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🗺️ DAS BUCH JOSUA

Lektion 13: Wählt heute!


📘 13.4 Die Gefahren des Götzendienstes

Echte Hingabe zeigt sich nicht nur im Versprechen – sondern im Verzicht auf Götzen


🟦 Einleitung

Manchmal denken wir, Götzendienst sei ein Phänomen alter Kulturen – fremde Altäre, geschnitzte Bilder, heidnische Rituale. Doch Josua spricht von Götzen, die unter euch sind. Götzen wohnen nicht nur in Tempeln – sondern im Herzen. In stillen Neigungen, in Dingen, denen wir mehr vertrauen als Gott selbst.

Der Aufruf Josuas ist daher zeitlos: Entfernt die Götzen. Neigt euer Herz zum HERRN.

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📖 Bibelstudium

📍 Josua 24,22–24 – Eine ernste Erinnerung an alte Götzen

Vers 22

„So seid ihr Zeugen gegen euch selbst, dass ihr euch den HERRN erwählt habt, ihm zu dienen.“

Josua macht deutlich: Wer sich für Gott entscheidet, stellt sich selbst unter einen Zeugenruf. Die Entscheidung ist öffentlich, bindend – und selbstprüfend. Es ist nicht Josua, der das Volk verpflichtet – sie selbst bezeugen, dass sie Gott dienen wollen.

Vers 23

„So tut nun von euch die fremden Götter, die in eurer Mitte sind.“

Hier wird Josuas Warnung konkret: Die Götter sind noch da! Es reicht nicht, ein Ja zu sagen – der innere und äußere Götzendienst muss aktiv entfernt werden. Er bleibt sonst wie ein Virus im Herzen.

Das hebräische Wort „natah“das Herz neigen – wird hier mit Tiefe verwendet:

  • Es bedeutet: Das Herz beugen, ausrichten, demütigen

  • In 1 Kön 11 beschreibt es Salomos Abkehr – sein Herz neigte sich anderen Göttern zu

Josua ruft also zu einer Herzensentscheidung, nicht nur äußerem Verhalten.

Vers 24

„Wir wollen dem HERRN, unserem Gott, dienen und auf seine Stimme hören.“

Dieser Ausdruck betont die Beziehung, nicht bloß Regelbefolgung. Hören auf Gottes Stimme = lebendige Verbindung.

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🗣️ Antworten zu den Fragen

🟢 Frage 1: Warum wiederholt Josua den Aufruf zur Entfernung der Götzen?

Antwort:
Weil das Volk zwar verbal „Ja“ sagt, aber die Götzen noch real unter ihnen sind. Josua weiß:

  • Worte ohne Taten sind leer

  • Götzen sitzen tief – nicht nur im Haus, sondern im Herzen

  • Wahre Entscheidung zeigt sich im Handeln

Er handelt wie ein guter Hirte – nicht nur zufrieden mit Zustimmung, sondern besorgt um geistliche Reinheit.


🟢 Frage 2: Wie oft hast du Gott etwas versprochen, aber es nicht getan? Was lehrt dich das über Gnade?

Antwort:
Jeder Gläubige kennt das: Man verspricht Gott mehr Gebet, mehr Zeit, mehr Liebe – und versagt. Warum?

  • Wir unterschätzen unsere Schwäche

  • Wir überschätzen unsere Entschlossenheit

  • Wir vergessen, dass Treue aus Beziehung, nicht aus Willenskraft kommt

Doch hier spricht die Gnade: Gott gibt nicht auf, wenn wir versagen.
Er lädt erneut ein, er ruft zur Umkehr – nicht aus Zorn, sondern aus Liebe.

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💎 Geistliche Prinzipien

  • Götzendienst ist nicht nur äußerlich, sondern beginnt im Herzen

  • Ein „Ja“ zu Gott muss praktische Schritte nach sich ziehen

  • Gehorsam bedeutet: dem Herzen eine Richtung geben

  • Gnade ist nicht billig – sie ist heilig, erneuernd und wiederherstellend

  • Gott ruft uns wieder und wieder, nicht aus Kontrolle, sondern aus Liebe

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🛠️ Anwendung im Alltag

  • Identifiziere deine Götzen: Was nimmt Gottes Platz in deinem Herzen ein?

  • Neige dein Herz bewusst zu Gott: durch Gebet, Bibelstudium, ehrliche Stille

  • Verknüpfe Entscheidung mit Handlung: Trenne dich bewusst von dem, was dich bindet

  • Lerne, in der Gnade zu leben: Nicht auf deine Kraft bauen – sondern auf Gottes tägliche Treue

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Fazit

Josuas Worte hallen bis heute:

„So entfernt nun die Götzen… und neigt euer Herz zu dem HERRN.“

Es ist eine Einladung – kein Zwang. Aber sie fordert Konsequenz.
Gott will dein Herz – nicht für einen Moment, sondern für jeden Tag.

