12 Minuten 3 Tagen
27.Januar 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Kolosser Kap.3
Der alte und der neue Mensch
1Seid ihr nun mit Christo auferstanden, so suchet, was droben ist, da Christus ist, sitzend zu der Rechten Gottes. 2Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. 3Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christo in Gott. 
4Wenn aber Christus, euer Leben, sich offenbaren wird, dann werdet ihr auch offenbar werden mit ihm in der Herrlichkeit
5So tötet nun eure Glieder, die auf Erden sind, Hurerei, Unreinigkeit, schändliche Brunst, böse Lust und den Geiz, welcher ist Abgötterei, 
6um welcher willen kommt der Zorn Gottes über die Kinder des Unglaubens; 7in welchen auch ihr weiland gewandelt habt, da ihr darin lebtet. 8Nun aber leget alles ab von euch: den Zorn, Grimm, Bosheit, Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde. 9Lüget nicht untereinander; ziehet den alten Menschen mit seinen Werken aus 10und ziehet den neuen an, der da erneuert wird zu der Erkenntnis nach dem Ebenbilde des, der ihn geschaffen hat; 
11da nicht ist Grieche, Jude, Beschnittener, Unbeschnittener, Ungrieche, Szythe, Knecht, Freier, sondern alles und in allen Christus.
12So ziehet nun an, als die Auserwählten Gottes, Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; 13und vertrage einer den andern und vergebet euch untereinander, so jemand Klage hat wider den andern; gleichwie Christus euch vergeben hat, also auch ihr. 14Über alles aber ziehet an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. 15Und der Friede Gottes regiere in euren Herzen, zu welchem ihr auch berufen seid in einem Leibe; und seid dankbar! 
16Lasset das Wort Christi unter euch reichlich wohnen in aller Weisheit; lehret und vermahnet euch selbst mit Psalmen und Lobgesängen und geistlichen lieblichen Liedern und singet dem Herrn in eurem Herzen. 17Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Vater durch ihn.
Die christliche Haustafel
18Ihr Weiber, seid untertan euren Männern in dem Herrn, wie sich’s gebührt. 19Ihr Männer, liebet eure Weiber und seid nicht bitter gegen sie. 
20Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist dem Herrn gefällig. 21Ihr Väter, erbittert eure Kinder nicht, auf daß sie nicht scheu werden. 
22Ihr Knechte, seid gehorsam in allen Dingen euren leiblichen Herren, nicht mit Dienst vor Augen, als den Menschen zu gefallen, sondern mit Einfalt des Herzens und mit Gottesfurcht. 23Alles, was ihr tut, das tut von Herzen als dem Herrn und nicht den Menschen, 24und wisset, daß ihr von dem Herrn empfangen werdet die Vergeltung des Erbes; denn ihr dienet dem Herrn Christus. 25Wer aber unrecht tut, der wird empfangen, was er unrecht getan hat; und gilt kein Ansehen der Person.
Luther 1912Public Domain

 

