13 Minuten 14 Stunden

📅 23. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 18 – Gelebte Weisheit – Wenn Leitung geteilt wird

Was wir von Mose und Jethro über Verantwortung, Delegation und geistliche Ordnung lernen können

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📜 Bibeltext – 2.Mose 18 (Luther 1912)

Jitros Besuch bei Mose

1Und da Jethro, der Priester in Midian, Mose’s Schwiegervater, hörte alles, was Gott getan hatte mit Mose und seinem Volk Israel, daß der Herr Israel hätte aus Ägypten geführt, 2nahm er Zippora, Mose’s Weib, die er hatte zurückgesandt, 3samt ihren zwei Söhnen, deren einer hieß Gersom (denn er sprach: Ich bin ein Gast geworden in fremdem Lande); 4und der andere Elieser (denn er sprach: Der Gott meines Vaters ist meine Hilfe gewesen und hat mich errettet von dem Schwert Pharaos). 

5Da nun Jethro, Mose’s Schwiegervater, und seine Söhne und sein Weib zu ihm kamen in die Wüste, an den Berg Gottes, da er sich gelagert hatte, 6ließ er Mose sagen: Ich, Jethro, dein Schwiegervater, bin zu dir gekommen und dein Weib und ihre beiden Söhne mit ihr. 7Da ging Mose hinaus ihm entgegen und neigte sich vor ihm und küßte ihn. Und da sie sich untereinander gegrüßt hatten, gingen sie in die Hütte. 8Da erzählte Mose seinem Schwiegervater alles, was der Herr dem Pharao und den Ägyptern getan hatte Israels halben, und alle die Mühsal, die ihnen auf dem Wege begegnet war, und daß sie der Herr errettet hätte. 9Jethro aber freute sich all des Guten, daß der Herr Israel getan hatte, daß er sie errettet hatte von der Ägypter Hand. 10Und Jethro sprach: Gelobt sei der Herr, der euch errettet hat von der Ägypter und Pharaos Hand, der weiß sein Volk von der Ägypter Hand zu erretten. 11Nun weiß ich, daß der Herr größer ist denn alle Götter, darum daß sie Hochmut an ihnen geübt haben. 12Und Jethro, Mose’s Schwiegervater, brachte Gott ein Brandopfer mit Dankopfern. Da kamen Aaron und alle Ältesten in Israel, mit Mose’s Schwiegervater das Brot zu essen vor Gott.

Einsetzung von Helfern für Mose

13Des andern Morgens setzte sich Mose, das Volk zu richten; und das Volk stand um Mose her von Morgen an bis zu Abend. 14Da aber sein Schwiegervater sah alles, was er mit dem Volke tat, sprach er: Was ist’s, das du tust mit dem Volk? Warum sitzest du allein, und alles Volk steht um dich her von Morgen an bis zu Abend? 15Mose antwortete ihm: Das Volk kommt zu mir, Gott um Rat zu fragen. 16Denn wo sie was zu schaffen haben, kommen sie zu mir, daß ich richte zwischen einem jeglichen und seinem Nächsten und zeige ihnen Gottes Rechte und seine Gesetze. 

17Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, was du tust. 18Du machst dich zu müde, dazu das Volk auch, das mit dir ist. Das Geschäft ist dir zu schwer; du kannst’s allein nicht ausrichten. 19Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir sein. Pflege du des Volks vor Gott und bringe die Geschäfte vor Gott 20und stelle ihnen Rechte und Gesetze, daß du sie lehrest den Weg, darin sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen. 21Siehe dich aber um unter allem Volk nach redlichen Leuten, die Gott fürchten, wahrhaftig und dem Geiz feind sind; die setze über sie, etliche über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, 22daß sie das Volk allezeit richten; wo aber eine große Sache ist, daß sie dieselbe an dich bringen, und sie alle geringen Sachen richten. So wird dir’s leichter werden, und sie werden mit dir tragen. 23Wirst du das tun, so kannst du ausrichten, was dir Gott gebietet, und all dies Volk kann mit Frieden an seinen Ort kommen. 

24Mose gehorchte seines Schwiegervaters Wort und tat alles, was er sagte, 25und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern über das Volk, etliche über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn, 26daß sie das Volk allezeit richteten; was aber schwere Sachen wären, zu Mose brächten, und die kleinen Sachen selber richteten. 27Also ließ Mose seinen Schwiegervater in sein Land ziehen.

