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18.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Epheser Kap.4
Die Einheit im Geist und die Vielfalt der Gaben
1So ermahne nun euch ich Gefangener in dem Herrn, daß ihr wandelt, wie sich’s gebührt eurer Berufung, mit der ihr berufen seid, 2mit aller Demut und Sanftmut, mit Geduld, und vertraget einer den andern in der Liebe 3und seid fleißig, zu halten die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: 4ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid auf einerlei Hoffnung eurer Berufung; 5ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; 6ein Gott und Vater unser aller, der da ist über euch allen und durch euch alle und in euch allen. 
7Einem jeglichen aber unter uns ist gegeben die Gnade nach dem Maß der Gabe Christi. 8Darum heißt es: »Er ist aufgefahren in die Höhe und hat das Gefängnis gefangengeführt und hat den Menschen Gaben gegeben.« 9Daß er aber aufgefahren ist, was ist’s, denn daß er zuvor ist hinuntergefahren in die untersten Örter der Erde? 10Der hinuntergefahren ist, das ist derselbe, der aufgefahren ist über alle Himmel, auf daß er alles erfüllte. 
11Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern, 12daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werk des Dienstes, dadurch der Leib Christi erbaut werde, 13bis daß wir alle hinankommen zu einerlei Glauben und Erkenntnis des Sohnes Gottes und ein vollkommener Mann werden, der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi, 14auf daß wir nicht mehr Kinder seien und uns bewegen und wiegen lassen von allerlei Wind der Lehre durch Schalkheit der Menschen und Täuscherei, womit sie uns erschleichen, uns zu verführen. 
15Lasset uns aber rechtschaffen sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken an dem, der das Haupt ist, Christus, 16von welchem aus der ganze Leib zusammengefügt ist und ein Glied am andern hanget durch alle Gelenke, dadurch eins dem andern Handreichung tut nach dem Werk eines jeglichen Gliedes in seinem Maße und macht, daß der Leib wächst zu seiner selbst Besserung, und das alles in der Liebe.
Der alte und der neue Mensch
17So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, daß ihr nicht mehr wandelt, wie die andern Heiden wandeln in der Eitelkeit ihres Sinnes, 18deren Verstand verfinstert ist, und die entfremdet sind von dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, so in ihnen ist, durch die Blindheit ihres Herzens; 19welche ruchlos sind und ergeben sich der Unzucht und treiben allerlei Unreinigkeit samt dem Geiz. 
20Ihr aber habt Christum nicht also gelernt, 21so ihr anders von ihm gehört habt und in ihm gelehrt seid, wie in Jesu ein rechtschaffenes Wesen ist. 
22So leget nun von euch ab nach dem vorigen Wandel den alten Menschen, der durch Lüste im Irrtum sich verderbt. 23Erneuert euch aber im Geist eures Gemüts 24und ziehet den neuen Menschen an, der nach Gott geschaffen ist in rechtschaffener Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Weisungen für das neue Leben
25Darum leget die Lüge ab und redet die Wahrheit, ein jeglicher mit seinem Nächsten, sintemal wir untereinander Glieder sind. 26Zürnet, und sündiget nicht; lasset die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen. 27Gebet auch nicht Raum dem Lästerer. 
28Wer gestohlen hat, der stehle nicht mehr, sondern arbeite und schaffe mit den Händen etwas Gutes, auf daß er habe, zu geben dem Dürftigen. 29Lasset kein faul Geschwätz aus eurem Munde gehen, sondern was nützlich zur Besserung ist, wo es not tut, daß es holdselig sei zu hören. 30Und betrübet nicht den heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt seid auf den Tag der Erlösung. 31Alle Bitterkeit und Grimm und Zorn und Geschrei und Lästerung sei ferne von euch samt aller Bosheit. 32Seid aber untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem andern, gleichwie Gott euch vergeben hat in Christo.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Epheser Kapitel 4 markiert den Übergang von der theologischen Lehre zur praktischen Lebensführung im Brief des Apostels Paulus. Er ruft die Gläubigen zur Einheit in der Gemeinde auf und betont die Vielfalt der geistlichen Gaben, die zum Aufbau des Leibes Christi dienen. Außerdem fordert er die Christen zu einem neuen Leben auf, das sich durch Wahrheit, Liebe und Heiligkeit auszeichnet.
Kommentar:
Paulus beginnt mit einer eindringlichen Ermahnung zur würdigen Lebensführung entsprechend der göttlichen Berufung (V. 1). Er betont die Bedeutung von Demut, Sanftmut, Geduld und Liebe als Grundlage für die Einheit im Geist (V. 2-3). Die Betonung auf „ein Leib, ein Geist, ein Herr, ein Glaube, eine Taufe“ (V. 4-6) verdeutlicht die fundamentale Einheit der Christen. Gleichzeitig hebt Paulus die Vielfalt der Gaben hervor, die Christus den Gläubigen schenkt, um den Leib Christi zu stärken (V. 7-13).