Kommentar
Einleitung:
Kolosser Kapitel 3 ist ein Aufruf an die Gläubigen, ihr Leben vollständig in Christus zu erneuern. Es stellt den Kontrast zwischen dem „alten Menschen“, der durch sündhafte Begierden und weltliches Denken geprägt ist, und dem „neuen Menschen“, der nach dem Ebenbild Christi gestaltet ist, in den Mittelpunkt. Paulus ermahnt die Gläubigen, sich von irdischen Dingen abzuwenden und nach dem zu trachten, was „droben“ ist. Er gibt praktische Anweisungen, wie man in Liebe, Vergebung und Dankbarkeit lebt, und leitet eine christliche Haushaltsordnung an, die auf gegenseitiger Achtung und Gottesfurcht basiert. Dieses Kapitel lädt zur inneren Transformation ein, die durch Christus ermöglicht wird.
Kommentar:
In diesem Kapitel stellt Paulus eine klare Herausforderung an die Gläubigen: Sie sollen ihren „alten Menschen“ ablegen und den „neuen Menschen“ anziehen, der in Christus erneuert wird. Die metaphorische Sprache verdeutlicht, dass eine geistliche Veränderung nicht nur oberflächlich ist, sondern eine vollständige Erneuerung des Charakters und der Lebensweise bedeutet. Die Aufforderung, „nach dem zu trachten, was droben ist“, richtet den Blick auf die ewigen Werte und die Herrlichkeit Christi, anstatt sich von weltlichen Begierden und vergänglichen Zielen ablenken zu lassen.
Besonders eindrucksvoll ist die Liste der Dinge, die die Gläubigen ablegen sollen: Zorn, Bosheit, Lästerung und andere Sünden, die zwischenmenschliche Beziehungen zerstören. Diese negativen Eigenschaften sollen durch positive Tugenden wie Barmherzigkeit, Freundlichkeit, Demut und Geduld ersetzt werden. Hier wird deutlich, dass die Transformation des „neuen Menschen“ nicht passiv ist, sondern eine bewusste Entscheidung und ein aktives Bemühen erfordert.
Die zentrale Rolle der Liebe wird hervorgehoben, da sie „das Band der Vollkommenheit“ ist. Liebe ist die Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben, sei es in der Gemeinde, in der Familie oder in der Gesellschaft. Paulus betont, dass die Liebe der Schlüssel zu Frieden und Dankbarkeit ist, die die Herzen der Gläubigen regieren sollen. Der Friede Gottes, der durch Christus vermittelt wird, wird als Maßstab für Entscheidungen und als Grundlage für Beziehungen dargestellt.
Ein bemerkenswerter Teil des Kapitels ist die christliche Haustafel, in der Paulus spezifische Anweisungen für Ehepartner, Kinder, Väter und Knechte gibt. Diese Anweisungen basieren auf gegenseitiger Verantwortung und Gottesfurcht, was zeigt, dass das christliche Leben nicht nur den persönlichen Glauben betrifft, sondern auch die sozialen und familiären Beziehungen. Die Aufforderung, „alles zu tun von Herzen, als dem Herrn und nicht den Menschen“, hebt die Bedeutung der inneren Haltung hervor. Es ist ein Aufruf, alle Tätigkeiten – ob geistlich oder alltäglich – in einer Haltung der Dankbarkeit und des Dienstes für Gott auszuführen.
Insgesamt bietet das Kapitel eine umfassende Anleitung für ein Leben, das sich an Christus orientiert. Es verbindet theologische Grundsätze mit praktischen Anwendungen und zeigt, wie der Glaube das persönliche Leben und die Gemeinschaft prägen soll.
Zusammenfassung:
Kolosser Kapitel 3 ruft die Gläubigen dazu auf, ihr Leben in Christus zu erneuern, indem sie den „alten Menschen“ mit seinen sündhaften Taten ablegen und den „neuen Menschen“ anziehen, der nach dem Bild Christi gestaltet ist. Paulus ermahnt, die irdischen Begierden zu töten und nach den Dingen zu trachten, die „droben“ sind, wo Christus regiert. Er betont die Bedeutung von Liebe, Vergebung und Frieden als Grundlage eines christlichen Lebens. Zudem gibt er praktische Anweisungen für Beziehungen innerhalb der Familie und des sozialen Umfelds, wobei gegenseitige Achtung und Gottesfurcht im Mittelpunkt stehen. Das Kapitel schließt mit der Aufforderung, alles, was man tut, von Herzen für den Herrn zu tun und dankbar zu sein. Es ist ein kraftvoller Leitfaden für ein Leben, das Christus verherrlicht.

 

 

WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 2: Die Erlösungsbedürftigkeit des Sünders

Hier online lesen.

