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13.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – 1.Petrus Kap.4
Vom Leiden und Leben des Christen
1Weil nun Christus im Fleisch für uns gelitten hat, so wappnet euch auch mit demselben Sinn; denn wer am Fleisch leidet, der hört auf von Sünden, 2daß er hinfort die noch übrige Zeit im Fleisch nicht der Menschen Lüsten, sondern dem Willen Gottes lebe. 3Denn es ist genug, daß wir die vergangene Zeit des Lebens zugebracht haben nach heidnischem Willen, da wir wandelten in Unzucht, Lüsten, Trunkenheit, Fresserei, Sauferei und greulichen Abgöttereien. 
4Das befremdet sie, daß ihr nicht mit ihnen lauft in dasselbe wüste, unordentliche Wesen, und sie lästern; 5aber sie werden Rechenschaft geben dem, der bereit ist, zu richten die Lebendigen und die Toten. 6Denn dazu ist auch den Toten das Evangelium verkündigt, auf daß sie gerichtet werden nach dem Menschen am Fleisch, aber im Geist Gott leben.
7Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. 8So seid nun mäßig und nüchtern zum Gebet. Vor allen Dingen aber habt untereinander eine inbrünstige Liebe; denn die Liebe deckt auch der Sünden Menge. 9Seid gastfrei untereinander ohne Murren. 10Und dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes: 11so jemand redet, daß er’s rede als Gottes Wort; so jemand ein Amt hat, daß er’s tue als aus dem Vermögen, das Gott darreicht, auf daß in allen Dingen Gott gepriesen werde durch Jesum Christum, welchem sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Vom Ausharren in der Verfolgung
12Ihr Lieben, lasset euch die Hitze, so euch begegnet, nicht befremden (die euch widerfährt, daß ihr versucht werdet), als widerführe euch etwas Seltsames; 13sondern freuet euch, daß ihr mit Christo leidet, auf daß ihr auch zur Zeit der Offenbarung seiner Herrlichkeit Freude und Wonne haben möget. 14Selig seid ihr, wenn ihr geschmäht werdet über dem Namen Christi; denn der Geist, der ein Geist der Herrlichkeit und Gottes ist, ruht auf euch. Bei ihnen ist er verlästert, aber bei euch ist er gepriesen. 
15Niemand aber unter euch leide als ein Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder der in ein fremdes Amt greift. 16Leidet er aber als ein Christ, so schäme er sich nicht; er ehre aber Gott in solchem Fall. 17Denn es ist Zeit, daß anfange das Gericht an dem Hause Gottes. So aber zuerst an uns, was will’s für ein Ende werden mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? 18Und so der Gerechte kaum erhalten wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen? 19Darum, welche da leiden nach Gottes Willen, die sollen ihm ihre Seelen befehlen als dem treuen Schöpfer in guten Werken.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung
In 1. Petrus Kapitel 4 fordert der Apostel die Christen auf, ihr Leben radikal an Christus auszurichten – sowohl im täglichen Leben als auch angesichts von Verfolgungen. Der Text gliedert sich in zwei Hauptteile: Zunächst wird das christliche Leiden und die Abkehr von einem sündhaften Leben thematisiert, danach folgt die Aufforderung, standhaft und freudig inmitten von Prüfungen zu bleiben. Dabei dient das Leiden Christi als Vorbild, an dem sich die Gläubigen messen sollen.
Kommentar
1.Vom Leiden und Leben des Christen (Verse 1–11)
  • Nachahmung Christi im Leiden (Vers 1):
    Der Text beginnt mit dem Aufruf, sich mit der gleichen Gesinnung zu wappnen, mit der auch Christus im Fleisch gelitten hat. Das Leiden wird als wesentliches Element des christlichen Lebens verstanden.
  • Abkehr von weltlichen Lüstern (Verse 2–3):
    Der Apostel betont, dass das irdische Leben, das von Sünde und Ausschweifung geprägt war, hinter sich gelassen werden muss. Statt den fleischlichen Begierden soll der Wille Gottes zum Leitfaden werden.
