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🌟 Das Licht der Heiligen Nacht

15 Weihnachtsgedichte über die Geburt Jesu – Von der Krippe bis ins Herz


🪵 7.Die Krippe

Ein Weihnachtsgedicht über das heilige Bett aus Stroh

Die Krippe steht in dunkler Nacht,
aus rauem Holz, von Hand gemacht.
Kein Schmuck, kein Gold, kein feiner Glanz,
nur altes Stroh im Sternentanz.

Sie ist nicht groß, nicht stolz, nicht neu,
kein Ort für Könige, so scheu.
Und doch – o staunend stille Zeit –
wird sie zum Thron der Ewigkeit.

Kein Wiegenlied, kein warmer Raum,
nur Tiergeruch und Himmels-Traum.
Und dennoch ruht in diesem Stroh
der Schöpfer selbst, das Licht, das Ro(h).

Ein Kind liegt dort, so zart, so klein,
und trägt die ganze Welt allein.
Die Krippe, roh und ungeschmückt,
wird Ort, wo Gottes Gnade blickt.

Maria neigt sich leise vor,
ihr Blick ist weich, ihr Herz ganz Ohr.
Sie sieht das Kind und weiß zugleich:
In dieser Krippe schläft das Reich.

Josef steht still, ein Mann, ein Schild,
sein Herz im Glauben stark und mild.
Er ahnt: Dies Holz, so schlicht, so leer,
trägt mehr als alle Himmel her.

Die Tiere atmen warm und tief,
als ob auch sie nun stille rief:
„Dies ist kein Ort wie sonst auf Erden –
hier soll das Heil geboren werden!“

Die Krippe – Zeichen ohne Wort –
erzählt vom höchsten Liebensort.
Denn Gott, der Himmel einst bewohnt,
hat sich zur Armut hingewohnt.

Was Menschen groß und wichtig scheint,
das hat der Herr von sich gemeint.
Er kam nicht reich, er kam nicht laut –
er kam in Demut, ungebaut.

Die Krippe zeigt: Der Weg zum Licht
beginnt im Dunkel – fürcht dich nicht.
Wer niederkniet bei Holz und Stroh,
dem wird das Herz auf einmal froh.

Denn wer die Krippe wirklich sieht,
versteht, wie tief Gott Liebe zieht.
Nicht fern, nicht hart, nicht hochgestellt –
ein Kind, das unsere Sehnsucht hält.

Und heute noch, im Lärm der Zeit,
steht diese Krippe, still bereit.
Nicht ausgestellt in Glanz und Pracht,
doch spürbar in der stillen Nacht.

Sie lädt dich ein – ganz ohne Zwang –
zum Staunen, Beten, Lobgesang.
Ein leeres Bett, doch voller Sinn –
tritt näher – schau: da liegt er drin.

Milan Silberberg

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