Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Das erste Kapitel des Markusevangeliums eröffnet das Evangelium von Jesus Christus mit einer dynamischen und kraftvollen Darstellung der frühen Ereignisse seines öffentlichen Wirkens. Von der Ankündigung durch Johannes den Täufer bis hin zu den ersten Heilungen und Lehren Jesu, gibt Markus einen lebendigen und direkten Einblick in die Anfänge von Jesu Mission. Dieses Kapitel legt den Grundstein für das Verständnis von Jesu göttlicher Autorität und seiner Rolle als der verheißene Messias.
Kommentar:
Das erste Kapitel des Markusevangeliums stellt Jesus als den verheißenen Messias und den Sohn Gottes vor, dessen Wirken das Kommen des Reiches Gottes einläutet. Die Erzählung beginnt mit Johannes dem Täufer, der als Vorbote des Messias in der Wüste predigt und die Menschen zur Umkehr und Taufe aufruft. Johannes’ Auftreten und seine Botschaft entsprechen der alttestamentlichen Prophezeiung, dass ein Vorläufer den Weg des Herrn bereiten wird. Johannes betont die Überlegenheit des kommenden Messias, indem er sagt, dass er nur mit Wasser tauft, während der Messias mit dem Heiligen Geist taufen wird.
Die Taufe Jesu durch Johannes ist ein entscheidender Moment, der von göttlicher Bestätigung begleitet wird. Der Himmel öffnet sich, der Heilige Geist kommt in Form einer Taube auf Jesus herab, und eine Stimme aus dem Himmel verkündet: „Du bist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“ Diese Szene bestätigt Jesu göttliche Sohnschaft und seine besondere Beziehung zu Gott.
Nach seiner Taufe wird Jesus vom Geist in die Wüste geführt, wo er vierzig Tage lang vom Satan versucht wird. Diese Versuchung steht symbolisch für den geistlichen Kampf, den Jesus für die Menschheit führt. Gleichzeitig wird seine Sündlosigkeit und Standhaftigkeit in der Konfrontation mit dem Bösen betont.
Mit dem Beginn seines Wirkens in Galiläa predigt Jesus das Evangelium vom Reich Gottes, ruft zur Umkehr und zum Glauben an die gute Nachricht auf. Seine Botschaft wird durch machtvolle Zeichen und Wunder begleitet, die seine göttliche Autorität bestätigen. Die Berufung der ersten Jünger, die sofort auf seine Einladung reagieren, zeigt die unwiderstehliche Anziehungskraft Jesu und die radikale Hingabe, die er von seinen Nachfolgern fordert.
In Kapernaum zeigt Jesus seine Lehrautorität, die sich deutlich von der der Schriftgelehrten unterscheidet. Er heilt Kranke, treibt Dämonen aus und offenbart sich als der Heilige Gottes. Diese Taten führen zu einem wachsenden Ruhm, aber auch zu Konfrontationen mit den religiösen Autoritäten.
Besonders bemerkenswert ist die Heilung des Aussätzigen am Ende des Kapitels. Diese Heilung zeigt nicht nur Jesu Mitgefühl und seine Macht über Krankheit, sondern auch seine Bereitschaft, kulturelle und religiöse Barrieren zu überwinden. Der Aussätzige wird nicht nur körperlich geheilt, sondern auch wieder in die Gemeinschaft aufgenommen.
Zusammenfassung:
Markus 1 legt den Grundstein für das gesamte Evangelium, indem es Jesus als den Sohn Gottes und den verheißenen Messias vorstellt, der das Reich Gottes verkündet. Das Kapitel schildert die ersten Ereignisse im öffentlichen Wirken Jesu, angefangen bei seiner Taufe und Versuchung bis hin zur Berufung der ersten Jünger und den ersten Heilungen und Exorzismen. Es zeigt Jesus als einen mächtigen Lehrer und Heiler, dessen göttliche Autorität sich in seinen Worten und Taten manifestiert. Zugleich betont es die radikale Hingabe, die Jesus von seinen Nachfolgern erwartet.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kapitel 58: “Lazarus, komm heraus!”
Auf der Grundlage von Lukas 10,38-42; Johannes 11,1-44.
Hier online lesen.
Kommentar
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ beschreibt eine der kraftvollsten und symbolträchtigsten Episoden im Dienst Jesu. Die Auferweckung des Lazarus aus dem Tode ist nicht nur ein bemerkenswertes Wunder, sondern auch ein tiefes Zeugnis der göttlichen Autorität und der Liebe Jesu zu seinen Freunden. Es ist ein Kapitel, das Glauben, Hoffnung und das Wesen der göttlichen Vorsehung in außergewöhnlicher Weise zusammenführt.
