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5.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 2.Korinther Kap.10
Verteidigung des Apostels gegen persönliche Angriffe
1Ich aber, Paulus, ermahne euch durch die Sanftmütigkeit und Lindigkeit Christi, der ich gegenwärtig unter euch gering bin, abwesend aber dreist gegen euch. 2Ich bitte aber, daß mir nicht not sei, gegenwärtig dreist zu handeln und der Kühnheit zu brauchen, die man mir zumißt, gegen etliche, die uns schätzen, als wandelten wir fleischlicherweise. 
3Denn ob wir wohl im Fleisch wandeln, so streiten wir doch nicht fleischlicherweise. 4Denn die Waffen unsrer Ritterschaft sind nicht fleischlich, sondern mächtig vor Gott, zu zerstören Befestigungen; 5wir zerstören damit die Anschläge und alle Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alle Vernunft unter den Gehorsam Christi 6und sind bereit, zu rächen allen Ungehorsam, wenn euer Gehorsam erfüllt ist.
7Richtet ihr nach dem Ansehen? Verläßt sich jemand darauf, daß er Christo angehöre, der denke solches auch wiederum bei sich, daß, gleichwie er Christo angehört, also auch wir Christo angehören. 8Und so ich auch etwas weiter mich rühmte von unsrer Gewalt, welche uns der Herr gegeben hat, euch zu bessern, und nicht zu verderben, wollte ich nicht zu Schanden werden. 9Das sage ich aber, daß ihr nicht euch dünken lasset, als hätte ich euch wollen schrecken mit Briefen. 10Denn die Briefe, sprechen sie, sind schwer und stark; aber die Gegenwart des Leibes ist schwach und die Rede verächtlich. 11Wer ein solcher ist, der denke, daß, wie wir sind mit Worten in den Briefen abwesend, so werden wir auch wohl sein mit der Tat gegenwärtig. 
Der Maßstab für die Beurteilung des Apostels
12Denn wir wagen uns nicht unter die zu rechnen oder zu zählen, so sich selbst loben, aber dieweil sie sich an sich selbst messen und halten allein von sich selbst, verstehen sie nichts. 13Wir aber rühmen uns nicht über das Ziel hinaus, sondern nur nach dem Ziel der Regel, mit der uns Gott abgemessen hat das Ziel, zu gelangen auch bis zu euch. 14Denn wir fahren nicht zu weit, als wären wir nicht gelangt bis zu euch; denn wir sind ja auch bis zu euch gekommen mit dem Evangelium Christi; 15und rühmen uns nicht übers Ziel hinaus in fremder Arbeit und haben Hoffnung, wenn nun euer Glaube in euch wächst, daß wir unsrer Regel nach wollen weiter kommen 16und das Evangelium auch predigen denen, die jenseit von euch wohnen, und uns nicht rühmen in dem, was mit fremder Regel bereitet ist. 17Wer sich aber rühmt, der rühme sich des Herrn. 18Denn darum ist einer nicht tüchtig, daß er sich selbst lobt, sondern daß ihn der Herr lobt.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
2.Korinther Kapitel 10 ist ein eindrucksvolles Beispiel für die Verteidigung der apostolischen Autorität von Paulus inmitten von persönlichen Angriffen und Missverständnissen. In der Gemeinde von Korinth gab es Stimmen, die seine Autorität infrage stellten, sowohl aufgrund seiner äußeren Erscheinung als auch wegen seines Auftretens. Paulus nutzt diese Gelegenheit, um aufzuzeigen, dass seine Kraft und Autorität nicht von menschlicher Stärke oder Redekunst herrühren, sondern von der göttlichen Berufung und den geistlichen Waffen, die er durch Christus empfangen hat. Dieses Kapitel ermutigt uns, den Wert von Gottes Maßstäben zu erkennen und nicht nach äußeren oder fleischlichen Kriterien zu urteilen.
