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14.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Galater Kap.6
Mahnung zur Brüderlichkeit
1Liebe Brüder, so ein Mensch etwa von einem Fehler übereilt würde, so helfet ihm wieder zurecht mit sanftmütigem Geist ihr, die ihr geistlich seid; und siehe auf dich selbst, daß du nicht auch versucht werdest. 2Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen. 
3So aber sich jemand läßt dünken, er sei etwas, so er doch nichts ist, der betrügt sich selbst. 4Ein jeglicher aber prüfe sein eigen Werk; und alsdann wird er an sich selber Ruhm haben und nicht an einem andern. 5Denn ein jeglicher wird seine Last tragen. 
6Der aber unterrichtet wird mit dem Wort, der teile mit allerlei Gutes dem, der ihn unterrichtet. 7Irret euch nicht! Gott läßt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. 8Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten. 9Lasset uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten ohne Aufhören. 10Als wir denn nun Zeit haben, so lasset uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen.
Eigenhändiger Briefschluss
11Sehet, mit wie vielen Worten habe ich euch geschrieben mit eigener Hand! 12Die sich wollen angenehm machen nach dem Fleisch, die zwingen euch zur Beschneidung, nur damit sie nicht mit dem Kreuz Christi verfolgt werden. 13Denn auch sie selbst, die sich beschneiden lassen, halten das Gesetz nicht; sondern sie wollen, daß ihr euch beschneiden lasset, auf daß sie sich von eurem Fleisch rühmen mögen. 14Es sei aber ferne von mir, mich zu rühmen, denn allein von dem Kreuz unsers Herrn Jesu Christi, durch welchen mir die Welt gekreuzigt ist und ich der Welt. 15Denn in Christo Jesu gilt weder Beschneidung noch unbeschnitten sein etwas, sondern eine neue Kreatur. 16Und wie viele nach dieser Regel einhergehen, über die sei Friede und Barmherzigkeit und über das Israel Gottes. 17Hinfort mache mir niemand weiter Mühe; denn ich trage die Malzeichen des Herrn Jesu an meinem Leibe. 
18Die Gnade unsers Herrn Jesu Christi sei mit eurem Geist, liebe Brüder! Amen.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
In Galater Kapitel 6 schließt Paulus seinen Brief mit praktischen Anweisungen für das Leben in der christlichen Gemeinschaft. Er betont die Verantwortung der Gläubigen, einander in Liebe und Sanftmut zu korrigieren und zu unterstützen. Zugleich warnt er vor Selbsttäuschung und ruft zur Selbstprüfung auf. Paulus ermutigt die Gläubigen, im Glauben standhaft zu bleiben, Gutes zu tun und den Weg des Geistes zu gehen. Im abschließenden Teil des Kapitels richtet Paulus den Fokus erneut auf das Kreuz Christi als das Zentrum des Glaubens und lehnt jeden Ruhm ab, der nicht auf Jesus Christus gegründet ist.
Kommentar:
Ermutigung zur Brüderlichkeit und Verantwortung (Verse 1–10):
Paulus fordert die Gläubigen auf, mit Sanftmut zu handeln, wenn jemand in Sünde gefallen ist. Diejenigen, die geistlich gereift sind, sollen helfen, den Fehlenden wieder zurechtzubringen, dabei aber auf sich selbst achten, um nicht selbst in Versuchung zu geraten. Besonders wichtig ist ihm, dass jeder die Lasten des anderen trägt, denn so erfüllen sie das Gesetz Christi, das in der Liebe begründet ist. Paulus warnt vor Überheblichkeit und ermutigt zur Selbstprüfung, denn jeder ist für seine eigenen Taten verantwortlich. Er betont die göttliche Gerechtigkeit: Was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf das Fleisch sät, erntet Verderben, wer aber auf den Geist sät, erntet ewiges Leben. Deshalb sollen die Gläubigen nicht müde werden, Gutes zu tun, besonders gegenüber anderen Gläubigen.
Das Kreuz Christi als Mittelpunkt des Glaubens (Verse 11–18):
Im persönlichen Schlussteil hebt Paulus hervor, dass er diesen Brief eigenhändig geschrieben hat. Er kritisiert scharf jene, die die Beschneidung fordern, um sich vor Verfolgung zu schützen und sich mit den äußeren Zeichen des Gesetzes zu rühmen. Paulus dagegen lehnt jeden Ruhm ab, außer dem Kreuz Jesu Christi. Für ihn zählt nicht mehr die Zugehörigkeit zu äußerlichen religiösen Vorschriften, sondern allein das neue Leben als “neue Kreatur” in Christus. Denen, die diesem Weg folgen, verheißt Paulus Frieden und Barmherzigkeit. Er verweist auf die sichtbaren Malzeichen, die er für Christus an seinem Körper trägt, als Zeichen seiner Treue und seines Leidens für den Glauben.
