Gott voraus.
    • Erklärt Pharaos Verordnung als göttliche Fügung, die ihm Macht gab, Israel zu retten.
  • Einladung zur Familie in Ägypten: Joseph fordert die Brüder auf, Jakob nach Goshen zu holen, und verspricht Versorgung für fünf Jahre Hungersnot.

3. Zeichen der Wahrheit und innige Zuneigung (Verse 12–15)

  • Zeugnis durch Augenzeugen: Joseph versichert, dass seine Brüder und Benjamin selbst Zeugen seiner Worte sind.
  • Geborgene Umarmung: Der physische Ausdruck von Umarmung und Kuss unterstreicht die tiefe Versöhnung.

4. Pharaos Großzügigkeit (Verse 16–20)

  • Günstige Aufnahme: Pharao begrüßt die Familie und ordnet großzügige Ausstattung an: Wagen, Verpflegung, Landbesitz.
  • Zeichen internationaler Anerkennung: Die Erlaubnis, Wagen aus Ägypten mitzunehmen, zeugt von hoher Ehre.

5. Rückkehr und neuer Glaube (Verse 21–28)

  • Fahrt nach Kanaan: Mit Feierkleidern, Silber und Versorgungsgütern kehren die Brüder heim.
  • Jakobs Zweifel und Glaube: Zunächst misstraut er ihren Worten, bis die Geschenke seines Herzens lebendig machen.
  • Schlusssatz als Vertrauensbekenntnis: „Ich habe genug, daß mein Sohn Joseph noch lebt“ – Ausdruck tiefster Zufriedenheit.

6. Theologische Reflexion

  • Gerechtigkeit und Gnade: Josephs Vergebung zeigt, wie Gottes Gerechtigkeit in Menschlichkeit mündet.
  • Vorsehung in Ungerechtigkeit: Verrat und Leiden werden Teil eines größeren Plans zur Rettung des Volkes.
  • Brückenbauer: Joseph als Typus Christi, der Versöhnung schafft und seine Familie rettet.

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🟢 Zusammenfassung

Joseph offenbart sich nach langer Leidenszeit seinen verkauften Brüdern in Ägypten. Er erklärt, dass Gott seinen Verrat gebraucht hat, um Israel vor der Hungersnot zu bewahren. Mit göttlicher Autorität ermöglicht er seinen Brüdern und Jakob eine Ehre und Versorgung in Ägypten. Jakob, zunächst ungläubig, erkennt durch die Geschenke die Wahrheit und freut sich über das Leben seines Sohnes.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Vergebung praktizieren: Wie Joseph können wir Menschen in Not vergeben, statt nach Rache zu streben.
  • Vertrauen in Gottes Plan: Auch aus Schmerz kann Gott Gutes wirken. Unsere dunkelsten Stunden können Wegbereiter für Segen sein.
  • Brücken bauen: Versöhnung braucht Mut zur echten Begegnung und Bereitschaft, alte Wunden zu heilen.

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📆 25 –  31 Mai 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 7

Die Sintflut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

In einer Welt, die einst von paradiesischer Schönheit war, herrschte tiefe Verderbnis: Götzendienst, Gewalt und moralischer Verfall hatten das Vertrauen auf den Schöpfer verdrängt. Als Gott sah, dass „alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar“ (1. Mose 6,5), kündigte Er ein weltumspannendes Gericht durch Wasser an und bereitete zugleich einen Weg der Rettung: die Arche Noahs.

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🟡 Kommentar

  1. Der verhängnisvolle Zustand der Erde

    • Verdorben durch Götzendienst und Selbstvergötterung

    • Ehebruch, Gewalt und Zügellosigkeit: Verletzung göttlicher Lebensordnung

  2. Noahs Auftrag und Vorbereitungszeit

    • 120 Jahre Bau der Arche als lebendige Warnung

    • Predigt zur Umkehr und Einladung zur Rettung

  3. Gottes Rettung für Noah und seine Familie

    • Arche als Zeichen göttlicher Gnade und Gehorsam

    • Schluss der Tür: Ende der Möglichkeit zur Umkehr

  4. Der Gerichtstag der Sintflut

    • Aufbrechen der Wasserquellen und Öffnung der Himmelstore

    • Vernichtung der Unbußfertigen, Bewahrung der Gerechten

  5. Typus für das letzte Gericht

    • Parallelen zwischen Noahs Zeit und der Endzeit (Mt 24,38–39; 2 Petr 3)

    • Warnung und Einladung unverändert wirksam bis zum Kommen Christi

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🟢 Zusammenfassung

Die Menschheit vor der Sintflut missbrauchte Gaben und Leben, leugnete Gott und schmiedete in Sünde seine eigene Verdammung. Gott offenbarte Noah sein Gericht, doch zugleich bot Er ihm und seiner Familie Rettung durch den Bau der Arche. Wer dem Ruf Gottes folgte, wurde bewahrt; wer verharrte, ging im Gericht unter. Die Sintflut zeigt sowohl Gottes heilige Gerechtigkeit als auch seine barmherzige Rettung für die, die glauben und gehorchen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Wachsamkeit und Umkehr: Wie in Noahs Zeit kann unser Herz leicht von Selbstsucht und Zügellosigkeit ergriffen werden. Gottes Warnung lädt uns ein zur Umkehr und heiligen Lebensweise.

  • Gehorsam als Rettung: Wer Gottes Stimme achtet und seinen Weg geht, erfährt Rettung – nicht aus eigener Leistung, sondern aus Gnade.

  • Endzeitliche Parallele: Die Sintflut ist ein mahnendes Bild für das kommend(e) Gericht Christi. Bereiten wir uns vor, indem wir Glauben leben, Sünde meiden und anderen die rettende Botschaft weitergeben.

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