Kommentar
1. Sanftmut und geistliche Autorität (Verse 1–6):
Paulus beginnt mit einem Appell an die Korinther, sich durch die Sanftmütigkeit und Demut Christi führen zu lassen. Er weist darauf hin, dass sein Dienst nicht auf menschlicher Kühnheit oder fleischlicher Stärke beruht, sondern auf der Macht Gottes. Die geistlichen Waffen, die er verwendet, sind mächtig, um Gedankenfestungen, Stolz und falsche Lehren zu zerstören. Dies zeigt, dass der wahre Kampf des Glaubens geistlicher Natur ist und dass die Autorität Christi alles unter seinen Gehorsam bringt.
2. Maßstäbe für wahre Autorität (Verse 7–11):
Paulus konfrontiert die Korinther mit der Frage, ob sie nach dem äußeren Ansehen urteilen. Er macht deutlich, dass seine Verbindung zu Christus ebenso echt ist wie die derjenigen, die ihn kritisieren. Er betont, dass seine Autorität von Gott kommt und dass seine Taten mit den Worten in seinen Briefen übereinstimmen. Dies unterstreicht, dass wahre geistliche Autorität durch Übereinstimmung von Worten und Taten sichtbar wird.
3. Demut im Dienst und die Ehre Gottes (Verse 12–18):
Paulus kritisiert die Selbstverherrlichung einiger seiner Gegner, die sich selbst messen und loben. Er betont, dass wahres Lob nur von Gott kommt und dass jede Arbeit im Dienst Christi unter der Leitung Gottes und im Rahmen seiner Berufung geschehen muss. Paulus zeigt, dass er sich nicht für fremde Erfolge rühmt, sondern danach strebt, das Evangelium weiter zu verbreiten und Gott die Ehre zu geben.
Zusammenfassung
In 2. Korinther Kapitel 10 wird die wahre Natur geistlicher Autorität und des geistlichen Kampfes deutlich. Paulus zeigt, dass menschliche Maßstäbe und fleischliche Waffen im Dienst Gottes keinen Platz haben. Stattdessen gründet wahre Stärke auf der Macht Gottes, die Festungen des Stolzes und des Unglaubens zerstören kann. Paulus ermutigt die Gemeinde, in Demut und Gehorsam zu wachsen, und erinnert daran, dass alle Ehre Gott gebührt. Dieses Kapitel ist eine Einladung, die eigene Perspektive zu überdenken und nach den Maßstäben Christi zu leben.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 85: Noch einmal am See Genezareth
Auf der Grundlage von Johannes 21,1-22.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 85, basierend auf Johannes 21, beschreibt das erneute Zusammentreffen Jesu mit seinen Jüngern nach seiner Auferstehung am See Genezareth. In einer Zeit der Unsicherheit und inneren Kämpfe stärkt Jesus die Jünger, erinnert sie an ihre Berufung und setzt Petrus in seinem Dienst wieder ein. Diese Begegnung ist geprägt von Vergebung, Liebe und der Erneuerung des göttlichen Auftrags. Es ist eine Botschaft der Hoffnung und eine Einladung, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten.
Kommentar
1. Das Wunder des Fischzugs – Erneuerung der Berufung:
Die erfolglose Nacht auf dem See symbolisiert die Grenzen menschlicher Bemühungen ohne göttliche Leitung. Erst durch Jesu Anweisung füllen sich die Netze der Jünger. Dieses Wunder erinnert an den ersten Fischzug bei ihrer Berufung und bestätigt, dass Jesus trotz seines Todes und seiner Auferstehung weiterhin für ihre Bedürfnisse sorgt. Es ist ein Bild dafür, dass Gottes Werk durch den Glauben und die Zusammenarbeit mit ihm erfolgreich ist.
2. Die Wiederherstellung von Petrus:
Dreimal fragt Jesus Petrus: „Hast du mich lieb?“, was Petrus’ dreifache Verleugnung spiegelt. Diese Prüfung dient dazu, Petrus öffentlich zu rehabilitieren und sein Apostelamt zu erneuern. Die dreifache Aufforderung „Weide meine Lämmer“ und „Weide meine Schafe“ verdeutlicht Petrus’ Verantwortung als geistlicher Hirte. Seine Reue und Demut bereiten ihn darauf vor, sowohl für junge Gläubige als auch für die gesamte Gemeinde zu sorgen.