 

Kommentar
Einleitung:
Kapitel 2 beschreibt eindrucksvoll den Zustand des Menschen nach dem Sündenfall. Es zeigt, wie der Mensch von Gott getrennt wurde und in seiner Schwachheit unfähig ist, sich selbst aus der Sklaverei der Sünde zu befreien. Durch den Ungehorsam wurden die ursprünglich edlen Fähigkeiten des Menschen verdorben, und Selbstsucht ersetzte die Liebe. In diesem Zustand wird die Abhängigkeit des Menschen von Gottes Gnade und die Notwendigkeit der Erlösung durch Christus hervorgehoben. Das Kapitel verdeutlicht, dass allein durch Christus eine Wiederherstellung der Verbindung zu Gott möglich ist, da er der einzige Vermittler zwischen Himmel und Erde ist.
Kommentar:
Dieses Kapitel stellt die tiefgreifende Wahrheit dar, dass der Mensch ohne göttliches Eingreifen verloren ist. Der ursprüngliche Zustand des Menschen, geprägt von Heiligkeit, Liebe und Gemeinschaft mit Gott, wurde durch den Sündenfall radikal verändert. Der Mensch verlor seine geistliche Stärke und wurde ein Gefangener der Sünde und Satans. Diese Entfremdung von Gott führte nicht nur zu einem Mangel an Freude in der Heiligkeit, sondern auch zu einer Abkehr von der Gemeinschaft mit Gott. Der Gedanke, dass ein Sünder selbst im Himmel keine Freude empfinden könnte, da seine Neigungen und Beweggründe völlig entgegengesetzt zu den himmlischen sind, ist besonders eindringlich. Dies verdeutlicht, dass die Erlösung nicht nur ein rechtlicher Akt, sondern eine innere Verwandlung des Herzens ist.
Ein zentrales Element des Kapitels ist die Erkenntnis, dass der Mensch aus eigener Kraft nicht in der Lage ist, der Sünde zu entkommen. Bildung, moralische Anstrengungen oder äußere Rituale können das Herz nicht verändern. Dies zeigt die absolute Notwendigkeit von Gottes Eingreifen durch Christus. Die Beschreibung, dass Christus als Leiter zwischen Himmel und Erde dient, die die durch die Sünde verursachte Kluft überbrückt, ist eine starke bildliche Darstellung der Erlösungsarbeit. Diese Verbindung wird durch Christus wiederhergestellt, der die gefallene Menschheit mit der Quelle der göttlichen Kraft verbindet.
Ein weiterer bedeutender Punkt ist die Vorstellung, dass alle Bemühungen der Menschheit um Fortschritt oder moralische Veredlung ohne Christus vergeblich sind. Der Mensch kann nur durch die Gnade Gottes zur wahren Heiligkeit und Gemeinschaft mit ihm gelangen. Der Abschnitt zeigt auch die Liebe Gottes, die sich in der Hingabe seines Sohnes manifestiert. Diese Liebe ist stärker als der Tod und offenbart den höchsten Preis, den Gott bereit war zu zahlen, um die Menschheit zu erlösen.
Abschließend appelliert das Kapitel eindringlich an den Leser, die Erlösungsgnade Gottes nicht zu missachten. Es fordert dazu auf, die Langmut und das Bemühen des Himmels zu erkennen, die gefallene Menschheit zurückzuführen. Die Vorstellung, dass stärkere Mittel als die Hingabe Jesu nicht hätten angewandt werden können, verdeutlicht die Dringlichkeit und Tiefe der göttlichen Liebe. Das Kapitel ruft dazu auf, diese Liebe zu erwidern, das Leben Christus zu übergeben und die angebotene Gemeinschaft mit Gott anzunehmen.
Zusammenfassung:
Kapitel 2 beschreibt die Verlorenheit des Menschen nach dem Sündenfall und seine völlige Abhängigkeit von Gottes Gnade zur Erlösung. Der Mensch, der ursprünglich in Heiligkeit und Gemeinschaft mit Gott lebte, wurde durch die Sünde entfremdet und unfähig, sich selbst zu befreien. Die Kluft zwischen Gott und Mensch konnte nur durch Christus, den Vermittler, überwunden werden. Er stellt die Verbindung zwischen Himmel und Erde wieder her und bietet dem Menschen neues Leben an. Das Kapitel betont die Notwendigkeit einer inneren Verwandlung durch die Gnade Christi und zeigt die unendliche Liebe Gottes, die sich in der Hingabe seines Sohnes offenbart. Es ruft den Leser dazu auf, diese Gnade anzunehmen und sich Gott ganz hinzugeben, um das Geschenk der Erlösung zu empfangen und zur Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren.

(Visited 1 times, 1 visits today)