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28.Februar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.9
Das einmalige Opfer Christi
1Es hatte zwar auch das erste seine Rechte des Gottesdienstes und das äußerliche Heiligtum. 2Denn es war da aufgerichtet das Vorderteil der Hütte, darin der Leuchter war und der Tisch und die Schaubrote; und dies heißt das Heilige. 3Hinter dem andern Vorhang aber war die Hütte, die da heißt das Allerheiligste; 4die hatte das goldene Räuchfaß und die Lade des Testaments allenthalben mit Gold überzogen, in welcher war der goldene Krug mit dem Himmelsbrot und die Rute Aarons, die gegrünt hatte, und die Tafeln des Testaments; 5obendrüber aber waren die Cherubim der Herrlichkeit, die überschatteten den Gnadenstuhl; von welchen Dingen jetzt nicht zu sagen ist insonderheit. 
6Da nun solches also zugerichtet war, gingen die Priester allezeit in die vordere Hütte und richteten aus den Gottesdienst. 7In die andere aber ging nur einmal im Jahr allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, das er opferte für seine und des Volkes Versehen. 8Damit deutete der heilige Geist, daß noch nicht offenbart wäre der Weg zum Heiligen, solange die vordere Hütte stünde, 9welche ist ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit, nach welchem Gaben und Opfer geopfert werden, die nicht können vollkommen machen nach dem Gewissen den, der da Gottesdienst tut 10allein mit Speise und Trank und mancherlei Taufen und äußerlicher Heiligkeit, die bis auf die Zeit der Besserung sind aufgelegt.
11Christus aber ist gekommen, daß er sei ein Hoherpriester der zukünftigen Güter, und ist durch eine größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht, das ist, die nicht von dieser Schöpfung ist, 12auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern durch sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung erfunden. 13Denn so der Ochsen und der Böcke Blut und die Asche von der Kuh, gesprengt, heiligt die Unreinen zu der leiblichen Reinigkeit, 14wie viel mehr wird das Blut Christi, der sich selbst ohne allen Fehl durch den ewigen Geist Gott geopfert hat, unser Gewissen reinigen von den toten Werken, zu dienen dem lebendigen Gott! 15Und darum ist er auch ein Mittler des neuen Testaments, auf daß durch den Tod, so geschehen ist zur Erlösung von den Übertretungen, die unter dem ersten Testament waren, die, so berufen sind, das verheißene ewige Erbe empfangen. 
16Denn wo ein Testament ist, da muß der Tod geschehen des, der das Testament machte. 17Denn ein Testament wird fest durch den Tod; es hat noch nicht Kraft, wenn der noch lebt, der es gemacht hat. 18Daher auch das erste nicht ohne Blut gestiftet ward. 19Denn als Mose ausgeredet hatte von allen Geboten nach dem Gesetz zu allem Volk, nahm er Kälber- und Bocksblut mit Wasser und Scharlachwolle und Isop und besprengte das Buch und alles Volk 20und sprach: »Das ist das Blut des Testaments, das Gott euch geboten hat.« 21Und die Hütte und alles Geräte des Gottesdienstes besprengte er gleicherweise mit Blut. 22Und es wird fast alles mit Blut gereinigt nach dem Gesetz; und ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung.