  • Unterschied zu den Ungläubigen (Verse 4–6):
    Christen, die sich von weltlichen Lebensweisen distanzieren, wirken befremdlich auf jene, die weiterhin in sündhaften Mustern leben. Es wird daran erinnert, dass letztlich ein gerechter Richter – Gott – über alle Lebenden und Toten richten wird.
  • Appell zur Mäßigung und Liebe (Verse 7–10):
    Angesichts der nahenden Endzeit fordert Petrus zu nüchternem Gebet, gegenseitiger Gastfreundschaft und selbstlosem Dienst am Nächsten auf. Die geistliche Gnade Gottes soll in jedem Aspekt des Lebens sichtbar werden.
  • Verherrlichung Gottes (Vers 11):
    Jede Tätigkeit, sei es das Predigen oder das Ausüben eines Amtes, soll so geschehen, dass Gott durch Jesus Christus gepriesen wird. Dies unterstreicht den zentralen Anspruch, das Leben stets im Licht der göttlichen Gnade zu führen.
2.Vom Ausharren in der Verfolgung (Verse 12–19)
  • Nicht befremdet sein von Prüfungen (Verse 12–13):
    Christen sollen die Hitze der Verfolgung nicht als seltsames Ereignis betrachten, sondern sich darüber freuen, weil das Leiden in Gemeinschaft mit Christus steht. Die Verfolgung wird als Zeichen der Zugehörigkeit zum Herrn verstanden.
  • Segen in der Verleumdung (Vers 14):
    Eine Verleumdung im Namen Christi wird als Segen gewertet, da der Geist der Herrlichkeit Gottes auf den Gläubigen ruht – auch wenn dieser von den Menschen verunglimpft wird.
  • Richtige Gesinnung im Leiden (Verse 15–16):
    Das Leiden soll nicht mit kriminellen oder unmoralischen Taten verwechselt werden. Wer als Christ leidet, ehre Gott dadurch, dass er bereit ist, seinen Glauben auch unter widrigen Umständen zu bezeugen.
  • Die nahende göttliche Gerichtsbarkeit (Verse 17–19):
    Das Kapitel schließt mit der Warnung, dass das Gericht Gottes bald beginnen wird – zuerst am Haus Gottes. Dies stellt eine Mahnung dar, dass die Standhaftigkeit der Gläubigen letztlich belohnt wird und dass das Leiden im Einklang mit Gottes Willen zu guten Werken führt.
Zusammenfassung
1.Petrus Kapitel 4 ruft Christen dazu auf, ihr Leben radikal nach dem Vorbild Christi auszurichten – sowohl in der Abkehr von sündhaften Begierden als auch im aktiven Dienst und in der Ausübung der Nächstenliebe. Das Leiden Christi dient als Modell, an dem sich die Gläubigen messen sollen. Gleichzeitig fordert der Apostel dazu auf, Prüfungen und Verfolgungen nicht zu fürchten, sondern sie als Zeichen der Gegenwart des Heiligen Geistes zu sehen. Inmitten von Anfeindungen und Herausforderungen sollen die Christen in ihrer Standhaftigkeit bestärkt werden, im Wissen, dass Gott als gerechter Richter über alle Menschen richten wird und dass wahre Erfüllung im Leben und in guten Werken zu finden ist.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 8: Wachstum in Christus

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung
Das geistliche Wachstum in Christus ist ein zentrales Thema im christlichen Leben. Kapitel 8 beschreibt dieses Wachstum anhand von natürlichen Bildern wie Geburt, Pflanzen und Licht, um zu verdeutlichen, wie der Gläubige in der Beziehung zu Christus reift. Es macht deutlich, dass kein Mensch aus eigener Kraft geistliches Leben erzeugen oder sich selbst zum Heil führen kann – nur durch Christus ist wahres Wachstum möglich. Indem wir in ihm bleiben, empfangen wir Kraft, Freude und Beständigkeit im Glauben. Die Einladung zur völligen Hingabe an Christus und das Vertrauen auf seine Führung stehen im Mittelpunkt dieses Kapitels.
