🌟 Das Licht der Heiligen Nacht
15 Weihnachtsgedichte über die Geburt Jesu – Von der Krippe bis ins Herz
🌙 13.Die stille Freude
Ein Gedicht über das leise Wunder von Weihnachten
Nicht laut, nicht groß, nicht hell und breit,
kam jene Nacht der Ewigkeit.
Kein Jubelruf, kein Festgelärm,
nur Krippe, Wind und Dunkel fern.
Und doch war da – in jener Nacht –
etwas, das alles neu gemacht.
Ein Flüstern tief, ein leiser Klang,
ein Ton, der in die Herzen drang.
Die Freude kam nicht mit Trompeten,
nicht mit Geschenken, großen Feten.
Sie kam wie Licht am frühen Morgen –
mit Trost für alle, die noch sorgen.
Die Freude war nicht laut geschmückt,
nicht grell, nicht golden aufgerückt.
Sie lag im Stroh, in Windeln weich –
so arm, so nah, so seltsam reich.
Ein Kind, das leise Hoffnung bringt,
ein Blick, der durch die Schatten dringt.
Ein Atemzug in kalter Luft,
der Herzen weckt – wie zarter Duft.
Maria sah’s und schwieg dabei,
doch ihre Augen waren frei.
Sie trug das Wunder still im Blick,
ihr Herz sang ohne Laut zurück.
Auch Josef stand im Glaubenslicht,
sein Staunen wich dem Zweifel nicht.
Er wusste nur: Dies eine Kind
ist Gottes Gnade, sanft und lind.
Die Hirten knieten, voller Ruh,
kein Wort – nur Staunen – hörten zu.
Sie spürten tief in ihrem Sein:
Hier darf ein Mensch ganz Menschlich sein.
Und auch die Engel, hell und rein,
sangen nicht für den ganzen Hain.
Nur denen ward das Lied gegeben,
die offen sind für echtes Leben.
So kommt sie, diese Weihnachtszeit,
nicht durch den Glanz, nicht durch das Kleid.
Sie kommt durch Liebe, tief und klar –
so still, wie’s nur im Herzen war.
Die stille Freude fragt dich sacht:
Hast du ihr Platz in deiner Nacht?
Wo alles laut und eilig brennt –
ob da dein Herz sie wirklich kennt?
Sie wohnt in einem warmen Blick,
im Danken für ein kleines Glück.
In einem Händedruck zur Zeit,
in echter Nähe, die nicht schreit.
Sie kommt in jeder stillen Stunde,
in Schmerz, in Hoffnung, in der Wunde.
Und wer sie lässt, wer sie versteht,
der merkt, dass Gottes Liebe geht –
ganz leise durch den Alltagstrott,
ganz nah, ganz echt – ein kleiner Gott.
Nicht fern, nicht hart, nicht stolz und stumm –
ein Gott, so weich, so voller „Komm“.
So ist das Fest nicht laut gemeint –
es ist für die, die innerlich weint.
Für dich, für mich, für jeden hier –
die Freude Gottes wohnt in dir.
Milan Silberberg