23So mußten nun der himmlischen Dinge Vorbilder mit solchem gereinigt werden; aber sie selbst, die himmlischen, müssen bessere Opfer haben, denn jene waren. 24Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heilige, so mit Händen gemacht ist (welches ist ein Gegenbild des wahrhaftigen), sondern in den Himmel selbst, nun zu erscheinen vor dem Angesicht Gottes für uns; 25auch nicht, daß er sich oftmals opfere, gleichwie der Hohepriester geht alle Jahre in das Heilige mit fremdem Blut; 26sonst hätte er oft müssen leiden von Anfang der Welt her. Nun aber, am Ende der Welt, ist er einmal erschienen, durch sein eigen Opfer die Sünde aufzuheben. 27Und wie den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, darnach aber das Gericht: 28also ist Christus einmal geopfert, wegzunehmen vieler Sünden; zum andernmal wird er ohne Sünde erscheinen denen, die auf ihn warten, zur Seligkeit.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Das neunte Kapitel des Hebräerbriefes befasst sich mit dem einmaligen Opfer Christi und dessen Bedeutung im Vergleich zu den alttestamentlichen Opferpraktiken. Der Verfasser erläutert, wie das irdische Heiligtum und die darin durchgeführten Rituale nur ein Schatten der himmlischen Realität waren. Er hebt hervor, dass Christus als Hohepriester durch sein eigenes Blut eine vollkommene Erlösung bewirkt hat, im Gegensatz zu den wiederholten Opfern des Alten Bundes. Diese Gegenüberstellung verdeutlicht den Übergang vom alten Opferdienst zum Neuen Bund in Christus.
Kommentar
  1. Das irdische Heiligtum und seine Beschränkungen (Verse 1–10)
    • Der Abschnitt beginnt mit einer Beschreibung des alttestamentlichen Heiligtums: das „Heilige“ und das „Allerheiligste“.
    • Der Hohepriester durfte das Allerheiligste nur einmal im Jahr betreten und musste dabei ein Blutopfer für die Sünden des Volkes darbringen.
    • Diese Opfer konnten jedoch nicht das menschliche Gewissen reinigen, sondern waren nur vorübergehende Anordnungen bis zur endgültigen Erlösung durch Christus.
  2. Christus als vollkommener Hohepriester (Verse 11–15)
    • Christus betrat nicht ein irdisches Heiligtum, sondern das himmlische.
    • Er opferte nicht das Blut von Tieren, sondern sein eigenes Blut und bewirkte dadurch eine ewige Erlösung.
    • Sein Opfer hat die Macht, das Gewissen zu reinigen und den Zugang zu Gott zu ermöglichen.
    • Christus ist somit der Mittler des Neuen Bundes, durch dessen Tod die Gläubigen das verheißene ewige Erbe empfangen können.
  3. Das Blut als Zeichen des Bundes (Verse 16–22)
    • Der Autor erklärt, dass ein Testament erst nach dem Tod des Testators wirksam wird.
    • Ebenso wurde auch der Alte Bund mit Blut besiegelt, indem Mose das Volk mit Tierblut besprengte.
    • Ohne Blutvergießen gibt es keine Vergebung – dies unterstreicht die Notwendigkeit des Opfers Christi.
  4. Das einmalige Opfer Christi und seine endgültige Wirkung (Verse 23–28)
    • Das himmlische Heiligtum bedurfte eines besseren Opfers als das irdische.
    • Christus ist in das wahre Heiligtum eingegangen, um für uns vor Gott zu erscheinen.
    • Sein Opfer musste nicht wiederholt werden, da es ein für alle Mal Sühne für die Sünden brachte.
    • Am Ende der Zeit wird er erneut erscheinen, jedoch nicht mehr zur Sühne, sondern zur endgültigen Rettung der Gläubigen.
Zusammenfassung
Hebräer 9 beschreibt den Kontrast zwischen dem alten Opferdienst und dem vollkommenen Opfer Christi. Während die alttestamentlichen Rituale nur vorübergehende Lösungen waren, hat Christus durch sein einmaliges Opfer am Kreuz eine endgültige und ewige Erlösung bewirkt. Sein Blut reinigt nicht nur äußerlich, sondern auch das menschliche Gewissen, wodurch die Gläubigen einen direkten Zugang zu Gott erhalten. Zudem betont das Kapitel, dass ohne Blutvergießen keine Vergebung möglich ist und dass Christus nicht mehrmals geopfert werden muss, sondern durch sein einmaliges Opfer das Fundament des Neuen Bundes gelegt hat. Sein zukünftiges Wiederkommen dient nicht mehr der Sühne, sondern der Vollendung des Heils für jene, die auf ihn warten.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 6: Glaube und Annahme

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 6 zeigt uns den Weg vom Erwachen des Gewissens zur Annahme der göttlichen Gnadengeschenke. Durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen wir die zerstörerische Macht und das Elend der Sünde, die uns von Gott trennt. Diese Erkenntnis weckt in uns den tiefen Wunsch nach Vergebung, Reinigung und Freiheit – jedoch können wir diese Gnaden nicht durch eigene Anstrengungen erlangen, sondern nur im festen Glauben an Jesus Christus, der uns als freies Geschenk von Gott zuteilwird.