Zusammenfassung:
In Galater Kapitel 6 ruft Paulus die Gläubigen zu einem Leben in Liebe, Verantwortung und geistlicher Reife auf. Sie sollen einander mit Sanftmut helfen, ihre Lasten gemeinsam tragen und sich nicht von äußerlichen Ritualen ablenken lassen. Jeder ist aufgefordert, Gutes zu tun und auf den Geist zu säen, um ewiges Leben zu ernten. Paulus betont, dass nicht äußere Merkmale wie die Beschneidung zählen, sondern das neue Leben in Christus. Er schließt seinen Brief mit dem Wunsch nach Frieden und Barmherzigkeit für alle, die diesem Glauben folgen, und betont die zentrale Bedeutung des Kreuzes Christi als Fundament des christlichen Lebens.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 87: “Zu meinem Vater und zu eurem Vater”
Auf der Grundlage von Lukas 24,50-53; Apostelgeschichte 1,9-12.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
In Kapitel 87 „Zu meinem Vater und zu eurem Vater“ erfahren wir von dem letzten Akt des irdischen Lebens Jesu und seiner Himmelfahrt. Jesus, der den Sieg über Tod und Sünde errungen hat, bereitet sich darauf vor, zu seinem Vater im Himmel aufzusteigen. Dies ist der Moment, in dem er seine Mission auf Erden abschließt und die Verheißung seiner Gegenwart für immer in den Herzen der Gläubigen zurücklässt. Der Ort seiner Himmelfahrt – der Ölberg – ist nicht nur ein geographischer Punkt, sondern ein Ort voller Erinnerungen an Jesu Leben, Gebete und das Ringen um die Rettung der Menschheit. Die Himmelfahrt markiert den Übergang von Jesus als einem leidenden Erlöser zu dem triumphierenden König, der in den Himmel auffährt.
Kommentar:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen Akt des Sieges und der Übergabe. Nachdem Jesus seine irdische Aufgabe erfüllt hat und sich als lebendiger Erlöser offenbart hat, zieht er in die himmlischen Höhlen ein. Dieser Moment ist für die Jünger einerseits voller Trauer, da sie ihren Meister zurücklassen müssen, andererseits auch voller Hoffnung, da sie nun die Bestätigung seines Sieges über den Tod haben. Auf dem Ölberg, der für Jesus ein Ort der Gebete und Kämpfe war, vollzieht sich nun der Abschied. Doch dieser Abschied ist kein endgültiges Verlassen; vielmehr ist es der Beginn einer neuen Ära der Hoffnung. Jesus verspricht, immer bei seinen Nachfolgern zu sein, und weist darauf hin, dass er eines Tages in seiner Herrlichkeit zurückkehren wird.
Die Engel bezeugen den Jüngern, dass Jesus nicht für immer von ihnen verschwunden ist, sondern eines Tages auf die gleiche Weise zurückkehren wird, wie sie ihn in den Himmel auffahren sahen. Das Bild der himmlischen Heerscharen, die ihren König begrüßen, ist ein Symbol für den kommenden Triumph Jesu bei seiner Wiederkunft. Doch bevor dieser Moment eintritt, hebt Jesus seine Hände segnend, was für die Jünger eine Bestätigung seiner Gegenwart und der fortwährenden Verbindung mit ihnen darstellt. Die Jünger erfahren eine geistliche Erhebung und Freude, die sie durch die Verheißung der Gegenwart Christi und seine Rolle als Fürsprecher für sie bekräftigt.
Zusammenfassung:
Kapitel 87 beschreibt die Himmelfahrt Jesu als einen bewegenden Moment der Erhebung und des Sieges. Der Ölberg, ein Ort von Jesu Gebeten und Kämpfen, wird nun zum Schauplatz seines triumphalen Aufstiegs in den Himmel. Nachdem Jesus seinen Jüngern noch einmal den Trost seiner Nähe und die Verheißung seines Wiederkommens gegeben hat, wird er von einer Wolke aufgenommen, die ihn vor ihren Augen verbirgt. Die Engel verkünden den Jüngern, dass dieser Jesus in gleicher Weise wiederkommen wird. Diese Episode vermittelt den Gläubigen eine doppelte Botschaft: Einerseits den Trost und die Gewissheit der Gegenwart Christi, andererseits die Hoffnung auf seine Rückkehr in Herrlichkeit. Die Jünger kehren mit einer neuen Freude und Siegesgewissheit nach Jerusalem zurück, und ihre Herzen sind erfüllt von Lob und Dank für den lebendigen Christus, der für sie lebt und für sie eintritt.

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