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2.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.11
Der Glaubensweg im Alten Bund
1Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht2Durch den haben die Alten Zeugnis überkommen. 3Durch den Glauben merken wir, daß die Welt durch Gottes Wort fertig ist, daß alles, was man sieht, aus nichts geworden ist.
4Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, daß er gerecht sei, da Gott zeugte von seiner Gabe; und durch denselben redet er noch, wiewohl er gestorben ist. 
5Durch den Glauben ward Henoch weggenommen, daß er den Tod nicht sähe, und ward nicht gefunden, darum daß ihn Gott wegnahm; denn vor seinem Wegnehmen hat er Zeugnis gehabt, daß er Gott gefallen habe. 6Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muß glauben, daß er sei und denen, die ihn suchen, ein Vergelter sein werde. 
7Durch den Glauben hat Noah Gott geehrt und die Arche zubereitet zum Heil seines Hauses, da er ein göttliches Wort empfing über das, was man noch nicht sah; und verdammte durch denselben die Welt und hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.
8Durch den Glauben ward gehorsam Abraham, da er berufen ward, auszugehen in das Land, das er ererben sollte; und ging aus und wußte nicht, wo er hinkäme. 9Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande als in einem fremden und wohnte in Hütten mit Isaak und Jakob, den Miterben derselben Verheißung; 10denn er wartete auf eine Stadt, die einen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist. 
11Durch den Glauben empfing auch Sara Kraft, daß sie schwanger ward und gebar über die Zeit ihres Alters; denn sie achtete ihn treu, der es verheißen hatte. 12Darum sind auch von einem, wiewohl erstorbenen Leibes, viele geboren wie die Sterne am Himmel und wie der Sand am Rande des Meeres, der unzählig ist. 
13Diese alle sind gestorben im Glauben und haben die Verheißungen nicht empfangen, sondern sie von ferne gesehen und sich ihrer getröstet und wohl genügen lassen und bekannt, daß sie Gäste und Fremdlinge auf Erden wären. 14Denn die solches sagen, die geben zu verstehen, daß sie ein Vaterland suchen. 15Und zwar, wo sie das gemeint hätten, von welchem sie waren ausgezogen, hatten sie ja Zeit, wieder umzukehren. 16Nun aber begehren sie eines bessern, nämlich eines himmlischen. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, zu heißen ihr Gott; denn er hat ihnen eine Stadt zubereitet. 
17Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, da er versucht ward, und gab dahin den Eingeborenen, da er schon die Verheißungen empfangen hatte, 18von welchem gesagt war: »In Isaak wird dir dein Same genannt werden«; 19und dachte, Gott kann auch wohl von den Toten erwecken; daher er auch ihn zum Vorbilde wiederbekam. 
20Durch den Glauben segnete Isaak von den zukünftigen Dingen den Jakob und Esau. 
21Durch den Glauben segnete Jakob, da er starb, beide Söhne Josephs und neigte sich gegen seines Stabes Spitze. 
22Durch den Glauben redete Joseph vom Auszug der Kinder Israel, da er starb, und tat Befehl von seinen Gebeinen.
23Durch den Glauben ward Mose, da er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, darum daß sie sahen, wie er ein schönes Kind war, und fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot. 24Durch den Glauben wollte Mose, da er groß ward, nicht mehr ein Sohn heißen der Tochter Pharaos, 25und erwählte viel lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, denn die zeitliche Ergötzung der Sünde zu haben, 26und achtete die Schmach Christi für größern Reichtum denn die Schätze Ägyptens; denn er sah an die Belohnung. 27Durch den Glauben verließ er Ägypten und fürchtete nicht des Königs Grimm; denn er hielt sich an den, den er nicht sah, als sähe er ihn. 28Durch den Glauben hielt er Ostern und das Blutgießen, auf daß, der die Erstgeburten würgte, sie nicht träfe. 29Durch den Glauben gingen sie durchs Rote Meer wie durch trockenes Land; was die Ägypter auch versuchten, und ersoffen. 
30Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, da sie sieben Tage um sie herumgegangen waren. 31Durch den Glauben ward die Hure Rahab nicht verloren mit den Ungläubigen, da sie die Kundschafter freundlich aufnahm.
