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4.Juli 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Nahum Kap.3
Der Untergang der großen Hure Ninive.
1Weh der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! 
2Denn da wird man hören die Geißeln klappen und die Räder rasseln und die Rosse jagen und die Wagen rollen. 
3Reiter rücken herauf mit glänzenden Schwertern und mit blitzenden Spießen. Da liegen viel Erschlagene und große Haufen Leichname, daß ihrer keine Zahl ist und man über die Leichname fallen muß. 
4Das alles um der großen Hurerei willen der schönen, lieben Hure, die mit Zauberei umgeht, die mit ihrer Hurerei die Heiden und mit ihrer Zauberei Land und Leute zu Knechten gemacht hat. 
5Siehe, ich will an dich, spricht der Herr Zebaoth; ich will dir deine Säume aufdecken unter dein Angesicht und will den Heiden deine Blöße und den Königreichen deine Schande zeigen. 
6Ich will dich ganz greulich machen und dich schänden und ein Schauspiel aus dir machen, 
7daß alle, die dich sehen, von dir fliehen und sagen sollen: Ninive ist zerstört; wer will Mitleiden mit ihr haben? Und wo soll ich dir Tröster suchen?
8Meinst du, du seist besser denn die Stadt No-Amon, die da lag an den Wassern und ringsumher Wasser hatte, deren Mauern und Feste war das Meer? 
9Mohren und Ägypten war ihre unzählige Macht, Put und Libyen waren ihre Hilfe. 
10Doch hat sie müssen vertrieben werden und gefangen wegziehen; und sind ihre Kinder auf allen Gassen zerschmettert worden, und um ihre Edlen warf man das Los, und alle ihre Gewaltigen wurden in Ketten und Fesseln gelegt. 
11Also mußt du auch trunken werden und dich verbergen und eine Feste suchen vor dem Feinde.
Ein Spottlied auf Ninive.
12Alle deine festen Städte sind wie Feigenbäume mit reifen Feigen, die, wenn man sie schüttelt, dem ins Maul fallen, der sie essen will. 
13Siehe, dein Volk soll zu Weibern werden in dir, und die Tore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden, und das Feuer soll deine Riegel verzehren. 
14Schöpfe dir Wasser, denn du wirst belagert werden! Bessere deine Festen! Gehe in den Ton und tritt den Lehm und mache starke Ziegel! 
15Aber das Feuer wird dich fressen und das Schwert töten; es wird dich abfressen wie die Käfer, ob deines Volks schon viel ist wie Käfer, ob deines Volks schon viel ist wie Heuschrecken. 
16Du hast mehr Händler, denn Sterne am Himmel sind; aber nun werden sie sich ausbreiten wie Käfer und davonfliegen. 
17Deiner Herren sind so viel wie Heuschrecken und deiner Hauptleute wie Käfer, die sich an die Zäune lagern in den kalten Tagen; wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon, daß man nicht weiß, wo sie bleiben. 
18Deine Hirten werden schlafen, o König zu Assur, deine Mächtigen werden sich legen; und dein Volk wird auf den Bergen zerstreut sein, und niemand wird sie versammeln. 
19Niemand wird deinen Schaden lindern, und deine Wunde wird unheilbar sein. Alle, die solches von dir hören, werden mit ihren Händen über dich klatschen; denn über wen ist nicht deine Bosheit ohne Unterlaß gegangen?
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Vers 1:
Die Verurteilung Ninives beginnt mit einer scharfen Anklage gegen die Stadt, die als mörderisch, voller Lügen und Räuberei beschrieben wird. Ihre unaufhörlichen Übeltaten haben den Zorn Gottes auf sich gezogen.
Vers 2-3:
Eine lebendige Darstellung des bevorstehenden Krieges wird gegeben. Geißeln, rasselnde Räder, galoppierende Pferde und rollende Wagen symbolisieren das Chaos und die Gewalt der Belagerung. Die Stadt wird von Reitern mit blitzenden Schwertern und Spießen überrannt, und die vielen Erschlagenen und Leichname verdeutlichen die Brutalität der Zerstörung.
Vers 4:
Die Ursache dieser Katastrophe ist Ninives Hurerei und Zauberei. Die Stadt wird als schöne Hure beschrieben, die durch ihre Verführung und magischen Künste andere Völker versklavt hat. Diese Sünde hat die göttliche Vergeltung heraufbeschworen.
