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📅 3. Juni 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 48 – Jakobs Segen über Ephraim und Manasse – Gottes Wege sind höher als unsere

🌍 Wenn Gott das Unerwartete wählt: Der Jüngere wird größer als der Erstgeborene

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📜 Bibeltext – 1.Mose 48 (Luther 1912)

Jakobs Segen über Ephraim und Manasse

1Darnach ward Joseph gesagt: Siehe, dein Vater ist krank. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne, Manasse und Ephraim. 2Da ward’s Jakob angesagt: Siehe, dein Sohn Joseph kommt zu dir. Und Israel machte sich stark und setzte sich im Bette 3und sprach zu Joseph: Der allmächtige Gott erschien mir zu Lus im Lande Kanaan und segnete mich 4und sprach zu mir: Siehe, ich will dich wachsen lassen und mehren und will dich zum Haufen Volks machen und will dies Land zu eigen geben deinem Samen nach dir ewiglich. 5So sollen nun deine zwei Söhne, Ephraim und Manasse, die dir geboren sind in Ägyptenland, ehe ich hereingekommen bin zu dir, mein sein gleich wie Ruben und Simeon. 6Welche du aber nach ihnen zeugest, sollen dein sein und genannt werden nach dem Namen ihrer Brüder in deren Erbteil. 7Und da ich aus Mesopotamien kam, starb mir Rahel im Lande Kanaan auf dem Weg, da noch ein Feld Weges war gen Ephrath; und ich begrub sie daselbst an dem Wege Ephraths, das nun Bethlehem heißt.

8Und Israel sah die Söhne Josephs und sprach: Wer sind die? 9Joseph antwortete seinem Vater: Es sind meine Söhne, die mir Gott hier gegeben hat. Er sprach: Bringe sie her zu mir, daß ich sie segne. 10Denn die Augen Israels waren dunkel geworden vor Alter, und er konnte nicht wohl sehen. Und er brachte sie zu ihm. Er aber küßte sie und herzte sie 11und sprach zu Joseph: Siehe, ich habe dein Angesicht gesehen, was ich nicht gedacht hätte; und siehe, Gott hat mich auch deinen Samen sehen lassen. 12Und Joseph nahm sie von seinem Schoß und neigte sich zur Erde gegen sein Angesicht. 

13Da nahm sie Joseph beide, Ephraim in seine rechte Hand gegen Israels linke Hand und Manasse in seine linke Hand gegen Israels rechte Hand, und brachte sie zu ihm. 14Aber Israel streckte seine rechte Hand aus und legte sie auf Ephraims, des Jüngeren, Haupt und seine linke auf Manasses Haupt und tat wissend also mit seinen Händen, denn Manasse war der Erstgeborene. 15Und er segnete Joseph und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter, Abraham und Isaak, gewandelt haben, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, 16der Engel, der mich erlöset hat von allem Übel, der segne die Knaben, daß sie nach meinem und nach meiner Väter, Abrahams und Isaaks, Namen genannt werden, daß sie wachsen und viel werden auf Erden. 

17Da aber Joseph sah, daß sein Vater die rechte Hand auf Ephraims Haupt legte, gefiel es ihm übel, und er faßte seines Vaters Hand, daß er sie von Ephraims Haupt auf Manasses Haupt wendete, 18und sprach zu ihm: Nicht so, mein Vater; dieser ist der Erstgeborene, lege deine rechte Hand auf sein Haupt. 19Aber sein Vater weigerte sich und sprach: Ich weiß wohl, mein Sohn, ich weiß wohl. Dieser soll auch ein Volk werden und wird groß sein; aber sein jüngerer Bruder wird größer denn er werden, und sein Same wird ein großes Volk werden. 20Also segnete er sie des Tages und sprach: Wer in Israel will jemand segnen, der sage: Gott setze dich wie Ephraim und Manasse! Und setzte also Ephraim Manasse vor.

