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📅 2. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 47 – Jakob vor dem Pharao und Gottes Versorgung in Zeiten der Not

🌍 Gott sorgt in der Fremde: Jakob in Ägypten, Hoffnung in der Teuerung

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📜 Bibeltext – 1.Mose 47 (Luther 1912)

Jakob vor dem Pharao

1Da kam Joseph und sagte es Pharao an und sprach: Mein Vater und meine Brüder, ihr kleines und großes Vieh und alles, was sie haben, sind gekommen aus dem Lande Kanaan; und siehe, sie sind im Lande Gosen. 2Und er nahm aus allen seinen Brüdern fünf und stellte sie vor Pharao. 3Da sprach Pharao zu seinen Brüdern: Was ist eure Nahrung? Sie antworteten: Deine Knechte sind Viehhirten, wir und unsere Väter; 4und sagten weiter zu Pharao: Wir sind gekommen, bei euch zu wohnen im Lande; denn deine Knechte haben nicht Weide für ihr Vieh, so hart drückt die Teuerung das Land Kanaan; so laß doch nun deine Knechte im Lande Gosen wohnen. 5Pharao sprach zu Joseph: Es ist dein Vater und sind deine Brüder, die sind zu dir gekommen; 6das Land Ägypten steht dir offen, laß sie am besten Ort des Landes wohnen, laß sie im Lande Gosen wohnen; und so du weißt, daß Leute unter ihnen sind, die tüchtig sind, so setze sie über mein Vieh. 7Joseph brachte auch seinen Vater Jakob hinein und stellte ihn vor Pharao. Und Jakob segnete den Pharao. 8Pharao aber fragte Jakob: Wie alt bist du? 9Jakob sprach zu Pharao: Die Zeit meiner Wallfahrt ist hundertunddreißig Jahre; wenig und böse ist die Zeit meines Lebens und langt nicht an die Zeit meiner Väter in ihrer Wallfahrt. 10Und Jakob segnete den Pharao und ging heraus von ihm. 11Aber Joseph schaffte seinem Vater und seinen Brüdern Wohnung und gab ihnen Besitz in Ägyptenland, am besten Ort des Landes, im Lande Raemses, wie Pharao geboten hatte. 12Und er versorgte seinen Vater und seine Brüder und das ganze Haus seines Vaters mit Brot, einen jeglichen, nach dem er Kinder hatte.

Die Ägypter verkaufen ihre Habe und sich selbst dem Pharao

13Es war aber kein Brot in allen Landen; denn die Teuerung war sehr schwer, daß das Land Ägypten und Kanaan verschmachteten vor der Teuerung. 14Und Joseph brachte alles Geld zusammen, das in Ägypten und Kanaan gefunden ward, um das Getreide, das sie kauften; und Joseph tat alles Geld in das Haus Pharaos. 15Da nun Geld gebrach im Lande Ägypten und Kanaan, kamen alle Ägypter zu Joseph und sprachen: Schaffe uns Brot! Warum läßt du uns vor dir sterben, darum daß wir ohne Geld sind? 16Joseph sprach: Schafft euer Vieh her, so will ich euch um das Vieh geben, weil ihr ohne Geld seid. 17Da brachten sie Joseph ihr Vieh; und er gab ihnen Brot um ihre Pferde, Schafe, Rinder und Esel. Also ernährte er sie mit Brot das Jahr um all ihr Vieh. 18Da das Jahr um war, kamen sie zu ihm im zweiten Jahr und sprachen zu ihm: Wir wollen unserm Herrn nicht verbergen, daß nicht allein das Geld sondern auch alles Vieh dahin ist zu unserm Herrn; und ist nichts mehr übrig vor unserm Herrn denn nur unsre Leiber und unser Feld. 19Warum läßt du uns vor dir sterben und unser Feld? Kaufe uns und unser Land ums Brot, daß wir und unser Land leibeigen seien dem Pharao; gib uns Samen, daß wir leben und nicht sterben und das Feld nicht wüst werde. 20Also kaufte Joseph dem Pharao das ganze Ägypten. Denn die Ägypter verkauften ein jeglicher seinen Acker, denn die Teuerung war zu stark über sie. Und ward also das Land Pharao eigen. 21Und er teilte das Volk aus in die Städte, von einem Ende Ägyptens bis ans andere. 22Ausgenommen der Priester Feld, das kaufte er nicht; denn es war von Pharao für die Priester verordnet, daß sie sich nähren sollten von dem Verordneten, das er ihnen gegeben hatte; darum brauchten sie ihr Feld nicht zu verkaufen. 23Da sprach Joseph zu dem Volk: Siehe, ich habe heute gekauft euch und euer Feld dem Pharao; siehe, da habt ihr Samen, und besäet das Feld. 24Und von dem Getreide sollt ihr den Fünften Pharao geben; vier Teile sollen euer sein, zu besäen das Feld und zu eurer Speise und für euer Haus und eure Kinder. 25Sie sprachen: Du hast uns am Leben erhalten; laß uns nur Gnade finden vor dir, unserm Herrn, so wollen wir gerne Pharao leibeigen sein. 26Also machte Joseph ihnen ein Gesetz bis auf diesen Tag über der Ägypter Feld, den Fünften Pharao zu geben; ausgenommen der Priester Feld, das ward dem Pharao nicht eigen.