Kommentar
1.Geistliches Wachstum als Werk Gottes (Einleitung)
  • Die Bibel vergleicht das geistliche Wachstum mit einer Geburt (1. Petrus 2,2) und dem Wachstum eines Samens (Epheser 4,15).
  • Kein Mensch kann aus eigener Kraft Leben erzeugen – ebenso wenig kann geistliches Leben ohne Gottes Wirken entstehen (Johannes 3,3).
  • Wachstum in Christus ist nicht das Ergebnis menschlicher Anstrengung, sondern der Einfluss göttlicher Kraft.
2.Die Notwendigkeit der Verbindung mit Christus
  • Pflanzen wachsen durch Licht, Wasser und Nahrung – ebenso braucht der Gläubige Christus als „Sonne der Gerechtigkeit“ (Jesaja 60,19).
  • Jesus betont: „Bleibet in mir“ – ohne ihn kann der Mensch keine Frucht bringen (Johannes 15,4-5).
  • Viele versuchen, aus eigener Kraft ein rechtschaffenes Leben zu führen, doch Christus ist der einzige Weg zur Heiligung.
3.Die tägliche Hingabe an Gott als Schlüssel zum Wachstum
  • Das tägliche Gebet und die völlige Übergabe an Gott sind entscheidend für das Wachstum im Glauben.
  • Die Beziehung zu Christus muss beständig und lebendig sein – er soll nicht nur am Anfang und Ende, sondern in jedem Moment unseres Lebens präsent sein (Psalm 16,8).
  • Unsere Hoffnung liegt nicht in uns selbst, sondern in Christus, der unsere Schwachheit mit seiner Stärke verbindet.
4.Die Gefahr der Selbstzentriertheit und der Ablenkung durch Satan
  • Satan versucht ständig, den Blick des Gläubigen von Christus abzulenken – sei es durch Sorgen, Ängste oder weltliche Verlockungen.
  • Die einzige Sicherheit liegt in der völligen Abhängigkeit von Christus – nicht in Selbstbetrachtung oder Selbstzweifeln (Galater 2,20).
  • Wahres geistliches Wachstum geschieht durch Vertrauen, Gehorsam und ständige Verbindung mit Christus.
5.Die Vorbilder der ersten Jünger und ihre tiefe Gemeinschaft mit Christus
  • Die Jünger wuchsen durch die tägliche Gemeinschaft mit Christus und wurden durch den Heiligen Geist verändert.
  • Johannes, der Lieblingsjünger Jesu, wurde durch die Nähe zu Christus von einem ehrgeizigen und hitzigen Mann zu einem Symbol der Liebe geformt.
  • Diese tiefe geistliche Gemeinschaft mit Christus steht auch heute jedem Gläubigen offen.
6.Die fortwährende Gegenwart Christi in unserem Leben
  • Nach seiner Himmelfahrt blieb Jesus durch den Heiligen Geist mit seinen Jüngern verbunden – ebenso bleibt er heute in den Herzen der Gläubigen.
  • Das Leben in Christus bedeutet nicht nur, ihm zu folgen, sondern sich ganz mit ihm zu vereinen.
  • Christus ist der Anfänger und Vollender unseres Glaubens (Epheser 4,15) – in ihm liegt unsere gesamte Hoffnung auf Wachstum und Vollkommenheit.
Zusammenfassung
Kapitel 8 unterstreicht die Bedeutung des geistlichen Wachstums in Christus. Es verdeutlicht, dass dieses Wachstum nicht durch eigene Anstrengung, sondern allein durch die Verbindung mit Christus möglich ist. So wie Pflanzen Licht, Wasser und Nahrung benötigen, um zu gedeihen, benötigt der Gläubige Christus als Quelle des Lebens. Der tägliche Wandel mit Christus, das beständige Gebet und die völlige Hingabe an ihn führen zur geistlichen Reife. Die Jünger Jesu sind ein Beispiel dafür, wie die enge Gemeinschaft mit Christus das Wesen eines Menschen völlig verwandeln kann. Die Einladung lautet: „Bleibet in mir“ – wer in Christus bleibt, wächst im Glauben, bringt Frucht und wird verwandelt in sein Bild.

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