6 Minuten 8 Stunden

🗓 21.06.25 | Taten sagen mehr als Worte | HERZANKER
🌱 Glaube, der nicht gelebt wird, ist wie ein Auto ohne Motor
📖 Römer 2,13

📖 Bibeltext

„Denn nicht, die das Gesetz hören, sind gerecht vor Gott, sondern die das Gesetz tun, werden gerecht sein.“
Römer 2,13

🌿 Einleitung

Stell dir vor, jemand sagt dir jeden Tag: „Ich liebe dich“, aber behandelt dich lieblos, vergisst dich, lügt dich an und nimmt dich nicht ernst. Irgendwann würdest du diesen Worten keinen Glauben mehr schenken – weil die Taten nicht zu dem passen, was gesagt wird.

Genauso geht es mit unserem Glauben. Es reicht nicht, dass wir nur über Gott reden, ihn loben oder sein Wort hören. Unser Lebensstil muss zeigen, was wir glauben. Paulus bringt es auf den Punkt:

✨ Andacht

Paulus schreibt diesen Vers an Menschen, die dachten, sie seien automatisch „auf der sicheren Seite“, weil sie das Gesetz kannten, in der richtigen religiösen Gemeinschaft waren und über Gott reden konnten. Sie hörten – aber lebten nicht.

Vielleicht erwischt dich dieser Vers auch ein bisschen.
Du bist regelmäßig im Jugendkreis, hast christliche Musik in deiner Playlist, kennst Bibelverse auswendig – aber im Alltag läuft vieles wie bei allen anderen. Vielleicht denkt in deiner Klasse keiner, dass du Christ bist, weil dein Leben nicht anders aussieht. Oder du bist ganz stark im Reden, aber wenn es drauf ankommt – in Schule, Familie, Freundeskreis – bleibst du stumm.

Gott sagt: Es reicht nicht, meine Stimme zu hören – du musst antworten mit deinem Leben.

Jesus sagte mal: „Nicht jeder, der zu mir sagt: ‚Herr, Herr!‘, wird ins Himmelreich kommen, sondern wer den Willen meines Vaters tut.“ (Matthäus 7,21). Der Glaube, den wir nur denken oder sagen, bringt nichts, wenn er keine sichtbare Frucht bringt.

📝 Geschichte – Der Junge mit dem zerbrochenen Fahrrad

Lukas war 15 und einer dieser Jugendlichen, die für alles eine Ausrede hatten. Er war oft in der Kirche, kannte viele Bibelstellen und diskutierte gerne über Glaubensthemen. Er konnte genau erklären, was es bedeutet, barmherzig zu sein – aber er lebte es selten.

Eines Tages kam ein anderer Junge aus seiner Klasse – Marvin – mit einem alten, kaputten Fahrrad zur Schule. Die Kette sprang ständig raus, die Bremsen quietschten, und bei Regen funktionierte fast gar nichts.

Einige Jungs machten sich darüber lustig. Auch Lukas grinste – sagte aber nichts. In seinem Kopf dachte er: „Jesus würde ihm helfen… naja, vielleicht sollte ich auch was tun.“ Aber der Gedanke war schnell wieder weg.

Am Wochenende hörte Lukas eine starke Predigt im Jugendgottesdienst – über Nächstenliebe. Er war bewegt, hatte Tränen in den Augen, betete sogar, dass Gott sein Herz verändern möge.

Montag früh: Lukas sah Marvin wieder, mit demselben kaputten Rad. Diesmal sprach ihn sein Vater an, als er zur Schule fuhr: „Sag mal, warum schenkst du ihm nicht dein altes Mountainbike? Das steht doch eh nur rum.“ Lukas zuckte die Schultern: „Ja, stimmt schon… aber… naja, vielleicht irgendwann…“

Zwei Wochen später kam Marvin nicht mehr zur Schule. Er war gestürzt – weil die Bremse wieder mal nicht funktionierte. Er kam mit einem gebrochenen Arm ins Krankenhaus.

Lukas war schockiert. Plötzlich spürte er, wie sein „Glauben“ nur in seinem Kopf stattgefunden hatte – aber nicht in seinen Händen, nicht in seinen Füßen, nicht in seinen Entscheidungen.
Er hatte das Richtige gewusst. Er hatte es gehört. Aber er hatte nichts getan.

Am nächsten Tag brachte er das Mountainbike ins Krankenhaus – mit einem kleinen Zettel daran:
„Ich hätte dir schon viel früher helfen sollen. Es tut mir leid. Ich will mein Glauben ab jetzt auch leben.“

🧠 Gedanken – Was sagt Gott dir heute?

  • Wo bist du wie Lukas – hörst Gottes Wort, spürst sogar etwas, aber gehst dann weiter wie vorher?

  • Welche konkreten Situationen in deinem Leben rufen dich dazu auf, Gottes Wort zu tun – und nicht nur zu hören?

  • Was wäre anders, wenn dein Glaube morgen für alle sichtbar würde?

💡 Impulse für heute

  1. Mach eine Liste: Schreib auf, wo du Gottes Willen kennst, aber (noch) nicht danach handelst – z. B. Vergebung, Ehrlichkeit, Freundlichkeit, Gerechtigkeit.

  2. Wähle eine Sache, bei der du diese Woche ganz bewusst Täter des Wortes sein willst.

  3. Tausche dich mit jemandem aus: Frag einen Freund oder eine Freundin aus dem Jugendkreis, ob ihr euch gegenseitig ermutigen und helfen könnt, den Glauben praktisch zu leben.

❤️ Was bedeutet Römer 2,13 für dich persönlich?

Für mich heißt dieser Vers:
Ich kann alles über Gott wissen, jede Andacht schreiben, jedes Lied singen – aber wenn mein Herz und mein Verhalten nicht davon geprägt sind, bleibt es leer. Ich will, dass mein Glaube nicht nur in meinen Worten lebt, sondern in meinen Entscheidungen, in meinem Alltag, in meinem Umgang mit Menschen. Jesus hat gesagt: „An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen.“ Ich will, dass man an mir erkennt, wem ich gehöre.

🙏 Gebet

Herr Jesus,
du hast uns nicht nur Worte gegeben – du bist selbst das lebendige Wort geworden. Du hast gezeigt, wie Liebe aussieht: in Taten, im Dienst, in Mut.
Vergib mir, wo ich zu oft nur Hörer war.
Schenk mir ein weiches Herz, das nicht nur bewegt wird – sondern handelt.
Zeig mir, wo ich dein Wort heute leben kann.
Hilf mir, dich zu ehren – nicht nur mit dem Mund, sondern mit meinem ganzen Leben.
Mach meinen Glauben sichtbar.
Amen.

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