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📘 Lektion 8: In den Psalmen, Teil 1

8.1 Unser Hohepriester
Der himmlische Hohepriester – Jesus im Zentrum von Heiligtum und Hoffnung

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🟦 Einleitung

Stell dir vor, du dürftest einen Blick in den Himmel werfen – nicht in den Sternenhimmel, sondern in das, was jenseits unserer sichtbaren Welt geschieht: Jesus Christus, unser Erlöser, steht dort als Hohepriester im himmlischen Heiligtum. Die alten Psalmen, die Hebräerbriefe und selbst die Offenbarung sprechen übereinstimmend davon: Es gibt eine geistliche Realität, die heute für uns genauso relevant ist wie damals für Israel.

Mose durfte ein Abbild sehen. David schrieb davon mit Sehnsucht. Und wir heute dürfen das Original im Glauben erkennen – durch das Wort Gottes. Die Frage ist nicht, ob Christus wirkt, sondern: Vertraue ich seinem Wirken für mich? Diese Lektion führt uns durch Hebräer 9 und Psalm 122 – hinein in das Verständnis des Dienstes Christi als Hohepriester im Himmel, und was das mit deinem Leben heute zu tun hat.

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📖 Bibelstudium

Hebräer 9,11–15 – Der Dienst Christi im himmlischen Heiligtum

„Christus aber ist gekommen als ein Hohepriester der zukünftigen Güter […] durch sein eigenes Blut, ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.“

Kernaussagen:

  • Christus ist Hohepriester, nicht im irdischen Zelt, sondern im Himmel.

  • Er tritt mit seinem eigenen Blut vor Gott – nicht mit Tieropfern.

  • Ziel: eine ewige Erlösung – für dein Gewissen, nicht nur äußerlich.

  • Er ist Mittler eines neuen Bundes – eine Beziehung, nicht eine Religion.

  • Sein Tod dient zur Erlösung von Übertretungen – vollkommene Vergebung.


Psalm 122 – Freude an Gottes Gegenwart

„Ich freute mich, als man mir sagte: ‚Wir gehen zum Haus des HERRN.‘ […] Friede sei in deinen Mauern.“

Kernaussagen:

  • Freude über die Anbetung und Gemeinschaft.

  • Der Tempel als Ort der Gerechtigkeit, des Friedens und der Sicherheit.

  • Gebet für den Frieden Jerusalems – ein Symbol für Gottes Ordnung.

  • Ausdruck von Einheit und Lobpreis.

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📖 Antworten zu den Fragen

📌 Frage 1: Was lehrt Hebräer 9,11–15 über das, was Christus für uns tut?

Christus ist nicht nur das Opferlamm, sondern auch der Priester, der dieses Opfer darbringt – einmalig, vollkommen, persönlich. Kein Opfer muss wiederholt werden. Kein Schuldgefühl muss bleiben. Kein Priester außer Christus ist nötig. Der Text zeigt: Die Erlösung ist nicht äußerlich, sondern betrifft das Gewissen – dein innerstes Selbst wird durch sein Blut gereinigt. Der neue Bund bedeutet, dass Gott uns neu macht, nicht nur unsere Umstände verändert. Er befreit uns von der Schuld und führt uns in eine lebendige Beziehung mit Gott.

📌 Frage 2: Was kann uns Psalm 122 über das Werk Christi und unsere Anbetung heute lehren?

Auch wenn es kein irdisches Heiligtum mehr gibt, lebt das Herz der Anbetung weiter: Freude, Frieden, Einheit und Lobpreis. Der Psalm beschreibt ein volksweites Kommen vor Gott – ein Bild für die weltweite Gemeinde heute. In der Verbindung mit dem Priesterdienst Christi bedeutet das: Wenn wir beten, wenn wir singen, wenn wir glauben – tun wir das in Christus, der uns Zugang zum Vater verschafft. Der Tempel steht nicht mehr in Jerusalem – er lebt im Himmel. Und Christus ist unser Weg dorthin.