Vers 5-7:
Gott selbst erklärt, dass er gegen Ninive vorgehen wird. Die Stadt wird entblößt und ihre Schande wird den Heiden und Königreichen gezeigt. Diese Demütigung wird so groß sein, dass niemand Mitleid mit Ninive haben wird, und es wird niemanden geben, der die Stadt tröstet.
Vers 8-10:
Ein Vergleich wird zu der einst mächtigen Stadt No-Amon gezogen, die ebenfalls an den Wassern lag und durch ihre strategische Lage geschützt schien. Doch auch sie wurde zerstört, ihre Kinder zerschmettert und ihre Edlen in Ketten gelegt. Dies dient als Warnung, dass auch Ninive, trotz ihrer Macht, nicht unverwundbar ist.
Vers 11:
Ninive wird gezwungen sein, in Schande zu fliehen und Schutz vor dem Feind zu suchen, ähnlich wie No-Amon.
Vers 12-13:
Ein Spottlied beschreibt die Hilflosigkeit Ninives. Die festen Städte der Stadt werden wie reife Feigen, die bei der kleinsten Erschütterung vom Baum fallen. Das Volk wird als schwach beschrieben, und die Tore werden dem Feind geöffnet, während das Feuer die Verteidigungsanlagen zerstört.
Vers 14-15:
Die Stadt wird aufgefordert, sich auf die Belagerung vorzubereiten, indem sie Wasser schöpft und ihre Befestigungen verstärkt. Doch all diese Bemühungen werden vergeblich sein, denn Feuer und Schwert werden die Stadt zerstören, und die Menschen werden wie Käfer und Heuschrecken davonfliegen.
Vers 16-17:
Trotz der Vielzahl an Händlern und führenden Persönlichkeiten in Ninive werden sie alle verschwinden. Die Herren und Hauptleute, die sich in den kalten Tagen an die Zäune lagern, werden bei Sonnenaufgang davonfliegen und nicht wieder gesehen werden.
Vers 18-19:
Die Hirten und Mächtigen Assyriens werden schlafen und sich nicht um ihr Volk kümmern, das zerstreut und hilflos sein wird. Niemand wird den Schaden Ninives lindern können, und ihre Wunde wird unheilbar sein. Alle, die von ihrem Untergang hören, werden jubeln, da Ninives Bosheit viele betroffen hat.
Zusammenfassung:
Nahum Kapitel 3 ist eine eindringliche und detaillierte Prophezeiung über den Untergang Ninives. Die Stadt wird für ihre Sünden und ihre grausame Herrschaft über andere Völker verurteilt. Die lebhaften Beschreibungen des Krieges und der Zerstörung vermitteln ein Bild von göttlichem Zorn und unausweichlicher Vergeltung. Trotz ihrer früheren Macht und ihres Reichtums wird Ninive dem Untergang geweiht sein, und niemand wird Mitleid oder Trost für die einst so stolze Stadt empfinden. Die Prophezeiung endet mit einer endgültigen und vollständigen Verurteilung, die die Gerechtigkeit Gottes und das unvermeidliche Schicksal der bösen Stadt unterstreicht.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.42: Überlieferungen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,1-20; Markus 7,1-23.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Hintergrund und Kontext:
In Kapitel 42 wird die Konfrontation zwischen Jesus und den Pharisäern sowie Schriftgelehrten thematisiert, die ihm eine Falle stellen wollten. Die Pharisäer und Schriftgelehrten waren darauf bedacht, Jesus aufgrund der Nichtbeachtung der überlieferten Vorschriften zu beschuldigen, insbesondere in Bezug auf die rituellen Reinigungen. Diese Vorschriften, die als Schutzmaßnahme um das Gesetz Gottes geschaffen wurden, waren im Laufe der Zeit so bedeutend geworden, dass sie die eigentlichen Gebote Gottes in den Hintergrund drängten.
Die Anklage der Pharisäer und Schriftgelehrten:
Die Pharisäer und Schriftgelehrten konfrontieren Jesus und fragen ihn, warum seine Jünger die Satzungen der Ältesten übertreten, indem sie ihre Hände vor dem Essen nicht waschen (Matthäus 15,2). Diese Frage zeigt, dass die religiösen Führer mehr Wert auf menschliche Traditionen legen als auf die eigentlichen Gebote Gottes.