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🔵 Einleitung

Führung ist eine Herausforderung – besonders dann, wenn man alles selbst machen will oder muss. Mose stand genau vor diesem Problem: das ganze Volk Israel kam mit Anliegen, Streitfällen und Fragen zu ihm – von früh bis spät. Doch dann kommt Jethro, sein Schwiegervater, ein weiser Beobachter mit einem klaren Blick von außen. Seine Worte und Ratschläge haben bis heute Gültigkeit – nicht nur für Leitungspersonen, sondern für jeden, der Verantwortung trägt.

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🟡 Kommentar

1. Jethros Besuch (Verse 1–12)

Der erste Teil beschreibt, wie Jethro, der Schwiegervater Moses, ihn besucht – nicht allein, sondern mit dessen Frau Zippora und den beiden Söhnen. Diese Rückkehr der Familie ist ein berührender Moment. Es zeigt, dass selbst ein großer Leiter wie Mose nicht isoliert war – Familie war Teil seines Lebens.

Mose berichtet Jethro von Gottes gewaltigem Handeln – vom Auszug aus Ägypten, von der Rettung, von Gottes Eingreifen. Jethros Reaktion ist Lobpreis:

„Gelobt sei der Herr …“ (V. 10)
Der Text zeigt uns: Gottes Wirken verdient Zeugnis und gemeinsame Freude. Glaube wird gestärkt, wenn wir erleben, wie andere Gott in unserem Leben erkennen und loben.

2. Die Beobachtung und der Rat (Verse 13–23)

Am nächsten Morgen sieht Jethro, wie Mose den ganzen Tag das Volk richtet. Sein Urteil ist direkt:

„Es ist nicht gut, was du tust.“ (V. 17)
Das ist nicht Kritik, sondern weise Sorge. Jethro erkennt: Mose ist überlastet, das Volk ist erschöpft – das System funktioniert nicht langfristig.

Jethros Lösung: Delegation.
Er empfiehlt Mose, fähige Männer zu finden, die das Volk in kleineren Gruppen leiten:

  • Über tausend, hundert, fünfzig und zehn

  • Auswahlkriterium: gottesfürchtig, zuverlässig, nicht geldgierig (V. 21)
    Das Ziel ist klar: Entlastung und Effizienz – zum Wohl aller.

Gleichzeitig bleibt Mose geistlicher Leiter: Er soll die schwierigen Fälle übernehmen und dem Volk weiterhin Gottes Wege lehren (V. 20). Jethro schlägt kein System vor, das Mose ersetzt, sondern eines, das seine Rolle stärkt.

3. Umsetzung (Verse 24–27)

Mose hört auf den Rat – und das ist nicht selbstverständlich. Wie viele Leiter hätten vielleicht stolz reagiert? Doch Mose war demütig genug, guten Rat anzunehmen.

Er setzt das System um, sucht fähige Männer aus, strukturiert die Leitung neu – und siehe da: es funktioniert.
Am Ende verabschiedet sich Jethro wieder. Ein Mann Gottes hat einem anderen gedient – und geht still zurück.

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🟢 Zusammenfassung

  • Mose war überfordert – aber offen für Korrektur.

  • Jethro war ein außenstehender Beobachter – aber erfüllt mit göttlicher Weisheit.

  • Durch Delegation entstand eine tragfähige Ordnung, die sowohl Mose als auch dem Volk diente.

  • Gott bleibt im Mittelpunkt: durch Gebet, Lehre, Gerechtigkeit und gemeinsame Anbetung.

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📢 Botschaft für uns heute

Diese Geschichte ist hochaktuell. In einer Zeit, in der viele Verantwortungsträger (ob in Kirche, Familie, Schule oder Beruf) an ihre Grenzen kommen, ruft uns 2. Mose 18 zu: Du musst es nicht allein tragen.

  • Teile Verantwortung.

  • Vertraue anderen etwas zu.

  • Achte auf die geistliche Reife und Charakterstärke von Mitarbeitenden.

  • Sei offen für Rat – auch von außen.

Gott segnet Ordnung, Demut und Zusammenarbeit.

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💡Gedankenimpuls

🔹 Wo trägst du zu viel allein? Was könntest du loslassen oder teilen?
🔹 Wer sind deine „Jethros“ – Menschen, die ehrlich sprechen dürfen?
🔹 Bist du bereit, nicht alles selbst machen zu müssen – sondern Gott wirken zu lassen durch ein Team?
🔹 Kennst du jemanden, dem du mit einem weisen, liebevollen Rat helfen könntest?

„Du machst dich zu müde … Das Geschäft ist dir zu schwer.“ (V. 18)
Vielleicht spricht Gott dir heute durch diesen Vers ins Herz.