Jakobs Vermächtnis

21Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe; und Gott wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer Väter. 22Ich habe dir ein Stück Land gegeben vor deinen Brüdern, das ich mit meinem Schwert und Bogen aus der Hand der Amoriter genommen habe.

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🔵 Einleitung

Kapitel 48 im 1. Buch Mose zeigt einen tief bewegenden Moment im Leben Jakobs (Israel): Auf dem Sterbebett ruft er seinen geliebten Sohn Joseph zu sich, um dessen beiden Söhne – Ephraim und Manasse – zu segnen. Doch der Segen verläuft anders, als Joseph erwartet. Gott offenbart durch Jakob, dass Seine Entscheidungen oft jenseits menschlicher Logik liegen. Diese Szene ist nicht nur historisch bedeutsam, sondern enthält eine reiche geistliche Lektion über Gnade, Erwählung und göttliche Führung.

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🟡 Kommentar

1. Der Besuch Josephs (Verse 1–2):

Als Jakob krank wird, eilt Joseph mit seinen Söhnen Manasse und Ephraim zu ihm. Diese Szene zeigt eine familiäre Wärme, aber auch geistliche Erwartung. Jakob macht sich stark – nicht körperlich, sondern geistlich – um den Segen weiterzugeben.

2. Jakobs Rückblick auf Gottes Verheißungen (Verse 3–4):

Jakob erinnert sich an Gottes Begegnung mit ihm in Lus (Bethel). Er betont die Zusagen Gottes: Wachstum, Fruchtbarkeit, ein großes Volk und das verheißene Land. Er beginnt sein Segenswerk nicht mit Emotionen, sondern mit dem Wort Gottes – der Grundlage allen geistlichen Segens.

3. Ephraim und Manasse als Jakobs eigene Söhne (Verse 5–7):

Jakob adoptiert symbolisch die beiden Söhne Josephs als seine eigenen – „wie Ruben und Simeon“. Damit erhalten sie direkten Anteil am Segen und Erbteil Israels. Es ist ein Bild für geistliche Eingliederung: Wie Gott uns in Seine Familie aufnimmt, obwohl wir ursprünglich nicht dazugehören.

4. Die Begegnung mit den Enkeln (Verse 8–12):

Jakob fragt: „Wer sind diese?“ – ein symbolischer Moment, wie ein öffnendes Tor zur Segnung. Er erkennt Gottes Treue darin, nicht nur Joseph wiederzusehen, sondern auch dessen Nachkommen. Es ist ein Zeugnis der göttlichen Barmherzigkeit.

5. Die Kreuzung der Hände (Verse 13–14):

Joseph stellt die Söhne gemäß der natürlichen Ordnung auf – Manasse zur Rechten Jakobs (dem Platz des Erstgeborenensegens). Doch Jakob kreuzt absichtlich seine Hände: Die rechte Hand auf Ephraim, den Jüngeren. Dies geschieht „wissend“ – also bewusst geführt durch den Geist Gottes.

6. Der Segen selbst (Verse 15–16):

Jakob spricht einen dreifachen Segen:

  • Vom Gott seiner Väter,

  • Von dem Gott, der sein Hirte war,

  • Und vom Engel, der ihn errettet hat.

Ein umfassendes Bild von Gottes Wirken: in der Vergangenheit, Gegenwart und als Retter aus allem Übel.

7. Josephs Einspruch und Jakobs Antwort (Verse 17–19):

Joseph ist irritiert – er meint, sein Vater hätte sich geirrt. Doch Jakob bestätigt: „Ich weiß wohl, mein Sohn.“ Der menschlich höhere Anspruch (Erstgeburt) ist nicht immer der göttlich gewählte Weg. Gottes Erwählung folgt Seiner Weisheit, nicht menschlichen Maßstäben.