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💭 Gedanke des Tages

„Götzen werden nicht immer angebetet – oft werden sie einfach toleriert.“

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✍️ Illustration

„Die Stimme unter den Steinen“
Wenn Gott spricht – und wir wirklich hinhören


Kapitel 1 – Das Erbe

Es war ein stiller Herbstnachmittag, als Rebekka den alten Hof ihrer Eltern im ländlichen Neuseeland betrat. Der Wind strich durch die Ritzen der alten Fensterläden, und der Staub der Jahrzehnte lag auf allem – Möbeln, Büchern, Erinnerungen.

Ihre Eltern waren vor einem Jahr gestorben, treue Adventisten der ersten Generation. Rebekka war als Kind gläubig gewesen – doch mit zwanzig hatte sie alles hinter sich gelassen: Sabbat, Gemeinde, Glaube. Das Leben in Wellington, die Karriere, die Selbstbestimmung – das war ihr Gott geworden.

Jetzt, mit vierzig, stand sie wieder in der alten Küche. An der Wand hing noch immer das eingerahmte Zitat aus Josua 24:

„Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.“

Sie verzog das Gesicht. „Damals war das leicht zu sagen“, murmelte sie. „Heute…“ – sie beendete den Satz nicht.


Kapitel 2 – Die Liste

Beim Durchstöbern der alten Holztruhe im Schlafzimmer fand sie ein Notizbuch mit der Handschrift ihres Vaters. Es war keine Predigt, kein theologisches Werk. Nur eine Liste.

  • Mehr Geduld mit Rebekka

  • Jeden Tag mit Gott anfangen

  • Den alten Streit mit Onkel Karl bereinigen

  • Stolz ablegen

  • Mich nicht auf meine Werke verlassen

Rebekka blätterte weiter. Auf der letzten Seite stand ein einziger Satz:

„Herr, hilf mir, die Götzen zu erkennen, die sich fromm verkleiden.“

Sie war verwirrt. Ihr Vater war doch ein gläubiger, frommer Mann gewesen. Götzen?


Kapitel 3 – Das Gespräch

Am nächsten Tag besuchte sie Pastor Elias, den alten Adventpastor im Dorf. Als Kind hatte sie sich vor seinen ernsten Augen gefürchtet. Jetzt war er gebrechlich, aber scharf im Geist.

„Warum glaubst du, sprach Josua damals so scharf vom Götzendienst, obwohl das Volk sich doch so eindeutig für Gott entschied?“, fragte er.

Rebekka zuckte mit den Schultern.

„Weil Josua wusste, wie trügerisch das Herz ist“, sagte der Pastor. „Ein Götze ist nicht nur ein goldenes Kalb. Es ist alles, was Gottes Platz stiehlt. Auch gute Dinge. Sogar der eigene Stolz auf die eigene Treue.“

Er lächelte. „Weißt du, manchmal ist unser größter Götze… die Vorstellung, dass wir keine Götzen haben.“

Rebekka schwieg lange. „Ich glaube… ich habe viele davon.“


Kapitel 4 – Die Stimme unter den Steinen

Ein paar Tage später ging Rebekka allein durch das kleine Waldstück hinter dem Haus. Dort hatte ihr Vater früher mit ihr gebetet, auf einem alten Stein, den sie den „Hör-Stein“ genannt hatten.

Sie setzte sich. Und zum ersten Mal seit Jahren betete sie. Kein großes, kunstvolles Gebet. Nur ein Flüstern:

„Herr, ich habe dich verlassen.
Ich habe viel angebetet – meine Unabhängigkeit, meine Stärke, meine Karriere.
Und ich bin leer geblieben.
Wenn du mich noch willst…
dann lehre mich, wieder zu hören.“

Der Wind rauschte sanft durch die Äste. Keine Stimme vom Himmel. Aber Frieden. Ein leiser, ungewohnter Frieden.


Kapitel 5 – Entscheidung im Alltag

Rebekka blieb zwei Wochen auf dem Hof. Sie begann wieder Bibel zu lesen – nicht aus Pflicht, sondern aus Hunger. Sie sortierte ihr Leben neu. Kündigte einen Auftrag, den sie aus Gier angenommen hatte. Entschuldigte sich bei einem alten Freund, dem sie Unrecht getan hatte. Begann, Sabbat bewusst zu feiern – allein, einfach, still.

Und sie fand einen neuen Vers, den sie an die Stelle in der Küche hing, wo einst Josua 24 gestanden hatte:

„Wir wollen auf seine Stimme hören.“ (Josua 24,24)


Kapitel 6 – Rückkehr

Zwei Monate später ging sie in Wellington wieder in eine Adventgemeinde. Niemand kannte sie. Aber es war ihr egal. Sie war nicht gekommen, um gesehen zu werden. Sondern um zuzuhören.

Nach dem Gottesdienst stand sie auf dem Parkplatz und schloss die Augen.

„Götzen leben in der Stille. Aber Gottes Stimme auch“, flüsterte sie.

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🧠 Gedanken zum Abschluss 

Rebekkas Geschichte zeigt:

  • Götzen müssen nicht sichtbar sein, um gefährlich zu sein.

  • Entscheidungen für Gott brauchen mehr als Worte – sie brauchen Herzbewegung.

  • Gott ruft auch heute – nicht mit Donner, sondern mit der leisen Stimme unter den Steinen unseres Lebens.

Und wer zuhört, wird leben.

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