Jakobs letzter Wunsch

27Also wohnte Israel in Ägypten im Lande Gosen, und hatten’s inne und wuchsen und mehrten sich sehr. 28Und Jakob lebte siebzehn Jahre in Ägyptenland, daß sein ganzes Alter ward 147 Jahre. 29Da nun die Zeit herbeikam, daß Israel sterben sollte, rief er seinen Sohn Joseph und sprach zu ihm: Habe ich Gnade vor dir gefunden, so lege deine Hand unter meine Hüfte, daß du die Liebe und Treue an mir tust und begrabest mich nicht in Ägypten; 30sondern ich will liegen bei meinen Vätern, und du sollst mich aus Ägypten führen und in ihrem Begräbnis begraben. Er sprach: Ich will tun, wie du gesagt hast. 31Er aber sprach: So schwöre mir. Und er schwur ihm. Da neigte sich Israel zu Häupten des Bettes.

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🔵 Einleitung

Das 47. Kapitel des 1. Buches Mose schildert eine entscheidende Etappe im Leben Jakobs und seiner Familie: den Beginn des Lebens in Ägypten, dem Land der Fremde. Während Hungersnot und wirtschaftlicher Zusammenbruch das Land erschüttern, erleben wir, wie Gottes Vorsehung durch Josephs Weisheit eine ganze Nation – und besonders das Bundesvolk – versorgt. Zugleich begegnet Jakob dem mächtigsten Mann der damaligen Welt, dem Pharao, nicht als Bittsteller, sondern als segnender Patriarch.

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🟡 Kommentar

1. Ankunft in Gosen und Jakobs Segen über den Pharao (Verse 1–10)

Joseph stellt einige seiner Brüder dem Pharao vor. Ihre Identität als Viehhirten ist ihnen kein Nachteil, sondern ein Mittel, genau den Platz zu erhalten, den Gott für sie vorgesehen hat: Gosen, das fruchtbare Gebiet für Weidewirtschaft. Bemerkenswert ist die Szene, in der Jakob den Pharao segnet – ein Bild geistlicher Autorität, das über menschlicher Macht steht.

„Und Jakob segnete den Pharao.“ (V.7) – Das Volk Gottes bringt Segen in die Welt, selbst in einer heidnischen Umgebung.

2. Josephs Fürsorge für seine Familie (Verse 11–12)

Joseph gibt seiner Familie Besitz am besten Ort des Landes. Es ist ein Bild für Gottes Versorgung durch menschliche Werkzeuge. Der patriarchalische Zusammenhalt und Gottes Treue stehen im Mittelpunkt.

3. Die wirtschaftliche Krise – Teuerung in Ägypten (Verse 13–26)

Die Hungersnot ist so schwer, dass das gesamte Geld und später auch das Vieh und Land der Ägypter an den Pharao übergehen. Joseph handelt mit außerordentlicher Weisheit und sorgt gleichzeitig für Ordnung und Versorgung.

