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📅 29. Mai 2025

📖 TÄGLICHES BIBELLESEN

1. Mose 43 – Wiedersehen in Gnade: Joseph empfängt seine Brüder mit Liebe

🌍 Vergebung, Verantwortung und Gottes unsichtbare Führung im Leben Josefs

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📜 Bibeltext – 1.Mose 43 (Luther 1912)

Zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten

1Die Teuerung aber drückte das Land. 2Und da es verzehrt war, was sie an Getreide aus Ägypten gebracht hatten, sprach ihr Vater zu ihnen: Ziehet wieder hin und kauft uns ein wenig Speise. 

3Da antwortete ihm Juda und sprach: Der Mann band uns das hart ein und sprach: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, es sei denn euer Bruder mit euch. 4Ist’s nun, daß du unsern Bruder mit uns sendest, so wollen wir hinabziehen und dir zu essen kaufen. 5Ist’s aber, daß du ihn nicht sendest, so ziehen wir nicht hinab. Denn der Mann hat gesagt zu uns: Ihr sollt mein Angesicht nicht sehen, euer Bruder sei denn mit euch. 

6Israel sprach: Warum habt ihr so übel an mir getan, daß ihr dem Mann ansagtet, daß ihr noch einen Bruder habt? 7Sie antworteten: Der Mann forschte so genau nach uns und unsrer Freundschaft und sprach: Lebt euer Vater noch? Habt ihr auch noch einen Bruder? Da sagten wir ihm, wie er uns fragte. Wie konnten wir wissen, daß er sagen würde: Bringt euren Bruder mit hernieder? 

8Da sprach Juda zu Israel, seinem Vater: Laß den Knaben mit mir ziehen, daß wir uns aufmachen und reisen, und leben und nicht sterben, wir und du und unsre Kindlein. 9Ich will Bürge für ihn sein, von meinen Händen sollst du ihn fordern. Wenn ich dir ihn nicht wiederbringe und vor deine Augen stelle, so will ich mein Leben lang die Schuld tragen. 10Denn wo wir nicht hätten verzogen, wären wir schon wohl zweimal wiedergekommen. 

11Da sprach Israel, ihr Vater, zu ihnen: Muß es denn ja also sein, so tut’s und nehmt von des Landes besten Früchten in eure Säcke und bringt dem Manne Geschenke hinab: ein wenig Balsam und Honig, Würze und Myrrhe, Datteln und Mandeln. 12Nehmt auch anderes Geld mit euch; und das Geld, das euch oben in euren Säcken wieder geworden ist, bringt auch wieder mit euch. Vielleicht ist ein Irrtum da geschehen. 13Dazu nehmt euren Bruder, macht euch auf und kommt wieder zu dem Manne. 14Aber der allmächtige Gott gebe euch Barmherzigkeit vor dem Manne, daß er euch lasse euren andern Bruder und Benjamin. Ich aber muß sein wie einer, der seiner Kinder gar beraubt ist.

15Da nahmen sie diese Geschenke und das Geld zwiefältig mit sich und Benjamin, machten sich auf, zogen nach Ägypten und traten vor Joseph. 

16Da sah sie Joseph mit Benjamin und sprach zu seinem Haushalter: Führe diese Männer ins Haus und schlachte und richte zu; denn sie sollen zu Mittag mit mir essen. 17Und der Mann tat, wie ihm Joseph gesagt hatte, und führte die Männer in Josephs Haus. 

18Sie fürchteten sich aber, daß sie in Josephs Haus geführt wurden, und sprachen: Wir sind hereingeführt um des Geldes willen, das wir in unsern Säcken das erstemal wieder gefunden haben, daß er’s auf uns bringe und fälle ein Urteil über uns, damit er uns nehme zu eigenen Knechten samt unsern Eseln. 19Darum traten sie zu Josephs Haushalter und redeten mit ihm vor der Haustür 20und sprachen: Mein Herr, wir sind das erstemal herabgezogen, Speise zu kaufen, 21und da wir in die Herberge kamen und unsere Säcke auftaten, siehe, da war eines jeglichen Geld oben in seinem Sack mit völligem Gewicht; darum haben wir’s wieder mit uns gebracht, 22haben auch anderes Geld mit uns herabgebracht, Speise zu kaufen; wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsre Säcke gesteckt hat. 

