3 Minuten 6 Tagen

🌟 Das Licht der Heiligen Nacht

15 Weihnachtsgedichte über die Geburt Jesu – Von der Krippe bis ins Herz


🎶 11.Das Lied der Nacht

Ein Gedicht über die stille Musik der Heiligen Nacht

Die Nacht lag still auf Tal und Höhn,
kein Laut war mehr im Land zu sehn.
Die Welt war müd, in sich gekehrt,
vom langen Warten leer und schwer.

Die Schatten lagen kalt und dicht,
kein Feuer brannte, fern das Licht.
Nur Sterne standen sacht und klar,
als ob der Himmel wartend war.

Und mitten in das Schweigen rein
fiel plötzlich sanfter Engelsschein.
Ein Lied, so leise, zart und wahr,
durchbrach die Nacht – ganz wunderbar.

Kein Mensch hat’s je zuvor gehört,
so rein, so hell, so ungestört.
Ein Klang, wie aus der Ewigkeit,
voll Wahrheit, Trost und Seligkeit.

Es war kein Lied aus Menschenhand,
kein Werk von Flöte, Chor, Gewand.
Es war ein Hauch, ein warmer Ton,
gesungen nur für Gottes Sohn.

Die Engel sangen, sanft und sacht,
vom Frieden, der die Welt bewacht.
Sie sangen von dem Kind im Stall,
von Gottes Nähe überall.

„Fürchtet euch nicht, die Zeit ist da,
Gott ist euch nah – ganz wirklich nah.
Ein Kind ist euch zum Licht gemacht,
der Retter kam in dieser Nacht.“

Das Lied zog durch die Lüfte weit,
es füllte Raum und Dunkelheit.
Es klang in Herz und nicht im Ohr,
es öffnete das Innentor.

Die Hirten hörten’s auf dem Feld,
und spürten: Etwas Neues hält
die Zeit in stiller Ehrfurcht an –
der Himmel selbst fing singen an.

Auch Tiere hielten leise still,
als ob auch ihnen singen will
der Wind, der durch die Krippe geht –
und jedes Herz das Lied versteht.

Es ist kein Lied aus dieser Zeit,
es klingt durch jede Dunkelheit.
Wer einmal wirklich hinhört, weiß:
dies Lied macht selbst das Kalte heiß.

Es singt von Liebe, rein und tief,
die jede Mauer sanft durchlief.
Es singt vom Licht, das nie vergeht –
und davon, dass Gott mit uns steht.

Und heute noch, in kalter Zeit,
wo manches Herz vor Kälte schreit,
da klingt es leise, fast versteckt –
ein Lied, das selbst die Nacht erweckt.

Wer still wird, hört’s im eigenen Herz,
es heilt die Wunden, lindert Schmerz.
Denn Gott singt selbst – ganz ohne Macht –
sein Friedenslied in jeder Nacht.

Milan Silberberg

(Visited 6 times, 1 visits today)