Ein wiederkehrendes Prinzip: Gott gebraucht Krisen, um seinen Plan zu verwirklichen – aber er vergisst seine Kinder nicht. Joseph bringt Stabilität, wo Chaos herrscht.

4. Israels Segen in Ägypten (Verse 27–28)

Trotz allem wächst das Volk Israel. Gott segnet sein Volk nicht nur im verheißenen Land, sondern auch in der Fremde. Jakob lebt noch 17 Jahre in Ägypten – ein Zeugnis von Frieden und Segen trotz der Krise.

5. Jakobs letzter Wunsch (Verse 29–31)

Jakob bittet Joseph, ihn in Kanaan zu begraben. Sein Herz bleibt bei den Verheißungen Gottes, im Land der Väter. Der Wunsch, „nicht in Ägypten“ begraben zu werden, ist mehr als eine Familienangelegenheit – es ist ein Ausdruck des Glaubens an Gottes zukünftige Erfüllung seiner Verheißung.

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🟢 Zusammenfassung

In 1. Mose 47 sehen wir, wie Jakob und seine Familie nach Ägypten umsiedeln und in der Hungersnot Gottes treue Versorgung erfahren. Joseph übernimmt eine Schlüsselrolle, um das Volk – nicht nur seine Familie, sondern ganz Ägypten – durch Weisheit und Gerechtigkeit zu führen. Jakob bleibt ein Mann des Glaubens bis zum Schluss und richtet seinen Blick auf Gottes Verheißungen, nicht auf Ägyptens Reichtum.

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🔴 Botschaft für uns heute

  1. Gott versorgt auch in der Fremde – selbst wenn wir uns nicht am „verheißenen Ort“ befinden, kann Gott für uns sorgen, uns schützen und uns wachsen lassen.

  2. Segen ist nicht an Ort oder Umstände gebunden – wie Jakob den Pharao segnete, sind auch wir berufen, geistlichen Segen weiterzugeben, egal wo wir sind.

  3. In der Krise zeigt sich wahre Führung – Josephs Weisheit in wirtschaftlicher Not zeigt, dass Glauben und Verantwortung Hand in Hand gehen.

  4. Unser Blick soll auf Gottes Verheißung gerichtet bleiben – wie Jakob, der trotz aller Sicherheit in Ägypten nach dem Land der Verheißung verlangte, sollen auch wir an Gottes ewige Verheißungen festhalten.

  5. Krisenzeiten sind auch Chancen für Glauben, Treue und Wachstum – persönlich wie gemeinschaftlich.

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📆 1 -7 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 8

Nach der Flut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Die Sintflut war vorüber. Die Wasser fielen, und die Arche kam zur Ruhe. Doch das Leben nach der Flut war kein einfaches Weitergehen – es war ein kompletter Neuanfang. In Kapitel 8 des Buches „Patriarchen und Propheten“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie Gott nicht nur rettet, sondern auch führt, schützt und neue Verheißungen schenkt. Noah, der treue Prediger der Gerechtigkeit, steht beispielhaft für Gehorsam, Dankbarkeit und Vertrauen, auch in Zeiten tiefer Unsicherheit. Die Welt, die ihn nun erwartete, war nicht mehr dieselbe – doch Gott war derselbe geblieben: treu, mächtig und voller Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Glaube in der Prüfung (Die Monate in der Arche)

Die fünf Monate in der Arche waren eine harte Geduldsprobe. Ohne zu wissen, wann das Wasser weichen würde, blieb Noah standhaft. Er zweifelte nicht an Gottes Führung. Der Glaube trug ihn und seine Familie durch die dunkle Zeit.
Lehre: Wahres Vertrauen zeigt sich in der Stille des Wartens. Gottes Hand steuert auch dann, wenn wir es nicht sehen.

2. Der geordnete Rückweg (Die Vögel und die Geduld)

Noah suchte durch das Auslassen von Rabe und Taube nach einem Zeichen. Doch er wartete nicht ungeduldig – er verließ die Arche erst, als Gott ihn ausdrücklich dazu aufforderte.
Lehre: Auch wenn wir Hinweise sehen, soll unsere Entscheidung vom Wort Gottes geleitet sein, nicht allein von Umständen.

