
30.06.25 | Handgemacht von Gott | HERZANKER
Du bist gewollt, geschaffen und geleitet
Psalm 119,73
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📖 Bibeltext
„Deine Hände haben mich gemacht und bereitet; unterweise mich, dass ich deine Gebote lerne.“
– Psalm 119,73
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🌿 Einleitung
Hast du dich schon mal gefragt, warum du so bist, wie du bist? Warum du manche Dinge gut kannst – und andere gar nicht? In Zeiten, in denen wir uns ständig mit anderen vergleichen, brauchen wir die Erinnerung: Du bist kein Zufall. Du bist handgemacht – von Gott. Psalm 119,73 erinnert uns daran, dass Gott nicht nur unser Schöpfer ist, sondern auch unser Lehrer, unser Begleiter.
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Andacht
Der Vers aus Psalm 119 ist ein Gebet. Der Psalmschreiber erkennt: „Gott, du hast mich gemacht. Und du weißt, was ich brauche.“ Das ist keine trockene Theologie, sondern pure Hoffnung. Denn wenn Gott mich geschaffen hat, dann kennt er auch meine Kämpfe. Meine Ängste. Meine Fragen.
„Deine Hände haben mich gemacht und bereitet…“
Das hebräische Wort für „gemacht“ bedeutet nicht nur „erschaffen“, sondern auch „geformt“, „gestaltet“ – wie ein Töpfer seine Vase. Gott hat dich geformt – mit Absicht. Dein Charakter, dein Aussehen, deine Gaben – alles ist kein Zufall.
„…unterweise mich, dass ich deine Gebote lerne.“
Das ist der zweite Teil: Gott hat uns nicht einfach „in die Welt gesetzt“ und gesagt: „Jetzt sieh zu.“ Nein – er will uns lehren, führen, prägen. Wie ein Vater sein Kind.
Ellen White schreibt:
„Jeder Mensch ist ein Werk göttlicher Kunst. Wenn wir uns Gott anvertrauen, formt er unser Leben, bis es ein Spiegelbild seines Charakters ist.“
(Education, S. 18, frei übersetzt)
Du bist also ein Kunstwerk – und Gott arbeitet noch an dir. Doch das geht nicht ohne dich. Der Psalm zeigt: Du darfst Gott bitten, dich zu lehren. Du darfst sagen: „Gott, ich will lernen, was du für mein Leben willst.“
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📝 Geschichte – Die unvollendete Skulptur
Ein berühmter Bildhauer arbeitete viele Jahre an einer Statue. Es sollte sein größtes Werk werden – aus einem riesigen Marmorblock, perfekt ausgewählt. Doch aus unerklärlichen Gründen stellte er es nie fertig. Die Statue blieb im Rohzustand: Gesicht nur angedeutet, Körper grob gehauen.
Nach seinem Tod wurde das unvollendete Werk ausgestellt. Viele Menschen kamen – und waren fasziniert. Ein Kind fragte seinen Vater: „Warum hat er sie nicht fertig gemacht?“
Der Vater sagte: „Vielleicht, weil das Werk nie allein durch den Künstler vollendet werden sollte. Vielleicht war es als Einladung gedacht – dass der Betrachter sich selbst in der Form erkennt und Gott den Rest machen lässt.“
So ist unser Leben auch: Gott beginnt das Werk – und wir dürfen mitarbeiten. Wir dürfen lernen, fragen, wachsen – und uns immer wieder von ihm prägen lassen.
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🧠 Gedanken – Was bedeutet das für dich?
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Glaubst du wirklich, dass du von Gott „handgemacht“ bist?
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Was sind die „Ecken und Kanten“ an dir, die du nicht verstehst – und wo du Gott bitten solltest: „Lehre mich!“?
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Welche Gaben hat Gott in dich gelegt, die du vielleicht noch entdecken darfst?
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💡 Impulse für heute
🟢 Schau in den Spiegel – und sprich diesen Satz bewusst: „Gott, du hast mich gemacht.“
🟢 Frag dich: Was will Gott mir heute beibringen? Bin ich offen für seine Führung?
🟢 Schreib eine Liste: Dinge, die du an dir magst – und danke Gott für jedes einzelne.
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🙏 Gebet
Lieber Himmlischer Vater,
du hast mich gemacht – mit deinen Händen, mit deinem Herzen. Ich danke dir für alles, was ich bin. Aber ich will nicht stehen bleiben. Bitte unterweise mich. Zeig mir, wie ich deine Wege gehen kann. Hilf mir, zu erkennen, was du in mich hineingelegt hast – und wie ich es leben kann. Mach mich zu einem Menschen, der deinen Charakter widerspiegelt. Ich gehöre dir. Forme mich – jeden Tag neu.
Amen.