Die Warnung vor falschen Lehren (V. 14) zeigt, dass geistliche Reife notwendig ist, um standhaft im Glauben zu bleiben. Paulus fordert die Gemeinde auf, in der Liebe zu wachsen und Christus als Haupt anzuerkennen (V. 15-16). Der Kontrast zwischen dem „alten Menschen“ und dem „neuen Menschen“ (V. 22-24) unterstreicht den radikalen Wandel, den Christen vollziehen sollen. Praktische Anweisungen für das tägliche Leben (V. 25-32) zeigen, dass das neue Leben von Wahrheit, Versöhnung und Nächstenliebe geprägt sein soll.
Zusammenfassung:
Epheser 4 ruft die Gläubigen zur Einheit in Christus auf, gegründet auf Liebe, Demut und Frieden. Trotz der Einheit existiert eine Vielfalt an Gaben, die zum Aufbau der Gemeinde dienen. Paulus fordert die Christen auf, den „alten Menschen“ abzulegen und in Gerechtigkeit und Heiligkeit zu leben. Praktische Anweisungen wie Wahrhaftigkeit, Vergebung und barmherziges Handeln sollen den Alltag bestimmen, sodass die Gemeinde in Christus wächst und Gottes Liebe widerspiegelt.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 87: “Zu meinem Vater und zu eurem Vater”
Auf der Grundlage von Lukas 24,50-53; Apostelgeschichte 1,9-12.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 87 „Zu meinem Vater und zu eurem Vater“ erfahren wir von dem letzten Akt des irdischen Lebens Jesu und seiner Himmelfahrt. Jesus, der den Sieg über Tod und Sünde errungen hat, bereitet sich darauf vor, zu seinem Vater im Himmel aufzusteigen. Dies ist der Moment, in dem er seine Mission auf Erden abschließt und die Verheißung seiner Gegenwart für immer in den Herzen der Gläubigen zurücklässt. Der Ort seiner Himmelfahrt – der Ölberg – ist nicht nur ein geographischer Punkt, sondern ein Ort voller Erinnerungen an Jesu Leben, Gebete und das Ringen um die Rettung der Menschheit. Die Himmelfahrt markiert den Übergang von Jesus als einem leidenden Erlöser zu dem triumphierenden König, der in den Himmel auffährt.
Kommentar:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen Akt des Sieges und der Übergabe. Nachdem Jesus seine irdische Aufgabe erfüllt hat und sich als lebendiger Erlöser offenbart hat, zieht er in die himmlischen Höhlen ein. Dieser Moment ist für die Jünger einerseits voller Trauer, da sie ihren Meister zurücklassen müssen, andererseits auch voller Hoffnung, da sie nun die Bestätigung seines Sieges über den Tod haben. Auf dem Ölberg, der für Jesus ein Ort der Gebete und Kämpfe war, vollzieht sich nun der Abschied. Doch dieser Abschied ist kein endgültiges Verlassen; vielmehr ist es der Beginn einer neuen Ära der Hoffnung. Jesus verspricht, immer bei seinen Nachfolgern zu sein, und weist darauf hin, dass er eines Tages in seiner Herrlichkeit zurückkehren wird.
Die Engel bezeugen den Jüngern, dass Jesus nicht für immer von ihnen verschwunden ist, sondern eines Tages auf die gleiche Weise zurückkehren wird, wie sie ihn in den Himmel auffahren sahen. Das Bild der himmlischen Heerscharen, die ihren König begrüßen, ist ein Symbol für den kommenden Triumph Jesu bei seiner Wiederkunft. Doch bevor dieser Moment eintritt, hebt Jesus seine Hände segnend, was für die Jünger eine Bestätigung seiner Gegenwart und der fortwährenden Verbindung mit ihnen darstellt. Die Jünger erfahren eine geistliche Erhebung und Freude, die sie durch die Verheißung der Gegenwart Christi und seine Rolle als Fürsprecher für sie bekräftigt.
Zusammenfassung:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen bewegenden Moment der Erhebung und des Sieges. Der Ölberg, ein Ort von Jesu Gebeten und Kämpfen, wird nun zum Schauplatz seines triumphalen Aufstiegs in den Himmel. Nachdem Jesus seinen Jüngern noch einmal den Trost seiner Nähe und die Verheißung seines Wiederkommens gegeben hat, wird er von einer Wolke aufgenommen, die ihn vor ihren Augen verbirgt. Die Engel verkünden den Jüngern, dass dieser Jesus in gleicher Weise wiederkommen wird. Diese Episode vermittelt den Gläubigen eine doppelte Botschaft: Einerseits den Trost und die Gewissheit der Gegenwart Christi, andererseits die Hoffnung auf seine Rückkehr in Herrlichkeit. Die Jünger kehren mit einer neuen Freude und Siegesgewissheit nach Jerusalem zurück, und ihre Herzen sind erfüllt von Lob und Dank für den lebendigen Christus, der für sie lebt und für sie eintritt.

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