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📆 22 – 28 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 13

Die Glaubensprüfung

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Abraham – der Vater des Glaubens. Und doch: sein Glaube war kein statischer Besitz, sondern ein Weg, geformt durch Herausforderungen, Zweifel und göttliche Prüfungen. In Kapitel 13 von Patriarchen und Propheten wird deutlich: echter Glaube bewährt sich nicht im Leichten, sondern im Schweren.

Gott prüfte Abraham mit einer Forderung, die kaum zu begreifen war: Opfere deinen Sohn, deinen einzigen, den du liebst. Diese Geschichte ist keine bloße Erzählung über einen Mann vor langer Zeit – sie ist ein Spiegel für unseren eigenen Glaubensweg.

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🟡 Kommentar

1. Der Beginn des Zweifels (Hagar und Ismael)

  • Abraham nimmt Gottes Verheißung an – aber wartet nicht in Geduld.

  • Saras Vorschlag, Hagar zur Frau zu nehmen, ist menschliche Lösung für göttliche Verheißung.

  • Folgen: Unruhe, Eifersucht, Zerbruch in der Familie, Spott und Ablehnung.

➡️ Lehre: Wenn wir Gottes Zeitplan mit unseren Methoden ersetzen, entstehen Konflikte, nicht Lösungen.


2. Gottes Verheißung bleibt bestehen (Isaak wird geboren)

  • Trotz menschlicher Fehler erneuert Gott seine Zusage.

  • Isaak – das Kind des Wunders – wird zum Mittelpunkt der Verheißung.

  • Ismael und Hagar werden fortgeschickt – mit göttlichem Trost, aber nicht ohne Schmerz.

➡️ Lehre: Gottes Pläne setzen sich durch, selbst wenn unser Weg Umwege macht. Seine Treue bleibt bestehen.


3. Die große Prüfung – Opferung Isaaks

  • Abraham bekommt den schwersten Befehl: Opfere deinen Sohn.

  • Innere Kämpfe, Stille, Gebet, keine Ausreden – nur Gehorsam.

  • Isaak zeigt bereitwilligen Gehorsam – er wird nicht gezwungen, sondern vertraut.

  • Im letzten Moment greift Gott ein: Ein Widder wird anstelle Isaaks geopfert.

➡️ Lehre:

  • Glaube ohne Werke ist tot. (Jak 2,17)

  • Gott prüft, um zu festigen – nicht zu zerstören.

  • Gehorsam wird belohnt – selbst wenn wir nicht alles verstehen.


4. Gottes Bund und prophetische Bedeutung

  • Gott bestätigt seinen Bund mit Abraham durch einen Eid.

  • Der Widder als Ersatzopfer weist prophetisch auf Christus hin.

  • Die Engel verstehen den Erlösungsplan durch diese Szene tiefer (vgl. 1. Petrus 1,10-12).

➡️ Lehre: Diese Geschichte ist ein prophetischer Schatten auf Golgatha.
Gott gab, was Abraham nicht geben musste – seinen einzigen Sohn.

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🟢 Zusammenfassung

Kapitel 13 zeigt: Glaube bedeutet nicht, nie zu zweifeln – sondern trotz Zweifel zu vertrauen. Abrahams Leben ist ein Weg von der Ungeduld zur Hingabe, von menschlichen Lösungen zu göttlichem Gehorsam.

Der höchste Beweis seines Glaubens war nicht Worte, sondern Tat. Und in diesem Gehorsam offenbart sich Gottes Gnade: Er rettet – durch ein Opfer, das er selbst bereitet.

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📢 Botschaft für uns heute

  • Gott prüft nicht, um zu zerstören, sondern um zu stärken.

  • Echter Glaube zeigt sich im Handeln, nicht im Reden.

  • Gehorsam gegenüber Gott kann Opfer kosten – aber nie umsonst sein.

  • Gottes Zeitplan ist besser als unser eigenes Drängen.

  • Unser Vertrauen in Gott wird oft genau dann sichtbar, wenn wir nichts mehr verstehen.

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💬 Gedankenimpuls

  • Was würdest du tun, wenn Gott dich um etwas „Unverständliches“ bittet?

  • Gibt es in deinem Leben „Ismaels“ – menschliche Lösungen, die Gottes Verheißungen ersetzen sollen?

  • Worin zeigt sich heute dein Gehorsam – auch wenn niemand zusieht?

  • Kennst du den Gott, der für dich „einen Widder“ bereithält – die Lösung, wenn du bereit bist zu vertrauen?

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