Kommentar
  1. Erwachen des Gewissens und die Erkenntnis der Sündhaftigkeit
    • Weckung durch den Heiligen Geist:
      Das Gewissen wird durch den Heiligen Geist erweckt, sodass wir die Bösartigkeit, Macht, Schuld und das Elend der Sünde erkennen.
    • Erkenntnis der Trennung:
      Wir begreifen, dass die Sünde uns von Gott getrennt hat und wir selbst in einem Zustand der Hilflosigkeit und Selbstsucht gefangen sind.
  2. Gottes Gnadengeschenke und Verheißungen
    • Freies Geschenk der Gnade:
      Gott bietet uns Vergebung, Reinigung, Frieden und Liebe als Gnadengeschenk an – etwas, das weder mit Geld noch mit menschlicher Weisheit zu erkaufen ist (vgl. Jesaja 55,1).
    • Biblische Verheißungen:
      Verheißungen wie „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden“ (Jesaja 1,18) und „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben“ (Hesekiel 36,26) belegen, dass Gott in der Lage ist, uns von unserer Sündhaftigkeit zu befreien.
    • Beispiel Jesu:
      Jesu Heilung des Schwergelähmten (Matthäus 9,6) verdeutlicht, dass der Glaube an seine Worte und Wunder unmittelbare Befreiung und Heilung bringen kann.
  3. Glaube und Annahme der göttlichen Verheißung
    • Notwendigkeit des Glaubens:
      Der Text fordert uns auf, unsere Sünden zu bekennen und uns Gott hingiebig zu überlassen. Nur im festen Glauben, nicht aufgrund von Gefühlen, können wir Gottes Verheißungen empfangen.
    • Tägliche Hingabe:
      Es wird betont, dass wir täglich bekennen sollen, Christus anzuhören und in seinem Geist zu leben, um so stetig in der Gnade und Barmherzigkeit zu bleiben.
    • Bedingung des Gebets:
      Unsere Bitten müssen im Einklang mit Gottes Willen stehen, der uns von unseren Mängeln reinigen und zu seinen Kindern machen möchte.
  4. Die universelle Kraft der Gnade
    • Unbegrenzte Vergebung:
      Niemand ist so sündhaft, dass er nicht von Gottes unendlicher Barmherzigkeit erfasst werden könnte. Gott will uns mit seinen Segnungen – Kraft, Gerechtigkeit und Reinheit – erfüllen.
    • Das Vaterherz Gottes:
      Die Liebe Gottes ist so groß, dass er uns, selbst in unserer Schwäche, angenommen hat. Seine unermessliche Liebe und Barmherzigkeit sind Ausdruck seines ewigen Wunsches, uns zu erlösen und zu erneuern.
Zusammenfassung
Kapitel 6 „Glaube und Annahme“ ruft uns dazu auf, die eigene Sündhaftigkeit anzuerkennen und den tiefen Wunsch nach göttlicher Vergebung und Erneuerung in uns zu wecken. Es betont, dass wir aus eigener Kraft nicht zur Heiligung gelangen können, sondern dass Gottes Gnade – als freies Geschenk durch Jesus Christus – alle unsere Mängel tilgt. Durch das Bekenntnis unserer Sünden und den festen Glauben an Jesu Worte und Wunder werden wir zu Kindern Gottes, die in seinem Geist leben und in seiner Barmherzigkeit geheilt werden. Letztlich ist es der unerschütterliche Glaube und die tägliche Hingabe, die uns in die Fülle der Segnungen Gottes führen und uns befähigen, ein erneuertes, heiliges Leben zu führen.

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