8. Segensformel für ganz Israel (Vers 20):

„Gott setze dich wie Ephraim und Manasse!“ – Diese Worte werden zur Segensformel Israels. Der jüngere wird vor den älteren gestellt – ein prophetisches Bild der Gnade Gottes, die unabhängig vom Verdienst wählt.

9. Letzte Worte Jakobs an Joseph (Verse 21–22):

Jakob spricht von seinem baldigen Tod, aber auch von Gottes Verheißung, Israel ins Land der Väter zurückzubringen. Er gibt Joseph ein besonderes Landstück – prophetisch für kommende Eroberung.

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🟢 Zusammenfassung

1.Mose 48 ist eine kraftvolle Szene des Glaubens und der Prophetie. Jakob, vom Leben gezeichnet, blickt auf Gottes Treue zurück und spricht Worte des Segens über die nächste Generation. Obwohl Joseph erwartet, dass Manasse den Vorzug erhält, offenbart Gott durch Jakob, dass Ephraim – der Jüngere – zur größeren Nation wird. Dieser Segen ist bewusst und geistlich geführt, nicht menschlich motiviert. Er steht exemplarisch für das Prinzip: Gottes Wege sind höher als unsere Wege.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Gott sieht nicht wie der Mensch sieht. Er wählt nicht nach Ordnung, Leistung oder Erwartung, sondern nach Seinem Ratschluss.

  • Auch wenn wir „zweitgereiht“ erscheinen, kann Gott Großes mit uns vorhaben. Ephraim war der Jüngere, aber Gott setzte ihn an die Spitze – weil ER es so wollte.

  • Geistliche Segnungen wirken über Generationen. Jakobs Worte waren nicht nur für den Moment – sie wurden zur bleibenden Formel für ganz Israel.

  • In Krisen sollen wir wie Jakob handeln – im Glauben sprechen, nicht im Gefühl wanken. Auf dem Sterbebett bezeugt er Gottes Treue mit Klarheit.

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📆 1 -7 Juni 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 8

Nach der Flut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

Die Sintflut war vorüber. Die Wasser fielen, und die Arche kam zur Ruhe. Doch das Leben nach der Flut war kein einfaches Weitergehen – es war ein kompletter Neuanfang. In Kapitel 8 des Buches „Patriarchen und Propheten“ wird eindrucksvoll beschrieben, wie Gott nicht nur rettet, sondern auch führt, schützt und neue Verheißungen schenkt. Noah, der treue Prediger der Gerechtigkeit, steht beispielhaft für Gehorsam, Dankbarkeit und Vertrauen, auch in Zeiten tiefer Unsicherheit. Die Welt, die ihn nun erwartete, war nicht mehr dieselbe – doch Gott war derselbe geblieben: treu, mächtig und voller Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Glaube in der Prüfung (Die Monate in der Arche)

Die fünf Monate in der Arche waren eine harte Geduldsprobe. Ohne zu wissen, wann das Wasser weichen würde, blieb Noah standhaft. Er zweifelte nicht an Gottes Führung. Der Glaube trug ihn und seine Familie durch die dunkle Zeit.
Lehre: Wahres Vertrauen zeigt sich in der Stille des Wartens. Gottes Hand steuert auch dann, wenn wir es nicht sehen.

2. Der geordnete Rückweg (Die Vögel und die Geduld)

Noah suchte durch das Auslassen von Rabe und Taube nach einem Zeichen. Doch er wartete nicht ungeduldig – er verließ die Arche erst, als Gott ihn ausdrücklich dazu aufforderte.
Lehre: Auch wenn wir Hinweise sehen, soll unsere Entscheidung vom Wort Gottes geleitet sein, nicht allein von Umständen.

3. Der erste Altar (Dankbarkeit und Opfer)

Noch bevor er ein Haus für sich baute, errichtete Noah einen Altar für Gott. Er opferte von den reinen Tieren – ein Zeichen seines Glaubens an das kommende Opfer Christi.
Lehre: Wahre Dankbarkeit bringt zuerst Ehre dem, der alles gegeben hat – auch wenn das eigene Gut knapp ist.

