14 Minuten 10 Stunden

📅 21. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

2. Mose 16 – Manna – Gottes tägliche Fürsorge

Vertrauen lernen – mitten in der Wüste

══════════════════════════════════════════════

📜 Bibeltext – 2.Mose 16 (Luther 1912)

Speisung mit Wachteln und Manna

1Von Elim zogen sie aus; und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in die Wüste Sin, die da liegt zwischen Elim und Sinai, am fünfzehnten Tage des zweiten Monats, nachdem sie aus Ägypten gezogen waren. 

2Und es murrte die ganze Gemeinde der Kinder Israel wider Mose und Aaron in der Wüste 3und sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des Herrn Hand, da wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten die Fülle Brot zu essen; denn ihr habt uns darum ausgeführt in diese Wüste, daß ihr diese ganze Gemeinde Hungers sterben lasset. 

4Da sprach der Herr zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln täglich, was es des Tages bedarf, daß ich’s versuche, ob’s in meinem Gesetz wandle oder nicht. 5Des sechsten Tages aber sollen sie zurichten, was sie einbringen, und es wird zwiefältig soviel sein, als sie sonst täglich sammeln. 

6Mose und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Am Abend sollt ihr innewerden, daß euch der Herr aus Ägyptenland geführt hat, 7und des Morgens werdet ihr des Herrn Herrlichkeit sehen; denn er hat euer Murren wider den Herrn gehört. Was sind wir, daß ihr wider uns murret? 8Weiter sprach Mose: Der Herr wird euch am Abend Fleisch zu essen geben und am Morgen Brots die Fülle, darum daß der Herr euer Murren gehört hat, das ihr wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren ist nicht wider uns, sondern wider den Herrn. 

9Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Kommt herbei vor den Herrn, denn er hat euer Murren gehört. 10Und da Aaron also redete zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel, wandten sie sich gegen die Wüste; und siehe, die Herrlichkeit des Herrn erschien in einer Wolke. 

11Und der Herr sprach zu Mose: 12Ich habe der Kinder Israel Murren gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden, und innewerden, daß ich der Herr, euer Gott, bin. 

13Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Heer. Und am Morgen lag der Tau um das Heer her. 14Und als der Tau weg war, siehe, da lag’s in der Wüste rund und klein wie der Reif auf dem Lande. 15Und da es die Kinder Israel sahen, sprachen sie untereinander: Man hu [d. h. was ist das?]; denn sie wußten nicht, was es war. Mose aber sprach zu ihnen: Es ist das Brot, das euch der Herr zu essen gegeben hat.

16Das ist’s aber, was der Herr geboten hat: Ein jeglicher sammle, soviel er für sich essen mag, und nehme ein Gomer auf ein jeglich Haupt nach der Zahl der Seelen in seiner Hütte. 

17Und die Kinder Israel taten also und sammelten, einer viel, der andere wenig. 18Aber da man’s mit dem Gomer maß, fand der nicht darüber, der viel gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte; sondern ein jeglicher hatte gesammelt, soviel er für sich essen mochte. 19Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis morgen. 20Aber sie gehorchten Mose nicht. Und etliche ließen davon übrig bis morgen; da wuchsen Würmer darin, und es ward stinkend. Und Mose ward zornig auf sie. 21Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeglicher für sich essen mochte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.

22Und des sechsten Tages sammelten sie des Brots zwiefältig, je zwei Gomer für einen. Und alle Obersten der Gemeinde kamen hinein und verkündigten’s Mose. 23Und er sprach zu ihnen: Das ist’s, was der Herr gesagt hat: Morgen ist der Sabbat der heiligen Ruhe des Herrn; was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das lasset bleiben, daß es behalten werde bis morgen. 24Und sie ließen’s bleiben bis morgen, wie Mose geboten hatte; da ward’s nicht stinkend und war auch kein Wurm darin. 25Da sprach Mose: Esset das heute, denn es ist heute der Sabbat des Herrn; ihr werdet’s heute nicht finden auf dem Felde. 26Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an dem wird nichts da sein. 

27Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, zu sammeln, und fanden nichts. 28Da sprach der Herr zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, zu halten meine Gebote und Gesetze? 29Sehet, der Herr hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am sechsten Tage zweier Tage Brot. So bleibe nun ein jeglicher in dem Seinen, und niemand gehe heraus von seinem Ort des siebenten Tages. 30Also feierte das Volk am siebenten Tage. 

Das Manna

31Und das Haus Israel hieß es Man. Und es war wie Koriandersamen und weiß und hatte einen Geschmack wie Semmel mit Honig. 32Und Mose sprach: Das ist’s, was der Herr geboten hat: Fülle ein Gomer davon, es zu behalten auf eure Nachkommen, auf daß man sehe das Brot, damit ich euch gespeist habe in der Wüste, da ich euch aus Ägyptenland führte. 33Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Krüglein und tu ein Gomer voll Man darein und laß es vor dem Herrn, daß es behalten werde auf eure Nachkommen. 

