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1.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.10
1Denn das Gesetz hat den Schatten von den zukünftigen Gütern, nicht das Wesen der Güter selbst; alle Jahre muß man opfern immer einerlei Opfer, und es kann nicht, die da opfern, vollkommen machen; 2sonst hätte das Opfern aufgehört, wo die, so am Gottesdienst sind, kein Gewissen mehr hätten von den Sünden, wenn sie einmal gereinigt wären; 3sondern es geschieht dadurch nur ein Gedächtnis der Sünden alle Jahre. 4Denn es ist unmöglich, durch Ochsen- und Bocksblut Sünden wegzunehmen. 
5Darum, da er in die Welt kommt, spricht er: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; den Leib aber hast du mir bereitet. 6Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht. 7Da sprach ich: Siehe, ich komme (im Buch steht von mir geschrieben), daß ich tue, Gott, deinen Willen.« 8Nachdem er weiter oben gesagt hatte: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, sie gefallen dir auch nicht« (welche nach dem Gesetz geopfert werden), 9da sprach er: »Siehe, ich komme, zu tun, Gott, deinen Willen.« Da hebt er das erste auf, daß er das andere einsetze. 10In diesem Willen sind wir geheiligt auf einmal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.
11Und ein jeglicher Priester ist eingesetzt, daß er alle Tage Gottesdienst pflege und oftmals einerlei Opfer tue, welche nimmermehr können die Sünden abnehmen. 12Dieser aber, da er hat ein Opfer für die Sünden geopfert, das ewiglich gilt, sitzt er nun zur Rechten Gottes 13und wartet hinfort, bis daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden. 14Denn mit einem Opfer hat er in Ewigkeit vollendet die geheiligt werden. 
15Es bezeugt uns aber das auch der heilige Geist. Denn nachdem er zuvor gesagt hatte: 16»Das ist das Testament, das ich ihnen machen will nach diesen Tagen«, spricht der Herr: »Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben, und in ihren Sinn will ich es schreiben, 17und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken.« 18Wo aber derselben Vergebung ist, da ist nicht mehr Opfer für die Sünde.
Das Bekenntnis der Hoffnung
19So wir denn nun haben, liebe Brüder, die Freudigkeit zum Eingang in das Heilige durch das Blut Jesu, 20welchen er uns bereitet hat zum neuen und lebendigen Wege durch den Vorhang, das ist durch sein Fleisch, 21und haben einen Hohenpriester über das Haus Gottes: 22so lasset uns hinzugehen mit wahrhaftigem Herzen in völligem Glauben, besprengt in unsern Herzen und los von dem bösen Gewissen und gewaschen am Leibe mit reinem Wasser; 23und lasset uns halten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24und lasset uns untereinander unser selbst wahrnehmen mit Reizen zur Liebe und guten Werken 25und nicht verlassen unsere Versammlung, wie etliche pflegen, sondern einander ermahnen; und das so viel mehr, soviel ihr sehet, daß sich der Tag naht.
26Denn so wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, haben wir fürder kein anderes Opfer mehr für die Sünden, 27sondern ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feuereifers, der die Widersacher verzehren wird. 28Wenn jemand das Gesetz Mose’s bricht, der muß sterben ohne Barmherzigkeit durch zwei oder drei Zeugen. 29Wie viel, meinet ihr, ärgere Strafe wird der verdienen, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt und das Blut des Testaments unrein achtet, durch welches er geheiligt ist, und den Geist der Gnade schmäht? 30Denn wir kennen den, der da sagte: »Die Rache ist mein; ich will vergelten«, und abermals: »Der Herr wird sein Volk richten.« 31Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.
32Gedenket aber an die vorigen Tage, in welchen ihr, nachdem ihr erleuchtet waret, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens 33und zum Teil selbst durch Schmach und Trübsal ein Schauspiel wurdet, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es also geht. 34Denn ihr habt mit den Gebundenen Mitleiden gehabt und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, als die ihr wisset, daß ihr bei euch selbst eine bessere und bleibende Habe im Himmel habt. 