4. Gottes Reaktion: Der neue Bund

Gott roch den „lieblichen Geruch“ des Opfers und sprach den neuen Bund aus: Keine weltweite Flut mehr. Der Regenbogen wurde Zeichen des Bundes.
Lehre: Gott gebraucht sichtbare Zeichen, um uns Seine unsichtbare Treue zu versichern. Seine Zusagen gelten für alle Generationen.

5. Veränderte Erde, veränderte Lebensweise

Die Erde war durch die Flut völlig verändert – landschaftlich und ökologisch. Gottes Erlaubnis, nun auch Fleisch zu essen, war eine Anpassung an die neue Realität.
Lehre: Gottes Gebote und Fürsorge passen sich der Situation des Menschen an, aber Sein moralischer Wille bleibt bestehen.

6. Die verborgenen Schätze der Erde und das Gericht

Die Flut begrub nicht nur Leiber, sondern auch menschlichen Stolz, Reichtum und Götzendienst. Daraus entstanden Kohle, Öl und Erze – Zeugnisse der zerstörerischen Kraft, aber auch der Gnade Gottes.
Lehre: Was der Mensch missbrauchte, verwandelte Gott in ein Zeugnis Seiner Macht und Gerechtigkeit.

7. Zukünftige Gerichte: Feuer statt Wasser

Wie einst Wasser, so wird am Ende Feuer die Erde reinigen. Vulkane, Erdbeben und Naturkatastrophen werden als Vorboten der Wiederkunft Christi geschehen.
Lehre: Gott warnt nicht, um zu erschrecken, sondern um zur Umkehr zu rufen – Seine Gnade schützt die Seinen.

8. Gottes Schutz für die Seinen

Wie Noah einst in der Arche geborgen war, werden auch die Gläubigen am Ende durch Gottes Macht geschützt. Psalm 91 wird zur persönlichen Verheißung inmitten des Chaos.
Lehre: Der sichere Ort ist nicht geografisch, sondern geistlich: unter Gottes Flügeln.

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🟢 Zusammenfassung

Noah begegnet nach der Flut einer völlig veränderten Welt. Doch inmitten von Tod und Zerstörung bleibt sein Herz auf Gott gerichtet. Sein Gehorsam, seine Dankbarkeit und sein Glaube machen ihn zu einem Vorbild für alle Zeiten. Gott wiederum begegnet ihm mit Gnade, Verheißung und Schutz. Der Regenbogen, der sich über Himmel und Thron wölbt, ist das ewige Zeichen: Gottes Bund steht. Und auch wenn zukünftige Gerichte kommen werden, wird Er die bewahren, die Ihm vertrauen.

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🔴 Botschaft für uns heute

In einer Welt, die erneut von Unsicherheit, Naturkatastrophen und moralischem Verfall geprägt ist, ruft Gott uns zu einem Leben wie das Noahs: voller Glaube, Gehorsam und Dankbarkeit. Wenn alles erschüttert wird, was wir kennen, dürfen wir wissen:

Gottes Hand ist noch immer am Steuer.

Sein Bund bleibt bestehen. Der Regenbogen am Himmel ist mehr als ein Naturphänomen – er ist ein Zeugnis Seiner Treue. Und so wie Noah inmitten des Gerichts bewahrt wurde, dürfen auch wir wissen:

Die Gerechten sind geborgen – nicht weil sie stark sind, sondern weil sie Gott vertrauen.

Darum: Lass uns Altäre der Dankbarkeit bauen, bevor wir unsere Häuser errichten. Lass uns geben, bevor wir nehmen. Lass uns glauben, bevor wir sehen.
Denn „meine Gnade soll nicht von dir weichen“, spricht der Herr, dein Erbarmer. (Jesaja 54,10)

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