32Und was soll ich mehr sagen? Die Zeit würde mir zu kurz, wenn ich sollte erzählen von Gideon und Barak und Simson und Jephthah und David und Samuel und den Propheten, 33welche haben durch den Glauben Königreiche bezwungen, Gerechtigkeit gewirkt, Verheißungen erlangt, der Löwen Rachen verstopft, 34des Feuers Kraft ausgelöscht, sind des Schwertes Schärfe entronnen, sind kräftig geworden aus der Schwachheit, sind stark geworden im Streit, haben der Fremden Heere darniedergelegt. 35Weiber haben ihre Toten durch Auferstehung wiederbekommen. Andere aber sind zerschlagen und haben keine Erlösung angenommen, auf daß sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten. 36Etliche haben Spott und Geißeln erlitten, dazu Bande und Gefängnis; 37sie wurden gesteinigt, zerhackt, zerstochen, durchs Schwert getötet; sie sind umhergegangen in Schafpelzen und Ziegenfellen, mit Mangel, mit Trübsal, mit Ungemach 38(deren die Welt nicht wert war), und sind im Elend umhergeirrt in den Wüsten, auf den Bergen und in den Klüften und Löchern der Erde. 
39Diese alle haben durch den Glauben Zeugnis überkommen und nicht empfangen die Verheißung, 40darum daß Gott etwas Besseres für uns zuvor ersehen hat, daß sie nicht ohne uns vollendet würden.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
Hebräer Kapitel 11 wird oft als das „Glaubenskapitel“ der Bibel bezeichnet, da es eine eindrucksvolle Aufzählung von Glaubenshelden aus dem Alten Testament enthält. Der Autor zeigt auf, dass der Glaube nicht nur eine abstrakte Überzeugung ist, sondern sich in konkretem Handeln manifestiert. Durch den Glauben haben die „Alten“ Gott gefallen und Seine Verheißungen festgehalten, auch wenn sie deren Erfüllung nicht immer erlebten. In einer Welt voller Unsicherheiten ermutigt uns dieses Kapitel, auf Gottes Zusagen zu vertrauen, auch wenn wir die Erfüllung erst in der Ewigkeit sehen. Es zeigt, dass Glaube bedeutet, nach einer himmlischen Heimat zu streben, die Gott für Seine Kinder vorbereitet hat. Dieses Kapitel ruft uns dazu auf, unseren eigenen Glaubensweg in Vertrauen und Gehorsam zu gehen.
Kommentar: Der Glaube als Fundament des Lebens
  1. Die Definition des Glaubens (Verse 1-3)
Das Kapitel beginnt mit einer grundlegenden Definition des Glaubens: „Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“ (Vers 1). Hier wird deutlich, dass Glaube über das Sichtbare hinausgeht. Er ist eine Gewissheit, die auf Gottes Wort und Seinen Verheißungen gründet. Vers 3 hebt hervor, dass der Glaube uns hilft, die Schöpfung und Gottes Wirken in der Welt zu verstehen – alles ist durch Sein Wort entstanden.
  1. Glaubenshelden im Alten Testament (Verse 4-31)
Der Autor listet zahlreiche Beispiele von Menschen auf, die durch ihren Glauben außergewöhnliche Dinge vollbrachten:
  • Abel brachte ein besseres Opfer als Kain, weil er Gott vertraute (Vers 4).
  • Henoch wurde entrückt, weil er Gott wohlgefällig war (Vers 5).
  • Noah baute eine Arche in Erwartung einer Sintflut, die er noch nicht sehen konnte (Vers 7).
  • Abraham verließ sein Land, ohne zu wissen, wohin er gehen würde (Verse 8-10), und war bereit, seinen Sohn Isaak zu opfern, weil er an Gottes Macht glaubte (Verse 17-19).
  • Sara empfing trotz ihres hohen Alters ein Kind, weil sie Gott als treu ansah (Vers 11).
  • Mose verzichtete auf den Reichtum Ägyptens und entschied sich für das Leiden mit Gottes Volk (Verse 23-28).
Diese Menschen sahen die Erfüllung der göttlichen Verheißungen nicht vollständig, aber sie hielten daran fest, weil sie auf eine himmlische Heimat hofften (Verse 13-16). Ihr Glaube bewirkte nicht nur persönliche Entscheidungen, sondern auch weitreichende Veränderungen in der Geschichte Gottes mit Seinem Volk.