Jesus’ Antwort und die wahre Reinheit:
Jesus verteidigt sich und seine Jünger nicht direkt, sondern weist auf die Heuchelei der Pharisäer hin. Er zitiert Jesaja, um ihre Herzensferne von Gott zu verdeutlichen (Matthäus 15,7-9). Jesus betont, dass es nicht das ist, was von außen in den Menschen hineinkommt, das ihn verunreinigt, sondern das, was aus dem Herzen herauskommt. Böse Gedanken, Worte und Taten sind die wahre Quelle der Verunreinigung, nicht die Vernachlässigung äußerlicher, von Menschen beschlossener Verordnungen.
Kritik an menschlichen Traditionen:
Jesus macht deutlich, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten die Gebote Gottes durch ihre Traditionen außer Kraft setzen. Ein Beispiel hierfür ist die Praxis, Eltern die Unterstützung zu verweigern, indem man Besitz als “Korban” (Opfergabe) erklärt. Diese Praxis zeigt, wie menschliche Traditionen missbraucht werden, um göttliche Gebote zu umgehen (Markus 7,9-12).
Widerstand und Feindschaft:
Die Reaktion der Pharisäer auf Jesu Worte ist wütend, da sie ihre Falschheit und Heuchelei aufgedeckt sehen. Jesus weist darauf hin, dass menschliche Gebräuche und Überlieferungen, die nicht von Gott stammen, letztendlich wertlos sind und ausgerissen werden (Matthäus 15,13).
Aktualität und Anwendung:
Auch heute noch neigen Menschen dazu, menschliche Traditionen und Gebräuche über die Gebote Gottes zu stellen. Diese Neigung führt oft zu Feindschaft gegenüber denen, die auf die Fehler solcher Praktiken hinweisen. In der modernen christlichen Praxis gibt es viele Einrichtungen und Traditionen, die keine bessere Grundlage haben als die Überlieferungen der Väter. Es ist entscheidend, dass wir uns auf das Wort Gottes stützen und uns nicht von menschlichen Vorschriften ablenken lassen.
Zusammenfassung:
Kapitel 42 beleuchtet die Auseinandersetzung zwischen Jesus und den religiösen Führern seiner Zeit über die Bedeutung von Traditionen im Vergleich zu den Geboten Gottes. Jesus betont die Wichtigkeit der inneren Reinheit und der Einhaltung der göttlichen Gebote über menschliche Traditionen. Diese Lehre bleibt relevant, da sie uns daran erinnert, dass wahre Reinheit und Gehorsam gegenüber Gott aus dem Herzen kommen und nicht durch äußere Rituale oder menschliche Vorschriften bestimmt werden.

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.43: Die Schranken werden niedergerissen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,21-28; Markus 7,24-30.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Hintergrund und Kontext:
Nach dem Zusammentreffen mit den Pharisäern zieht sich Jesus von Kapernaum zurück und begibt sich in die Gegend von Tyrus und Sidon, um dort Abgeschiedenheit und Ruhe zu finden. Diese Reise hat nicht nur das Ziel der Ruhe, sondern dient auch der Vorbereitung seiner Jünger auf ihre zukünftige Mission, die über die Grenzen Israels hinausreichen soll. Jesus nutzt diese Gelegenheit, um den Jüngern wichtige Lektionen über Gnade, Glaube und die Universalität des Evangeliums zu vermitteln.
Die Begegnung mit der kanaanäischen Frau:
Verse 21-22: Die kanaanäische Frau, die zu Jesus kommt, stellt einen bemerkenswerten Kontrast zu den religiösen Führern dar, die ihn gerade herausgefordert haben. Sie ist eine Heidin, von den Juden verachtet und ausgeschlossen, doch sie zeigt einen tiefen Glauben und eine bemerkenswerte Beharrlichkeit, indem sie Jesus um die Heilung ihrer Tochter bittet. Ihre Anrede „Herr, Sohn Davids“ zeigt ihre Anerkennung seiner messianischen Rolle.
Die Prüfung des Glaubens: Jesus ignoriert zunächst die Bitte der Frau und gibt ihr eine scheinbar abweisende Antwort. Diese Reaktion könnte als hart oder herzlos erscheinen, dient aber einem tieferen Zweck. Jesus möchte den Jüngern die gängigen Vorurteile und die harte Haltung der Juden gegenüber den Heiden vor Augen führen. Gleichzeitig prüft er den Glauben der Frau und gibt ihr die Gelegenheit, ihren festen Glauben und ihre Demut zu zeigen.