Lazarus und die Familie in Bethanien:
Lazarus, zusammen mit seinen Schwestern Maria und Martha, gehört zu den treuesten Anhängern Jesu. Die enge Bindung, die zwischen ihnen und Jesus besteht, geht weit über das hinaus, was man in einer bloßen Lehrer-Schüler-Beziehung erwarten würde. Das Haus in Bethanien, das Heim von Lazarus und seinen Schwestern, dient Jesus oft als Zufluchtsort, ein Ort des Friedens und der Freundschaft, wo er sich von den Strapazen seines öffentlichen Wirkens erholen kann. Diese tiefe emotionale Verbindung wird besonders deutlich, als Lazarus krank wird und schließlich stirbt.
Jesu Reaktion auf den Tod von Lazarus:
Interessanterweise zögert Jesus, nach Bethanien zu kommen, als er von der Krankheit Lazarus’ erfährt. Dies erscheint zunächst unverständlich, insbesondere für die Jünger, die Jesu große Zuneigung zu Lazarus und seiner Familie kennen. Doch Jesu Verzögerung ist absichtlich und dient einem größeren Zweck: der Verherrlichung Gottes und der Stärkung des Glaubens seiner Jünger. Jesus weiß, dass das bevorstehende Wunder, die Auferweckung von Lazarus, einen überwältigenden Beweis für seine göttliche Macht und seine Identität als der Messias liefern wird.
Der Dialog mit Martha und Maria:
Als Jesus schließlich in Bethanien ankommt, wird er von Martha begrüßt, die ihren Glauben an ihn bekräftigt, aber dennoch betrübt ist über den Tod ihres Bruders. Jesus nutzt diesen Moment, um Marthas und auch Marias Glauben zu stärken, indem er ihnen mitteilt, dass er selbst „die Auferstehung und das Leben“ ist. Diese Worte sind von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur auf die bevorstehende Auferweckung Lazarus’ hinweisen, sondern auch auf die tiefere Wahrheit, dass in Jesus das ewige Leben selbst verkörpert ist.
Die Auferweckung von Lazarus:
Der Höhepunkt des Kapitels ist zweifellos die Szene, in der Jesus Lazarus aus dem Grab ruft. Diese Handlung ist von einer solchen Macht und Majestät, dass sie jeden Zweifel an Jesu göttlicher Natur beseitigt. Das Wunder ist ein symbolischer Akt, der auf die zukünftige Auferstehung aller Gläubigen hinweist und zeigt, dass Jesus über Leben und Tod herrscht. Die Reaktion der Anwesenden – eine Mischung aus Erstaunen, Freude und Dankbarkeit – unterstreicht die tiefe emotionale und spirituelle Wirkung dieses Wunders.
Die Bedeutung für den Glauben:
Die Auferweckung von Lazarus ist nicht nur ein physisches Wunder, sondern auch ein geistliches Zeichen. Sie zeigt, dass der Glaube an Jesus eine lebendige Hoffnung auf das ewige Leben bietet, eine Hoffnung, die durch den Tod hindurch reicht. Jesus demonstriert hier, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass durch ihn das Leben triumphiert. Für die Jünger und alle Anwesenden wird deutlich, dass Jesus tatsächlich der Sohn Gottes ist, der gekommen ist, um das Reich Gottes auf Erden zu etablieren.
Die tiefe Menschlichkeit Jesu:
Besonders bewegend ist die Darstellung von Jesu tiefem Mitgefühl. Obwohl er weiß, dass er Lazarus wieder zum Leben erwecken wird, weint er mit den Trauernden. Diese Tränen offenbaren Jesu volle Menschlichkeit und seine Fähigkeit, echten Schmerz und Verlust zu empfinden. Es ist ein Bild von Jesus, das ihn uns besonders nahe bringt: Der göttliche Heiland, der gleichzeitig voll und ganz Mensch ist, mit uns leidet und unsere Not versteht.
Schlussgedanken:
Das Kapitel „Lazarus, komm heraus!“ verdeutlicht, dass Jesu Handlungen und Worte stets auf ein tieferes, göttliches Ziel ausgerichtet sind – die Offenbarung seiner Natur und seiner Mission, das Leben zu bringen, das über den Tod hinausgeht. Lazarus’ Auferweckung ist ein Vorläufer der endgültigen Auferstehung und ein kraftvolles Symbol für den Sieg des Lebens über den Tod. Es erinnert uns daran, dass in Zeiten des Leidens und der Dunkelheit der Glaube an Christus uns zu einem neuen Leben führen kann, das über unsere gegenwärtige Realität hinausgeht.
(Visited 6 times, 1 visits today)