30.November 2024
TÄGLICHES BIBELLESEN – Römer Kap.6
Taufe und neues Leben
1Was wollen wir hiezu sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, auf daß die Gnade desto mächtiger werde? 2Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde wollen leben, der wir abgestorben sind? 3Wisset ihr nicht, daß alle, die wir in Jesum Christum getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? 4So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, auf daß, gleichwie Christus ist auferweckt von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, also sollen auch wir in einem neuen Leben wandeln.
5So wir aber samt ihm gepflanzt werden zu gleichem Tode, so werden wir auch seiner Auferstehung gleich sein, 6dieweil wir wissen, daß unser alter Mensch samt ihm gekreuzigt ist, auf daß der sündliche Leib aufhöre, daß wir hinfort der Sünde nicht dienen. 7Denn wer gestorben ist, der ist gerechtfertigt von der Sünde. 8Sind wir aber mit Christo gestorben, so glauben wir, daß wir auch mit ihm leben werden, 9und wissen, daß Christus, von den Toten erweckt, hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort über ihn nicht herrschen. 10Denn was er gestorben ist, das ist er der Sünde gestorben zu einem Mal; was er aber lebt, das lebt er Gott. 11Also auch ihr, haltet euch dafür, daß ihr der Sünde gestorben seid und lebet Gott in Christo Jesu, unserm Herrn.
12So lasset nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, ihr Gehorsam zu leisten in seinen Lüsten. 13Auch begebet nicht der Sünde eure Glieder zu Waffen der Ungerechtigkeit, sondern begebet euch selbst Gott, als die da aus den Toten lebendig sind, und eure Glieder Gott zu Waffen der Gerechtigkeit. 14Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch, sintemal ihr nicht unter dem Gesetze seid, sondern unter der Gnade.
15Wie nun? Sollen wir sündigen, dieweil wir nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade sind? Das sei ferne! 16Wisset ihr nicht: welchem ihr euch begebet zu Knechten in Gehorsam, des Knechte seid ihr, dem ihr gehorsam seid, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit? 17Gott sei aber gedankt, daß ihr Knechte der Sünde gewesen seid, aber nun gehorsam geworden von Herzen dem Vorbilde der Lehre, welchem ihr ergeben seid. 18Denn nun ihr frei geworden seid von der Sünde, seid ihr Knechte geworden der Gerechtigkeit.
19Ich muß menschlich davon reden um der Schwachheit willen eures Fleisches. Gleichwie ihr eure Glieder begeben habet zum Dienst der Unreinigkeit und von einer Ungerechtigkeit zu der andern, also begebet auch nun eure Glieder zum Dienst der Gerechtigkeit, daß sie heilig werden. 20Denn da ihr der Sünde Knechte waret, da waret ihr frei von der Gerechtigkeit. 21Was hattet ihr nun zu der Zeit für Frucht? Welcher ihr euch jetzt schämet; denn ihr Ende ist der Tod. 22Nun ihr aber seid von der Sünde frei und Gottes Knechte geworden, habt ihr eure Frucht, daß ihr heilig werdet, das Ende aber das ewige Leben. 23Denn der Tod ist der Sünde Sold; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christo Jesu, unserm Herrn.
Luther 1912. Public Domain
Kommentar
Einleitung
Römer Kapitel 6 behandelt das transformative neue Leben, das durch die Taufe und die Einheit mit Christus möglich wird. Paulus beantwortet die Frage, ob die Gnade ein Freibrief für die Sünde ist, mit einem entschiedenen Nein. Stattdessen zeigt er, dass die Taufe ein Symbol für das Sterben des alten Lebens und den Beginn eines neuen, heiligen Lebens in Christus ist. Das Kapitel illustriert die Befreiung von der Sünde und die Berufung zur Gerechtigkeit, wobei die Hingabe an Gott zu einem Leben in Heiligkeit führt, das schließlich zum ewigen Leben mündet.
Kommentar
Taufe: Tod und neues Leben (Verse 1–11): Paulus beginnt mit der Frage, ob wir weiterhin in der Sünde leben sollen, um die Gnade zu erhöhen. Er widerspricht entschieden und erklärt, dass die Taufe symbolisiert, mit Christus in seinen Tod eingetaucht und mit ihm auferstanden zu sein. Dies bedeutet, dass unser „alter Mensch“ mit Christus gekreuzigt wurde, sodass wir nicht länger Sklaven der Sünde sind. Durch die Einheit mit Christus im Tod und in der Auferstehung wird ein neues Leben möglich – ein Leben, das Gott geweiht ist.
Befreiung von der Herrschaft der Sünde (Verse 12–14): Paulus fordert die Gläubigen auf, der Sünde keinen Raum mehr in ihrem Leben zu geben. Er beschreibt den Körper metaphorisch als ein Schlachtfeld: Die Glieder sollen nicht der Sünde als Werkzeuge der Ungerechtigkeit dienen, sondern Gott als Waffen der Gerechtigkeit. Da die Gläubigen nicht mehr unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade stehen, hat die Sünde keine Macht mehr über sie.
Knechtschaft: Sünde oder Gerechtigkeit (Verse 15–18): Paulus führt das Bild der Knechtschaft ein. Er erklärt, dass jeder Mensch entweder ein Diener der Sünde ist, was zum Tod führt, oder ein Diener der Gerechtigkeit, was zu Heiligung und Leben führt. Die Gläubigen sind durch die Gnade befreit und dazu berufen, ihre Freiheit zu nutzen, um Gott zu dienen.