35Werfet euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. 36Geduld aber ist euch not, auf daß ihr den Willen Gottes tut und die Verheißung empfanget. 37Denn »noch über eine kleine Weile, so wird kommen, der da kommen soll, und nicht verziehen. 38Der Gerechte aber wird des Glaubens leben. Wer aber weichen wird, an dem wird meine Seele kein Gefallen haben.« 39Wir aber sind nicht von denen, die da weichen und verdammt werden, sondern von denen, die da glauben und die Seele erretten.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Hebräer Kapitel 10 ist ein zentrales Kapitel im Neuen Testament, das die Überlegenheit des Opfers Jesu Christi über die alttestamentlichen Opfer darlegt. Der Verfasser hebt hervor, dass das Gesetz nur ein Schatten der zukünftigen Güter war und keine vollkommene Erlösung bringen konnte. Durch den einmaligen und vollkommenen Opfertod Christi wurde jedoch eine bleibende Erlösung für die Gläubigen geschaffen.
Das Kapitel enthält eine starke Ermutigung zur Standhaftigkeit im Glauben sowie eine ernste Warnung vor der bewussten Abkehr von der Wahrheit. Es schließt mit einem Aufruf zum Vertrauen, zur Geduld und zur Beständigkeit im Glauben.
Kommentar
1.Die Unvollkommenheit des Gesetzes und die Vollkommenheit des Opfers Christi (Verse 1–18)
  • Das Gesetz mit seinen jährlichen Opfern konnte die Sünden nicht vollständig wegnehmen (Verse 1–4).
  • Christus kam, um den Willen Gottes zu erfüllen, indem er das unvollkommene Opfersystem durch sein vollkommenes Opfer ersetzte (Verse 5–10).
  • Während die irdischen Priester täglich Opfer darbringen mussten, hat Christus durch sein einmaliges Opfer für alle Zeiten die Erlösung vollbracht (Verse 11–14).
  • Die Vergebung der Sünden durch Christus bedeutet, dass keine weiteren Opfer mehr nötig sind (Verse 15–18).
2.Das Bekenntnis der Hoffnung und die Ermahnung zur Standhaftigkeit (Verse 19–25)
  • Durch das Blut Jesu haben die Gläubigen freien Zugang zu Gott (Verse 19–21).
  • Sie werden aufgefordert, mit einem aufrichtigen Herzen im Glauben zu kommen, an der Hoffnung festzuhalten und sich gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken zu ermutigen (Verse 22–24).
  • Die Versammlung der Gläubigen soll nicht vernachlässigt werden, besonders angesichts der nahenden Wiederkunft Christi (Vers 25).
3.Warnung vor absichtlicher Sünde und Abkehr vom Glauben (Verse 26–31)
  • Wer nach der Erkenntnis der Wahrheit bewusst sündigt, erwartet kein weiteres Opfer, sondern Gottes Gericht (Verse 26–27).
  • Das Gesetz des Mose brachte harte Strafen; umso mehr wird derjenige bestraft, der das Opfer Christi mit Füßen tritt (Verse 28–29).
  • Die Gerechtigkeit und das Gericht Gottes werden betont: „Schrecklich ist’s, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen“ (Verse 30–31).
4.Ermutigung zur Geduld und zum Glauben (Verse 32–39)
  • Der Verfasser erinnert an frühere Zeiten der Bedrängnis und die Standhaftigkeit der Gläubigen (Verse 32–34).
  • Sie sollen ihr Vertrauen nicht wegwerfen, sondern geduldig auf die Erfüllung der Verheißungen Gottes warten (Verse 35–36).
  • Das Kapitel schließt mit einem Zitat aus Habakuk 2,3–4: Der Gerechte wird durch den Glauben leben (Verse 37–38).
  • Die Gläubigen werden ermutigt, nicht zurückzuweichen, sondern im Glauben zu bleiben und so ihre Seele zu retten (Vers 39).
Zusammenfassung
Hebräer 10 betont die Überlegenheit des einmaligen Opfers Jesu gegenüber dem unvollkommenen Opfersystem des alten Bundes. Während das Gesetz nur ein Schatten der kommenden Erlösung war, hat Christus durch seinen Tod die vollkommene Vergebung bewirkt.
Die Gläubigen werden ermutigt, im Glauben standhaft zu bleiben, das Bekenntnis der Hoffnung nicht loszulassen und sich gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen. Gleichzeitig warnt der Text eindringlich vor der Gefahr bewusster Abkehr von Christus, da für solche kein weiteres Opfer mehr bleibt – nur Gottes Gericht.