3. Nachfolge und Vertrauen:
Jesus fordert Petrus auf, ihm zu folgen, unabhängig davon, was mit anderen geschieht. Diese Lehre unterstreicht die persönliche Verantwortung jedes Jüngers, Christus zu dienen, ohne sich von den Aufgaben anderer ablenken zu lassen. Jesus macht deutlich, dass jeder seinen eigenen Weg der Nachfolge hat, der in seinem göttlichen Plan verwurzelt ist.
Zusammenfassung
Kapitel 85 illustriert die Treue Jesu gegenüber seinen Jüngern und seine Bereitschaft, sie trotz ihres Versagens zu vergeben und zu erneuern. Das Wunder des Fischzugs erinnert die Jünger an ihre Berufung, während Petrus durch die dreifache Befragung seine Hingabe zu Jesus bezeugt und als Hirte der Gemeinde wieder eingesetzt wird. Die Aufforderung „Folge mir nach!“ ist ein universeller Ruf an alle Christen, sich in Vertrauen und Gehorsam auf Christus auszurichten, ohne sich mit anderen zu vergleichen.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 86: “Gehet hin und lehret alle Völker!”
Auf der Grundlage von Matthäus 28,16-20.

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 86, basierend auf den letzten Anweisungen Jesu, thematisiert den großen Missionsauftrag: „Gehet hin und lehret alle Völker“ (Matthäus 28:19). Dies ist nicht nur eine Aufforderung an die damaligen Jünger, sondern ein bleibender Auftrag an alle Christen. Es beschreibt die Ausrüstung der Jünger mit göttlicher Vollmacht, die universelle Reichweite der Frohbotschaft und die Verantwortung jedes Gläubigen, das Evangelium zu verkünden. Diese Botschaft ruft zu Hingabe, Zusammenarbeit und dem Glauben an Gottes Wirken auf.
Kommentar
1. Der Missionsauftrag – Göttliche Autorität und universelle Mission
Jesus begann seine Worte mit der Zusicherung: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden“ (Matthäus 28:18). Diese Zusicherung zeigt, dass die Verkündigung des Evangeliums nicht aus eigener Kraft geschieht, sondern unter seiner Autorität. Der Auftrag „Gehet hin in alle Welt“ betont die universelle Natur der Botschaft: Alle Nationen, Völker und Kulturen sollen das Evangelium hören. Diese globale Perspektive hebt die Liebe und den Heilswillen Gottes hervor, der keine Grenzen kennt.
2. Die Verantwortung der Gläubigen
Der Auftrag richtet sich nicht nur an die Apostel, sondern an alle Gläubigen. Die Gemeinde ist dazu berufen, aktiv an der Errettung von Seelen mitzuwirken. Der Dienst kann durch Predigt, persönliches Zeugnis oder praktische Hilfe erfolgen. Diese Arbeit erfordert Hingabe, Vertrauen auf Gott und die Bereitschaft, in Demut und Liebe zu dienen.
3. Verheißungen und Herausforderungen
Jesus versprach, seinen Nachfolgern beizustehen: „Siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende“ (Matthäus 28:20). Diese Zusicherung gibt den Gläubigen Mut, auch angesichts von Verfolgung und Herausforderungen. Die Verheißung des Heiligen Geistes als Quelle übernatürlicher Kraft war entscheidend für die Jünger und bleibt bis heute eine zentrale Unterstützung im Dienst. Der Missionsauftrag ist jedoch auch eine Prüfung von Glauben, Hingabe und Vertrauen.
Zusammenfassung
Kapitel 86 zeigt, dass der Missionsauftrag Jesu die Grundlage der christlichen Gemeinde ist. Dieser Auftrag ist umfassend, erfordert Glauben, Hingabe und die aktive Mitarbeit jedes Gläubigen. Die Verheißung göttlicher Unterstützung gibt Kraft und Mut, während die universelle Reichweite der Botschaft die allumfassende Liebe Gottes offenbart. Der Erfolg der Mission hängt davon ab, wie sehr Gläubige in ihrer Hingabe und Zusammenarbeit auf Jesus vertrauen.

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