25.September 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Lukas Kap.13
1Es waren aber zu der Zeit etliche dabei, die verkündigten ihm von den Galiläern, deren Blut Pilatus mit ihrem Opfer vermischt hatte.
2Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meinet ihr, daß diese Galiläer vor allen Galiläern Sünder gewesen sind, dieweil sie das erlitten haben?
3Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen.
4Oder meinet ihr, daß die achtzehn, auf welche der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, seien schuldig gewesen vor allen Menschen, die zu Jerusalem wohnen?
5Ich sage: Nein; sondern so ihr euch nicht bessert, werdet ihr alle auch also umkommen.
6Er sagte ihnen aber dies Gleichnis: Es hatte einer einen Feigenbaum, der war gepflanzt in seinem Weinberge; und er kam und suchte Frucht darauf und fand sie nicht.
7Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, ich bin nun drei Jahre lang alle Jahre gekommen und habe Frucht gesucht auf diesem Feigenbaum, und finde sie nicht. Haue ihn ab! was hindert er das Land?
8Er aber antwortete und sprach zu ihm: Herr, laß ihn noch dies Jahr, bis daß ich um ihn grabe und bedünge ihn,
9ob er wollte Frucht bringen; wo nicht, so haue ihn darnach ab.
10Und er lehrte in einer Schule am Sabbat.
11Und siehe, ein Weib war da, das hatte einen Geist der Krankheit achtzehn Jahre; und sie war krumm und konnte nicht wohl aufsehen.
12Da sie aber Jesus sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Weib, sei los von deiner Krankheit!
13Und legte die Hände auf sie; und alsobald richtete sie sich auf und pries Gott.
14Da antwortete der Oberste der Schule und war unwillig, daß Jesus am Sabbat heilte, und sprach zu dem Volk: Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an ihnen kommt und laßt euch heilen, und nicht am Sabbattage.
15Da antwortete ihm der Herr und sprach: Du Heuchler! löst nicht ein jeglicher unter euch seinen Ochsen oder Esel von der Krippe am Sabbat und führt ihn zur Tränke?
16Sollte aber nicht gelöst werden am Sabbat diese, die doch Abrahams Tochter ist, von diesem Bande, welche Satanas gebunden hatte nun wohl achtzehn Jahre?
17Und als er solches sagte, mußten sich schämen alle, die ihm zuwider gewesen waren; und alles Volk freute sich über alle herrlichen Taten, die von ihm geschahen.
18Er sprach aber: Wem ist das Reich Gottes gleich, und wem soll ich’s vergleichen?
19Es ist einem Senfkorn gleich, welches ein Mensch nahm und warf’s in seinen Garten; und es wuchs und ward ein großer Baum, und die Vögel des Himmels wohnten unter seinen Zweigen.
20Und abermals sprach er: Wem soll ich das Reich Gottes vergleichen?
21Es ist einem Sauerteige gleich, welchen ein Weib nahm und verbarg ihn unter drei Scheffel Mehl, bis daß es ganz sauer ward.
22Und er ging durch Städte und Märkte und lehrte und nahm seinen Weg gen Jerusalem.
23Es sprach aber einer zu ihm: Herr, meinst du, daß wenige selig werden? Er aber sprach zu ihnen:
24Ringet darnach, daß ihr durch die enge Pforte eingehet; denn viele werden, das sage ich euch, darnach trachten, wie sie hineinkommen, und werden’s nicht tun können.
25Von dem an, wenn der Hauswirt aufgestanden ist und die Tür verschlossen hat, da werdet ihr dann anfangen draußen zu stehen und an die Tür klopfen und sagen: Herr, Herr, tu uns auf! Und er wird antworten und zu euch sagen: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid.
26So werdet ihr dann anfangen zu sagen: Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf den Gassen hast du uns gelehrt.
27Und er wird sagen: Ich sage euch: Ich kenne euch nicht, wo ihr her seid; weichet alle von mir, ihr Übeltäter!