  1. Der Glaube als Quelle der Standhaftigkeit (Verse 32-38)
Neben diesen bekannten Glaubensvorbildern erwähnt der Autor weitere Personen wie Gideon, David und die Propheten, die durch ihren Glauben Königreiche bezwangen, Wunder erlebten und Gottes Gerechtigkeit förderten. Doch nicht alle erlebten triumphale Siege – viele litten, wurden verfolgt oder getötet. Der Glaube bedeutet also nicht immer irdischen Erfolg, sondern oft auch Leiden und Opferbereitschaft. Dennoch betrachtet Gott diese Menschen als würdig, weil sie auf das bessere, ewige Leben hofften.
  1. Die Vollendung durch Christus (Verse 39-40)
Das Kapitel endet mit einem entscheidenden Hinweis: Alle diese Glaubenshelden empfingen die endgültige Erfüllung der Verheißung nicht, weil Gott einen besseren Plan hatte – nämlich, dass sie erst zusammen mit den Gläubigen des Neuen Bundes vollendet werden (Vers 40). Dies weist auf das Werk Christi hin, der den Glauben zur Vollendung bringt und das verheißene ewige Leben ermöglicht.
Zusammenfassung
Hebräer 11 ist ein eindrucksvolles Zeugnis für die Kraft des Glaubens und zeigt, dass wahres Vertrauen auf Gott über Jahrhunderte hinweg Menschen befähigt hat, nach Seinem Willen zu leben. Der Glaube wird hier nicht als passive Überzeugung beschrieben, sondern als eine aktive Haltung des Vertrauens, die zum Handeln führt. Die Glaubenshelden des Alten Testaments zeigen uns, dass Glaube nicht immer sofort belohnt wird, sondern oft mit Warten, Kämpfen und Leiden verbunden ist. Doch sie hielten fest an der Hoffnung auf eine bessere, himmlische Heimat. Der Höhepunkt dieses Kapitels ist die Erkenntnis, dass alle Gläubigen – sowohl im Alten als auch im Neuen Bund – gemeinsam in Christus vollendet werden. Dieses Kapitel ruft uns dazu auf, unser Vertrauen auf Gott zu setzen, auch wenn wir die Erfüllung Seiner Verheißungen nicht sofort sehen – denn Er ist treu und wird Sein Wort vollenden.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 7: Beweis der Gotteskindschaft

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Kapitel 7 behandelt die fundamentale Wahrheit, dass eine wahre Bekehrung nicht nur in äußeren Handlungen sichtbar wird, sondern in einer inneren, tiefgreifenden Veränderung des Herzens. Der Glaube an Christus bringt eine neue Schöpfung hervor, die nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes entsteht. Während manche Christen den genauen Zeitpunkt ihrer Bekehrung nicht benennen können, zeigt sich deren Echtheit an einer neuen Lebensweise. Die Liebe zu Gott, ein verändertes Herz und ein wachsender Gehorsam gegenüber Seinem Wort sind Beweise der Gotteskindschaft. Dieses Kapitel führt uns in die Bedeutung eines echten, von Christus geprägten Lebens ein und zeigt, dass wahre Nachfolge nicht durch äußere Werke allein, sondern durch eine tiefe, lebendige Beziehung zu Gott geprägt ist.
Kommentar: Merkmale der Gotteskindschaft
  1. Die neue Schöpfung durch Christus (2. Korinther 5,17)
Die Heilige Schrift beschreibt die Wiedergeburt als eine völlige Neuschöpfung des Menschen: „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen.“ Dies bedeutet, dass wahre Bekehrung eine tiefgreifende Veränderung des Herzens bewirkt, die nicht nur in äußeren Formen, sondern in unserem gesamten Denken, Fühlen und Handeln sichtbar wird.
  • Die Wirkung des Heiligen Geistes ist nicht immer spürbar oder sichtbar, sondern vergleichbar mit dem Wind (Johannes 3,8).
  • Diese innere Veränderung zeigt sich durch eine neue Einstellung zu Sünde, ein wachsendes Verlangen nach Heiligkeit und eine tiefe Liebe zu Gott.
  • Ein verändertes Herz bringt Früchte des Geistes hervor: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22).
