🌟 Das Licht der Heiligen Nacht
15 Weihnachtsgedichte über die Geburt Jesu – Von der Krippe bis ins Herz
✨ 12.Emmanuel
Ein Gedicht über den Namen, der Hoffnung schenkt: Gott mit uns
Ein Name fällt in dunkle Zeit,
so alt, so neu, so voller Geleit.
Er klingt wie Trost, wie sanftes Licht –
„Emmanuel“ – vergiss es nicht.
Er heißt: „Gott selbst ist mit euch hier“,
nicht fern, nicht streng, nicht kalt vor dir.
Er kommt in Fleisch, in Herz und Haut –
nicht über dir, nicht stolz gebaut.
Er steigt hinab in Menschengestalt,
nicht herrschend, stark, nicht grob, nicht alt.
Ein Kind, das in der Krippe liegt –
und doch der Herr, der Leben wiegt.
„Emmanuel“ – so nennen ihn
die, die in tiefer Sehnsucht ziehn.
Die, die nicht stark, nicht sicher sind,
doch hoffen still auf dieses Kind.
Er kam nicht nur für reiche Macht,
nicht nur für die, die immer lacht.
Er kam für jene, die oft schweigen,
für Tränen, die im Dunkeln steigen.
Er wohnt nicht bloß in Kirchenwand,
nicht nur in Lied, Gesetz, Gewand.
Er wohnt in Herzen, die ihn lassen,
in Wunden, die nicht mehr verblassen.
„Gott mit uns“ – das heißt so viel,
mehr als ein frommes Lebensziel.
Es heißt: Du bist nie mehr allein,
selbst in der Angst wird Hoffnung sein.
Er geht mit dir durch jedes Tal,
durch Schuld, durch Scham, durch jedes Mal,
wo du dich selbst nicht tragen kannst –
ist er der Arm, der dich umfasst.
Kein Gott, der fern auf Wolken thront,
kein König, der im Zorn belohnt –
sondern ein Kind, das bei dir liegt,
das liebt, das heilt, das nicht versiegt.
„Emmanuel“ – der Himmel spricht
mit leiser Stimme, lautem Licht.
Und wer ihn ruft, wer still ihn nennt,
merkt: Da ist einer, der dich kennt.
Er kennt dein Herz, dein leeres Tun,
dein Suchen, Kämpfen, Müdesein, Ruhn.
Und dennoch sagt er sanft und sacht:
„Ich bin bei dir – auch in der Nacht.“
So trag den Namen in dir fort,
an jedem neuen, alten Ort.
Denn dieses Wort ist nicht nur Klang –
es ist ein Leben, tief und lang.
„Emmanuel“ – das ist dein Schild,
wenn nichts mehr hält, wenn Dunkel gilt.
Der Name brennt wie Sternenschein:
Gott mit uns. Für immer. Nicht allein.
Milan Silberberg