23Er aber sprach: Gehabt euch wohl, fürchtet euch nicht. Euer Gott und eures Vaters Gott hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke. Euer Geld ist mir geworden. Und er führte Simeon zu ihnen heraus 24und führte sie in Josephs Haus, gab ihnen Wasser, daß sie ihre Füße wuschen, und gab ihren Eseln Futter.

Bewirtung der Brüder bei Joseph

25Sie aber bereiteten das Geschenk zu, bis daß Joseph kam auf den Mittag; denn sie hatten gehört, daß sie daselbst das Brot essen sollten. 

26Da nun Joseph zum Hause einging, brachten sie ihm ins Haus das Geschenk in ihren Händen und fielen vor ihm nieder zur Erde. 27Er aber grüßte sie freundlich und sprach: Geht es eurem Vater, dem alten, wohl, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch? 28Sie antworteten: Es geht deinem Knechte, unserm Vater, wohl, und er lebt noch. Und sie neigten sich und fielen vor ihm nieder. 

29Und er hob seine Augen auf und sah seinen Bruder Benjamin, seiner Mutter Sohn, und sprach: Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet? und sprach weiter: Gott sei dir gnädig, mein Sohn! 30Und Joseph eilte, denn sein Herz entbrannte ihm gegen seinen Bruder, und suchte, wo er weinte, und ging in seine Kammer und weinte daselbst. 

31Und da er sein Angesicht gewaschen hatte, ging er heraus und hielt sich fest und sprach: Legt Brot auf! 32Und man trug ihm besonders auf und jenen auch besonders und den Ägyptern, die mit ihm aßen, auch besonders. Denn die Ägypter dürfen nicht Brot essen mit den Hebräern, denn es ist ein Greuel vor ihnen. 33Und man setzte sie ihm gegenüber, den Erstgeborenen nach seiner Erstgeburt und den Jüngsten nach seiner Jugend. Des verwunderten sie sich untereinander. 34Und man trug ihnen Essen vor von seinem Tisch; aber dem Benjamin ward fünfmal mehr denn den andern. Und sie tranken und wurden fröhlich mit ihm.

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🔵 Einleitung

Die Geschichte Josefs gehört zu den bewegendsten Erzählungen der Bibel. Sie zeigt, wie Gott selbst die tiefsten menschlichen Verletzungen gebraucht, um Heilung, Reifung und Wiederherstellung zu bringen. In Kapitel 43 stehen wir an einem entscheidenden Wendepunkt: Die Brüder kehren – diesmal mit Benjamin – nach Ägypten zurück. Der Druck der Hungersnot und Josefs Plan zwingen sie, sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Was folgt, ist eine Szene voller Spannung, Ehrfurcht und Gnade.

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🟡 Kommentar

1. Hungersnot zwingt zum Handeln (V. 1–10)

Die Teuerung wird unerträglich. Juda tritt verantwortungsvoll hervor und übernimmt die Führung, indem er sich als Bürge für Benjamin anbietet – eine entscheidende Charakterveränderung im Vergleich zu früher (als er Josef einst verkaufte).

🔑 Gottes Wege führen uns manchmal in die Enge, damit unser Herz verändert wird.


2. Die Vorbereitung – Mit Gaben und Gewissen (V. 11–14)

Jakob gibt nach, aber nicht leichtfertig. Er gibt Anweisungen: Geschenke, doppelte Bezahlung, Benjamin – und ein Gebet um Gottes Barmherzigkeit. Jakob kämpft – zwischen Angst und Glauben.

🕊 Vertrauen auf Gottes Barmherzigkeit ist entscheidend, wenn unsere Mittel erschöpft sind.


3. Josefs Empfang – Freundlichkeit trotz Furcht (V. 15–24)

Die Brüder fürchten eine Falle, doch Josef empfängt sie mit Großzügigkeit. Sein Haushalter spricht tröstliche Worte: „Euer Gott… hat euch einen Schatz gegeben in eure Säcke.“

💡 Gottes Segen erreicht uns oft anders, als wir erwarten – durch unbekannte Wege.


4. Das Wiedersehen mit Benjamin (V. 25–30)

Der emotionale Höhepunkt: Josef sieht Benjamin, segnet ihn und muss weinen. Seine Gefühle überwältigen ihn. Die einstigen Brüder, die einst hassten, stehen ihm nun in Ehrfurcht gegenüber.

❤️ Vergebung berührt das Herz tiefer als Rache je könnte.


5. Ein königliches Mahl (V. 31–34)

Die Brüder werden in ihrer Geburtsreihenfolge gesetzt – was sie erstaunt. Benjamin bekommt fünfmal mehr – ein Test oder ein Zeichen besonderer Liebe? Es endet mit einem Fest voller Freude.