Die Antwort der Frau: Trotz der abweisenden Worte lässt sich die Frau nicht entmutigen. Sie erkennt die Gelegenheit und antwortet mit bemerkenswerter Demut und Glauben, dass selbst die Hunde die Brosamen unter dem Tisch der Kinder essen. Diese Antwort zeigt, dass sie nicht nur die Gnade Gottes für sich beansprucht, sondern auch seine Barmherzigkeit und Liebe versteht, die über alle kulturellen und ethnischen Grenzen hinausgehen.
Jesu Reaktion: Beeindruckt von ihrem Glauben und ihrer Demut erfüllt Jesus ihre Bitte und heilt ihre Tochter. Diese Handlung zeigt deutlich, dass Gottes Gnade und Heilung allen zugänglich sind, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status. Es ist ein kraftvolles Beispiel für die Überwindung von Vorurteilen und die Inklusivität des Evangeliums.
Lehren für die Jünger:
Jesus nutzt diese Begegnung, um den Jüngern mehrere wichtige Lektionen zu erteilen:
  1. Glaube und Beharrlichkeit: Der unerschütterliche Glaube und die Beharrlichkeit der Frau dienen als Vorbild für die Jünger und alle Gläubigen.
  2. Universalität des Evangeliums: Jesus zeigt, dass seine Mission und die Botschaft des Evangeliums nicht auf das jüdische Volk beschränkt sind, sondern für alle Menschen gelten.
  3. Überwindung von Vorurteilen: Die Begegnung lehrt die Jünger, ihre eigenen Vorurteile und die ihrer Kultur zu erkennen und zu überwinden.
Weitreichende Bedeutung:
Diese Begebenheit hat weitreichende Implikationen für das Verständnis der Mission Jesu und der Rolle der Jünger. Sie zeigt, dass das Evangelium die Barrieren von Rasse, Kultur und Religion durchbrechen soll und dass Glaube und Demut die entscheidenden Faktoren sind, um Gottes Gnade zu empfangen.
Aktualität und Anwendung:
Auch heute noch bestehen soziale, kulturelle und religiöse Schranken, die Menschen voneinander trennen. Die Lehren aus dieser Geschichte erinnern uns daran, dass Gottes Liebe und Gnade für alle Menschen zugänglich sind und dass wir als Gläubige dazu berufen sind, diese Botschaft der Inklusivität und Barmherzigkeit in die Welt zu tragen.
Schlussfolgerung:
Die Geschichte von Jesus und der kanaanäischen Frau ist ein kraftvolles Zeugnis für die Überwindung von Vorurteilen und die universale Natur des Evangeliums. Sie zeigt, dass wahrer Glaube und Demut die Schlüssel sind, um Gottes Gnade zu empfangen, und dass keine menschliche Schranke stark genug ist, um die Liebe und Barmherzigkeit Gottes zu begrenzen. Diese Lehre ist heute genauso relevant wie damals und fordert uns auf, die universelle Botschaft des Evangeliums zu leben und weiterzugeben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu Kap.44: Das wahre Zeichen
Auf der Grundlage von Matthäus 15,29-39; Matthäus 16,1-12; Markus 7,31-37; Markus 8,1-21.
Hier online lesen.

 

Kommentar
Hintergrund und Kontext:
In diesem Kapitel erleben wir die Fortsetzung des Wirkens Jesu in den nicht-jüdischen Gebieten, nachdem er die kanaanäische Frau getroffen hatte. Er zog durch Sidon, kam zum Galiläischen Meer und in das Gebiet der Zehn Städte (Dekapolis). Diese Regionen waren überwiegend von Heiden bewohnt, was Jesu Mission zu dieser Zeit ungewöhnlich macht, da er vorwiegend unter den Juden gewirkt hatte.
Die Heilung des Taubstummen (Markus 7,31-37):
Vers 31: Jesus reist von Tyrus über Sidon zum Galiläischen Meer, in das Gebiet der Dekapolis. Diese Bewegung zeigt, dass Jesus auch in heidnischen Gebieten wirkt und seine Botschaft und seine Heilungen nicht nur auf die Juden beschränkt sind.