  1. Der wahre Prüfstein des Glaubens: Wo steht unser Herz?
Ein äußeres moralisches Leben allein beweist keine echte Wiedergeburt. Auch aus Stolz oder aus gesellschaftlichem Ansehen heraus kann ein Mensch ein „guter Mensch“ sein. Doch wahre Gotteskindschaft zeigt sich in folgenden Fragen:
  • Wer besitzt unser Herz?
  • Worüber sprechen wir am liebsten?
  • Wem gehören unsere Gedanken und tiefsten Gefühle?
Ein echter Jünger Christi richtet sein Leben nach Ihm aus, er liebt, was Christus liebt, und hasst, was Er hasst. Die göttliche Liebe ist die Triebkraft für jede Handlung.
  1. Die Gefahr der Irrtümer über Glaube und Gehorsam
Es gibt zwei Hauptirrtümer, vor denen sich Christen hüten müssen:
  1. Der Irrtum des Werksgerechtigkeit: Zu glauben, dass man sich durch eigene Anstrengung vor Gott rechtfertigen kann. Die Bibel macht deutlich: „Alle Werke, die wir ohne Christus tun, kleben Selbstsucht und Sünde an.“ Wir sind allein durch die Gnade Christi gerettet.
  2. Der Irrtum des gesetzlosen Glaubens: Zu glauben, dass Gnade den Menschen von der Beachtung des göttlichen Gesetzes befreit. Doch wahrer Glaube führt zum Gehorsam: „Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5,3).
Christus gibt uns nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, nach Seinem Willen zu leben. Das Gesetz ist kein Mittel zur Erlösung, sondern ein Ausdruck der göttlichen Liebe.
  1. Die wahre Grundlage der Erlösung
Kein Mensch kann sich durch eigene Gerechtigkeit retten. Aber Christus bietet uns Seine Gerechtigkeit an:
  • Er lebte ein vollkommenes Leben und erfüllte das Gesetz Gottes in unserer Stelle.
  • Durch Seinen Tod nimmt Er unsere Sünden auf sich.
  • Durch den Glauben wird Seine Gerechtigkeit uns angerechnet.
Dies bedeutet: „Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher sind wir von Gott angenommen.“ Der Wandel in Christus ist ein täglicher Prozess der Hingabe und Erneuerung.
  1. Der wahre Glaube führt zu Gehorsam
Der rettende Glaube ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zur Wahrheit, sondern ein Vertrauen, das unser Leben verändert. „Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,17).
  • Wahre Kinder Gottes werden durch ihre Taten der Gerechtigkeit erkannt.
  • Gehorsam ist nicht das Mittel zur Erlösung, sondern die Frucht eines erneuerten Herzens.
  • Je näher wir Christus kommen, desto mehr erkennen wir unsere eigene Unvollkommenheit – dies ist ein Zeichen echter Heiligung.
Ein Christ lebt nicht in Gesetzlosigkeit, sondern „wandelt, wie Er gewandelt hat“ (1. Johannes 2,6).
Zusammenfassung: Die Merkmale eines wahren Kindes Gottes
Kapitel 7 beschreibt die wahre Natur der Bekehrung und zeigt, dass die Gotteskindschaft nicht nur eine äußere Form ist, sondern eine tiefgehende Herzensveränderung bedeutet. Ein erneuerter Mensch zeigt sich nicht an gelegentlichen guten Taten, sondern an einer beständigen Veränderung seines Wesens.
  • Die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist zeigt sich in neuen Prioritäten, neuer Liebe zu Gott und neuen Werten.
  • Wahre Nachfolger Christi richten ihr Herz, ihre Gedanken und ihr Leben auf Ihn aus.
  • Glaube und Gehorsam gehören zusammen: Der Glaube an Christus bringt eine neue Lebensweise hervor, die mit Gottes Willen übereinstimmt.
Dieses Kapitel ruft uns auf, unser eigenes Herz zu prüfen: Steht unser Leben in Einklang mit Christus? Lieben wir Gott aus ganzem Herzen? Zeigen unsere Gedanken, Worte und Taten, dass wir Seine Kinder sind? Nur durch eine tiefe, tägliche Verbindung mit Jesus können wir wahre Veränderung erleben und den Beweis der Gotteskindschaft erbringen.

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