Gott führt oft durch Prüfungen – nicht um zu verurteilen, sondern um zu offenbaren.

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🟢 Zusammenfassung

  1. Mose 43 ist ein Kapitel der göttlichen Führung, menschlichen Reifung und stillen Vorbereitung zur Versöhnung. Die Brüder, einst Täter, sind nun reumütig und verantwortlich. Josef, einst das Opfer, ist jetzt der Herrscher – doch voller Mitgefühl. Inmitten des Leidens leuchtet Gnade auf.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Verantwortung übernehmen: Juda lehrt uns, wie echte Umkehr aussieht – nicht in Worten, sondern durch Taten und Opferbereitschaft.

  • Vertrauen auf Gottes Wege: Auch wenn Gottes Führung durch Not geschieht, wirkt Er an uns – geduldig, weise und liebevoll.

  • Vergebung ist möglich: Josef zeigt uns ein Bild Christi – der denen vergibt, die ihn verletzt haben.

  • Freude nach Tränen: Am Ende wartet das Mahl. Wer auf Gott vertraut, wird durch die Not zur Freude geführt.

🙏 Gott wirkt – auch wenn wir es nicht immer sehen. Unsere Aufgabe ist es, Ihm zu vertrauen, unsere Fehler zu bekennen und mit einem offenen Herzen den nächsten Schritt zu gehen.

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📆 25 –  31 Mai 2025

📆 WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG

📖 Ellen White | Patriarchen und Propheten – Kapitel 7

Die Sintflut

📖 Hier online lesen

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🔵 Einleitung

In einer Welt, die einst von paradiesischer Schönheit war, herrschte tiefe Verderbnis: Götzendienst, Gewalt und moralischer Verfall hatten das Vertrauen auf den Schöpfer verdrängt. Als Gott sah, dass „alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar“ (1. Mose 6,5), kündigte Er ein weltumspannendes Gericht durch Wasser an und bereitete zugleich einen Weg der Rettung: die Arche Noahs.

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🟡 Kommentar

  1. Der verhängnisvolle Zustand der Erde

    • Verdorben durch Götzendienst und Selbstvergötterung

    • Ehebruch, Gewalt und Zügellosigkeit: Verletzung göttlicher Lebensordnung

  2. Noahs Auftrag und Vorbereitungszeit

    • 120 Jahre Bau der Arche als lebendige Warnung

    • Predigt zur Umkehr und Einladung zur Rettung

  3. Gottes Rettung für Noah und seine Familie

    • Arche als Zeichen göttlicher Gnade und Gehorsam

    • Schluss der Tür: Ende der Möglichkeit zur Umkehr

  4. Der Gerichtstag der Sintflut

    • Aufbrechen der Wasserquellen und Öffnung der Himmelstore

    • Vernichtung der Unbußfertigen, Bewahrung der Gerechten

  5. Typus für das letzte Gericht

    • Parallelen zwischen Noahs Zeit und der Endzeit (Mt 24,38–39; 2 Petr 3)

    • Warnung und Einladung unverändert wirksam bis zum Kommen Christi

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🟢 Zusammenfassung

Die Menschheit vor der Sintflut missbrauchte Gaben und Leben, leugnete Gott und schmiedete in Sünde seine eigene Verdammung. Gott offenbarte Noah sein Gericht, doch zugleich bot Er ihm und seiner Familie Rettung durch den Bau der Arche. Wer dem Ruf Gottes folgte, wurde bewahrt; wer verharrte, ging im Gericht unter. Die Sintflut zeigt sowohl Gottes heilige Gerechtigkeit als auch seine barmherzige Rettung für die, die glauben und gehorchen.

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🔴 Botschaft für uns heute

  • Wachsamkeit und Umkehr: Wie in Noahs Zeit kann unser Herz leicht von Selbstsucht und Zügellosigkeit ergriffen werden. Gottes Warnung lädt uns ein zur Umkehr und heiligen Lebensweise.

  • Gehorsam als Rettung: Wer Gottes Stimme achtet und seinen Weg geht, erfährt Rettung – nicht aus eigener Leistung, sondern aus Gnade.

  • Endzeitliche Parallele: Die Sintflut ist ein mahnendes Bild für das kommend(e) Gericht Christi. Bereiten wir uns vor, indem wir Glauben leben, Sünde meiden und anderen die rettende Botschaft weitergeben.

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