
3.März 2025
TÄGLICHES BIBELLESEN – Hebräer Kap.12
Der Glaubensweg der Christen
1Darum auch wir, dieweil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasset uns ablegen die Sünde, so uns immer anklebt und träge macht, und lasset uns laufen durch Geduld in dem Kampf, der uns verordnet ist, 2und aufsehen auf Jesum, den Anfänger und Vollender des Glaubens; welcher, da er wohl hätte mögen Freude haben, erduldete das Kreuz und achtete der Schande nicht und hat sich gesetzt zur Rechten auf den Stuhl Gottes. 3Gedenket an den, der ein solches Widersprechen von den Sündern wider sich erduldet hat, daß ihr nicht in eurem Mut matt werdet und ablasset.
4Denn ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden in dem Kämpfen wider die Sünde 5und habt bereits vergessen des Trostes, der zu euch redet als zu den Kindern: »Mein Sohn, achte nicht gering die Züchtigung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. 6Denn welchen der Herr liebhat, den züchtigt er; und er stäupt einen jeglichen Sohn, den er aufnimmt.«
7So ihr die Züchtigung erduldet, so erbietet sich euch Gott als Kindern; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt? 8Seid ihr aber ohne Züchtigung, welcher sie alle sind teilhaftig geworden, so seid ihr Bastarde und nicht Kinder. 9Und so wir haben unsre leiblichen Väter zu Züchtigern gehabt und sie gescheut, sollten wir denn nicht viel mehr untertan sein dem Vater der Geister, daß wir leben? 10Denn jene haben uns gezüchtigt wenig Tage nach ihrem Dünken, dieser aber zu Nutz, auf daß wir seine Heiligung erlangen. 11Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.
12Darum richtet wieder auf die lässigen Hände und die müden Kniee 13und tut gewisse Tritte mit euren Füßen, daß nicht jemand strauchle wie ein Lahmer, sondern vielmehr gesund werde. 14Jaget nach – dem Frieden gegen jedermann und der Heiligung, ohne welche wird niemand den Herrn sehen, 15und sehet darauf, daß nicht jemand Gottes Gnade versäume; daß nicht etwa eine bittere Wurzel aufwachse und Unfrieden anrichte und viele durch dieselbe verunreinigt werden; 16daß nicht jemand sei ein Hurer oder ein Gottloser wie Esau, der um einer Speise willen seine Erstgeburt verkaufte. 17Wisset aber, daß er hernach, da er den Segen ererben wollte, verworfen ward; denn er fand keinen Raum zur Buße, wiewohl er sie mit Tränen suchte.
18Denn ihr seid nicht gekommen zu dem Berge, den man anrühren konnte und der mit Feuer brannte, noch zu dem Dunkel und Finsternis und Ungewitter 19noch zu dem Hall der Posaune und zur Stimme der Worte, da sich weigerten, die sie hörten, daß ihnen das Wort ja nicht gesagt würde; 20denn sie mochten’s nicht ertragen, was da gesagt ward: »Und wenn ein Tier den Berg anrührt, soll es gesteinigt oder mit einem Geschoß erschossen werden«; 21und also erschrecklich war das Gesicht, daß Mose sprach: Ich bin erschrocken und zittere.
22Sondern ihr seid gekommen zu dem Berge Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu der Menge vieler tausend Engel 23und zu der Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel angeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten 24und zu dem Mittler des neuen Testaments, Jesus, und zu dem Blut der Besprengung, das da besser redet denn das Abels.
25Sehet zu, daß ihr den nicht abweiset, der da redet. Denn so jene nicht entflohen sind, die ihn abwiesen, da er auf Erden redete, viel weniger wir, so wir den abweisen, der vom Himmel redet; 26dessen Stimme zu der Zeit die Erde bewegte, nun aber verheißt er und spricht: »Noch einmal will ich bewegen nicht allein die Erde sondern auch den Himmel.« 27Aber solches »Noch einmal« zeigt an, daß das Bewegliche soll verwandelt werden, als das gemacht ist, auf daß da bleibe das Unbewegliche. 28Darum, dieweil wir empfangen ein unbeweglich Reich, haben wir Gnade, durch welche wir sollen Gott dienen, ihm zu gefallen, mit Zucht und Furcht; 29denn unser Gott ist ein verzehrend Feuer.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Hebräer 12 ist ein kraftvolles Kapitel, das den Glaubensweg der Christen beschreibt. Es ermutigt uns, unser Leben als einen geistlichen Wettlauf zu betrachten, in dem wir Sünde ablegen, Geduld bewahren und unseren Blick fest auf Jesus richten. Der Verfasser erinnert an Gottes erziehende Liebe, die durch Züchtigung unsere Heiligung bewirken soll. Gleichzeitig warnt er vor der Gefahr, Gottes Gnade zu versäumen, und betont die unerschütterliche Herrlichkeit des himmlischen Reiches. Dieses Kapitel fordert uns auf, in Heiligkeit zu leben und Gott mit Ehrfurcht zu dienen.