34Wie der Herr dem Mose geboten hatte, also ließ es Aaron daselbst vor dem Zeugnis, daß es behalten werde. 35Und die Kinder Israel aßen Man vierzig Jahre, bis daß sie zu dem Lande kamen, da sie wohnen sollten; bis an die Grenze des Landes Kanaan aßen sie Man. 36Ein Gomer aber ist der zehnte Teil eines Epha.

══════════════════════════════════════════════

🔵 Einleitung

Die Geschichte aus 2. Mose 16 ist eine der eindrücklichsten Erzählungen über Gottes tägliche Versorgung und zugleich ein Spiegel menschlichen Unglaubens und Ungeduld. In der Wüste – fernab von jeder menschlichen Sicherheit – erleben die Israeliten, wie Gott sie Tag für Tag mit Nahrung versorgt. Doch gleichzeitig zeigt sich, wie schwer es fällt, Gott zu vertrauen, wenn man nichts auf Vorrat hat und die Umstände unsicher sind.

══════════════════════════════════════════════

🟡 Kommentar

1. Murren in der Wüste (V. 1–3):

Nur einen Monat nach dem Auszug aus Ägypten beginnt das Volk zu klagen. Der Hunger bringt sie dazu, die Vergangenheit zu verklären: „Bei den Fleischtöpfen Ägyptens war es besser.“ Diese Worte zeigen, wie schnell Not die Dankbarkeit verdrängt. Statt sich an Gottes Befreiung zu erinnern, wünschen sie sich in die alte Knechtschaft zurück.

➡️ Lektion: In der Not vergessen wir oft, was Gott bereits getan hat.

2. Gottes Reaktion: Versorgung trotz Zweifel (V. 4–12):

Gott reagiert nicht mit Strafe, sondern mit Geduld. Er verspricht Manna und Wachteln – Nahrung vom Himmel. Doch er verbindet seine Versorgung mit einem Test: Sie sollen nur so viel sammeln, wie sie für den Tag brauchen. Damit will Gott ihr Vertrauen auf die Probe stellen.

➡️ Lektion: Gott versorgt – aber er möchte, dass wir lernen, ihm jeden Tag neu zu vertrauen.

3. Das Manna-Wunder – täglich frisch (V. 13–21):

Das Manna erscheint wie Tau auf dem Boden – geheimnisvoll, zart, genügsam. Wer zu viel oder zu wenig sammelte, hatte dennoch genau das, was er brauchte. Wer Vorräte ansammelte, erlebte Fäulnis. Nur am sechsten Tag durfte man für zwei Tage sammeln – für den Sabbat.

➡️ Lektion: Gottes Versorgung ist nicht nur großzügig, sondern auch rhythmisch und weise.

4. Der Sabbat und das Vertrauen (V. 22–30):

Am Sabbat war kein Manna zu finden – ein deutliches Zeichen dafür, dass Ruhe und Vertrauen zusammengehören. Gott lädt ein zur Ruhe – nicht durch Selbstsicherheit, sondern durch seinen verlässlichen Segen.

➡️ Lektion: Der Sabbat erinnert uns: Nicht wir tragen unser Leben – Gott tut es.

5. Erinnerung für die Zukunft (V. 31–36):

Mose soll ein Gefäß mit Manna aufbewahren – als Zeichen für kommende Generationen. Es soll sichtbar bleiben, was unsichtbar geschah: Gottes tägliches Wunder mitten in der Wüste.

➡️ Lektion: Gottes Taten sollen nicht vergessen, sondern erinnert und weitergegeben werden.

══════════════════════════════════════════════

🟢 Zusammenfassung

  • Das Volk murrt in seiner Not – Gott antwortet mit Geduld.

  • Tägliche Versorgung (Manna) lehrt Abhängigkeit von Gott.

  • Der Sabbat wird als Tag des Vertrauens und der Ruhe eingesetzt.

  • Ein Zeichen (das Krüglein mit Manna) soll zukünftige Generationen an Gottes Treue erinnern.

══════════════════════════════════════════════

📢Botschaft für uns heute

Diese Geschichte ist nicht nur ein Rückblick auf Israels Vergangenheit – sie ist ein Spiegel für unser Leben. Wie oft murren auch wir, wenn Dinge nicht nach Plan laufen? Wie oft sehnen wir uns nach Sicherheit, statt im Heute zu vertrauen?

Gott will uns täglich versorgen – manchmal nicht mit dem, was wir wünschen, aber mit dem, was wir brauchen. Unsere Aufgabe ist es, zu vertrauen, zu danken, zu ruhen.

══════════════════════════════════════════════

💡Gedankenimpuls

  • Wo erlebe ich momentan „Wüstenzeiten“ in meinem Leben?

  • Wo murrt mein Herz – obwohl Gott schon oft treu war?

  • Vertraue ich darauf, dass Gott mir „mein tägliches Brot“ gibt – auch wenn ich nichts auf Vorrat habe?

