26.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.14
Die Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat.
1Und es begab sich, daß er kam in ein Haus eines Obersten der Pharisäer an einem Sabbat, das Brot zu essen; und sie hatten acht auf ihn.
2Und siehe, da war ein Mensch vor ihm, der war wassersüchtig.
3Und Jesus antwortete und sagte zu den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprach: Ist’s auch recht, am Sabbat heilen?
4Sie aber schwiegen still. Und er griff ihn an und heilte ihn und ließ ihn gehen.
5Und antwortete und sprach zu ihnen: Welcher ist unter euch, dem sein Ochse oder Esel in den Brunnen fällt, und der nicht alsbald ihn herauszieht am Sabbattage?
6Und sie konnten ihm darauf nicht wieder Antwort geben.
Von Rangordnung und Auswahl der Gäste.
7Er sagte aber ein Gleichnis zu den Gästen, da er merkte, wie sie erwählten obenan zu sitzen, und sprach zu ihnen:
8Wenn du von jemand geladen wirst zur Hochzeit, so setze dich nicht obenan, daß nicht etwa ein Vornehmerer denn du von ihm geladen sei,
9und dann komme, der dich und ihn geladen hat, und spreche zu dir: Weiche diesem! und du müssest dann mit Scham untenan sitzen.
10Sondern wenn du geladen wirst, so gehe hin und setze dich untenan, auf daß, wenn da kommt, der dich geladen hat, er spreche zu dir: Freund, rücke hinauf! Dann wirst du Ehre haben vor denen, die mit dir zu Tische sitzen.
11Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.
12Er sprach auch zu dem, der ihn geladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde noch deine Brüder noch deine Gefreunden noch deine Nachbarn, die da reich sind, auf daß sie dich nicht etwa wieder laden und dir vergolten werde.
13Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade die Armen, die Krüppel, die Lahmen, die Blinden,
14so bist du selig; denn sie haben’s dir nicht zu vergelten, es wird dir aber vergolten werden in der Auferstehung der Gerechten.
Das große Abendmahl.
15Da aber solches hörte einer, der mit zu Tische saß, sprach er zu ihm: Selig ist, der das Brot ißt im Reich Gottes.
16Er aber sprach zu ihm: Es war ein Mensch, der machte ein großes Abendmahl und lud viele dazu.
17Und sandte seinen Knecht aus zur Stunde des Abendmahls, zu sagen den Geladenen: Kommt, denn es ist alles bereit!
18Und sie fingen an, alle nacheinander, sich zu entschuldigen. Der erste sprach zu ihm: Ich habe einen Acker gekauft und muß hinausgehen und ihn besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
19Und der andere sprach: Ich habe fünf Joch Ochsen gekauft, und ich gehe jetzt hin, sie zu besehen; ich bitte dich, entschuldige mich.
20Und der dritte sprach: Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen.
21Und der Knecht kam und sagte das seinem Herrn wieder. Da ward der Hausherr zornig und sprach zu seinem Knechte: Gehe aus schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und führe die Armen und Krüppel und Lahmen und Blinden herein.
22Und der Knecht sprach: Herr, es ist geschehen, was du befohlen hast; es ist aber noch Raum da.
23Und der Herr sprach zu dem Knechte: Gehe aus auf die Landstraßen und an die Zäune und nötige sie hereinzukommen, auf daß mein Haus voll werde.
24Ich sage euch aber, daß der Männer keiner, die geladen waren, mein Abendmahl schmecken wird.
Von Nachfolge und Selbstverleugnung.
25Es ging aber viel Volks mit ihm; und er wandte sich und sprach zu ihnen:
26So jemand zu mir kommt und haßt nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, Brüder, Schwestern, auch dazu sein eigen Leben, der kann nicht mein Jünger sein.
27Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.
28Wer ist aber unter euch, der einen Turm bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er’s habe, hinauszuführen?
29auf daß nicht, wo er den Grund gelegt hat und kann’s nicht hinausführen, alle, die es sehen, fangen an, sein zu spotten,
30und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen, und kann’s nicht hinausführen.
31Oder welcher König will sich begeben in einen Streit wider einen andern König und sitzt nicht zuvor und ratschlagt, ob er könne mit zehntausend begegnen dem, der über ihn kommt mit zwanzigtausend?
32Wo nicht, so schickt er Botschaft, wenn jener noch ferne ist, und bittet um Frieden.
33Also auch ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.
34Das Salz ist ein gutes Ding; wo aber das Salz dumm wird, womit wird man’s würzen?