Kommentar
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Der Glaubenslauf und der Blick auf Jesus (V. 1–3)
Das Kapitel beginnt mit der Metapher des Glaubenslebens als Wettlauf. Die „Wolke von Zeugen“ bezieht sich auf die Glaubenshelden aus Hebräer 11, die uns Vorbilder im Glauben sind. Um erfolgreich zu laufen, müssen wir Sünde und Hindernisse ablegen und mit Geduld durchhalten. Der Schlüssel dazu ist, unseren Blick auf Jesus zu richten – den Anfänger und Vollender unseres Glaubens. Sein Leiden am Kreuz und Sein Triumph über die Schande ermutigen uns, standhaft zu bleiben.
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Die Bedeutung der göttlichen Züchtigung (V. 4–11)
Die Christen werden aufgefordert, Leid und Prüfungen nicht als Strafe, sondern als Erziehung Gottes zu verstehen. Züchtigung ist ein Zeichen Seiner Liebe und ein Mittel zur Heiligung. So wie ein Vater seine Kinder erzieht, um sie zu formen, züchtigt Gott Seine Kinder zu ihrem Besten. Obwohl die Erziehung zunächst schmerzhaft erscheint, führt sie zu einer „friedsamen Frucht der Gerechtigkeit“.
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Aufruf zur Standhaftigkeit und Heiligkeit (V. 12–17)
Die Gläubigen sollen ihre „müden Hände“ und „wankenden Knie“ stärken und geradlinige Wege gehen. Dies bedeutet, dass sie aktiv nach Frieden und Heiligkeit streben sollen, denn ohne Heiligung wird niemand Gott sehen. Eine Warnung folgt anhand von Esaus Beispiel: Er verlor sein Erstgeburtsrecht wegen einer kurzfristigen Befriedigung. Ebenso sollen Christen sich davor hüten, geistliche Segnungen durch weltliche Kompromisse zu verlieren.
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Der Unterschied zwischen dem alten und neuen Bund (V. 18–24)
Der Verfasser kontrastiert das schreckliche Erlebnis des Volkes Israel am Sinai mit der herrlichen Realität des neuen Bundes in Christus. Während der Sinai voller Furcht war, ist der Berg Zion ein Symbol für das himmlische Jerusalem, die Gemeinschaft der Heiligen und das erlösende Blut Christi. Der neue Bund in Jesus bringt nicht Verdammnis, sondern Gnade und Zugang zu Gott.
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Warnung und Schlussfolgerung: Ein unerschütterliches Reich (V. 25–29)
Die abschließenden Verse enthalten eine ernste Warnung: Wer Gottes Wort ablehnt, wird nicht entkommen. Gott hat die Erde einst erschüttert, doch Er wird sie erneut bewegen, um alles Vergängliche zu beseitigen. Nur das Unerschütterliche – das Reich Gottes – wird bleiben. Deshalb sollen wir mit Ehrfurcht und Dankbarkeit Gott dienen, denn „unser Gott ist ein verzehrendes Feuer“.
Zusammenfassung
Hebräer 12 fordert Christen auf, ihren Glaubensweg mit Geduld und Fokus auf Jesus zu laufen. Es betont die Bedeutung göttlicher Züchtigung als Erziehung zur Heiligkeit und ruft zur Standhaftigkeit im Glauben auf. Das Kapitel vergleicht den alten und neuen Bund und erinnert uns daran, dass das Reich Gottes unerschütterlich ist. Die abschließende Warnung mahnt uns, Gottes Stimme nicht zu verwerfen, sondern Ihm mit Ehrfurcht und Hingabe zu dienen. Unser Ziel ist die ewige Gemeinschaft mit Gott, in Seinem ewigen Reich.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Der Weg zu Christus
Kapitel 7: Beweis der Gotteskindschaft
Hier online lesen.
Kommentar
Einleitung
Kapitel 7 behandelt die fundamentale Wahrheit, dass eine wahre Bekehrung nicht nur in äußeren Handlungen sichtbar wird, sondern in einer inneren, tiefgreifenden Veränderung des Herzens. Der Glaube an Christus bringt eine neue Schöpfung hervor, die nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch das Wirken des Heiligen Geistes entsteht. Während manche Christen den genauen Zeitpunkt ihrer Bekehrung nicht benennen können, zeigt sich deren Echtheit an einer neuen Lebensweise. Die Liebe zu Gott, ein verändertes Herz und ein wachsender Gehorsam gegenüber Seinem Wort sind Beweise der Gotteskindschaft. Dieses Kapitel führt uns in die Bedeutung eines echten, von Christus geprägten Lebens ein und zeigt, dass wahre Nachfolge nicht durch äußere Werke allein, sondern durch eine tiefe, lebendige Beziehung zu Gott geprägt ist.
Kommentar: Merkmale der Gotteskindschaft
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Die neue Schöpfung durch Christus (2. Korinther 5,17)
Die Heilige Schrift beschreibt die Wiedergeburt als eine völlige Neuschöpfung des Menschen: „Darum, ist jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen.“ Dies bedeutet, dass wahre Bekehrung eine tiefgreifende Veränderung des Herzens bewirkt, die nicht nur in äußeren Formen, sondern in unserem gesamten Denken, Fühlen und Handeln sichtbar wird.