28Da wird sein Heulen und Zähneklappen, wenn ihr sehen werdet Abraham und Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen.
29Und es werden kommen vom Morgen und vom Abend, von Mitternacht und vom Mittage, die zu Tische sitzen werden im Reich Gottes.
30Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein.
31An demselben Tage kamen etliche Pharisäer und sprachen zu ihm: Hebe dich hinaus und gehe von hinnen; denn Herodes will dich töten!
32Und er sprach zu ihnen: Gehet hin und saget diesem Fuchs: Siehe, ich treibe Teufel aus und mache gesund heut und morgen, und am dritten Tage werde ich ein Ende nehmen.
33Doch muß ich heute und morgen und am Tage darnach wandeln; denn es tut’s nicht, daß ein Prophet umkomme außer Jerusalem.
34Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigest, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihr Nest unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!
35Sehet, euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Denn ich sage euch: Ihr werdet mich nicht sehen, bis daß es komme, daß ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt im Namen des Herrn!
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung:
Lukas Kapitel 13 ist ein kraftvolles und vielseitiges Kapitel, das zahlreiche Lehren Jesu enthält. Es beschäftigt sich mit den Themen Umkehr, Gerechtigkeit, Heilung, das Reich Gottes und der Dringlichkeit der Rettung. In diesem Kapitel greift Jesus verschiedene aktuelle Ereignisse auf, um seine Zuhörer zur Buße aufzurufen, lehrt durch Gleichnisse und konfrontiert die religiöse Heuchelei. Die zentrale Botschaft ist der Aufruf zur inneren Umkehr, zur Annahme der Wahrheit und zum Leben nach den Prinzipien des Reiches Gottes. Dabei zeigt Jesus deutlich auf, dass die Rettung durch den Glauben und das Tun des göttlichen Willens erlangt wird.
Kommentar:
Das Kapitel beginnt mit einer Diskussion über zwei tragische Vorfälle – das Blut der Galiläer, das Pilatus mit ihren Opfern vermischte, und der Einsturz des Turms von Siloah. Jesus stellt klar, dass weder die Galiläer noch die Opfer des Turms mehr Sünder waren als andere Menschen. Die Botschaft ist universell: Alle Menschen sind aufgerufen, Buße zu tun, da sonst das Gericht Gottes unausweichlich ist. Jesus nutzt diese Gelegenheit, um auf die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen hinzuweisen.
Im Gleichnis vom unfruchtbaren Feigenbaum wird Geduld und Gnade veranschaulicht. Der Besitzer des Weinbergs gibt dem Feigenbaum eine weitere Chance, Frucht zu bringen, bevor er gefällt wird. Dies verdeutlicht Gottes Gnade, der den Menschen immer wieder die Gelegenheit zur Umkehr gibt, jedoch mit der Warnung, dass diese Zeit begrenzt ist.
Die Heilung der kranken Frau am Sabbat zeigt Jesu Barmherzigkeit und die Überlegenheit der Liebe über starre religiöse Vorschriften. Trotz der Empörung der religiösen Führer betont Jesus, dass das Befreien eines Menschen von Krankheit und Leid dem wahren Geist des Sabbats entspricht. Hier wird die Heuchelei der Gesetzeslehrer offengelegt, die ihre Tiere am Sabbat versorgen, aber Einwände gegen die Heilung eines Menschen haben.
Jesus verwendet die Gleichnisse vom Senfkorn und dem Sauerteig, um das Reich Gottes zu beschreiben. Beide Bilder verdeutlichen das unscheinbare, aber kraftvolle Wachstum des Reiches, das klein beginnt, jedoch unaufhaltsam wächst und alles durchdringt. Diese Gleichnisse rufen zur Hoffnung und Ausdauer auf, denn Gottes Reich wird trotz Hindernissen und Widerstand triumphieren.