Vers 32-35: Die Menschen bringen einen Taubstummen zu Jesus und bitten ihn, ihn zu heilen. Jesus nimmt den Mann beiseite, legt seine Finger in dessen Ohren und berührt dessen Zunge. Diese physischen Handlungen zeigen Jesu persönliche und fürsorgliche Herangehensweise. Er seufzt, schaut zum Himmel und spricht „Effata“ (Tu dich auf). Sofort kann der Mann hören und sprechen. Diese Heilung zeigt nicht nur Jesu Macht, sondern auch seine tiefe Mitgefühl und seine Fähigkeit, körperliche und geistige Barrieren zu überwinden.
Vers 36-37: Jesus fordert die Menschen auf, nicht darüber zu sprechen, aber sie verbreiten die Nachricht dennoch. Dies zeigt die überwältigende Wirkung von Jesu Wundern auf die Menschen und ihre Unfähigkeit, über solch wunderbare Ereignisse zu schweigen.
Die Speisung der Viertausend (Matthäus 15,29-39):
Vers 29-31: Jesus geht auf einen Berg und eine große Menge folgt ihm. Sie bringen Kranke und Lahme zu ihm und er heilt sie. Diese Wunder führen dazu, dass die Menge – bestehend aus Heiden – den Gott Israels preist. Dies ist bemerkenswert, da es zeigt, dass Jesu Werke auch unter den Heiden Anerkennung finden und Gott gepriesen wird.
Vers 32-39: Nachdem die Menge drei Tage bei Jesus gewesen war und keine Nahrung mehr hatte, drückt Jesus sein Mitgefühl aus und beschließt, sie zu speisen. Die Jünger zweifeln erneut an der Möglichkeit, so viele Menschen in der Wüste zu sättigen. Doch Jesus wiederholt das Wunder der Speisung: mit sieben Broten und wenigen Fischen sättigt er viertausend Männer, dazu Frauen und Kinder. Sieben Körbe mit Resten bleiben übrig. Diese Speisung zeigt erneut Jesu Macht und Mitgefühl und dient als Vorbild für die Jünger, dass Gottes Versorgung unbegrenzt und über alle kulturellen Grenzen hinweg ist.
Die Herausforderung durch die Pharisäer und Sadduzäer (Matthäus 16,1-4):
Vers 1-4: Nach der Rückkehr in jüdische Gebiete fordern die Pharisäer und Sadduzäer ein Zeichen vom Himmel als Beweis seiner göttlichen Sendung. Jesus weist diese Forderung zurück und sagt, dass ihnen kein anderes Zeichen gegeben wird außer dem Zeichen des Propheten Jona. Diese Antwort zeigt, dass äußerliche Zeichen und Wunder allein nicht ausreichen, um den Unglauben zu überwinden; es bedarf einer inneren Veränderung des Herzens.
Lehren und Anwendung:
1. Glaube und Mitgefühl: Jesu Heilung des Taubstummen und die Speisung der Viertausend zeigen sein tiefes Mitgefühl und seine Bereitschaft, allen Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft, zu helfen. Dies lehrt uns, dass Glaube und Mitgefühl Hand in Hand gehen und dass wir aufgefordert sind, unseren Glauben durch Taten der Liebe und Fürsorge auszudrücken.
2. Überwindung von Vorurteilen: Die Jünger müssen lernen, ihre jüdischen Vorurteile gegenüber den Heiden zu überwinden. Jesu Wirken in den heidnischen Gebieten zeigt, dass Gottes Liebe und Gnade für alle Menschen zugänglich sind. Dies ist eine wichtige Lektion für uns, Vorurteile und Diskriminierung in unserem eigenen Leben zu erkennen und zu überwinden.
3. Das wahre Zeichen: Jesu Antwort an die Pharisäer und Sadduzäer betont, dass wahre Zeichen und Wunder nicht äußerlicher Natur sind, sondern in der inneren Veränderung des Herzens und im Glauben an Gottes Wort bestehen. Dies fordert uns heraus, unser eigenes spirituelles Leben zu überprüfen und sicherzustellen, dass wir nicht nur nach äußerlichen Beweisen suchen, sondern nach einer tiefen und authentischen Beziehung zu Gott streben.
Zusammenfassung:
Kapitel 44 zeigt uns, wie Jesus die Schranken zwischen Juden und Heiden durchbricht und die universelle Natur seiner Botschaft und seines Wirkens offenbart. Seine Heilungen und Wunder in heidnischen Gebieten, sowie seine Lehren über den wahren Glauben, fordern uns auf, unsere eigenen Vorurteile und Begrenzungen zu überwinden und eine tiefere, mitfühlendere und authentischere Beziehung zu Gott zu entwickeln.

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