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Die Wirkung des Heiligen Geistes ist nicht immer spürbar oder sichtbar, sondern vergleichbar mit dem Wind (Johannes 3,8).
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Diese innere Veränderung zeigt sich durch eine neue Einstellung zu Sünde, ein wachsendes Verlangen nach Heiligkeit und eine tiefe Liebe zu Gott.
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Ein verändertes Herz bringt Früchte des Geistes hervor: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung“ (Galater 5,22).
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Der wahre Prüfstein des Glaubens: Wo steht unser Herz?
Ein äußeres moralisches Leben allein beweist keine echte Wiedergeburt. Auch aus Stolz oder aus gesellschaftlichem Ansehen heraus kann ein Mensch ein „guter Mensch“ sein. Doch wahre Gotteskindschaft zeigt sich in folgenden Fragen:
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Wer besitzt unser Herz?
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Worüber sprechen wir am liebsten?
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Wem gehören unsere Gedanken und tiefsten Gefühle?
Ein echter Jünger Christi richtet sein Leben nach Ihm aus, er liebt, was Christus liebt, und hasst, was Er hasst. Die göttliche Liebe ist die Triebkraft für jede Handlung.
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Die Gefahr der Irrtümer über Glaube und Gehorsam
Es gibt zwei Hauptirrtümer, vor denen sich Christen hüten müssen:
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Der Irrtum des Werksgerechtigkeit: Zu glauben, dass man sich durch eigene Anstrengung vor Gott rechtfertigen kann. Die Bibel macht deutlich: „Alle Werke, die wir ohne Christus tun, kleben Selbstsucht und Sünde an.“ Wir sind allein durch die Gnade Christi gerettet.
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Der Irrtum des gesetzlosen Glaubens: Zu glauben, dass Gnade den Menschen von der Beachtung des göttlichen Gesetzes befreit. Doch wahrer Glaube führt zum Gehorsam: „Das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5,3).
Christus gibt uns nicht nur Vergebung, sondern auch die Kraft, nach Seinem Willen zu leben. Das Gesetz ist kein Mittel zur Erlösung, sondern ein Ausdruck der göttlichen Liebe.
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Die wahre Grundlage der Erlösung
Kein Mensch kann sich durch eigene Gerechtigkeit retten. Aber Christus bietet uns Seine Gerechtigkeit an:
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Er lebte ein vollkommenes Leben und erfüllte das Gesetz Gottes in unserer Stelle.
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Durch Seinen Tod nimmt Er unsere Sünden auf sich.
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Durch den Glauben wird Seine Gerechtigkeit uns angerechnet.
Dies bedeutet: „Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher sind wir von Gott angenommen.“ Der Wandel in Christus ist ein täglicher Prozess der Hingabe und Erneuerung.
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Der wahre Glaube führt zu Gehorsam
Der rettende Glaube ist nicht nur eine intellektuelle Zustimmung zur Wahrheit, sondern ein Vertrauen, das unser Leben verändert. „Glaube ohne Werke ist tot“ (Jakobus 2,17).
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Wahre Kinder Gottes werden durch ihre Taten der Gerechtigkeit erkannt.
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Gehorsam ist nicht das Mittel zur Erlösung, sondern die Frucht eines erneuerten Herzens.
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Je näher wir Christus kommen, desto mehr erkennen wir unsere eigene Unvollkommenheit – dies ist ein Zeichen echter Heiligung.
Ein Christ lebt nicht in Gesetzlosigkeit, sondern „wandelt, wie Er gewandelt hat“ (1. Johannes 2,6).
Zusammenfassung: Die Merkmale eines wahren Kindes Gottes
Kapitel 7 beschreibt die wahre Natur der Bekehrung und zeigt, dass die Gotteskindschaft nicht nur eine äußere Form ist, sondern eine tiefgehende Herzensveränderung bedeutet. Ein erneuerter Mensch zeigt sich nicht an gelegentlichen guten Taten, sondern an einer beständigen Veränderung seines Wesens.
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Die Wiedergeburt durch den Heiligen Geist zeigt sich in neuen Prioritäten, neuer Liebe zu Gott und neuen Werten.
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Wahre Nachfolger Christi richten ihr Herz, ihre Gedanken und ihr Leben auf Ihn aus.
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Glaube und Gehorsam gehören zusammen: Der Glaube an Christus bringt eine neue Lebensweise hervor, die mit Gottes Willen übereinstimmt.
Dieses Kapitel ruft uns auf, unser eigenes Herz zu prüfen: Steht unser Leben in Einklang mit Christus? Lieben wir Gott aus ganzem Herzen? Zeigen unsere Gedanken, Worte und Taten, dass wir Seine Kinder sind? Nur durch eine tiefe, tägliche Verbindung mit Jesus können wir wahre Veränderung erleben und den Beweis der Gotteskindschaft erbringen.
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