3. Der erste Altar (Dankbarkeit und Opfer)

Noch bevor er ein Haus für sich baute, errichtete Noah einen Altar für Gott. Er opferte von den reinen Tieren – ein Zeichen seines Glaubens an das kommende Opfer Christi.
Lehre: Wahre Dankbarkeit bringt zuerst Ehre dem, der alles gegeben hat – auch wenn das eigene Gut knapp ist.

4. Gottes Reaktion: Der neue Bund

Gott roch den „lieblichen Geruch“ des Opfers und sprach den neuen Bund aus: Keine weltweite Flut mehr. Der Regenbogen wurde Zeichen des Bundes.
Lehre: Gott gebraucht sichtbare Zeichen, um uns Seine unsichtbare Treue zu versichern. Seine Zusagen gelten für alle Generationen.

5. Veränderte Erde, veränderte Lebensweise

Die Erde war durch die Flut völlig verändert – landschaftlich und ökologisch. Gottes Erlaubnis, nun auch Fleisch zu essen, war eine Anpassung an die neue Realität.
Lehre: Gottes Gebote und Fürsorge passen sich der Situation des Menschen an, aber Sein moralischer Wille bleibt bestehen.

6. Die verborgenen Schätze der Erde und das Gericht

Die Flut begrub nicht nur Leiber, sondern auch menschlichen Stolz, Reichtum und Götzendienst. Daraus entstanden Kohle, Öl und Erze – Zeugnisse der zerstörerischen Kraft, aber auch der Gnade Gottes.
Lehre: Was der Mensch missbrauchte, verwandelte Gott in ein Zeugnis Seiner Macht und Gerechtigkeit.

7. Zukünftige Gerichte: Feuer statt Wasser

Wie einst Wasser, so wird am Ende Feuer die Erde reinigen. Vulkane, Erdbeben und Naturkatastrophen werden als Vorboten der Wiederkunft Christi geschehen.
Lehre: Gott warnt nicht, um zu erschrecken, sondern um zur Umkehr zu rufen – Seine Gnade schützt die Seinen.

8. Gottes Schutz für die Seinen

Wie Noah einst in der Arche geborgen war, werden auch die Gläubigen am Ende durch Gottes Macht geschützt. Psalm 91 wird zur persönlichen Verheißung inmitten des Chaos.
Lehre: Der sichere Ort ist nicht geografisch, sondern geistlich: unter Gottes Flügeln.

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🟢 Zusammenfassung

Noah begegnet nach der Flut einer völlig veränderten Welt. Doch inmitten von Tod und Zerstörung bleibt sein Herz auf Gott gerichtet. Sein Gehorsam, seine Dankbarkeit und sein Glaube machen ihn zu einem Vorbild für alle Zeiten. Gott wiederum begegnet ihm mit Gnade, Verheißung und Schutz. Der Regenbogen, der sich über Himmel und Thron wölbt, ist das ewige Zeichen: Gottes Bund steht. Und auch wenn zukünftige Gerichte kommen werden, wird Er die bewahren, die Ihm vertrauen.

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🔴 Botschaft für uns heute

In einer Welt, die erneut von Unsicherheit, Naturkatastrophen und moralischem Verfall geprägt ist, ruft Gott uns zu einem Leben wie das Noahs: voller Glaube, Gehorsam und Dankbarkeit. Wenn alles erschüttert wird, was wir kennen, dürfen wir wissen:

Gottes Hand ist noch immer am Steuer.

Sein Bund bleibt bestehen. Der Regenbogen am Himmel ist mehr als ein Naturphänomen – er ist ein Zeugnis Seiner Treue. Und so wie Noah inmitten des Gerichts bewahrt wurde, dürfen auch wir wissen:

Die Gerechten sind geborgen – nicht weil sie stark sind, sondern weil sie Gott vertrauen.

Darum: Lass uns Altäre der Dankbarkeit bauen, bevor wir unsere Häuser errichten. Lass uns geben, bevor wir nehmen. Lass uns glauben, bevor wir sehen.
Denn „meine Gnade soll nicht von dir weichen“, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)

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