Frucht der Gerechtigkeit und ewiges Leben (Verse 19–23): Paulus vergleicht das alte Leben in der Sünde mit dem neuen Leben in der Gerechtigkeit. Während die Frucht der Sünde Scham und Tod ist, bringt die Hingabe an Gott Heiligkeit und ewiges Leben. Er fasst zusammen, dass der „Lohn“ der Sünde der Tod ist, während Gottes Geschenk das ewige Leben in Jesus Christus ist.
Zusammenfassung
Römer Kapitel 6 zeigt, wie die Taufe die alte Identität in der Sünde beendet und ein neues Leben in Christus beginnt. Paulus erklärt, dass die Gläubigen durch den Tod und die Auferstehung Christi von der Herrschaft der Sünde befreit wurden. Sie sind nun aufgerufen, ihre Freiheit zu nutzen, um Gott zu dienen und Früchte der Gerechtigkeit hervorzubringen. Das Kapitel verdeutlicht, dass die Sünde letztlich zum Tod führt, während Gottes Gnade das ewige Leben durch Jesus Christus schenkt. Der Aufruf ist klar: Leben wir nicht mehr für die Sünde, sondern für Gott in einem heiligen, von der Gnade geprägten Leben.
WÖCHENTLICHES LESEN DER GEIST DER PROPHEZEIUNG – Ellen White | Das Leben Jesu
Kapitel 77: Bei Pilatus
Auf der Grundlage von Matthäus 27,2.11-31; Markus 15,1-20 ; Lukas 23,1-25; Johannes 18,28-40; Johannes 19,1-16.
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Kommentar
Einleitung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus ist ein Höhepunkt der Evangelien, in dem göttliche Wahrheit und menschliche Schwäche aufeinandertreffen. Pilatus steht vor der Herausforderung, zwischen Gerechtigkeit und seinen eigenen Interessen zu wählen, während die jüdischen Führer ihren Hass durch Lügen und Manipulation ausdrücken. Die Geschichte offenbart tiefgreifende Lektionen über Macht, Heuchelei und die Standhaftigkeit Christi.
Kommentar:
Die Rolle von Pilatus:
Pilatus, der römische Statthalter, erscheint schwach und unentschlossen, hin- und hergerissen zwischen seiner Erkenntnis von Jesu Unschuld und seinem Wunsch, den Forderungen der jüdischen Anführer nachzugeben. Seine Unfähigkeit, nach seinen Überzeugungen zu handeln, führt nicht nur zur Verurteilung Christi, sondern auch zu seiner eigenen moralischen und politischen Niederlage. Pilatus’ Handeln zeigt, wie gefährlich es ist, Prinzipien zugunsten persönlicher Vorteile zu opfern.
Die Haltung Jesu:
Jesus bleibt während der gesamten Verhandlung ruhig und majestätisch. Seine Stille ist beredter als Worte, und sein Verhalten spiegelt seine völlige Hingabe an den göttlichen Plan wider. Er bietet Pilatus die Möglichkeit, die Wahrheit zu erkennen, aber dieser verpasst die Gelegenheit. Jesu Geduld und Sanftmut stehen im starken Kontrast zu den Schreien der Priester und der Volksmenge.
Die Verantwortung der jüdischen Führer:
Die Priester und Obersten nutzen Lügen und falsche Anklagen, um ihren Willen durchzusetzen. Sie schreien: „Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!“ (Matthäus 27,25), ohne die weitreichenden Konsequenzen ihrer Worte zu begreifen. Ihre Ablehnung Christi bringt sie und ihr Volk unter eine Last, die sich durch die Geschichte zieht.
Barabbas oder Jesus:
Die Wahl zwischen Barabbas und Jesus ist symbolisch für die Entscheidung, die jeder Mensch treffen muss. Barabbas, ein Mörder und Rebell, wird bevorzugt, während Jesus, der Erlöser, verworfen wird. Diese Wahl spiegelt die Tragödie wider, wenn Menschen die Wahrheit ablehnen, um sich für das Falsche zu entscheiden.
Die Folgen:
Pilatus versucht, sich von der Schuld zu distanzieren, indem er seine Hände in Unschuld wäscht, aber seine Verantwortung bleibt. Die Entscheidung, Christus zu verurteilen, wird zu einem Wendepunkt, der die menschliche Geschichte für immer verändert. Gleichzeitig zeigt die Geschichte die Erfüllung des göttlichen Plans, durch Jesu Tod die Welt zu retten.
Zusammenfassung:
Das Kapitel über Jesu Verhandlung vor Pilatus offenbart die tiefen Abgründe menschlicher Sünde und die erhabene Größe göttlicher Gnade. Pilatus’ Schwäche, die Heuchelei der jüdischen Führer und die Wahl der Volksmenge lehren uns, dass die Ablehnung der Wahrheit verheerende Folgen hat. Jesus steht jedoch fest als Verkörperung von Gnade und Wahrheit, der den Plan der Erlösung erfüllt, selbst angesichts von Verrat und Ungerechtigkeit. Dieses Kapitel fordert uns heraus, in unserem Leben mutig für die Wahrheit einzutreten und Jesu Beispiel von Geduld und Hingabe zu folgen.
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