Das Kapitel schließt mit einem Appell zur Geduld und zur Treue im Glauben, indem es an die Belohnung erinnert, die auf diejenigen wartet, die in der Hoffnung auf Christus ausharren. Der Gerechte wird durch seinen Glauben leben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 6: Glaube und Annahme

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 6 zeigt uns den Weg vom Erwachen des Gewissens zur Annahme der göttlichen Gnadengeschenke. Durch das Wirken des Heiligen Geistes erkennen wir die zerstörerische Macht und das Elend der Sünde, die uns von Gott trennt. Diese Erkenntnis weckt in uns den tiefen Wunsch nach Vergebung, Reinigung und Freiheit – jedoch können wir diese Gnaden nicht durch eigene Anstrengungen erlangen, sondern nur im festen Glauben an Jesus Christus, der uns als freies Geschenk von Gott zuteilwird.
Kommentar
  1. Erwachen des Gewissens und die Erkenntnis der Sündhaftigkeit
    • Weckung durch den Heiligen Geist:
      Das Gewissen wird durch den Heiligen Geist erweckt, sodass wir die Bösartigkeit, Macht, Schuld und das Elend der Sünde erkennen.
    • Erkenntnis der Trennung:
      Wir begreifen, dass die Sünde uns von Gott getrennt hat und wir selbst in einem Zustand der Hilflosigkeit und Selbstsucht gefangen sind.
  2. Gottes Gnadengeschenke und Verheißungen
    • Freies Geschenk der Gnade:
      Gott bietet uns Vergebung, Reinigung, Frieden und Liebe als Gnadengeschenk an – etwas, das weder mit Geld noch mit menschlicher Weisheit zu erkaufen ist (vgl. Jesaja 55,1).
    • Biblische Verheißungen:
      Verheißungen wie „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden“ (Jesaja 1,18) und „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben“ (Hesekiel 36,26) belegen, dass Gott in der Lage ist, uns von unserer Sündhaftigkeit zu befreien.
    • Beispiel Jesu:
      Jesu Heilung des Schwergelähmten (Matthäus 9,6) verdeutlicht, dass der Glaube an seine Worte und Wunder unmittelbare Befreiung und Heilung bringen kann.
  3. Glaube und Annahme der göttlichen Verheißung
    • Notwendigkeit des Glaubens:
      Der Text fordert uns auf, unsere Sünden zu bekennen und uns Gott hingiebig zu überlassen. Nur im festen Glauben, nicht aufgrund von Gefühlen, können wir Gottes Verheißungen empfangen.
    • Tägliche Hingabe:
      Es wird betont, dass wir täglich bekennen sollen, Christus anzuhören und in seinem Geist zu leben, um so stetig in der Gnade und Barmherzigkeit zu bleiben.
    • Bedingung des Gebets:
      Unsere Bitten müssen im Einklang mit Gottes Willen stehen, der uns von unseren Mängeln reinigen und zu seinen Kindern machen möchte.
  4. Die universelle Kraft der Gnade
    • Unbegrenzte Vergebung:
      Niemand ist so sündhaft, dass er nicht von Gottes unendlicher Barmherzigkeit erfasst werden könnte. Gott will uns mit seinen Segnungen – Kraft, Gerechtigkeit und Reinheit – erfüllen.
    • Das Vaterherz Gottes:
      Die Liebe Gottes ist so groß, dass er uns, selbst in unserer Schwäche, angenommen hat. Seine unermessliche Liebe und Barmherzigkeit sind Ausdruck seines ewigen Wunsches, uns zu erlösen und zu erneuern.
Zusammenfassung
Kapitel 6 „Glaube und Annahme“ ruft uns dazu auf, die eigene Sündhaftigkeit anzuerkennen und den tiefen Wunsch nach göttlicher Vergebung und Erneuerung in uns zu wecken. Es betont, dass wir aus eigener Kraft nicht zur Heiligung gelangen können, sondern dass Gottes Gnade – als freies Geschenk durch Jesus Christus – alle unsere Mängel tilgt. Durch das Bekenntnis unserer Sünden und den festen Glauben an Jesu Worte und Wunder werden wir zu Kindern Gottes, die in seinem Geist leben und in seiner Barmherzigkeit geheilt werden. Letztlich ist es der unerschütterliche Glaube und die tägliche Hingabe, die uns in die Fülle der Segnungen Gottes führen und uns befähigen, ein erneuertes, heiliges Leben zu führen.

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