35Es ist weder auf das Land noch in den Mist nütze, sondern man wird’s wegwerfen. Wer Ohren hat, zu hören, der höre!
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 14 behandelt verschiedene Themen, die für das Verständnis von Jesu Lehren über Demut, Gastfreundschaft, Berufung und Nachfolge entscheidend sind. Durch Heilung, Gleichnisse und Lehren offenbart Jesus die tiefere Bedeutung der Liebe, der Selbstverleugnung und des Lebens im Reich Gottes. Besonders wird die Herausforderung der Jüngerschaft betont, wo Jesus klare und manchmal harte Worte verwendet, um seine Zuhörer auf die Kosten und Opfer hinzuweisen, die das Leben als sein Nachfolger mit sich bringt.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit der Heilung eines Wassersüchtigen am Sabbat, was erneut zeigt, dass Jesus die Heiligkeit des Sabbats nicht als Einschränkung für das Ausüben von Barmherzigkeit betrachtet. Er stellt eine herausfordernde Frage an die Pharisäer, ob es recht ist, am Sabbat zu heilen. Ihre schweigende Reaktion offenbart ihre Unfähigkeit, Jesu vollkommene Sicht der Liebe und des Gesetzes zu begreifen. Jesus verdeutlicht hier, dass der Sabbat nicht ein Hindernis für das Gute sein soll, sondern eine Gelegenheit, Gottes Erbarmen zu zeigen.
In den darauffolgenden Gleichnissen unterrichtet Jesus über Demut und wahre Größe. Das Gleichnis vom Hochzeitsmahl lehrt, dass derjenige, der sich selbst erhöht, erniedrigt werden wird, und umgekehrt. Jesus betont, dass diejenigen, die im Leben nach vorne drängen, um Ehre zu erlangen, oft zu Scham kommen, während diejenigen, die sich demütigen, am Ende erhöht werden. Dies ist eine tiefe Lektion über den Wert von Bescheidenheit im Umgang mit anderen und in der Gegenwart Gottes.
Das Gleichnis vom großen Abendmahl thematisiert das Reich Gottes und zeigt, wie viele, die eingeladen sind, sich aufgrund weltlicher Sorgen entschuldigen und die Einladung ablehnen. Stattdessen werden die Armen, Kranken und Ausgestoßenen gerufen, was zeigt, dass Gottes Reich denen offensteht, die bereit sind, die Einladung anzunehmen. Hier wird das Thema der universellen Einladung Gottes betont, aber auch die Gefahr der Ablehnung dieser Einladung durch weltliche Prioritäten und Gleichgültigkeit hervorgehoben.
Jesus spricht anschließend über die harten Anforderungen der Nachfolge. Die starken Worte „wer nicht Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder und Schwestern hasst“ verdeutlichen nicht buchstäblichen Hass, sondern die Notwendigkeit, dass Christus an erster Stelle im Leben eines Jüngers stehen muss. Die Nachfolge erfordert Opfer, Selbstverleugnung und die Bereitschaft, das eigene Kreuz zu tragen. Wer sich nicht vollständig von allem trennt, was er hat, kann nicht Jesu Jünger sein. Diese Aussagen zeigen, dass Jüngerschaft eine radikale Entscheidung ist, die das gesamte Leben betrifft.
Schließlich betont das Kapitel die Bedeutung von Beständigkeit und Weisheit bei der Nachfolge Christi, indem es das Beispiel eines Menschen verwendet, der einen Turm bauen will, und eines Königs, der in den Krieg zieht. In beiden Fällen ist eine gründliche Vorbereitung und Überlegung notwendig. Dies verdeutlicht, dass Nachfolge eine gut durchdachte Entscheidung ist und nicht leichtfertig getroffen werden sollte.
Zusammenfassung:
Lukas Kapitel 14 beleuchtet, wie Jesus die grundlegenden Werte der Demut, der Barmherzigkeit und der Nachfolge vermittelt. Durch das Gleichnis des Hochzeitsmahls und das Abendmahl erinnert Jesus daran, dass Gott nicht nach äußeren Standards der Welt urteilt, sondern nach der Demut des Herzens. Er zeigt, dass wahre Jüngerschaft Opfer erfordert und alles andere im Leben, selbst Familie und Besitz, hinter Christus zurückstehen muss. Das Kapitel endet mit einer klaren Mahnung: Die Nachfolge Christi ist kein einfacher Weg, aber diejenigen, die bereit sind, diesen Weg zu gehen, werden das ewige Leben erlangen.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.
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