Die Warnung vor der engen Pforte verdeutlicht die Dringlichkeit der Entscheidung für die Nachfolge Christi. Jesus beschreibt die Schwierigkeit, in das Reich Gottes einzutreten, und dass viele versuchen werden, hineinzugelangen, aber nicht in der Lage sein werden. Dies ist eine ernste Mahnung, dass der Glaube nicht allein durch oberflächliche Zugehörigkeit oder vergangene Erfahrungen gesichert ist, sondern durch eine echte, aktive Beziehung zu Christus.
Zum Ende des Kapitels spricht Jesus über seine Bestimmung in Jerusalem. Er weiß um seine bevorstehende Ablehnung und den Tod in der Stadt, die die Propheten tötet. Dennoch bleibt seine Liebe zu Jerusalem bestehen. Er sehnt sich danach, die Menschen zu retten, wie eine Henne, die ihre Küken unter ihre Flügel sammelt, aber sie haben seine Einladung abgelehnt.
Zusammenfassung:
Lukas 13 ruft zur dringenden Umkehr und zum Gehorsam gegenüber Gottes Willen auf. Durch Gleichnisse, Lehren und Wunder zeigt Jesus, dass der Glaube nicht in Ritualen oder religiösen Formalitäten besteht, sondern in einer lebendigen, demütigen Nachfolge. Die Kapitelpassagen warnen vor Heuchelei und Selbstgerechtigkeit, während sie gleichzeitig Gottes Gnade und Geduld betonen. Schließlich erinnert Jesus daran, dass das Reich Gottes trotz seines kleinen Anfangs unausweichlich wachsen wird, und lädt alle ein, den schmalen Weg der Rettung zu betreten.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 65: Der Tempel wird wieder gereinigt
Auf der Grundlage von Matthäus 21,12-16.23-46; Markus 11,15-19.27-33; Markus 2,1-12; Lukas 19,45-48; Lukas 20,1-19.
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 65 erleben wir ein zentrales Ereignis aus dem Leben Jesu, bei dem er erneut den Tempel von unheiligen Geschäften reinigt. Diese Szene verdeutlicht die Heiligkeit des Tempels als Ort der Anbetung und zeigt Jesu Engagement für den wahren Gottesdienst. Gleichzeitig offenbart sich Jesus als göttlicher König und Richter, der gegen Heuchelei und Korruption im Tempel kämpft, während die jüdischen Obersten immer mehr Feindschaft gegen ihn entwickeln.
Kommentar:
Die Tempelreinigung ist ein kraftvolles Symbol für Reinheit und Respekt im Gottesdienst. Jesus zeigt, dass wahre Anbetung nicht in äußerlichen Ritualen, sondern im Gehorsam und in einem aufrichtigen Herzen besteht. Durch das Vertreiben der Händler und die Heilung der Kranken inmitten des Tempels offenbart er den Kontrast zwischen seiner Mission der Heilung und der Gewinnsucht der religiösen Führer. Diese Handlung Jesu stellt eine tiefgreifende Warnung an alle Gläubigen dar, Gott nicht nur durch Rituale zu ehren, sondern durch das Leben, das Liebe, Gerechtigkeit und Nächstenliebe verkörpert. Die Heuchelei der Priester, die Jesu Autorität ablehnten, ist ein Beispiel dafür, wie die religiöse Elite geistliche Wahrheiten verwerfen kann.
Zusammenfassung:
Die zweite Tempelreinigung verdeutlicht Jesu Rolle als göttlicher König und Richter, der den Tempel von Korruption reinigt und ihn zu einem Ort der wahren Anbetung zurückführt. Seine Handlung zeigt, dass Gott Gehorsam und aufrichtiges Herz über rituelle Opfer schätzt. Die Reaktion der religiösen Führer, die sich gegen ihn wendeten, symbolisiert die Ablehnung der göttlichen Wahrheit und stellt eine ernste Warnung dar. Jesu lehrreiche Gleichnisse, wie das vom Eckstein, fordern zur Umkehr auf und zeigen, dass Christus die zentrale Grundlage unseres Glaubens ist – der Fels, auf dem wir bauen müssen.
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