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✨ Geistliche Prinzipien

  • Christus ist unser einziger Zugang zu Gott.

  • Wahre Erlösung betrifft das Herz – nicht nur das Verhalten.

  • Anbetung ist eine Antwort auf das, was Christus getan hat.

  • Gott wirkt durch einen ewigen Plan – nicht durch menschliche Systeme.

  • Der Dienst Jesu ist gegenwärtig, aktiv und persönlich.

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🧩 Anwendung im Alltag

  • Beginne deinen Tag im Bewusstsein des himmlischen Dienstes Jesu. Du hast einen Fürsprecher beim Vater.

  • Lass Anbetung nicht zur Routine verkommen. Erinnere dich: Du betrittst durch Christus das Allerheiligste.

  • Bete mit Vertrauen. Dein Gewissen darf gereinigt sein – nicht weil du stark bist, sondern weil ER vollkommen ist.

  • Sieh das Gericht als Hoffnung. Der Hohepriester wird nicht verurteilen, wen er erlöst hat.

  • Pflege Gemeinschaft. Psalm 122 ist eine Einladung zur gemeinsamen Freude an Gott.

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✅ Fazit

Der Weg zu Gott ist nicht versperrt. Er ist offen – durch das Blut Christi, durch seinen Dienst als Hohepriester, durch seine Liebe, die nicht ruht. Die Psalmen verbinden sich mit dem Hebräerbrief zu einem gewaltigen Chor: Kommt! Tretet ein! Vertraut!

Was damals ein Zelt in der Wüste war, ist heute ein lebendiger Dienst im Himmel – und in deinem Herzen. Die Lehren des Heiligtums sind nicht veraltet – sie sind das Herz des Evangeliums.

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💭 Gedanke des Tages

Du brauchst kein irdisches Heiligtum – dein Hohepriester lebt. Und er dient. Für dich. Heute.

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🎨 Illustration – Der verschlossene Raum”

Mara saß in der kleinen Küche ihres Apartments in Köln, die Hände um eine Tasse Kaffee geklammert. Seit Wochen fühlte sie sich leer – innerlich erschöpft. Ihre Gebete schienen wie Echos, die in der Decke verhallten. Ihre Bibel lag aufgeschlagen auf Psalm 122. Sie hatte diesen Vers oft gelesen, aber heute las sie ihn mit anderen Augen:

„Ich freute mich, als man mir sagte: ‚Wir gehen zum Haus des HERRN.‘“

Haus des Herrn? Wo ist das heute? fragte sie sich. Die Gemeinde fühlte sich kalt an. Ihre Freunde waren beschäftigt. Und Gott? Weit weg.

In der Nacht träumte Mara. Sie ging durch einen langen Korridor, voller verschlossener Türen. Eine nach der anderen versuchte sie zu öffnen – keine gab nach. Schließlich blieb sie erschöpft an einer goldenen Tür stehen. Da stand: Zugang nur für Gerechte.
Sie wandte sich ab. Das bin ich nicht.

Da hörte sie Schritte. Eine Gestalt kam – sanft, hell. Es war Jesus.

„Wohin gehst du, Mara?“ fragte er.

„Ich… ich gehöre nicht hinter diese Tür“, flüsterte sie.

Er lächelte. „Aber ich tue es. Und ich habe dich eingeladen.“

Er legte seine Hand auf die Tür – sie öffnete sich weit. Innen war es nicht gold und prunkvoll. Es war Frieden. Wärme. Licht. Und in der Mitte ein Altar – nicht wie ein Opferstein, sondern wie ein Herz, das schlägt.

„Hier, Mara“, sagte Jesus, „diene ich für dich. Jeden Tag. Auch wenn du’s nicht fühlst.“

Als sie aufwachte, waren ihre Augen voller Tränen. Sie wusste: Der Tempel steht. Nicht aus Stein, sondern im Himmel. Und Christus ist darin – für sie.

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