  • Wie kann der Sabbat mir helfen, zur Ruhe zu kommen und Gottes Fürsorge tiefer zu erfahren?

~~~~~⛺~~~~~

📆 15 – 21 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 12

Abraham in Kanaan

📖 Hier online lesen

══════════════════════════════════════════════

🔵 Einleitung

Nach seiner Rückkehr aus Ägypten lässt sich Abraham erneut in Kanaan nieder. Reich an Vieh, Silber und Gold, zeigt sich bald: wahrer Wohlstand fordert selbstlose Haltung und unerschütterliches Vertrauen auf Gottes Verheißungen. Abraham demonstriert, wie Glaube, Güte und Gottesfurcht nicht nur ihn, sondern sein Umfeld und sein ganzes Erbe prägen.

══════════════════════════════════════════════

🟡 Kommentar

  1. Rückkehr, Trennung von Lot und demütige Selbstlosigkeit

    • 13,2–13,12: Abraham kehrt „sehr reich“ heim, teilt das Land freundschaftlich mit Lot. Obwohl Gott ihm das ganze Gebiet zugesprochen hat, überlässt er Lot die Wahl (vgl. 1 Mo 13,8–9). Lot wählt das fruchtbare Jordantal und übersieht geistliche Risiken. Abraham zieht sich demütig nach Hebron zurück und errichtet seinen Altar in Mamre.

  2. Patriarch als Lichtträger: Zeugnis in Kanaan

    • 13,13–17: In seinem einfachen Hirtenleben im Hochland lebt Abraham Glauben vor: Gastfreundschaft, gottesfürchtige Gespräche, Vertrauen auf Gottes Bewahrung. Seine Persönlichkeit übt eine unschuldige, doch wirksame Anziehung auf die heidnischen Fürsten aus.

  3. Krieg zur Rettung des Neffen: Gerechtigkeit und Edelmut

    • 14,1–16: Nach der Gefangenschaft Lots zieht Abraham mit 318 getreuen Knechten gegen die mächtigen Elamiter. Er befreit Lot und seine Familie, ohne an der reichen Beute habgierig teilzunehmen (1 Mo 14,22–23). Sein Handeln bezeugt, dass Glaube keine Feigheit ist und gerecht eroberte Freiheit nicht zum Eigennutz dienen darf.

  4. Bundesschluss mit Gott: Sternenglaube und Opferzeremonie

    • 15,1–21: Nach quälenden Zweifeln an der Verheißung eines Erben zeigt Abraham tiefen Glauben: Er betrachtet den Sternenhimmel und glaubt Gottes Wort, dass seine Nachkommen so zahlreich sein würden (15,5–6). Im Bundesschluss durchschreitet er als Zeichen bedingungslosen Gehorsams die geopferten Tiere, während Gott selbst als Feuerflamme zwischen den Opfern erscheint (15,17–18).

  5. Bund der Beschneidung und Namensänderung

    • 17,1–27: Gott erneuert und bestätigt den Bund, gibt Abraham und Sara neue Namen („Vater vieler Völker“, „Fürstin“) und stiftet die Beschneidung als ewiges Siegel des Glaubens (Römer 4,11).

  6. Gastfreundschaft und Fürbitte: Vom Zelt zur Interzession

    • 18,1–33: In Mamres Eichenhain ehrt Abraham drei himmlische Besucher mit vorbildlicher Gastfreundschaft (Hebr 13,2). Er erfährt Gottes Plan gegen Sodom und tritt in mutiger Fürbitte für die Gerechten ein (1 Mo 18,23–33), bis Gott zusagt, die Stadt bei kaum zehn Gerechten zu verschonen.

══════════════════════════════════════════════

🟢 Zusammenfassung

Abrahams Leben in Kanaan zeigt die Facetten echten Glaubens: selbstlose Weite (Trennung von Lot), überzeugendes Zeugnis (Hirtenleben), tapfere Gerechtigkeit (Befreiung Lots), standhafter Bundesglaube (Sternenzählung und Beschneidung) sowie leidenschaftliche Fürbitte (Sodom). Immer wieder bezeugt er, dass Gottes Segnung und Berufung ein Leben in Demut, Gehorsam und tätiger Liebe voraussetzen.

══════════════════════════════════════════════

🔴 Botschaft für uns heute

  • Selbstlose Großmut schafft Frieden und gibt Gott Gelegenheit zu segnen.

  • Zeugnis durch Lebensführung berührt mehr als Worte allein.

  • Glaubensschritte – auch im Zweifel – führen zu neuen Verheißungen.

  • Familienbund & Gemeinde leben von sichtbaren Zeichen und beständigem Gehorsam.

  • Fürbitte & Gastfreundschaft sind Ausdruck eines Herzens, das Gottes Liebe widerspiegelt.

══════════════════════════════════════════════

💬 Gedankenimpuls

  1. Wo darf ich heute wie Abraham selbstlos auf mein Recht verzichten, um Frieden zu stiften?

  2. In welchem „Hochland“ meiner Gewohnheiten leuchte ich als biblisches Zeugnis?

  3. Welche Schritte des Glaubens–Sternenzählens könnte ich wagen, auch wenn meine Umstände zweifelhaft erscheinen?

  4. Wie praktiziere ich im Alltag echte Gastfreundschaft und Fürbitte, wie es Abraham vorlebte?

(Visited 1 times, 1 visits today)